Dünne Felle haben einen tieferen Klang als dicke Felle?!

  • Tja, genau das las ich in irgend einem der Beiträge hier, daher stellt sich mir gerade die Frage ob dünne Felle einen tieferen Klang bzw. Grundton haben sollen als dicke?


    Ich kann mir das zwar eigentlich nicht wirklich vorstellen, ich denke es ist wie beim Bass bzw. der Gitarre: Je dicker das Fell/Saite desto tiefer klingts bei gleicher Spannung, aber vielleicht liege ich da ja auch falsch?

    Wehret den Anfängen: keine Macht dem Jazz!

  • Warum nicht? Dünne Becken und dünne Kessel klingen ja auch tiefer und dunkler als dicke .Dicke Felle erzeugen auf jeden Fall einen stärkeren Attacksound und weniger Obertöne.

  • Alles nur graue Theorie? Von Set zu Set verschieden? Von Fell zu Fell und Set zu Set verschieden?


    OT: Mir geht's hierbei ähnlich wie bei der Sustain-Frage: Hallen dünnere Felle nun länger oder kürzer nach als dickere? - Ich habe nicht nur viele widersprüchliche Aussagen gehört, sondern auch beiden Glaubensbekenntnissen ("Dickere Felle = weniger Sustain als bei dünneren Fellen" und "Dünnere Felle = weniger Sustain als bei dickeren Fellen") zuwider laufende Erlebnisse gehabt.* Die dickeren Werksfelle (China-Evans, 10 mil) meines Tama-Sets klangen kürzer - und unsauberer - nach als die von vornherein auf der Resoseite aufgezogenen, dünneren Evans-Imitate (7 mil) [-> Falsifikation von Axiom 2], wohingegen die bekanntlich 10 mil dicken Ambassadors noch saubereren und längeren Nachhall von sich gaben und geben als die 7 mil-Evans-Klone [Falsifikation von Axiom 1]. ?(


    BTT: Meine beinahe ausgelutschten Remo CS (10 mil mit 5 mil dickem Verstärkungsdot) klangen tiefer und weniger attackreich als meine relativ neuen Emperors, die sich mir nun stellende Frage lautet, ob das auch bei neuen CS so sein wird... Verdammt, ich weiß ja nicht einmal, ob die quasireligiöse Hypothese "Trommel XY klingt am besten mit Fell QZ" nicht doch ein Fünkchen Wahrheit beinhaltet.


    Fragen! Fragen über Fragen! UND KEINE ANTWORTEN! AAAAARRRGH!!!


    Kann jemand Licht ins Dunkel bringen?


    Liebe Grüße
    hrawth



    *bei so objektiv gleicher Stimmung, wie das ohne Drum-Dial, Frequenzanalyse und Tech eben möglich ist.

  • Letztens entscheidet ja die Zahl der Schwingungen über die Frequenz. Vielleicht hast Du Recht, dass ein dünnes Fell, weil es sich besser und schneller bewegt als ein dickes unter identischen Bedingungen, eigentlich höher klingt (klingen müsste), aber wenn man nun ein dickes und ein dünnes Fell grade "faltenfrei" tunt (bitte "tjunt" aussprechen ;-)) denke ich, wird das dünne wohl generell als voller empfunden, weil es eben nicht so schnell "absäuft". Ich würd auch nicht schwören, dass ein dünnes richtig lasch getuntes Fell unbedingt mehr Schwingungen hinlegt als ein dickes...


    Ich würde in der tat eines checken, solltest Du zwei identische Kessel haben, lag mal ein Amba und aufs andere ein Pinstripe drauf. Aber letztlich hängt der Ton von so vielen Faktoren ab, dass die Dicke des Felles eben nur ein Punkt ist...


    Oder Du kannst ja auch mal zwei solche Felle mal aus der Verpackung raus in natura anspielen, wie sie selbst klingen, wenn Du sie in der Hand anspielst...


