"Rausschmiss" aus Band - Ansprüche?

  • Tag zusammen ;)


    Eine lange Geschichte in sehr kurz: Ich wurde völlig unerwartet und per E-Mail von meinen bis dahin besten "Freunden" aus unserer in allen Belangen gut laufenden
    Band geworfen. Bin in meinem ganzen Leben noch nie so sehr von irgendwem enttäuscht worden. Soll aber hier nicht Thema sein. ;)


    Pragmatischerweise frage ich mich:
    - Was passiert mit (aus Straßenmusik & Auftrittsgagen) gemeinsam angeschafftem Equipment?
    Bleibt das automatisch Bandeigentum, oder gehört mir rechtsmäßig ein Anteil davon?
    - Was ist mit Aufnahmen, die von uns dreien gemeinsam gemacht wurden? Könnte ich verlangen, dass die nicht mehr länger veröffentlicht werden?


    Es wäre nett, wenn ihr auf moralische Kommentare a lá "das wäre aber ein fieses Nachtreten" verzichten könntet, darüber bin ich mir im Klaren.


    Hoffe das Anliegen darf hier unter "Allgemein" stehen, ansonsten lass ich mich gerne virtuell steinigen ;)


    Danke für eure Ratschläge!

  • gut laufenden Band


    Frage zuerst, welchen Status hat denn die gutlaufende Band? Seid ihr eine dem Finanzamt gemeldete GBR, Gewinnermittlung? Gibt es irgendwelche Vereinbarungen untereinander, am besten schriftlich, um welche Summe (Gagen, Wert gemeinsames Equipement, usw) geht es? Auf welchen von euch Schlaumeier laufen denn die Rechnungen für Anschaffungen, alle oder irgendeinen oder Bandname?
    Aufnahmen? Eigene Titel? Komponist? Texter? Wenn Cover - werden für Veröffentlichungen von Aufnahmen auch die nötigen Gebühren entrichtet?


    Vieles ist ziemlich unklar, daher kann auch keine pauschale Antwort erfolgen.

  • Leider keinerlei GbR-Verträge.Einige Auftritte, einige (abgesehen von myspace unveröffentliche) Aufnahmen, mit denen sich bei Wettbewerben angemeldet wurde. Unter Anderem für ein Finale im Dezember qualifiziert, 2500 Euro Preisgeld.
    Vorband bei einem Konzert von Silbermond, ebenfalls beworben mit gemeinsamen Aufnahmen.
    Das Grundgerüst + die Texte der Songs kamen stets vom Sänger/Gitarristen, ich hab lediglich Vorschläge zur Struktur der Lieder gemacht und dann eben das Drumming.


    Edit: Vom Euquipment geht es hier "nur" um einen Wert von etwa 1000 Euro.

  • Und hier (falls du filtern kannst): Aufteilung der bandkasse nachdem 2 bandmitglieder gegangen sind?


    Eine GbR (BGB-Gesellschaft) besteht völlig unabhängig von einer Vertragsschrift durch schlichtes Zusammenwirken (Verfolgen eines gemeinsamen Zwecks).
    Beim Ausscheiden eines Gesellschafters ist das Gesellschaftsvermögen im Zweifel aufzuteilen und der Ausscheidende auszuzahlen. Zwischen den übrigen entsteht eine neue Gesellschaft.

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    Gesendet von meinen Babyphone mit Papatalk

  • Hallo,


    ich würde mal in mich gehen und mich fragen, worum es mir geht.


    Mögliche Antworten:
    a) Ausheulen
    b) Rechte wahrnehmen


    Zu a) ist ein Forum gut geeignet, zu b) würde ich nicht die Öffentlichkeit, sondern den geheimen Rat eines professionellen Beraters in Anspruch nehmen.
    Rein praktisch wird die Rest-Kapelle ja ohnehin früher oder später den trommlerischen Anteil vom Nachfolger nachpflegen lassen, wobei das natürlich nur eine Spekulation meinerseits ist. Bei den Gerätschaften würde ich mal höflich und bestimmt anbieten, mir meinen Anteil auszuzahlen. Wenn die Burschen sich weigern, dann würde ich noch einmal in mich gehen und mal nach der Kriegskasse suchen.


