Drumset - Lernen zu lernen - Aber wie?!

  • Liebe DF Gemeinde,
    vor ungefähr 4 Jahren habe ich, nach 8 Jahren Klavier Unterricht mit Schlagzeug angefangen. Nachdem ich in den ersten Stunden in denen ich am Drumset gesessen habe, meiner Meinung nach, versagt habe, habe ich mich auf Kleine Trommel, Percussion und vor allem Mallets spezialisiert, was mitlerweile wirklich wirklich gut klappt, Technisch 1a, Kl. Trommel Rudiments top da ich genau weiß wie ich üben muss und mich verbessern kann. Das Problem war und ist dass ich zwar ganz gut in den Beat finde, und den auch, egal wie kompliziert, nach einiger Zeit hinbekomme, weil ich weiß wie ich ihn üben muss und er schwarz auf weiß auf Papier steht, oft groovt mein Beat sogar, in gewisser Weise ist er sogar abwechslungsreich, aber sobald es an das Improvisieren von Drumfills oder gar Solos geht, und das ist ja in meinen Augen einer der wichtigsten Punkte beim Drumset, hebe ich sofort die weiße Fahne. Schwarz auf weiß gedruckte Fills einfach spielen kann jeder, aber die gut rüber zu bringen, dass es richtig groovt, und dazu gehört selbst bei voll ausnotierten Fills etwas Improvisation, ist für mich unmöglich, klar.. das ist eines der großen Geheimnisse des Drumsets. Aber irgendwie muss man das doch üben können?! Ich kann jetzt stundenlang nen Beat spielen und sinnlos blöde, eintaktige Fills spielen, und danach wird es immer noch nicht besser?! Wie übe ich Improvisation?! Bzw. wie komme ich drauf was ich spiele?! Wie spiele ich das was ich spielen will?! Wie spiele ich bewusst, und nicht einfach irgendnen Rotz der mehr dem Baulärm ähnelt der einem schon während der Arbeit auf die Nerven geht?! Wie kann ich am besten Drumset üben um evtl. auch mal Drumset in nem Ensemble von mehreren Leuten spielen zu können, was ich bislang erfolgreich durch Rückzug zu den Mallets (Ich liebe sie) vermieden habe weil es mir auch irgendwo etwas peinlich war, dass ich 0,0% Drumset-Skill habe wahrscheinlich auch weil ich zu früh aufgegeben habe.

    [align=center]...was mich zum
    [color=#ff0000][size=10][font='Impact, Compacta, Chicago, sans-serif']Schlagzeuger
    [color=#000000][font='Lucida Sans, Monaco, Geneva, sans-serif'][size=10][font='Impact, Compacta, Chicago, sans-serif']macht?
    [size=8][color=#000000][i][font='Lucida Sans, Monaco, Geneva, sans-serif']Ich kann bis 4 Zählen,
    und das auch wiederholen.

  • - höre viel musik
    - achte auf die drums: was wird gespielt und was passiert an diesen stellen im stück
    - analysiere "fremde" fills (welcher grundrhythmus steckt drin und wie ist dieser über´s set verteilt)
    - nimm einfache rhythmen und rudiments und versuche diese nach den rausgehörten mustern auf´s set zu übertragen
    - mach dir gewisse vorgaben: spiele nur mit den becken, nur mit der snare, nur in 8tel, nur in 16tel, nur mit den händen, etc.
    - nimm dich auf um (mit etwas abstand) zu checken, was dir gefällt und was nicht ... um ideen zu archivieren ... um fortschritte zu dokumentieren


    und ganz wichtig: schalt auch mal den kopf ab und hau einfach rein und hab spass dabei ... vielleicht kommt ja so ein "ups was war das", und schon hast du einen ansatzpunkt


    hope that helps ... grüssle

  • Ich würde mir ne(n) Bassist(in) suchen und einfach mal ungezwungen drauflosspielen. So ein Mensch stampft ein Metronom, oder Noten, in Grund und Boden. Letztere trotzdem gelegentlich ausgraben und alles wird gut.