    Aber letztlich wurscht ;) Du kannst mit einlagigen dünnen Fellen irre vollen, warmen Sound rauszaubern und hast viel mehr vom Kessel als mit dem anderen Zeugs ;)


    hrawth: Ich kann aus Erfahrung nur sagen, dass das dünnere Evans Snarereso Sgen30 länger singt, als der Klassiker SH30...

    Wer beim Üben gut klingt, wird nicht besser. - Sinngemäß nach Jojo Mayer



    Meine Spielsachen

  • Ein dünneres Fell schwingt theoretisch stärker... genauso wie ein Blech eher schwingt als eine 20cm Stahltür.
    Folglich ist die Ampitude? größer.
    Das dicke Fell dämpft zwar mehr Obertöne hat aber (theoretisch) insgesamt weniger Spektrum, vor allem nach unten. Deshalb auch der größere Attack auf Grund der Mitten, die hier betont werden.
    Fazit: dünne Folie = viele Bässe
    dicke Folie = wenig Höhen und wenig(er) Bässe


    Alle Angaben ohne Gewähr.
    VG Andre

    Ich bin ein Smiley :D

  • ´etz mal ohne Physik oder Theorie: dünne Felle klingen für mich subjektiv voller. Sind vielleicht nicht so steiff - egal, das Diplomat auf meinem 15er standtom macht es subjektiv noch grösser, die Ambassador auf den Hängetoms lassen diese sehr kompakt und einfach klingen.



    Bibbelmann
    ---
    psychoakustisch machen saubere Obertöne, und vor allem viele davon den Grundton deutlicher hörbar. Das wäre ein theoretischer Ansatz

    Einmal editiert, zuletzt von Bibbelmann ()

  • Wie wäre es mit:
    Dünne Felle lassen sich nicht so tief stimmen, da sie weniger Eigenspannung/Steifheit besitzen.

    "Man muss das Grundgesetz vor seinen Vätern schützen und die Verfassung vor ihren Schützern."
    "Der Faschismus ist eine Spielart der freien Marktwirtschaft."
    Wolfgang Neuss

  • das ist der sogenannte posmolowski-effekt, die summe der felldicke quadriert mit dem gratungswinkel ergibt die frequenz. bekomms nicht mehr ganz auf die Reihe, ist aber an sich einfach zu verstehen:



    quelle



    :D

  • die meist nichtlinearen eigenschaften der elastomere sprechen dafür, dass ein dickes fell langsamer und mit kleinerer amplitude schwingen sollte....


    ( s.a. ogden: non-linear elastic deformations. dover publications, Inc., mineola, new york (1984). ; treloar: the physics of rubber elasticity. clarendon press, oxford, (1975). ;) )

    Einmal editiert, zuletzt von theroll ()

  • Das habe ich anders empfunden, zumal beide Resonanzfelle gleich dick sein sollten.


    gruß rubber


    Warum sollen das dann zwei verschiedene Modelle sein? Wo wäre der Unterschied? Das merkt man schon wenn man beide anfasst, dass das eine sich schon wie Papier anfühlt und das milchige GEN-Reso hat definitiv länger nachgesungen, darum mag ich die anderen lieber ;)


    PS: Ja, laut Bezeichnung hast Du zwar schon recht, komisch, aber auf jeden Fall fühlt sich das GEN dennoch irgendwie dünner an und singt definitv länger, worin auch immer die Differenz liegt...

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    Einmal editiert, zuletzt von kride20 ()

  • die meist nichtlinearen eigenschaften der elastomere sprechen dafür, dass ein dickes fell langsamer und mit kleinere amplitude schwingen sollte....

    ( s.a. ogden: non-linear elastic deformations. dover publications, Inc., mineola, new york (1984). ; treloar: the physics of rubber elasticity. clarendon press, oxford, (1975). ;) )


    maximal abstrakt-theoretisch.


