Snareständer reparieren

  • Hallo liebe Gemeinde,


    auf einem Konzert vor einiger Zeit ists passiert:
    die Schraube, die zum Feststellen des Dreifußes benutzt wird, wurde viel zu fest angezogen und als Folge sind zu beiden Seiten des Gewindes Risse entstanden. Anfangs wars nicht so schlimm, aber mit der Zeit hat sich die lose gewordene Stelle des "Ringes"(s.Foto) immer weiter verbogen, sodass das Ganze jetzt nicht mehr wirklich hält.


    Hier zu sehen(Die Risse sind etwas versteckt, deswegen hab ich zumindest einen davon mit Paint kunstvoll eingezeichnet :) )



    Nun suche ich nach Lösungen, wie ich das ganze provisorisch und vorläufig reparieren kann, bis ich mir einen neuen Snareständer gekauft hab.
    Mein erster Gedanke war Löten... der zweite Gedanke war, dass das eine ziemlich blöde Idee ist, da Lötzinn nicht gerade für seine Unzerstörbarkeit bekannt ist. Dürfte also wenn überhaupt nur kurzfristig halten.
    Besser wäre es vielleicht, die Risse mit einem Punktschweißgerät zu bearbeiten. Davon hab ich aber keine Ahnung, deswegen wollte ich euch nach Tipps bzw. alternativen Lösungsvorschlägen fragen. Tipps zu neuen Snareständern werd ich mir aus anderen Threads rausholen, aber wer möchte, kann auch gerne hier posten ;)


    Viele Grüße

  • Das gebroche Teil ist ein verchromtes Gussteil – das zu reparieren, so dass es hält – auch provisorisch – dürfte ziemlich unmöglich sein.
    Du könntest oben und unten eine Schlauchschelle um das Ständerrohr machen um ein Verrutschen zu verhindern oder mit einer Blindniete befestigen.

  • ich wär ja immernoch für schweißn ^^



    hatte letztens auch nen tolles Problem der spannstift am kopf des beckenständers war raus geflogen. da dachte ich mir schweißte den kram einfach zusammen und dann haste ruhe.
    schön nach der arbeit ans gerät gesetzt,, lichtbogen aufs gestänge ,fließen lassen, mit´m lichtbogen an den kopf gegangen und gewundert was der so spritzt.... ^^


    gestänge ist aus stahl der kopf aus aluminium xD


    also lochdurchgebohrt und nen langen spannstift durchgekloppt....


    Herrlich ^^

  • Äh, du willst ein Gußteil schweissen? Na dann viel Erfolg...


    Nur mal so nebenbei als wohl gemeinter Rat: solche Schäden gründen meist auf viel zu festem Anziehen der Schrauben. Die Regel lautet: nach zu kommt ab...
    Also wenn du einen neuen Ständer hast, knall die Schrauben nicht mehr so fest an. Man zieht die Schrauben nur so fest, das sie das festhalten, was sie arretieren sollen. Nicht mehr und nicht weniger.
    So passieren solche Schäden viel seltener bis gar nicht...

  • Hallo Steffen,


    das Schweißen des Teils scheitert in diesem Fall daran, daß das defekte Teil komplett ausgebaut werden müßte, d.h. die Nietungen müßten geöffnet werden ...


    ...aber es gibt eine andere recht gute provisorische Möglichkeit, man könnte es das Gaffa-Tape des KFz-Bauers nennen:


    Es gibt für Reparaturen im KFz-Bereich/Motor/Kurbelwellengehäuse etc. diverse zweikomponenten-Kunstharz-basierte Metall-Klebematerialien, wie z.B. den


    Repair-Stick-Stahl von WEICON/Conrad


    Man bekommt die zähe Zweikomponenten-Klebemasse als "Wurst" i.d.R. verpackt in einer Plastikhülle zu kaufen. Die "Wurst" besteht aus den zwei noch unvermischten, mit Metallspänen versetzen Kunstharz-Komponentenmassen, die der Länge nach zusammengepappt sind. Man schneidet sich soviel ab, wie man benötigt, knetet das abgeschnittene Stück mit den Fingern zügig aber _sehr_intensiv_ ca. 5 Minuten durch und bringt es dann auf den zu reparierenden Bereich auf. Die Verarbeitungszeit liegt je nach Produkt bei 10-60 Minuten.


    Ich würde Dir empfehlen, vor der eigentlichen Verklebung ein kleines Stück (ca. 5mm von der Wurst) abzuschneiden und nur zum Test zu vermischen und aushärten zu lassen, um das Material kennenzulernen. Daran kannst Du prima feststellen, ob Du die Masse genug vermengt hast, wie sie aushärtet u.s.w.


