Felle für Live-Set

  • Hallo DF,
    ich hätte gerne eine Beratung für Schlag- und Resonanzfelle für Toms und Bassdrum für den reinen Live-Einsatz. Ich spiele immer abgenommen, ein fähiger Tontechniker ist auch da. Ich möchte einen fetten, cleanen Sound, keinen rohen Rock-Sound, aber trotzdem druckvoll. Eigentlich nicht unähnlich einem gefürchteten "Italopop"-Sound - nur druckvoller. Spielen tue ich Reggae.
    Der akkustische Klang für das Set ist mir völlig egal. Ich möchte einfach die Bude aus den Cases nehmen, Mikros dran und gut ist. Ich habe keine Lust auf Bassdrum-Decken geschleppe oder ähnliches. Auch habe ich keine Lust auf Taschentücher-Orgien, wenn unser Tontech mal nicht da ist. Ich will das alles möglichst unkompliziert haben.


    Die Größen sind 10, 12, 14, 20. Also gefürchtete Fusion-Größen. :)


    Vielen Dank und so.


    Jonas

  • dein set wird durch micros verstärkt und klingt immer - je nach umgebung anders... folglich wirds raus aus dem case und mikro dran nicht spielen.. ausser dein tech ist schwerhörig und dir und ihm ist dein sound egal...


    ansonsten wirst du nur durch stimmen (oder halt deinen sound dem raum anpassen- also feintuning), guten tech, gute miks, gutes pult und gute pa einen guten sound zusammenbringen....


    oder ein e- set- da ist zumindest der sound des sets immer gleich... oder halt pin stripes- die verzeihen sehr viel...

  • Eine Möglichkeit wäre Remo Emperor clear als Schlagfell und Remo Ambassador clear als Resofell für die Toms. Wenn Du die Suche benutzt, wirst Du feststellen, dass viele diese Kombination einsetzen, wohl nicht ohne Grund.


    Für die Bassdrum wäre Evans EMAD als Schlagfell eine Möglichkeit. Hier auch schon von einigen als Bassdrum-Viagra bezeichnet. :D

  • Also bei Abnahme geht PS4 mit Ambassador als Reso auf Toms gut.
    Klingt trocken und fett.
    Sehr unproblematisch für die live Abnahme.

    "Man muss das Grundgesetz vor seinen Vätern schützen und die Verfassung vor ihren Schützern."
    "Der Faschismus ist eine Spielart der freien Marktwirtschaft."
    Wolfgang Neuss

    Einmal editiert, zuletzt von Der Kritische ()

  • Aufgrund der Fragestellung vermute ich mal, dass du ein Probe-Set und ein Live-Set hast? Warum nimmst du für's Live-Set nicht die gleichen Bezüge wie fürs Probe-Set? Gefällt dir da der Sound nicht?
    Ansonsten hab ich die Erfahrung gemacht, dass es (wie schon angedeutet wurde) durch die verschiedenen Lokalitäten und das verschiedene PA-Equipment (es sei denn, ihr habt immer alles selber dabei) immer unterschiedlich klingt - aber trotzdem immer fett. Aufgeschnapptes Zitat "Ouh, wird abgenommen, klingt also sowieso ganz ordenltich!".
    Und die bisher empfohlenen Fell-Konstellationen kann ich so ebenfalls weiterempfehlen. (Nur die Emperor fand ich persönlich für ihren "Ruf" nicht dumpf genug).

  • auf der sicheren seite ist man eher mit dickeren bzw. vorgedämpften fellen, grade wenn man, wie du schon sagtest, nicht immer nen tech dabei hat sondern auch selbst regeln muss.


    ich würde auch zu emperor raten und einfach (kleiner tipp) im 1 euro laden so gelsticker kaufen (gibts fürs bad etc.), die verhalten sich wie moongel, kosten bedeutend weniger, sehen nicht nach tempoorgie aus und erfüllen trotzdem den zweck nochmal fix nachregulieren zu können, wenn es nötig werden sollte.

  • Sly Dunbar hat es sich einfach gemacht.
    Reso ab und ordentlich Gaffa drauf auf das Schlagfell.
    Zwischendurch gab es Simons und jetzt wieder Gaffa. :D

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    Wolfgang Neuss

  • auch auf die gefahr hin gleich gesteinigt zu werden:
    um die geschichte unkompliziert zu halten solltest du neben der ps4/amba-empfehlung auch mal über die kombination pinstripe/ambassador nachdenken. ebenfalls sehr unkompliziert.

