Drumkabine / Schallschutzkabine - Foto Dokumentation

  • Mit Blick auf meine Bilder von vor mehr als einem Jahr muss ich feststellen,
    dass sich doch noch einiges getan hat am Set, bzgl. Becken, Mikrofonierung
    und div. anderer Ausstattung. Werde wohl die Tage nochmal ein paar aktuelle
    Fotos aus und von der Kabine machen und hier einstellen. ;)

  • Unbedingt ;)


    Ich hab mich schon seit längerem beim wiederholten durchlesen deines Threads gefragt was sich wohl so geändert hat.

    (19:45:39) _kaotical_: ich wollte schon immermal in irgendwessen signatur
    (01:13:44) seppel: unglücklich sein hat eine ganz besondere qualität. hält länger an als glücklich sein. das muss man auch mal positiv sehen.
    (21:32:33) Drummingguitaris: gube, hast du brüste? wenn ja, hoffe ich dass du ein mann bist

  • Danke für die Blumen ;)


    Üben macht darin immer noch so richtig Spaß und damit hat sich
    auch glücklicherweise meine Befürchtung vollkommen entkräftet,
    dass ich nach dem Bau gar nicht mehr so recht Lust zum üben habe. 8)

  • Hallo Callisto, Super Beitrag, echt cool! tolle Planung/Umsetzung und die Dokumentation ist 1 A!!


    ... Wir haben damals unser ganzes Studio im DIY-Style ausgebaut, aber leider mit weniger Fachwissen und nicht annähernd so ordentlich. Leider rächt sich das jetzt nach 6 Jahren Betrieb, da wir im 2ten Stock des Hauses neue Nachbarn haben, die extrem Lärm empfindlich sind..Naja, hilft alles nix, wir müssen nochmal rann, ganzen Raum, oder nur Drumkabine ist noch nicht klar, aber jetzt mal ein paar Fragen:


    ...Wir haben damals auch schwingende Wände aufgestellt, auf mehreren Lagen Gummistreifen allerdings haben wir Aluprofile als Ständerwerk genommen, Rockwolle zur Dämmung und Gipsplatten außen und innen!
    a. Hast Du mit Absicht Holzrahmen benutzt? Und die Holzplatten/Gips kombi Planken? Ist das besser als Handelsüblicher Trockenbau, dachte immer Holz ist eher ein Resonator???


    b....Die Decke haben wir mit Gummiverbindern schwingend an die Kellerdecke angebohrt, statt auf die Rahmen aufzulegen, was warscheinlich Risiken birgt..??


    c..Am übelsten haben wir am Boden gepfuscht und einfach garnix gemacht außer ca 20 cm hoch Teppichschichten ausgelegt... :( Was genau bringt dieser Sandboden bei dir und bist Du heute auch noch von dieser Lösung überzeugt?


    d...Vor unserem Studio hatte ich eine Schallkabine in meiner Küche, die stand einfach auf Autoreifen was wunderbar funktionierte, besser an Deinem Material ist eigentlich nur die geringe Bauhöhe und das das Material genau auf die Quetschung vom aktuellem Gewicht ausgelegt ist, richtig??


    e..Eine probende Band ist trotzdem im Haus kaum bemerkbar, bei den nervigen Nachbarn in der Wohnung ist zwar etwas zu hören, allerdings nur wenn man meditieren möchte..Komischerweise hör ich bei denen die Snare am lautesten und den Bassamp..nicht die Basedrum, kann man daraus irgendwelche Rückschlüssen ziehen, auf Direktschall oder Bodenschall etc.??


    f. Achso, und hat Deine Lüftungswand tatsächlich die gleiche(gefühlte/gehörte) Schalldämmung wie die anderen Wände?
    Soweit erstmal, vielen Dank für Deinen Beitrag bis jetzt und im voraus, falls Dir irgendetwas einfällt zu meinen Fragen, Gruß Jan

  • coole sache aber jetzt mal ne frage:
    gibts da preisliche alternatifen ich/meine eltern will/wollen nicht zu viel ausgeben müssen.
    ich müsste nämlich nen teil selber zahlen und mit 14 is der preis den du nanntese definitiv zu hoch auch wenn ich nur nen teil zahlen muss...
    währe cool wenn du/ihr(falls mir da einer helfen will) da mal was nennen köntet
    gruß HeathenHammer

  • Hallo Jan,


    danke für die netten Worte und viel Erfolg bei der schalltechnischen Renovierung
    eures Studios. Hier nun meine Antworten zu Deinen Fragen:


    a. Holzrahmen vs. Trockenbau / Holz eher als Resonator???
    Im Prinzip kann man mit beiden Varianten sehr gute Ergebnisse erzielen.
    Letztlich kommt es nur auf die Konstruktionsweise (einwandig/mehrwandig),
    die verwendete Masse zwecks Absorption der Schallenergie (möglichst hoch)
    und dem Layout der Konstruktion an. Letzteres u.a. aus dem Grund, Resonanzen,
    stehende Wellen und Flatterechos zu vermeiden. Meine Drumkabine hat daher
    eine signifikant große 45° Seitenwand bekommen, die (offensichtlich) ausreicht,
    um Resonanzen zu vermeiden.