    Neben Conrad bekommst Du diese Kleber im gutsortierten KFz-Zubehörladen oder z.T. auch in Baumärkten. Allerdings ist Klebemasse nicht gleich Klebemasse. Für Deinen Zweck benötigst Du die "Stahl" Variante, die eine Beimengung von feinen Stahl-Spänen enthält und damit relativ stabil ist. Die ausgehärtete Masse ist hoch druckfest und relativ Zugfest und nach der Aushärtung nur noch mit Säge, Feile oder Flex bearbeitbar - als Provisorium sollte das reichen. Die meisten Baumärkte führen nur metallfreie Klebemassen, wie z.B. die "Pattex Power Knete", die nicht für Deinen Zweck geeignet ist, weil sie AFAIR keine Metall-Beimengung enthält und nach dem Aushärten in etwa die Härte von ABS-Kunststoff hat, damit also deutlich schwächer in Druck- und Zug-Belastbarkeit ist.


    Für Deine Reparatur mußt Du die Oberfläche des defekten Teiles aufrauhen (80er Sandpapier oder Schrupp-Feile), dann fettfrei (!wichtig!) machen, z.B. mit Nitroverdünnung, und dann die vermischte Klebemasse !!!_DICK_!!! aufbringen, wie gesagt, die Zugfestigkeit ist bei weitem nicht so hoch. Die aufgetragene Masse muß um das Teil herumgehen, nur die Oberflächenklebehaftung reicht nicht aus, Du mußt quasi das gesamte defekte Teil ein wenig umschließen, lieber etwas mehr, als zu wenig...


    Noch was zur Verarbeitung: Die Klebemasse klebt nicht nur gut auf Metall, Hosen und allem, wo sie breitgetreten wird, sondern auch an den Fingern, speziell in den Rillen der Haut. Auf keinen Fall die Finger vorher "schön mit Fettcreme eincremen", sonst klebt die Masse auch nicht am defekten Teil. Wenn die Masse aufgebracht ist und aushärtet, hast Du genug Zeit, die Hände mit warmem Wasser, relativ viel Seife und einer guten Handbürste wieder zu reinigen.


    <irony>
    Alternativ aushärten lassen, innerhalb von 14 Tagen fallen die Rest ganz von allein ab und bis dahin hat man den härtesten Händedruck der Gegend ;)
    </irony>


    Nein, im Ernst, Kunstharzklebereste an den Fingern sind IMHO mit das widerlichste aus dem Klebe-Bereich, was an den Fingern bleibt. Wasser, Seife, Bürste und gut ist :)


    Falls Du Dich für diese Variante entscheidest, wäre es schön, wenn Du hinterher berichtest, wie es geworden ist.


    Viel Erfolg


    greetinx
    Thilo


  • Repair-Stick-Stahl von WEICON/Conrad


    Interessantes Zeug. Hört sich besser an als Auspuff-Paste. Zum Hautschutz: wie wäre es denn, wenn man beim Kneten Einmal-Handschuhe anzöge?


    Und: da diese Schraube / Schelle ja nicht sooo wichtig ist für die Stabilität bzw. sie nur leicht zugezogen werden muss: du könntest einfach mal probieren, etwas Sekundenkleber in den Bruch / Riss reinzuspritzen. Das dürfte für DIESE Schelle eigentlich genug Zugfestigkeit (für leichtes Zuziehen) hergeben. Ansonsten: Schlauchschelle drunter.

  • Vielleicht einfach einen langen Kabelbinder besorgen und um die beiden Halterungen der Beine machen die links und rechts der Schraube sitzen und festziehen ?! Alternativ geht auch ein Seil, Kabel o.ä, Kabelbinder wäre aber mein Favorit Aufgrund der Ziehkraft/Festigkeit.

    Wehret den Anfängen: keine Macht dem Jazz!

  • Also dieses Repair Zeug, was 8 € aufwärts kostet, mag ja irgendwie funktionieren, aber wo ist da der Sinn?
    8€ sind ungefähr ein Drittel des Neupreises eines einfachen Snareständers. Der hier zu reparierende Snareständer ist ein solcher dieser Güte.
    Da sind 8€ rausgeschmissenes Geld. Also Kabelbinder oder Schlauchschelle für die kurzfristige Überbrückung, aber am besten weg mit dem Teil und ein neuer Ständer gekauft.
    Gebraucht kriegt man auch nen Snarständer der 60€ Klasse für 30€...

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