    Ich bin nicht intolerant, ich hasse jeden!

  • Moin Bademeister,


    also: Zuerst einmal solltest Du den Druck, den Du Dir selber machst, mal auf Null reduzieren. Freu Dich doch erstmal daran, dass Du nach Deinen Baulärmfills wieder in den Takt zurück findest. Das Du eintaktige Fills spielen kannst, ist doch schon mal was. Sieh mal auf Deine Erfolge und nicht nur das Schlechte.


    Wenn Du weiter in die Fill- und Improvisationsmaterie eintauchen willst, beginne einfach. Z.B. mit Minifills auf 16tel Basis auf der Vier. Da gäbe es 5 Stück: 4eunde,, 4eund, 4 unde, 4e de und eunde (Hoffe Du verstehst, was ich meine, sonst reiche ich das mal in Notenform nach). Die übst Du auf der Snare, dann verteilst Du sie auf die Toms. Dann setzt Du sie zusammen zu halbtaktigen, ganztaktigen usw. Fills. Wenn die laufen, ersetzt Du mal eine Viertel die 16tel durch z.B. 16teltriolen usw.
    Da kannst Du schon viel Spass mit haben.


    Dann empfehle ich Dir mal folgendes Buch, da steht auch was zur Improvisation drin, und auch sonst viel Wissenwertes zumThema Schlagzeug.


    Bei Rückfragen gerne PN, obwohl ich momentan etwas Stress an der Backe habe.


    LG

  • Hallo Bademeister,


    das kommt mir durchaus bekannt vor. Mein Tipp:
    - löse Dich von technischen Fragen wie Stickings, Rudiments beim Improvisieren.
    - besorge Dir ein Buch: The Art Of Bop Drumming von John Riley. Auch wenn es an Jazzdrummer und soche, die es werden wollen adressiert ist: Der Abschnitt über das Solospiel ist vielleicht der brillianteste, dass zu dem Thema verfasst wurde.
    Dort werden anhand von einfachen eintaktigen Phrasen musikalische Prinzipien erklärt, wie man aus einer eintaktigen Phrase durch Verwendung von Prinzipien wie Wiederholen, Orchestrieren, Verkürzen, Verschieben, Frage und Antwort, Dynamik etc. musikalische Soli spieln kann, also improvisiert. Keine Stickings, keine Rudiments (est mal). Die Beispiele sind sehr einfach und werden auf der CD auch vorgespielt. Das habe sogar ich begriffen. Lass dich nicht davon abschrecken, dass es scheinbar nur um Jazzdrumming geht: diese Prinzipien sind universell und auf jede Stilistik anwendbar! Du kannst diese auf vielen Aufnahmen hören, auch auf modernen Sachen. (die Prinzipien haben im Jazz ihren Ursprung) Wenn Du das einmal begriffen hast, kannst Du Deine Lieblingslicks verwenden, die Licks sind eh austauschbar. Ich habe 18 Euro für das Buch bezahlt. Es ist jeden Cent wert.


    Gruß
    backbeat

    sometimes a triplet just isnt enough

  • Ich denke da auch an Andy Gillmann und Rene Creemers Buch "Drummers Inspiration".


    Es stellt Konzepte vor um Fills und Grooves aus einfachen rythmischen Figuren (z.B. aus Reeds "Syncopation ...") zu entwickeln,
    Dabei geht es nicht ums einfache Nachspielen von vorgegebenen Noten sondern die Vorgaben kreativ zu interpretieren und instrumentieren
    und so gewissenermassen einen "eigenen" Stil zu entwickeln. Dabei werden die Uebungen auch mit Text erlaeutert insofern
    unterscheidet es sich von den traditionellen Lehrbuechern.