    Grüße
    Jürgen

  • Insbesondere nach dieser wirklich enttäuschenden Aktion geht es mir jedenfalls nicht mehr darum, mich möglichst lieb oder vernünftig zu verhalten. Bin auf diese 200-300 Euro nun auch nicht auf Teufel komm raus angewiesen, möchte nur wissen, was mir zusteht und was nicht - aus dem simplen Grund, dass sich die "Burschen" in aller coolness weigern, mir irgendetwas auszuzahlen.

  • Das ist, was Jürgen K meinte, Smouve. Bestehende Rechte wahrzunehmen, würde ich grundsätzlich als vernünftig ansehen und genausowenig als lieb, wie als nicht lieb.
    Deine Rechte (die Ansprüche auf das, was dir zusteht), hast du auch völlig unabhängig von Enttäuschung oder Coolness ganz schlicht wegen der Gesellschaftsauflösung.


    Versuch mal, was dir zusteht ganz unemotional anhand der bisherigen Antworten und der geposteten Links und Vergegenwärtigung des Bandvermögens herauszubekommen.
    Wie du deine Ansprüche dann durchsetzt, wird dir hier (öffentlich) kein Fachmann erklären, weil das für Juristen ein Beratungsgig wäre, der eine gewisse Diskretion verlangt.

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    Gesendet von meinen Babyphone mit Papatalk

  • Wie du deine Ansprüche dann durchsetzt, wird dir hier (öffentlich) kein Fachmann erklären, weil das für Juristen ein Beratungsgig wäre, der eine gewisse Diskretion verlangt.


    .. und kostenpflichtig wäre, denn bereits der selige Scotty wußte zu berichten: "Nur ungern nimmt der Klingonenmann statt barer Münze Tribbles an".

    "Pommes/currywurst hat einfach seine eigenen Gesetze."
    (c) by frint / 2008


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    vorstellen!" (c) by Lippe / 2006

  • Hallo,


    die Band weigert sich leider, irgendetwas rauszugeben.
    Anstattdessen bekomme ich nun eine Mail von der Mami des Gitarristen,
    die nun nachträglich Ansprüche aus Spritgeld machen will. Hat uns damals oft zu Auftritten gefahren und so.
    Sagt sie berechnet eine Pauschale von 60 cent pro Kilometer..
    Außerdem möchte sie nun 50 Euro für den benutzen Keller(probe)raum, wovon natürlich vorher auch nie die Rede war.
    Gibt es für sie tatsächlich eine Möglichkeit, im Nachhinein irgendwelche Dinge vorzubringen, damit ihr Sohn
    seinen Anteil an der Anlage "kostenlos" behalten kann?


    Danke erneut für eure Ratschläge..

  • Sagt sie berechnet eine Pauschale von 60 cent pro Kilometer..
    Außerdem möchte sie nun 50 Euro für den benutzen Keller(probe)raum,


    Liegt darüber in schriftlicher Form ein Vetrag vor.Dann musst du die Miete zahlen(Erfüllungsansprüche §§ 535 ff. BGB)
    Wenn nicht kann Sie schreiben wie Sie will,und du kannst Ihr den langen Finger zeigen.Und bezüglich des Spritgeldes kann Sie dir eh nichts das ist ein großer Witz.Zumal der Regelsatz eh bei 0,30 Cent liegt.Mehr kann man auch am Finanzamt nicht geltend machen wenn es um Fahrkostenrückerstattung geht.Frage Sie doch einfach mal ob Sie denn auch alles versteuern wird.Ansonsten würdest du dich genötigt fühlen Ihr nebeneinkommen dem Finanzamt mit zu teilen.


  • Das klingt nach einem "bauernschlauen" (also nicht sooo umwerfend clever) Trick.
    Damit soll dann recht wahrscheinlich irgendwann als inszenierte "salomonische Lösung" vorgeschlagen werden: "Du bekommst nichts aus der Bandkasse - dafür werden Dir auch keine Spritkosten berechnet". Darauf würde ich mich NIEMALS einlassen...


    Kontaktiere doch den Jürgen K per PN. Da kann Dich da sicher juristisch adäquat vertreten.

  • ich würde darauf hinweisen,dass dererlei Fachwissen benötigt wird, dass du die Kommunikation zukünftig nur noch über deinen Anwalt laufen lassen würest,wenn sie dies erst meine. Das Fahrtenbuch zum Nachweis der gefahrenen Kilometer und den Mietvertrag zur Untervermieteung des Kellers darf sie dann auch dort mit einreichen ;)

    Signature temporarily not available (480)

  • Ansonsten würdest du dich genötigt fühlen Ihr nebeneinkommen dem Finanzamt mit zu teilen.

