Bass Mic AKG D 112 wie benutzen????

  • Hallöle alle zusammen. nach langer pause bin ich wieder mal hier vorbeigesurf und hab da mal ne frage:


    hebe gestern ein BD Mic sehr günstig erstenden. AKG D 112 sollte bekannt sein das ding.


    hab mich jedoch nie so richtig gedanken gemacht über BD abnahme, habe das immer den PA leuten überlassen. die wissen schon was sie tun ...., oder auch nicht!!!!


    also: wer hat erfahrungen mit einem D112, wie klingt es am knackigsten, wie sollte es plaziert werden damit ein knackiger aber auch satter sound endsteht????


    vielen dank im voraus


    doktorbeat

  • Ich habe mit dem D-112 die besten klangerfahrungen gemacht indem man es direkt in der Bass- Drum platziert!!!


    Man kann die Bass-Drum auch vor dem Reagenzfell Abnehmen, nur dann verliert die BD den Knackigen Sound den du ja haben wolltest!!!!


    Keep on Drumming!!!
    Marcel

    !!!Keep on drumming!!!

  • puh,
    vorweg: je näher das mic am schlagfell ist, umso mehr kick, je näher am reso, umso mehr tiefbass.


    so weit die theorie. es hängt jedoch noch mehr am sound. als da wäre: was für ein kessel (größe, holz), was für felle und wie sind die gestimmt.


    es gibt eigentlich nur eine möglichkeit: testen.


    fang am besten so an: hänge das mic in die bass (entweder dicht am schlagfell oder am reso, stelle den eq vom pult auf neutral, und probier einzelne positionen aus. zb am schlagfell folgende position: ca 10 uhr offcenter, heißt etwas höher oder tiefer vom mittelpunkt und ca. 5cm vom fell entfernt.


    wenn du eine position gefunden hast, die deinen soundvorstellungen schon recht nah kommt, noch ein bisserl mit dem eq, gates, kompressor, etc. probieren.


    gruß
    frank


    Zitat

    bei einem guten mic und guter position, braucht man kaum eq! Simon Phillips

    Zitat

    Wir nehrmen doch meine 1, oder?!!?!

  • Viele Möglichkeiten:


    (1) Bassdrum vorne geschlossen:
    (a) Mikro von außen gegen recht nah an das Resofell. Methode der 60er Jahre. Sound ist weich und rund, hat aber recht wenig Durchsetzungskraft. Der Pöck lässt sich durch eine mittige Positionierung, gegenüber dem Schlägel etwas erhöhen. Methode ist heutzutage aus der Mode gekommen. Findet noch Verwendung bei traditionellen Jazzsachen, Volksmusik, in der Klassik, neuen Musik, bei wenig aggressiver Musik, wo die Bassdrum nicht kickig und trocken sein soll und muss. Momentan wieder im Kommen: boomige Drum'n Bass Sounds werden so eingespielt. Muss man als PA-Mann auch draufhaben, falls jemand eben das Fell geschlossen lassen will.
    (b) Man kann bei einer geschlossenen BD die Präsenz auch durch Abnahme von außen am Schlagfell (wie ein Tom) erhöhen. Ist aber unüblich.


    (2) Der STANDARD im Rock- und Popbereich ist die BD mit Luftloch im Resofell. Auch hier gibt es mehrere Möglichkeiten der Positionierung.
    (a) Den kickigsten Sound ergibt die Position innen direkt vor dem Treffpunkt des Schlägels. Hat aber oft ein bisschen wenig Bassanteil.
    (b) Den erhöht man, wenn man entweder mit dem Mikro zum Fellrand geht, aber nah am Schlagfell bleibt oder das Mikro mehr in Richtung Resofell bewegt.
    (c) Standard ist hier die Positionierung Mitten in der Bassdrum, wobei das Mikro auf den Kickpunkt zeigt, oder
    (d) die Positionierung mitten im Resoloch. Die hat den Vorteil, dass auch noch etwas vom Sound des Resofells ins Mikro gerät. Die Bassdrum bekommt dadurch mehr Sustain.


    (3) Das kann man auf die Spitze treiben, wenn man die Bassdrum mit zwei oder drei Mikros abnimmt.
    (a) Ein typisches dynamisches BD-Mikro, wie das D 112 direkt am Schlagfell (wie unter 2a-c beschrieben) und ein Kondensatormikro zu Abnahme des Resofells (Mikro zeigt nach draußen). Dann läßt sich das Verhältnis von Kick und Sustain am Mischpult steuern.
    (b) Ein weiteres Grenzflächenmikro in die BD (live oder Studio) oder vor die BD (nur Studio).


