DoFuMa vs. Double-Bassdrum

  • Ich hatte heute abend eine kleine Email-Unterhaltung, in der es um die Frage ging, ob man heutzutage eigentlich noch 2 Bassdrums braucht, wenn man mal gewisse optische Gründe sowie Überlegungen hinsichtlich unterschiedlicher Stimmungen beiseite läßt.


    Gehen wir also mal im Direktvergleich DoFuMa vs. Doppel-Bassdrum davon aus, daß das Ziel eine saubere Studioaufnahme ist, und daß im Fall von 2 Bassdrums beide Trommeln möglichst gleich klingen sollen. So wie man es halt aus Metaller-Kreisen kennt. ;)


    Ich vertrat dabei nun die Theorie, daß eine zweite Bassdrums für solch einen Zweck eigentlich überflüssig ist. Es gibt heutzutage doch so schöne Doppelfußmaschinen, daß man doch wohl locker mit einem Großeimer auskommt. Als Antwort bekam ich folgendes (gekürzt und Namen herausgestrichen):

    Zitat

    Ich habe die Erfahrung bei den letzten Aufnahmen gemacht, dass es bei einer BD mit DoFuMa zu unsauberen Aufnahmen kommen kann. Das habe ich bei [...] festgestellt. Er hat so Doublebass gespielt, dass er die Klöppel nach dem Schlag nicht sofort wieder vom Fell genommen hat, sondern auf dem Pedal „stehengeblieben“ ist, so dass der zuerst getretene Klöppel dauerhaft am Fell anlag. Wenn er dann den 2. Klöppel betätigt hat, dann hat sich durch den Druck kurzzeitig der 1. Klöppel vom Fell gelöst und ist danach wieder an das Fell geschlagen. Dies geschah natürlich nur bei kurzen Triplets oder bei [Doublekick-Snare-Figuren] als Beispiel. Das Ergebnis war, dass man kurz hinter den gewollten BD-Schlägen einen weiteren kleinen Schlag hatte, der in der Livesituation zwar nicht auffiel, aber bei Aufnahmen extrem störend war. Jetzt weiß ich als Nicht-Drummer natürlich nicht, ob dass ausschließlich an [...]'s Fußtechnik lag, da ich keinerlei Vergleiche bisher in dieser Richtung hab.


    Kann das ein Problem bei Drummern sein?


    Soweit. Also mir persönlich ist in dieser Hinsicht noch nie ein Problem aufgefallen. Wenn ich im Studio aufgenommen habe, habe ich dabei immer die DoFuMa genommen, allerdings z.T. mit Triggern, jedoch hat das Rohmaterial vor dem Richten nie derartige Signale gezeigt. Wie sind denn da so eure Erfahrungen? Schon mal so etwas erlebt, daß ihr beispielsweise die DoFuMa abbauen mußtet, um ne zweite Bassdrum oder ein zweites pad da hinzubauen?

  • Also ich kann dazu nur sagen, dass ich in meinem Schlagzeugunterricht genau das gelernt habe. Also, dass man bei einem Doppelpedal keinen Schlägel am Fell lassen darf, wenn nicht gerade Ruhe herrscht 8)


    Das kann schon ein Problem darstellen. Kommt natürlich immer darauf an, wie stark es ausgeprägt ist. Allerdings benutz ich mein Doppelhuf sooo selten, dass ich hier die Frage aufwerfe wozu man so etwas überhaupt benötigt


    :D "duck und weg" :D

    [url='http://www.drummerforum.de/forum/thread.php?postid=382638#post382638']Mein Saturn

  • Erstmal ist es natürlich ein klanglicher Unterschied, ob man eine Bass Drum mit anliegendem 2. Beater spielt oder ohne. Diese "Außendämpfung" und die "Fellzurückkommer" bei besonders schnellen Schlagfolgen spieltechnisch gleichbleibend zu kontrollieren, ist sicher nicht einfach (ich kann's sowieso nicht und daher nur theoretisch beurteilen). Beim unsensiblen Triggern, bei dem sich jeder Schlag gleich anhört und man auch so leichte Fell-Rückschläge einfach eliminieren kann, ist das Problem natürlich behoben.

    -
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  • ... wenn man den beater am fell lasst, dann hat das doch garkeinen vorteil. bis auf den nachteil, dass man alles schlechter aufnehmen kann und dass man langsamer spielt (denk ich mal).
    z.b. jojo mayer hat diese heel-toe technik, mit der wird man dann doppelt so schnell wie dieses unregelmäßige geklackere. (sorry, aber ich bin zwar in einer slam death core band aber ich mag unmusikalisches schlagzeugspiel nicht, und werd dementsprechend nicht nur doublebass spielen, sondern versuchen, das musikalischste was zu dieser richtung passt, am schlagzeug wiederzugeben ;) nur geklackere ist mit der zeit sehr langweilig. da haben mama und papa schon recht ;) )

    Ich beende meinen Beitrag nur mit einem Fragezeichen, wenn ich mir absolut unsicher bin und die Hälfte oder mehr frei erfunden habe.
    Danke für die Aufmerksamkeit.

  • Tja, scheint also tatsächlich ein Problem des Schlagzeugers zu sein, wenn so etwas auftritt. Könnte auch sein, daß im Fall des Kollegen das einfach nur extrem ausgeprägt war.