    b.... Decke mit Gummiverbindern schwingend an die Kellerdecke angebohrt.
    Aus meiner Sicht sollte eine Raum-in-Raum Konstruktion so wenig wie möglich
    Verbindungen mit dem umgebenden Mauerwerk haben, um die Körperschall-
    übertragung besonders die der niedrigen Frequenzen auf eine einzige Stelle
    einzugrenzen (zwangsläufig der Boden), um dann genau und nur an dieser Stelle
    die bestmögliche Dämpfung einzustellen (in meinem Fall mit Sylomer, dass für
    meine Lastsituation bestmöglich ausgelegt, d.h. berechnet ist)


    c.. Was genau bringt dieser Sandboden
    Der Sandboden erhöht das Gesamtgewicht der Kabine deutlich und verbessert
    dadurch die Absorption der niedrigen Frequenzen. Ein Fachmann hat mir mal
    erklärt, dass nur eine Sache wirklich gegen Schall hilft: Masse!
    Das Sandbodenprinzip ist im Studiobau sehr üblich. Ich habe mich auch
    anfangs gegen diese Idee gesträubt, sie ist aber doch sehr effektiv und im Grunde
    auch kinderleicht und billig umsetzbar. Ich würde das nochmal genau so tun.


    d...Schallkabine einfach auf Autoreifen was wunderbar funktionierte.
    Autoreifen können sehr gute Dämpfer sein. Jedoch ist ein positives Ergebnis
    ggf. stark vom Zufall abhängig, da du die Anzahl der Reifen unter der Kabine
    nachträglich ja nur schwierig wirst verändern können. Für mich war wichtig,
    dass ich bereits bei der Planung genau wusste, wie schwer meine Kabine würde,
    um dann für diese Last exakt das richtige Maß an Dämpfung zu realisieren.
    Schließlich wollte ich nicht rund 3000 Euro und viel Arbeit in so eine Kabine
    stecken, um dann am Ende nur 50% der technisch möglichen Dämpfung zu
    bekommen.


    e.. Snare am lautesten und den Bassamp..nicht die Basedrum, Rückschlüssen
    auf Direktschall oder Bodenschall
    Die Bassdrum liegt bei meist um die 60-80 Hz (+-), der Bass grundsätzlich auch in
    der Gegend, jedoch z.T natürlich auch darüber, die Snare liegt in ihrer Frequenz
    deutlich höher. Eine gute Körperschalldämpfung ist m.E. vor allem für die
    niedrigen Frequenzen entscheidend. Das erreicht man (wie oben erwähnt) durch
    möglichst viel Masse. Am besten wäre im Prinzip ein gemauerter Raum-im-Raum,
    ist aber leider meist nicht praktikabel umsetzbar.


    f. Lüftungswand tatsächlich die gleicheSchalldämmung wie die anderen Wände?
    Ja, in der Tat. Die Stelle war auch meine größte Sorge. Man gibt sich viel Mühe,
    alles so dicht und massiv wie möglich zu gestalten und bei der Lüftung durch-
    stößt man dann doch die ganze Konstruktion. Eigentlich verrückt, aber: die
    Labyrinthkonstruktion leistet ganze Arbeit. (Wenn man sein Ohr an die Außen-
    öffnung legt, hört man das Schlagzeug nicht lauter, als durch die Außenwand
    selbst. Das Prinzip: Die Zu- und Abluftströmung kann man mehrfach um Kanten
    herum zwingen, der Schall hingegen läuft gerade und wird im Labyrinth
    (mehrfach!) gebrochen und umgelenkt und man bietet ihm so viel Gelegenheit,
    sich auf dem Weg zur Öffnung absorbiert zu werden.


    Ich hoffe, die Antworten helfen Dir etwas. Nochmal viel Erfolg weiterhin.
    Gruß,
    Callisto

    Einmal editiert, zuletzt von Callisto ()

  • Aus meiner Sicht sollte eine Raum-in-Raum Konstruktion so wenig wie möglich
    Verbindungen mit dem umgebenden Mauerwerk haben,


    Hallo Callisto,
    erstmal Glückwunsch zu der Kabine. Das Ding wäre echt mein Traum. ;)


    Was ich mich immer mal wieder Frage ist...
    Wenn ich eine Raum in Raum Lösung habe und zwischen dem inneren Raum und dem äußeren Raum z.B. 5-10cm Platz sind.