    Etwas interaktiver aber nicht so umfangreich sind dann die DVDs von Andy Gillmann "Top 10 Licks and Fills" und "Top 10 Grooves und Beats"
    bei denen diese Konzepte auch zum Tragen kommen. Trailer/Ausschnitte sind im Netz zu finden.



    - Juergen -

    Gaffatape und Chewing Gum kleben die halbe Welt zusamm'

  • :huh:
    Himmel! Der Threadstarter möchte grooven, improvisieren und dabei die Seelen der Zuhörer berühren. Es werden Bücher und Noten empfohlen... ?(
    Suche dir schleunigst einen Lehrer. Ggf. einen Neuen. Werfe die Noten, die Bücher nicht weg, sondern parke sie ersteinmal im Schrank. Vergesse nie deine Rudiments nur arbeite an der Verteilung über´s Set und an der Betonung. Experimentiere! Mit der Betonung und der Leichtigkeit kommt der Groove. Wenn die Bücher und Noten im Schrank sind, mußt du improvisieren...
    Ich hoffe du findest einen Lehrer der dich da abholt wo du stehst und dich auch versteht! Ist nicht einfach. Der eine Lehrer kann Schlagzeug spielen. Der andere Lehrer spielt Schlagzeug und die Zuhörer wissen nicht wie ihnen oder was gerade geschieht..

  • :huh:
    Himmel! Der Threadstarter möchte grooven, improvisieren und dabei die Seelen der Zuhörer berühren. Es werden Bücher und Noten empfohlen... ?(
    Suche dir schleunigst einen Lehrer. Ggf. einen Neuen. Werfe die Noten, die Bücher nicht weg, sondern parke sie ersteinmal im Schrank. Vergesse nie deine Rudiments nur arbeite an der Verteilung über´s Set und an der Betonung. Experimentiere! Mit der Betonung und der Leichtigkeit kommt der Groove. Wenn die Bücher und Noten im Schrank sind, mußt du improvisieren...
    Ich hoffe du findest einen Lehrer der dich da abholt wo du stehst und dich auch versteht! Ist nicht einfach. Der eine Lehrer kann Schlagzeug spielen. Der andere Lehrer spielt Schlagzeug und die Zuhörer wissen nicht wie ihnen oder was gerade geschieht..



    kennst du "drummers inspiration" ? wie lange hast du damit gearbeitet? es gibt viele wege ans ziel,aber man sollte zumindest einen startpunkt und eine richtschnur haben, dafür ist eine gut strukturiertes lehrbuch eine sehr sinvolle sache. intuitives spielen ist schwer zu lernen und schwer zu lehren da eine breite basis von nöten ist. improvisation beudeutet, aus einem vorhandenen schatz oder pool an möglichkeiten zu schöpfen. ohne diesen pool, ohne konzept keine improvisation sondern gerühre ohne plan. manche ballern lieber mit dem lehrer herum und gehen glücklich nach hause. ich kenne beide ansätze, rate welcher mich weitergebracht hat?

  • Ich habe nicht geschrieben, dass er keine Bücher lesen soll. Aber durch das Lesen wird das Problem sicher nicht gelöst. Ein Sachbuch hilft wenn man lesen kann. Lesen lernt man bei einem Lehrer. Der Threadstarter möchte frei und flüssig lesen. Da ist der Rat viel lesen zu üben und einen Lehrer konsultieren gar nicht so falsch..oder?

  • @ matzdrums: Warum gehst du davon aus, dass sich mein Postbeginn auf deinen Eintrag bezieht? Ich hatte nicht zitiert. Ich bitte um Scrollen! Geht das mit dem Macbook? ;)


    warum über dinge urteilen, die man selber nicht kennt?


    Was nicht kennt? Lesen? Doch ich kann lesen und kenne Bücher. Sehr viele sogar.

    Einmal editiert, zuletzt von huhustgt1 ()

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