    (4) Zusätzliches triggern der Bassdrum. Mix von akustischem Signal und Triggersignal.


    (5) Tipp für einfache Proberaumaufnahmen: Mikro nen Meter vor die BD in Höhe der Oberkannte des Spannreifen, reicht mit nem Overhead für ne passable Aufnahme, die Toms werden auch etwas im Bassbereich gepuscht.


    Das D 112 klingt sehr kickig. Man kann die eingebaute Anhebung im Bereich der Kickfrequenz (ca. 3000 Herz) am Mischpult wieder rausdrehen, wenn man es etwas natürlicher haben will.


    Man kann überhaupt viel tricksen. Zum Beispiel kann man vor die Hauptbassdrum ne zweite Stellen und das Mikro dort rein tun. (Nevermind-Methode). Die Beastie Boys haben nen leer geräumten Kühlschrank vor ihre BD gestellt und da das Mikro positioniert. Sinn beider Aktionen: Abschirmung von anderen Signalen (SD, Fußmaschinengequitsche). Dann kann man komprimieren bis der Arzt kommt, ohne dass man damit Nebengeräusche rausholt.


    Ist ne Wissenschaft für sich. Probier alles mal selber aus. Der Standard steht unter (2)

  • danke an alle.......


    werde am woend viel spaß haben und experimentieren. ein kombination aus d112 und triggern ist sicher sehr spannend. das wird sicher auch daruf hinauslaufen. mein ddrum 4 knallt jetzt schon tierisch, wobei ich das bisher nur bei tanzmucken eingesetzt habe.


    immer alles so kompliziert zu gestalten habe ich immer versucht zu vermeiden. die PA leute haben schon genug mit meinen vielen trommeln zu tun. und nun noch die BD zusätzlich triggern? ist sicher spannend. die mischleute sollen sich nicht so anstellen :-))))


    spaß bei seite.
    bin froh das ich mit dem D112 keinen fehlkauf getätigt habe. es wurde mir wärmstens empfolen und nun noch der zuspruch von euch..... da dann guttes kicken


    danke noch einmal für die tipps.


    gruß doktorbeat

  • Habe hierzu auch noch Fragen. Bin ebenfalls Eigentümer eines AKG D112 und nun auch eines DW Performance Set (BD 24*18). Der Sound der BD gefällt mir gut. Insofern möchte ich eigtl. auch am Resofell nichts ändern. Dies hat an den Rändern sechs kleine Luftausgleichslöcher von ca. 20mm Durchmesser. Sowas habe ich vorher noch in keiner Form gesehen und gehabt. Ausserdem habe ich speziell zu dieser Reso-Variante auch in keinem anderen Thread etwas gefunden. Nun habe ich in einem Video gesehen, dass der Typ bei der Live-Abnahme das Mikro (welches war leider nicht erkennbar) am Rand , vermutlich direkt vor solch einem Mini-Luftausgleichsloch platziert hat. In einem anderen Thread war zu lesen, dass man genau das -Mikro im Luftstrom vor Loch- tunlichst nicht machen sollte. Nun ist die Frage, ob ich das Mikro in der BD platzier, wobei ich eigtl. keinen Mikrohalter "montieren" will - oder halt doch ausserhalb; allerdings wird keine Volksmusik praktiziert, sondern Rock. Sprich soundtechnisch will ich da keinen Wummer-Bass ;)
    Wie schon beschrieben möchte ich eigtl. nicht extra den AEG Herd einschalten und die letzte Erbsen- u. Möhrendose erhitzen müssen. Wie ist Eure Meinung/Empfehlung in diesem Fall ?

    der Marley 8)

  • Die Luftlöcher dämpfen die Obertöne beim Reso ab. Kick geht dadurch nicht verloren, aber der Bass dürfte damit etwas "präziser" werden. Bei Benny Greb hab ich das auch mal gesehen.


    Mikro auf Höhe des Resolochs platzieren ist keine Todsünde. Dort entsteht halt einfach nur ein viel höherer "Luftdruck" als sonstwo in/an der BD. Schadet dem Mikro nicht, verändert aber den Sound ... live spielt das meist weniger ne Rolle, aber für Aufnahmen meidet man das dann doch eher. Zumal Kick halt wirklich "in" der BD bzw. am Schlagfell entsteht.