    Kann ich ja einmal den Platz so belassen um halt keine physikalische Verbindung zwischen den Räumen herzustellen.
    Zum anderen könnte ich aber den Platz z.B. mit Steinwolle ausfüllen, was dann auf gewisse Weise eine Verbindung zwischen den Räumen herstellt, aber auf der anderen Seite
    die Steinwolle ja mehr Schall, der noch aus dem inneren Raum kommt, schlucken sollte, als Luft.


    Was würdest Du persönlich bevorzugen ? ;)

  • Bilder müsste ich mal ein paar machen, wenn ich die Zeit
    nicht lieber üben würde. Mal sehen ob ich die Digicam und
    das Stativ für einen Panoramashot noch finde ;)


    Der Raum sieht grundsätzlich nicht anders aus als auf den
    frühen Bildern. Schlagzeug steht nun anders rum, Becken
    sind andere, derzeit: 13'' Paiste Sign. Hi-Hat, K-Custom
    Special Dry Ride, 16+14'' AAX Studio Crashes.


    Aufnahmen mache ich mittels Tracktion3, Presonus Firestudio,
    Behringer Multi-Kompressor, AKG C2000S Overheads & Hihat,
    AKG D550 für Bassdrum, D440 für Toms und Snare und 16fach
    Stagebox, um die Signale aus der Kabine ins Firestudio bzw.
    durch einen Mixer zu jagen.


    Hier noch zwei Hörproben, hoffe die Links funktionieren schon.
    Bounce (Aufnahme zu nem Playalong)
    I feel the Funk (nicht durcharrangiert Songskizze)


    Gruß,
    Callisto

    2 Mal editiert, zuletzt von Callisto ()

  • Hy Callisto, wollte mich nur nochmal bedanken für die ausführliche Antwort. Wir haben gerade so eine Art Waffstillstand mit unseren Nachbarn, daher hab ich nicht so oft hier geschaut. Leider müssen wir dafür aber auch alle immer ziemlich leise spielen :| . Irgendwann werden wir also auf alle Fälle umbauen & Deine Tipps beherzigen. Dann Hab ich bestimmt nochmal Fragen :P .. So long.Thx a lot. Gruß Jan

  • Jan,


    melde Dich einfach, falls Du noch etwas wissen möchtest. Vielleicht kann
    ich weiterhelfen. Übrigens hat vor ein paar Tagen noch ein weiterer Leser
    dieses Forums seine Drumkabine nach vergleichbarem Prinzip fertiggestellt
    und ist super happy damit. Mal sehen, ob er noch ein paar Fotos von seinem
    Ergebnis hier rein stellt. ;)


    Gruß,
    Callisto

  • Hallo Callisto,


    mich würde interessieren, wo Du den Lüfter bezogen hast und was er kostete?


    Ich bin auch gerade am Bauen. Das Holz ist ja nicht immer gleichmäßig geschnitten, so daß ich "Löcher" mit Silikon abdichten will. Reichte das bei Dir zwecks Schalldämmung?


    (sorry, falls das irgendwo alles stand und ich es überlesen habe)


    Beste Grüße!

  • Hallo Bruce,


    ich habe den Lüfter für 40€ über Ebay gekauft. Man kann ihn
    sicher auch direkt beim Hersteller Fa. Papst bestellen, dürfte
    dann aber vermutlich etwas teurer sein.


    Silicon ist eine gute Möglichkeit, um etwaige Fugen zu
    verschließen. Letztlich ist die Abdichtung der Fugen aber
    eigentlich kein Problem, da die Wände ja doppelwandig
    konstruiert sind. Wichtiger ist es, dass das Lüftergeräusch
    selbst nicht *in* die Kabine dringt, da das sehr nervig sein
    kann und vor allem auch Recordings negativ beeinflusst.


    Der entscheidene Punkt bei der Auswahl des Lüfters ist
    a) der richtige Volumenstrom, um in der Kabine genug
    Luftwechsel pro Zeit zu realisieren und
    b) ausreichend hoher Druckaufbau, um die Luft durch
    die Labyrinthführung des Zu- *und* Abluftkanals zu drücken,
    da bei zu geringem Druck, kein Förderstrom entsteht.


    Die Papstlüfter haben alle ein Diagramm, das sehr schön
    zeigt, wieviel Luftvolumen sie bei welchem Druck fördern.


    Hoffe, das hilft etwas weiter. Schönen Sonntag. :)


    Gruß,
    Callisto

  • Hi Callisto,


    habe ich das richtig mitbekommen, Du hast Deine Gipskartonplatten nicht verspachtelt, sondern die Fugen mit Butylband dicht gemacht?
    Hast du das nur von einer Seite oder von zwei Seiten, sprich von "innen" und "aussen" gemacht?


    Thema Fenster: Kannst Du dazu noch ein paar Tipps geben und/oder evtl. Fotos zeigen, wie Du das gemacht hast.


    Grüße und Danke für ein Feedback, Bruuuce

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