  • Danke für die vielen Antworten.
    Auf meinem Probe-Set habe ich Ambassador Coated. Ich mag nämlich eigentlich einen sehr offenen Sound. Nun gab es aber schon öfters Stress mit Tontechnikern, die die Obertöne nicht in den Griff kriegen - außerdem passt ein etwas dumpferer Sound schon doch besser zu fettem Reggae.
    Vielen Dank für bisherige und weitere Antworten!
    Jonas

  • Daraus folgt, schlechte Tontechniker. Was wiederum auf schon oben genannte vorgedämpfete Varianten
    folgen läßt, was aber dann unfähige Tontechniker auch wieder nicht zu einem schönen Sound formen können.
    Ein Teufelskreislauf.

    Alles wird gut

  • Ich würde Dir raten Dir nicht so einen Kopf zu machen ...


    Nimm doch einfach Felle die ordentlich Attack produzieren wenn man drauf kloppt. Die Länge des Tons kannst Du immer noch durch Moongel, Stimmen oder (nicht zu vergessen) die Gates am FOH regeln.


    Ich bin jahrelang mit der Kombi PS3 (clear) und Amba auf 10", 12" und 16" Toms wunderbar über die Runden gekommen, jedoch vor nunmehr 2 Jahren auf einlagige (clear od. coated) RMVs umgestiegen.
    Voller und kurzer Ton, zumindest bei entsprechender Stimmung und mit ein bisserl Moongel (eine Offenbarung !!!) ...


    Btw.
    Sly Dunbar spielt das was er vorgesetzt bekommt ... der Sound ist jedoch fast immer der gleiche ... was mich zu der vermutung kommen lässt: GATES !!! Des Reggae FOHs Liebling und (neben dem Kompressor) bester Freund, zumindest wenn es um Drums geht


    Was für nen Sound macht Eure Kombo denn?
    Eher Old-school, oder doch etwas aggressiver?


    Ersteres: Pinstripe od. Hydraulic
    Letzteres: PS3 od. Ambassador Stärke


    "Starke" Transienten sind der Schlüssel und dann gaten bis der Arzt kommt. Wenn es dann doch etwas mehr Decay sein soll immer ran an den Plate Reverb ... aber das kann der Mischer wohl eh besser ...


    Viel Spass
    Ren

  • Hm, für die Bass Drum schlage ich auch das Evans EMAD vor, da kannst du unkompliziert zwischen zwei Dämpfungsringen wechseln je nach Geschmack und brauchst auch nicht unbedingt eine Decke. Ein EQ3 als Resofell dürfte sich dazu auch eignen, das ist ebenfalls leicht vorgedämpft und hat bereits ein Loch drin.


    Bei deiner gewünschten Soundbeschreibung sind mir auch die Evans EC2 in den Sinn gekommen, das sind G2-Felle (also zweilagig, wie Emperor) mit einem Alu-Dämpfungsring unten der die Obertöne kontrolliert. Die dämpfen nicht so sehr wie z.B. Pinstripes. Ich hab die Felle mal auf der Musikmesse getestet und sie haben mir ziemlich gut gefallen, kannst ja mal ein 12"er bestellen und auf einem Tom ausprobieren, ob du den Sound magst.


    Einmal editiert, zuletzt von Thurisaz ()

  • Hallo DF,
    1. Ich spiele immer abgenommen, ein fähiger Tontechniker ist auch da. Ich möchte einen fetten, cleanen Sound, keinen rohen Rock-Sound, aber trotzdem druckvoll. Eigentlich nicht unähnlich einem gefürchteten "Italopop"-Sound - nur druckvoller. Spielen tue ich Reggae.


    2. Der akkustische Klang für das Set ist mir völlig egal.


    3. Ich möchte einfach die Bude aus den Cases nehmen, Mikros dran und gut ist. Ich habe keine Lust auf Bassdrum-Decken geschleppe oder ähnliches. Auch habe ich keine Lust auf Taschentücher-Orgien, wenn unser Tontech mal nicht da ist. Ich will das alles möglichst unkompliziert haben.


    1. Wenn er fähig ist, kannst dudoch eigentlich Felle nehmen wie wuppe. Offensichtlich hast du live aber Schwierigkeiten mit Obertönen. Im besten Fall gibts dafür Tontechniker. Aber den hast du ja nun auch schon. Also hat etwaig dein Tontechniker zuweilen Schwierigkeiten mit Obertönen. Das ist Berufsrisiko. Jeder Tontechniker hat die Schwierigkeiten, die guten lösen sie, die schlechten nicht. Du hättest also einen "schlechten". Dann wechselt man den Tochtechniker oder minimiert das Problem. Also obertonarme Felle, die wurden hier schon genannt. Wenn 1play - coated too much ist, also 2ply, clear oder coated: besp. Remo Emperor/ Pinstripe oder Evans G2 oder EC2 oder Hydraulic, letztere wären vielleicht für dich wohl am Besten, die Dinger machen eigentlich keinen Ton. Aber ich würde auch etwas auf die Resonazfelle achten: Für einen trockenen Sound würde ich stärkere Felle nehmen, keine Diplomats, mindestens Ambassadors, vielleicht Remo CS, für volleren Sound vielleicht die neuen ec2 Resonant.


