SIMMONS SD9K Taucht das?

  • Schönen Tach auch,


    jetzt brauch ich doch mal Hilfe von den Profis: Bin "Wiedereinsteiger" in Sachen Schlagzeug und habe im Vergleich zu früher ein Problem: Familie und damit verbunden - kleine Kinder die ab 20 Uhr pennen. Deswegen nur eine Alternative: E-Drum! Das Yamaha ...-Express habe ich mal beim Schweizer in Stuttgart probiert; fand ich allerdings doch eher bescheiden, nicht zuletzt wegen der so genannten "hihat". Das Roland TD9 (glaub ich) war schon deutlich besser, aber leider nicht ganz günstig.


    Jetzt bin ich bei Thomann.de auf das SIMMONS SD9K ELECTRONIC DRUM SE BUNDLE gestoßen und muss sagen - WOW - Hammer-Preis. Hört sich auch alles soweit ganz gut an.


    Kennt das Set einer von Euch? Ich kanns leider nirgendwo probieren, da keiner ein Simmons hat. ?(


    Kann mir irgendjemand eine Meinung sagen? Wäre super!!!

  • So. Nachdem ich mich leicht beruhigt habe noch ein paar konstruktive Sätze: Jedes neue "Simmons" Set kommt aus exakt derselben Plastikspielzeug Fabrik wie alle Fame und Millenium Schlagzeuge. Daß da Simmons draufsteht hat die alleinige Ursache, daß der "echte" Herr Simmons, wenn Du so willst der Bob Moog der E-Drum Entwickler, einfach verpennt hat, seine Namensrechte in Zusammenhang mit E-Drums 2003 zu verlängern. Die findige US Kette "Guitar Center" hat zugeschlagen und klebt seitdem Simmons Sticker auf Mülleimer, die neuerdings sogar von Thomann vertrieben werden (nichts gegen Thomann, die wollen ja auch leben....). Das ist das eine. Das andere ist, wenn Du Deine Familie schonen willst kauf Dir keine Gummi Pads, die sind bekanntermaßen im Wohnbereich wie chinesische Folter für alle Beteiligten. Stichwort (-> Suchbegriff) Trittschall.
    Ist überhaupt nicht persönlich, aber es gibt so Stichwörter, da möchte ich endlos in die Schüssel brechen...

  • Sorry, aber ich verstehe nicht, warum alle immer auf den sogenannten "Billig"-E-Drums herumhacken.
    Die Triggertechnik und die Sounds sind doch bei neueren "Billig" E-Drumsets mittlerweile schon sehr ausgereift (auf jeden Fall besser, als alles, was Simmons unter eigenem Namen hervorgebracht hat - allein diese unsäglichen Holzbretter mit hauchdünner Gummibeschichtung, dagegen sind doch die Gummipads neuerer Generation Super-Topteile!).
    Ich finde es zwar auch blöd, dass die Firma mit dem Namen Simmons auf die Nostalgiewelle aufspringt, aber schlechter als Original sind die Produkte sicher nicht.
    Ich habe mir gerade mal die Sounds auf der Firmensite angehört, und ich kann da nichts schlechtes zu sagen - alles auf Level von Roland, Yamaha und Co. Bleibt zu vermuten, dass es eh nur Alt-Module dieser Markenfirmen sind, die im Billigsegment verkauft werden (keiner erfindet heute das Rad neu - das wäre viel zu teuer/unwirtschaftlich. Die Soundkarten der PCs sind ja auch eigentlich auch keine Neuentwicklungen, sondern fast alle, an die PCs angepasste, Brains von alten Keyboards, die keiner mehr haben will, da schon wieder Bessere in den Regalen der Musikhäuser stehen).
    Und das Snarepad und die Becken sind Rimshot/Choke fähig - mehr braucht man doch zum Üben nicht (ich habe auch lange ein DD602 gespielt und war zufrieden - allerdings kam dann ein sehr günstiges TD6 dahergeschwommen und da konnte ich nicht einfach Nein sagen) - das ändert aber an der Übungstauglichkeit der günstigen Sets nichts. Sie klingen mit Sicherheit besser, als wenn man auf einem Übungspad spielen müßte.
    Zudem ist ein relativ lautes Gummipad (zumal man es ja später leicht auf leise Selbstbau Meshhead Trommeln umrüsten kann) immer besser und nachbarschaftstauglicher, als ein akustisches Trommelset - nicht jeder hat ein einsames, freistehendes Haus.
    Analog dazu hat auch nicht jeder ein DW oder Gretsch Drumset zu Hause stehen - man kann auch mit einem billigen Millenium/Basix/etc. durchaus live auftreten, ohne das der Zuhörer, wegen des "billigen" Sounds panisch die Flucht ergreift ( meine ersten Gigs habe ich mit einer 20" Lefima BD, einer, schon damals, alten Sonor Pancake Snare (mit zwei Resofellen, wie ich später herausfand), einem 12" Lefima Tom (das untere Fell habe ich ich mir aus Pappe zurechtgeschnitten, da das krumme Maß der Lefima-Trommeln nicht ohne weiteres bekommen war (sehr teuer, da damals schon Sonderanfertigung)) und einem 16" Pearl Standtom (noch aus Pressspan) bestritten - und alle hatten trotzdem Spass, ich und das Publikom). Vllt gab es damals auch noch keine "Musikerpolizei"?
    Das Anspruchsdenken bei einigen hier ist schon ziemlich hochgegriffen, aber es geht auch mit einfachen Dingen - wichtig ist allein das Können und die Musikalität.
    Sorry, aber das wollte ich nur mal loswerden.

