Stereoklinke auf 2xXLR Problem

  • Moin,


    ich habe mal wieder ein Kabelproblem: Ich möchte während des Gigs Samples vom MP3player über die PA abspielen. Im Proberaum kann ich den MP3Player von Stereoklinke auf 2x Cinch direkt ins Mischpult laufen lassen. Auf der Bühne hat man ja meistens nur das Multicore stehen. Daraufhin habe ich mir ein Kabel (3,5mm Stereoklinke auf 2x XLR) gebaut, Schaltschema siehe Bild im Anhang...


    Problem dabei ist, wenn ich das Kabel ans Mischpult anschliesse, habe ich ein lautes Brummen und der MP3Player geht in die Knie -> nichtgut :pinch:


    Die Problematik von unsymmetrisch auf symmetrisch ist mir schon klar, aber ist einfach nur das Kabel falsch verschaltet oder wäre z.B. eine DI-Box die richtige Lösung?


    Beste Grüße,
    Fetzlav

  • Hi Fetzlav,


    das Schaltschema ist prinzipiell korrekt. Der abgebildete Adapter wäre es für deine Anwendung nicht. Du willst ja den MP3 Player nicht an einen Ausgang anschließen. :S Vorrausgesetzt dein Adapter verfügt über die richtigen XLRs (male), dann schau mal ob das Pult auch die gleiche Pinbelegung hat. (2=Hot,3=Cold,1=Masse) Manche Firmen vertauschen Pin 2 und 3. Eine Symmetrierung via DI-Box ist dennoch immer die sicherere Lösung.


    Gruß


    Jens

    Gruß vom Jens :)

  • Ich gehe davon aus, dass das Brummen verschwindet, wenn Du das Netzteil vom MP3-Player abziehst und das Dingens auf Batterie läuft...


    Der Profi-Tipp zum Adapterbau: Mache ein möglichst kurzes Kabel Miniklinke auf 2 x XLR male (gennant A und B), das wie folgt belegt ist:


    Miniklinke Tip - XLR A Pin 2
    Miniklinke Sleeve - XLR B Pin 2
    Miniklinke Ring - XLR A und B jeweils Pin 3


    Das hat den Vorteil, dass das Kabel gleichzeitig ein Groundlift ist und Du 6dB mehr Pegel am Mikro-Eingang hast, da Du Pin 3 des Eingangs-OpAmps nicht auf Masse ziehst. Allerdings ist so ein Kabel auch nur ein Notbehelf, da es immer noch eine grobe Fehlanpassung ist (Asymmetrischer Line Out 10 Kiloohm Quellimpedanz an Symmetrischen Mikro-Eingang mit 200 Ohm...). Auf jeden Fall wäre eine Trafosymmetrierung, z. B. mit einer vernünftigen passiven DI-Box vorzuziehen.


    MfG Tobias Zw.

  • das Schaltschema ist prinzipiell korrekt. Der abgebildete Adapter wäre es für deine Anwendung nicht.

    Hoppla, da hast du recht, falsches Bild erwischt :whistling:


    Zitat

    Ich gehe davon aus, dass das Brummen verschwindet, wenn Du das Netzteil vom MP3-Player abziehst und das Dingens auf Batterie läuft...


    Der Profi-Tipp zum Adapterbau: Mache ein möglichst kurzes Kabel Miniklinke auf 2 x XLR male (gennant A und , das wie folgt belegt ist:


    Miniklinke Tip - XLR A Pin 2
    Miniklinke Sleeve - XLR B Pin 2
    Miniklinke Ring - XLR A und B jeweils Pin 3

    Läuft schon ohne Netzteil :whistling:


    Die Belegung werd ich mal noch ausprobieren, oder aber in meine vorhandene Schaltung noch ein RC-Glied mit einbauen (zwischen PIN 1 und 3).
    Ich berichte dann was es gebracht hat :rolleyes:
    Die DI-Box wollte ich eigentlich vermeiden - keep it simple - aber vielleicht komm ich ja nicht drumrum ;)


    Gruss,
    Fetzlav

  • Zunächst einmal müsste die Schaltung des Adapters korrigiert werden:
    Klinke Sleeve nach XLR 1
    XLR 3 mit XLR 1 brücken
    Klinke Ring bzw. Tip nach XLR 2


    Für Heimanwendung ist solch ein Adapter ganz ok, ABER AUF EINER BÜHNE HAT EIN SOLCHES KONSTRUKT NICHTS ZU SUCHEN!
    Warum?
    1.) Die Verbindung ist nicht massefrei und kann zu Masseschleifen und damit verbundenem Brummen führen.
    2.) Die Verbindung ist bis zum Pult unsymmetrisch und entsprechend anfällig für Einstreuungen (z.B. von Dimmern).
    3.) Mit einem solchen Adapter schliesst du eine evtl. an der Stagebox anliegende Phantomspeisung (P48) kurz, was nicht jeder Mischer gleich gut abkann (sowohl das Gerät als auch die Person).
    4.) Im Falle eines Kabeldefekts und/oder ungünstig vor-/nacheilenden Verbindungen beim Steckvorgang können die 48V der Phantomspeisung in den Ausgang deines Gerätes geleitet werden, was oft den Tod des Ausgangsverstärkers bedeutet (schon mehr als einmal bei Keyboards erlebt).
    Fazit: Besorge dir unbedingt zwei DI-Boxen und du bist auf jeden Fall auf der sicheren Seite.

    665 - The neighbour of the beast.

  • Hi Tobias,


    die in deinem Beitrag beschriebene Variante funktioniert m.E. aber nur dann zuverlässig, wenn die Signalquelle nicht geerdet ist.
    Ist sie geerdet, so tut man doch nichts anderes, als den 'kalten' Pin des Mischpulteingangs über den Umweg 'Erde' auf Masse zu ziehen.
    Dann ist die Verbindung wieder unsymmetrisch mit den damit verbundenen Nachteilen. Ausserdem sind die Erdpotentiale nicht zwangsläufig gleich, was eine zusätzliche Fehlerquelle bedeuten würde.
    Oder habe ich da einen Denkfehler drin?


    Gruss
    Blechi

    665 - The neighbour of the beast.

  • Hi Blechi,


    wie schon erwähnt, ist der o.a. Adapter natürlich nur eine Krücke, der eine echte galvanische Trennung mit Trafosymmetrierung vorzuziehen ist.


    Tatsächlich wird dabei der invertierende Eingang des Pult-Eingangsverstärkers auf das Massepotential des "sendenden" Gerätes gezogen. Wenn dieses Gerät Schutzklasse I ist und PE-Potential gleichzeitig Betriebsmasse ist (was auch nicht immer so ist), so liegt der invertierende Eingang des Einganges auf PE-Potential des sendenden Gerätes.


    ABER: Es besteht keine Verbindung zwischen dem Massepotential des sendenden Gerätes und des Mischpultes, und damit keine Möglichkeit für eine Brummschleife!


    Der Adapter ist echt ein Groundlift, da der invertierende Verstärkereingang entweder über RC-Netzwerke oder, bei billigeren Mischpulten über einen relativ hochohmigen Widerstand vom Massepotential entkoppelt ist. Mal's Dir mal auf, dann wirst Du feststellen, dass Du keine Masseschleife (Netzstrom - sendendes Gerät - Signalkabel - Mischpulteingang - Mischpultmasse - Netzstrom) hinkriegst.


    MfG TZw

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