    2. Vielleicht liegt hier die Fehlerquelle: Nur was man reinsteckt, kann auch wieder rauskommen. Will sagen: Wenn das Set selbst akkustisch fratze klingt, kann auch der Beste TT nix mehr reissen. So gesehen wäre es dann auch nicht der Tontechniker, der schwächelt, weil ihm nichts an die Hand gegeben wird, mit dem er arbeiten kann.


    3. Das will jeder. Wie schon von anderen erwähnt, wäre die Lösung nur A-Drums oder Triggern.


    See


    EDITH meint im übrigen, dass für Reggae auch immer Toms ohne Resonazfelle gut kommen. Sie hat recht. Dann kann das Mikro ohne Probleme in den Kessel und du hast einen zumeist recht trockenen, attackreichen Ton. Eigentlich die Ideallösung,ab gesehen davon, dass es scheiße aussieht, wenn auch für Reaggae sehr authentisch.

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    5 Mal editiert, zuletzt von Seelanne ()

  • Hallo,


    1. Anscheinend gibt es einige Missverstädnisse. Unser Tontechniker macht das alles gut, ist aber nicht immer bei Konzerten da.


    2. Das Set klingt akkustisch gut und offen. "Nicht-Haus"-Tontechniker schwächeln da leider oft.


    3. Kein Roots-Reggae - sondern druckvoller Modern Reggae (heißt das dann glaube ich.)


    4. Danke für alle Antworten!

  • Wieso kommt immer die "ResoFell ab" Fraktion ans Licht wenn es um Reggae Drumsound geht?
    Nur weil Mr. Carlton Barrett das mal so gemacht hat, ist es noch lange nicht das Allheilmittel ...


    Resofell ab sieht nicht zwangsläufig kacke aus ... es gab ja auch mal (und jetzt wieder) Concert Toms.
    - Sound ist dadurch zwar kürzer und knackiger, aber nicht reggae-mäßiger. ;)


    Don´t get me wrong!
    Das ist jetzt nicht explizit an Dich gerichtet Seelanne, es geht vielmehr generell in die Richtung der oben genannten...


    Zum 3. Punkt des Threadstarters


    Beste Basis für dein angestrebtes Out-of-the-box und ab dafür Konzept ist wohl ein gut gestimmtes und akustisch wohlgefallendes Kit.
    Da führt KEIN Weg dran vorbei!
    Wenn die Möhre nicht klingt, dann ist das Ergebnis über die PA auch Schrott, oder anders gesagt: Was nicht da ist, kann man auch nicht reindrehen oder aufhübschen ... Ich kann nur aus meiner Erfahrung sprechen.


    Btw. Soundcheck (od. Line-Check) muss immer sein, es gibt live nun mal keine Insert und Send FX Presets (am Pult) die man auch verwenden könnte, mit der Nebenbedingung, dass der Kram dann auch klingt. ...selbst bei Digi-Pults und eigenen Presets wäre ich da mehr als vorsichtig ...


    Nochmals, nimm irgend ein (vorgedämpftes) einlagiges Fell, stimm den Rotz ordentlich und lass den FOH Mann/Frau seine Arbeit machen.
    Wenn er/sie dabei verkackt, ist das nicht dein Problem und Du solltest Dir, falls es kein Eigenverschulden ist, den Schuh auch nicht anziehen.
    Bevor Du dann aufwändig den hoffentlich guten Sound verstimmst, versucht es doch mal mit ner anderen Mikro Position, oder gar anderen Mikros ...
    ODER:


    Wie wäre es, wenn einer od. mehrere Mitglieder der Kapelle sich tontechnisch briefen lassen, bzw. in die Materie stürzen und dem Haus FOH dementsprechend freundliche Tips bei Nichtgefallen geben ... so halten wir das grundsätzlich, immerhin kann ich als Sondcheckender leider nicht hören, was da vor der Bühne passiert. (Und selbst wenn ein anderer an die Drums geht und ich das über die PA gegenhöre, klingt es nie so als ob ich spielen würde.)
    Irgendwie sollten dieanderen Bandmitglieder ja schon wissen wie der Sound zu sein hat ...


    My 2 Cent
    Ren

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