    Ob die Dehnung von vorgestreckten Polyesterfolien in Ambassador Stärke wirklich relevant ist wäre wieder eine andere Frage.

  • also, ich finde hier wurden schon wirklich sehr intressante(und ich denke auch wahre) sachen gesagt,aber ein punkt wäre da dann ja noch...
    wenn du ein Fell haben willst, was so tief wie möglich klingt...hmm, was spielst du dann für eine musikrichtugn???


    wahrscheinlich kein jazz :)
    falls du also aus der metaller fraktion kommst, wäre ein dickes fell empfehlenswerter, um nicht während eines konzerts/gigs die dinger zu zerhauen.


    man kann ja auch auf andere art die tiefe des tons beeinflussen, wurde ja hier schon gesagt, das das fell nur ein einziger punkt ist. und wenn du harte sachen spielst, dann solltest du vielleicht auf einen der anderen faktoren "ausweichen" das macht glaube ich mehr sinn.

  • Zitat

    ...falls du also aus der metaller fraktion kommst,

    Rock, aber mit Bumms. HM höre ich, spielen finde ich nicht so spannend.


    Aber: ich selber stimme meine Toms seeeeeehr tief, mein 10er Tom bsp. klingt tiefer als das 14er vom Nachbar-Set (der stimmt allerdings auch ins andere Extrem). Mit Heavy-Hitting hat das nicht so viel zu tun, obwohl das "extra sensitive" Snare-Fell von Premier (vermutlich Diplomat-Stärke) nach 2 Monaten irgendwie nicht so doll aussah (die Snare war aber auch extrem hoch gestimmt, das tat wohl sein übriges). Aber bereits bei Ambas (bzw. PS3) ist die Fellstärke für mein Spiel ungefährlich.


    Außerdem muß ich lautstärke-technisch nicht mehr gegen einen startenden Düsenjet anspielen, von da her muß ich beim Spielen auch nicht mehr so zulangen.


    Ich frage mich halt ob ich mit den dicken Fellen in der Richtung tiefer Ton besser voran komme als mit dünnen?!

    Wehret den Anfängen: keine Macht dem Jazz!

  • Wenn du einen tiefen Ton haben willst, dann schmeiß das 10er in die Ecke und spiel 14, 18 Toms. Mindestens. 8)


    Man muss unterscheiden: Willst du ein Fell, was sich tief stimmen lässt, oder ein Fell, was bassiger klingt?
    Ich finde z.B., dass sich Pinstripes vielleicht etwas tiefer stimmen lassen als z.B. Diplomaten. Das dünne Fell wirft nämlich schneller Falten. Trotzdem klingt, wenn ich beide Felle auf die gleiche Tonhöhe stimme, dass Diplomat bassiger und fetter - und sogar bassiger als ein tiefer gestimmtes Pinstripe, was sehr mittig trotz tiefem Grundton klingt.

  • Habe auf meinen beiden identischen Sets einmal Ambas gecoated und auf dem anderen seit neuestem Emperor gecoated drauf.
    Die Ambas lassen sich generell leichter stimmen und erzeugen auch einen kraftvolleren Tieftonbereich, weil sie sich wegen der
    dünneren Felle tonal einfach besser entfalten. Ist jetzt meine Erfahrung.


    R.


    PS: Resos in beiden Fällen Ambas in clear.

  • Habe auf meinen beiden identischen Sets einmal Ambas gecoated und auf dem anderen seit neuestem Emperor gecoated drauf.
    Die Ambas lassen sich generell leichter stimmen und erzeugen auch einen kraftvolleren Tieftonbereich, weil sie sich wegen der
    dünneren Felle tonal einfach besser entfalten. Ist jetzt meine Erfahrung.


    R.


    PS: Resos in beiden Fällen Ambas in clear.

    Ist jetzt meine Erfahrung.



    kann ich bestätigen, einlagige felle haben mehr "ton" als zweilagige; ...aber darum gehts ja eigentlich nicht. :rolleyes:

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