    Und auf dieser Ebene wird es dann weitergehen mit der Geschichte - traurig, sowas. Nicht falsch verstehen, ich würde der Dame in so einer Situation mit genau solchen Spitzfindigkeiten begegnen; sowas muss man nur bis zum Ende durchhalten. Deine Bandkollegen sind ja anscheinend völlig chemisch gereinigt, was den Umgang mit Ansprüchen angeht. Wenn Du Lust auf den Wettkampf hast, welche Seite abgezockter und gemeiner ist, dann würde ich den juristischen Weg gehen, ansonsten eher nicht. Ich drück Dir auf jeden Fall die Daumen!


    Es ist bei einem Split einer Amateurband doch völlig selbstverständlich, dass gemeinsam angeschafftes Equipment als gemeinsames Eigentum behandelt wird. Da würde ich den Zeitwert überschlagen und dem scheidenden Mitkusiker seinen Anteil auszahlen. Aber sowas ist ja schon unangenehm, wenn man sich im Guten trennt...


    .

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  • Also jetzt mit ner km-Paischale daherzukommen find ich lächerlich. Sie hat das wohl letztlich ja alles für ihren Sprössling gemacht und nicht wegen dem Rest der Band.


    Na, und im Nachhinein ohne vorher was geregelt zu haben is doch eh quatsch. Is wie mit Geschenken, die verlangen (normale Leute) ja auch nicht zurück, weil die Verbindung in die Brüche geht. Und Kellermiete..aha, dafür hatte ihr Junior keine Anreisekosten, oder will sie dann die Anreise vom Rest der Band gegen ihre Miete dann fairerweise auch aufrechnen?


    Fazit: Es gibt keinen schriftlichen Vertrag, Ende... da kann sie sich querstellen. Das Problem hast Du natürlich auch sofern Du Dich an Anschaffungen beteiligt hast. Gagen? Solltest Du ja schon haben...


    Wir machen das sehr einfach bei uns. Wenn einer aussteigt, weil er keinen Bock hat, Pech gehabt, gibts nix zurück. Ist nicht böse gemeint, sondern man will dann irgendwelche Erbsenzählereien verhindern. Da diese Vorgehensweise auch jedem vorher bekannt ist, ist das ja kein Thema. Sollte natürlich z.B. einer wegziehen, weil ein Elternteil gesundheitlich darauf angewiesen sein oder sowas, dann kann man ja immer noch überlegen, ob man da nicht ne spezielle Lösung findet.


    Nein, wir rechnen nicht auf, wer wieviele km zur Probe fährt, wer wie oft im Proberaum ist, wer das Auto stellt wenns um Gigs geht etc.pp.! Aber das sowas funktioniert, setzt anständige Typen voraus.


    Also: In Zukunft bitte solche Fragen in "Friedenszeiten" regeln, anders kommt genau dieser Zirkus raus, den Du nun hast ;)

    Wer beim Üben gut klingt, wird nicht besser. - Sinngemäß nach Jojo Mayer



    Meine Spielsachen

  • Ich denke das Hauptproblem ist hier das es keinerlei schriftlichen Vereinbarungen gibt!!! Gibt es unabhängige Zeugen die mündliche Absprachen eurerseits bestätigen könnten???
    Wenn es keine Nachweise für euer gemeinsames wirken gibt wird es schwer werden irgendwelche Ansprüche geltend zu machen und das auf beiden seiten. Behaupten kann man ja viel. Ich will damit nichts unterstellen ist aber nunmal so. Ich sehe es eher als problematisch an mit der ganzen Sache via Rechtsanwalt und Gericht zu streiten wenn ihr noch nicht einmal als GbR geführt seit aber Gewinne erwirschaftet habt.Könnte die Aufmerkdamkeit der lieben Finanzbeamten auf euch ziehen und die müssen im Zweifelsfall nicht nachweisen das sie irgendwelche Ansprüche haben und ihr werdet dann pauschal nachversteuert und dann ist die kacke richtig am dampfen. Ich denke das du in Zukunft darauf achten solltest das solche dinge schriftlich niedergelegt werden. Ich würde da kein weiteres böses Blut aufkommen lassen sonst wird da nur noch eine Schlammschlacht. Versuche eine vernünftige Gesprächsbasis aufzubauen und falls das schiefläuft bist du zumindestens für das nächste mal schlauer.

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