    Einmal editiert, zuletzt von Hammu ()

  • Zitat

    Sorry, aber ich verstehe nicht, warum alle immer auf den sogenannten "Billig"-E-Drums herumhacken.

    Weil sie sind, was sie sind: "Billig E-Drums". Und warum sind die billig? weil sie mit billigsten Materialien billigst in Billiglohnländern hergestellt werden. Die haben nichts, was mich annähernd auf Langlebigkeit hoffen läßt geschweige denn auf den Ansatz von Roadtauglichkeit. Das ist alles gepresster gesteckter Kunststoff. Ob die auf der Bühne klingen ist völlig unerheblich wenn die absehbar nach 50 mal ab- und aufbauen wieder zu Granulat zerfallen. Ich hab beim Musicstore mal so ein Fame begutachtet (wie gesagt, die sind alle baugleich, kommen aus der gleichen Fabrik), das ist wirklich Spielzeug, und wenn so ein Bundle 800 Euro kostet sogar verflixt teures. So und nicht anders kommt meine Meinung zu diesem Set zustande. Und daß historische 25 Jahre alte Simmons Pads im Vergleich zu heutiger Technologie hinterwäldlerisch sind habe ich hier nicht angezweifelt. Aber sie funktionieren zumindest noch weil sie eben damals keine Billig E-Drums waren

  • Dagegen könnte man ja durch Selbstbau von Meshheadpads ja was tun. Aber die Module werden ja nicht schlechter dadurch.
    Ich spiele in meinem Set die Fame Bassdrum (schweres Stahluntergestell), einfach das Werksfell durch Meshhead ersetzt und zwei Millenium Dualbecken - alles super verarbeiteter Kunststoff, kaum von Roland/Yamahateilen zu unterscheiden. Meine Meshhead Toms sind durchgesägte Billig-Normaltoms mit Billigstpiezos - sehr stabil und gutes Triggering (übrigens auch schon beim DD602).
    Aber jeder soll ruhig seine eigene Meinung haben, sei`s drum.

  • Zitat

    Das Anspruchsdenken bei einigen hier ist schon ziemlich hochgegriffen, aber es geht auch mit einfachen Dingen - wichtig ist allein das Können und die Musikalität.
    Sorry, aber das wollte ich nur mal loswerden.


    Danke Hammu. Das es mal jemand so treffend formuliert wurde auch Zeit.
    Von wegen Roadtauglichkeit. Das muss so ein Set gar nicht aufweisen können. Ich denke auch im unteren Preissegment tummeln sich derzeit einige Exoten. Die sind gar nicht mal so schlecht, nach dem zu urteilen was mir bis jetzt zu Ohren gekommen ist.
    Da wird sich schon bald das ein oder andere vernünftiges Produkt bilden, das auch den etablierten Firmen preislich weit voraus ist.

  • Zitat

    Danke Hammu. Das es mal jemand so treffend formuliert wurde auch Zeit.