    Es geht aber auch darum, ob das als Problem im Studio bekannt ist und wenn ja, wie dem begegnet wurde/wird. Und ob ihr es für eine Sinnvolle Überlegung haltet, aus diesem Gesichtspunkt heraus besser eine zweite Bassdum zur Hand zu haben. Ich muss schon zugeben, daß ich erstaunt war, als ich die Mail gelesen habe, denn so etwas habe ich halt noch nicht erlebt. Es sei denn, ich war nicht schnell genug in der Regie, um mitzubekommen, wie der Toni meine Fehltritte heimlich wegeliminiert. :D

    Einmal editiert, zuletzt von meist3rbrau ()

  • Ich kannte nur immer die Theorie das bei zwei Bassdrums die Felle jeweils länger ausschwingen können und der Klang dadurch besser sein soll.
    Hab das aber noch nie probiert oder offensichtlich gehört.

  • ... wenn man den beater am fell lasst, dann hat das doch garkeinen vorteil. bis auf den nachteil, dass man alles schlechter aufnehmen kann und dass man langsamer spielt (denk ich mal).
    z.b. jojo mayer hat diese heel-toe technik, mit der wird man dann doppelt so schnell wie dieses unregelmäßige geklackere. (sorry, aber ich bin zwar in einer slam death core band aber ich mag unmusikalisches schlagzeugspiel nicht, und werd dementsprechend nicht nur doublebass spielen, sondern versuchen, das musikalischste was zu dieser richtung passt, am schlagzeug wiederzugeben ;) nur geklackere ist mit der zeit sehr langweilig. da haben mama und papa schon recht ;) )


    Nunja, der Jojo lässt hier und da auch mal den Beater im Fell stehen. Und dass man durch eine bestimmte Technik mit einem Fuß doppelt so schnell werden soll, wie jemand mit 2 Fußmaschinen, der diese Technik nicht beherrscht/anwendet, ist unsinnig.


    Bei einer Dofuma durchgehend den Beater stehen lassen, empfand ich soundtechnisch schon immer als schwierig. Solang die BD nicht total totgedämpft ist, klingen die Schläge immer abgewürgt, wenn gerade der zweite Schlegel im Fell steht. Wenn man aber genug dämpft (großes Kissen o.ä.) und das Schlagfell tief genug gestimmt ist, sollte man dieses "Nachhüpfen" eigentlich unterbinden können - wenn man denn fest genug im Fell steht.


    Der geschilderte Fall zeigt für mich nur auf, dass man auf seine Technik achten sollte (entweder mit Nachdruck im Fell stehen - oder gar nicht). Nicht aber, dass von der Verwendung von nur einer BD allgemein abzusehen ist.

  • Zitat

    Der geschilderte Fall zeigt für mich nur auf, dass man auf seine Technik achten sollte (entweder mit Nachdruck im Fell stehen - oder gar nicht). Nicht aber, dass von der Verwendung von nur einer BD allgemein abzusehen ist.


    #2


    Wenn jemand den Stick nach dem Schlag auf den Toms ruhen lässt, würde man ihm ja auch nicht empfehlen, sich je 2 gleiche Toms zu kaufen um das Problem zu beheben.

  • also das Problem mit dem Nachschlagen/Nachvibrieren wenn der Beater am Fell ist, habe/hatte ich auch, ist erstens ne Frage der Technik (bei mir ist der Beater am Fell danach, ich kanns nicht anders) und zweitens ne Frage des Beaters, hatte mal verschiedene Beater probiert, und bei einigen war es ausgeprägter als bei anderen, ganz weg geht es aber nie. Ich glaub der DW Beater, mit dem halbrunden Filz hat sich da am besten geschlagen
    Achja, je geringer die Spannung des Fells, desto weniger nachvibrieren, muss man halt nen Kompromiss finden.
    Wie gesagt, wenn die Technik nicht ganz stimmt, ist es egal ob Single oder Doppelpedal, meine Meinung

  • müsste man aber eigentlich gaten können ... andererseits: bei wieviel studioaufnahmen heutzutage in denen doublebass vorkommt ist nicht irgendwie min. ein getriggertes sample noch im hintergrund ?!

    sieg natur.

  • Es macht einen deutliche Unterschied (ich benutze das bei Electrobeats um 808 und kurze BD Sounds auf einer Kick zu spielen).


    Im Studio kann das zu einem Problem werden, wenn man z.B. geschlossene BD spielt oder das Schlagfell relativ straff spannt, da der Beater dann mehr fach auf dem Fell prellt.
    Das klingt dann nicht schön.
    Ist ein Loch im Reso und die Kick nicht sehr hoch gestimmt reduziert sich dieses Problem.


    Dies gilt für Single wie Double Pedal.


    Um das ganze aber zu relativieren, Tony Royster Jr und viele andere DB "Götter" spielen durchaus "buring the beater" Style und bei denen ist der Klang jetzt auch nicht ganz scheiße.


    Aber wie schon erwähnt ist es immer gut zu lernen den Schlägel von der Kick weg zu nehmen.

    "Man muss das Grundgesetz vor seinen Vätern schützen und die Verfassung vor ihren Schützern."
    "Der Faschismus ist eine Spielart der freien Marktwirtschaft."
    Wolfgang Neuss

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