    Wenn nur ein Mikro genutzt wird, würde ich es mittig in der BD positionieren und auf die Schlagfellmitte zeigen lassen. Das klang in meinen Ohren immer am rundesten. Viel mehr Kick bekommt man nicht mehr, wenn man näher ans Schlagfell geht, aber je näher man am Schlagfell ist, desto weniger "Bums" hat der Bassanteil.


    Ansonsten würd ich sagen: Testen. Es ist letztlich DEIN Sound für DEINE Band ;)

  • d112 klingt für mich in 90% der fälle am besten, wenn man es auf 2/3 länge der trommel reinschiebt, und auch 2/3 der breite an den rand, und dann nochmal den korb drehen dass es genau auf den punkt zeigt wo das schlagfell mit dem kessel in kontakt kommt. weicherer kich als in die mitte (weniger pöck) und ausgewogenes tiefbass verhältnis. es gibt da einen magischen punkt je näher man ran geht (bei dem mikro) wo plötzlich der 400hz müll stark zunimmt, dann wieder 1-2cm nach hinten

    sieg natur.

  • Nun ist die Frage, ob ich das Mikro in der BD platzier, wobei ich eigtl. keinen Mikrohalter "montieren" will - oder halt doch ausserhalb; allerdings wird keine Volksmusik praktiziert, sondern Rock. Sprich soundtechnisch will ich da keinen Wummer-Bass ;)


    Ich habe gute Erfahrungen mit dem Kelly Shu gemacht. Die Montage ist sehr einfach, bei geschlossenem Fell sieht man gar nix und der größte Vorteil ist sicher, dass das Mikro immer an der richtigen Position bleibt/ist. Etwas tricky ist das Thema Kabelführung, besonders in deinem Fall bei geschlossenem Reso. Ich habe das Kabel durch die Rosette an der Bassdrum durchgeführt. War bei mir kein Problem, da die Toms am Rack hängen.

  • Wie schon beschrieben möchte ich eigtl. nicht extra den AEG Herd einschalten und die letzte Erbsen- u. Möhrendose erhitzen müssen. Wie ist Eure Meinung/Empfehlung in diesem Fall ?

    Na, die ist klar: Mir wäre die Flexibilität bei der Mikropositionierung tausendmal wichtiger als kleine Luftlöcherchen. Geht's Dir wirklich um den Sound oder nicht doch nur um die Optik? Ich bezweifele nämlich, dass mehrere kleine Löcher so viel anders klingen als ein flächenmäßig gleich großes, solange es seitlich positioniert ist. Wie auch immer ...


    Ich hab mal drei Positionen mit dem D112 in einem Test abgedeckt, da kannst Du die Unterschiede (an meiner BD) gut hören. Ich denke, da wird schnell klar, wo das Mikro für Deinen Musikstil hingehört.


    Viel Erfolg
    Hajo K

  • soundtechnisch will ich da keinen Wummer-Bass


    Moin,


    normalerweise nimmt man heute auch deswegen in der Popularmusik gerne die Felle mit dem großen Loch.
    Früher - als man noch keine Angst vor Volksmusik hatte - stellte man das Mikrofon vor das Fell, horizontal mittig und vertikal etwas unterhalb der Mitte.
    Ob da jetzt die Hupe noch belüftet wird oder nicht, ist egal.


    Wie man ja aufgrund des Einlesens ins Thema weiß, ist der Klang dann eher klassisch und tendenziell etwa wummeriger.
    Ich mag das ja (manchmal).


    Grüße
    Jürgen


    PS
    Die Löcher machen den Klang trockener, sie klingen nicht, sie nehmen Klang. Die Trommel klingt dann kontrollierter.

  • Zitat

    Die Löcher machen den Klang trockener, sie klingen nicht, sie nehmen Klang. Die Trommel klingt dann kontrollierter.


    Und je nach Größe und Position des Loches wird der Attack! für Zuhörer/Bandkollgen/Mikro vor dem Drumset besser wahrnehmbar. Da das "Patsch" des Beater-Auftreffens am Schlagfell ungehemmter "nach vorne durchdringt". Das! ist ein nicht ganz unwichtiger Soundaspekt der oftmals vergessen wird, bei der Scherenschnitt/Lochdebatte.

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