    Von wegen Roadtauglichkeit. Das muss so ein Set gar nicht aufweisen können.

    Hm. Und was ist jetzt an Deinen geringeren Ansprüchen besser als an meinen höheren? Dann kann der Threadstarter nun selbst nochmal seine Ansprüche analysieren und eine Entscheidung treffen

  • ein 25 jahre altes simmons sds 5 ist sowas wie ein 25 jahre alter rolls royce:
    historisch, unpaktisch, altmodisch, geil, sauteuer im unterhalt (reparaturen), ein echtes stück wertarbeit, mit normalen maßstäben nicht zu messen.


    die fame/millenium/neu-simmons teile sind sowas wie die china-autos von brilliance oder landwind.
    und über die sage ich nichts, aber über die schreibt der adac interessantes zum crashtest und fahrverhalten ...


    seine ansprüche muss jeder selbst kennen.
    aber ich kenne keinen e-drummer aus diesem forum, der nicht seinen fame/millenium-kauf nach 4-6 wochen bitter bereut hätte.
    dass einzelne teile (bd oder becken-pads) eine ausnahme darstellen können, bestätigt die regel trotzdem.

  • Vielen Dank für die Inhalte. Wirklich schlauer bin jetzt allerdings nicht :)


    Außer dass die Pads aus Billiglohnländer kommen (wo wohl Roland seine Pads produzieren lässt?) und Simmons/Fame etc. alles mehr oder weniger dasselbe ist.


    Gut, dann werde ich jetzt in einen Laden gehen und mal ein Fame oder Millenium ausprobieren. Sagt mir das zu - OK. Falls nicht - Mérde!


    Danke erstmal an alle!



    P.S. Lustig, wie sich manchmal Diskussionen verselbständigen...

  • Das entscheidend Ärgerliche und Irreführende in diesem konkreten Fall ist, dass sie die "China-Autos" eben mit "Rolls Royce"-Schildchen bekleben und so Innovation und traditionelle Wertigkeit vortäuschen.
    Geradezu unverschämt zynisch in diesem Zusammenhang, dann auch noch "From the first name in electronic drums comes the next evolution" zu slogieren, als würde es sich bei diesen Produkten um eine Weiterentwicklung der hochgelobten Klassiker handeln.


    Daseinsberechtigung für Spielzeug-E-Drums hin oder her - hier macht (sich) jemand den hervorragenden Ruf einer sehr bekannten Marke zu Nutze, wenn nicht gar zu Nichte. Und führt damit eine Vielzahl seiner eigenen Kunden in die Irre bzw. hinters Licht, indem er mit (nahezu) identischer grafischer Darstellung des Namens und mit ausdrücklicher Bezugnahme auf dessen Prominenz weltweit Billig-Produkte anbietet.


    "Verpennt - also selbst schuld"-Argumente ziehen möglicherweise in Richtung des geschädigten vormaligen Inhabers dieser Marke. Aber was ist denn bitte das Argument gegenüber dem an der Nase herumgeführten Verbraucher?


    Zuletzt ist es auch ein erheblicher Unterschied, ob ein Hersteller, der einst für hohe Qualität stand, seinen Namen inzwischen selbst für Billigware missbraucht (Beispiele gibt es genug) oder ob ein "findiger" Trittbrettfahrer dies ausgerechnet mit dem fremden Nachnamen von Dave Simmons tut.


    Was so mancher aalglatte BWL-Schlipsfetischist für einen hervorragend gelungenen Marketing-Schachzug hält und so mancher Jurist für eine sportlich-saubere Nutzung des Commonwealth-Markenrechts (wobei ich mir nicht sicher bin, ob das juristische Vorgehen gegen diese Machenschaften durch Dave Simmons seit 2005 schon abgeschlossen ist), bewerten eben manche Individuen mit Sachverstand und subjektiver Meinung als eine unerhörte Dreistigkeit - und das sollte meiner eigenen Überzeugung nach nicht auf kleine Nostalgiker-Kreise beschränkt sein.


    Privater Gruß von Peter


    Edit musste doch tatsächlich etwas entschärfen.

    -
    Gesendet von meinen Babyphone mit Papatalk

    Einmal editiert, zuletzt von pbu ()

  • Das ist hier doch normal.
    Wenn jemand hier was von Millenium sagt hat das eine Wirkung wie das Wort Jehova beim Leben des Brian.


    Jetzt fehlt nur noch PBU, der hat nämlich das passende Bild hier
    Edit: Da ist er ja schon :D


    Edit 2: Das mit dem Namenklau ist allerdings wirklich eine Frechheit, so war das nicht gemeint.

    Borges sumus, resistere inutile est!


    Ich bin nicht hyperaktiv, ich bin Schlagzeuger

  • Gut, dann werde ich jetzt in einen Laden gehen und mal ein Fame oder Millenium ausprobieren. Sagt mir das zu - OK. Falls nicht - Mérde!


    Geh in einen großen Laden. Ich hab die Teile beim Thomann angespielt. Da dort die E-Sets frei zugänglich sind und schon länger von allen Arten von Trommlern geschlagen (mißbraucht) werden, zeigen sich sehr schnell die Schwachstellen der Sets.


    Viel Spaß, stiegl

    Denk mal nach!


    Und, heute schon geübt? =)





    Meins

  • Hallo,


    zum Thema Verbraucherverarschung schließe ich mich dem Tenor hier an.


    zum Thema Billig-E-Trommeln kann ich wenig sagen, jedoch hat der Preis immer einen Grund und der liegt bei Plastik mit Elektronik nicht im Produktionsland.


    Ich selbst schließe mich ebenfalls der These an, dass Klopfen auf Gummischeiben nicht automatisch der Weisheit letzter Schluss ist. Ich würde das vorsichtshalber vor Ort ausprobieren. Manche Häuser vertragen ein bisschen Geklopfe, andere nicht. Die Trittschallproblematik setze ich als bekannt voraus und gehe davon aus, dass sie hier keine Rolle spielt.


    Ich selbst würde trotz Üben ohne Lärm ungerne Elektroteile verwenden. Ein Gewebefell passt überraschenderweise auch auf eine akustische Trommel, womit Spielgefühl und Anschlagsgeräusch schon mal vergleichbar wären. Der Ton kommt dann (wie eigentlich immer bei abgespielten Fellen) auch vom Resonanzfell.
    Für mich hat das zwei Vorteile:
    a) ich habe ein vollwertiges Set, das mit geringem Aufwand einsatzfähig ist.
    b) ich verbrauche weniger Strom
    c) ich muss mir nicht mit Computer-Sounds die Ohren noch weiter verderben
    d) ich muss nicht jedesmal über die Plastik-Optik vomitieren
    e) ich muss nicht einen Haufen Geld für veraltete Technik ausgeben (erst ab einer gewissen Preisklasse, von der wir hier nicht reden, wird das Zeug ja interessant)


    Es kommt aber auch ein bisschen auf die Ansprüche an. Als Begleitinstrument für nachgespielte Schlager ist so ein Elektroteil durchaus vernünftig anwendbar. Auch im bösen Schwarzbier-Lager gibt es Einsatz, aber Substitution macht für mich keinen Spaß und wenn, dann doch bitte so nah am Original wie möglich.


    Grüße
    Jürgen

  • Das mit dem Namenklau ist allerdings wirklich eine Frechheit

    kennt hier jemand eigentlich die tatsächlichen Hintergründe aus erster Hand? Ich meine, Simmons wäre nicht der erster Markenname, der völlig legal an Chinesen verkauft worden wäre... AEG-Autoradios haben auch nix mehr mit der deutschen Traditionsmarke zu tun.
    Ob das wirklich Verarsche ist? Jeder hat doch die Chance, sich zu informieren, wie es mit der Qualität steht. Wer blind irgendwelchen Marken vertraut, ist vielleicht auch selber Schuld?

  • Hallo,


    es hat auch jeder Hersteller die Chance, einen eigenen Namen zu erfinden, anstelle sich auf die Lorbeeren von Verblichenen zu verlassen.


    Ich selbst sehe gerne auf die Hintergründe, der Masse der Bevölkerung gelingt das schlichtweg weniger a) aus Zeit- und b) aus Bildungsmangel.
    Das ist bedauerlich, jedoch Fakt. Deshalb erwarte ich von einem Unternehmen, das etwas auf sich hält, dass es den Kunden eben nicht versucht zu bescheißen. Das ist leider selten, aber es gibt noch ein paar Perlen im Schweinestall.


    Grüße
    Jürgen

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!