Snare Drum und Hi-Hat zu Akustikgitarre

  • Hallo,


    In meiner Band spielen wir vornehmlich mit Akustikgitarre. Ich finde, dass meine Snare Drum (sie besteht aus Stahl) extrem zu sehr knallt und überhaupt nicht mit den eher warmen akustiktönen harmoniert. Genauso sieht es mit meiner HiHat aus: Einfach irgendwie zu laut und zu hoch/schrill. Meine Snare ist die Standard Snare vom TAMA Swingstar und HiHat ist Paiste Alpha Sound Edged (alte Serie).


    Habt ihr Erfahrungen zu beiden oder einer der beiden Komponenten, welche einfach wärmer und nicht so schrill und knallig klingen, halt einfach besser in solche Musik passen? Preis sollte natürlich nicht zu teuer sein ;)


    Grüße

  • Hier mein Senf:


    wenn Du mit Stöcken spielst, wirst Du als Begleitung zu einer unverstärkten Akustikgitarre mit immer zu laut sein, egal, welche Snare Du spielst.
    Kompromiß: Rods
    Lösung: Besen


    Besen sind eine prima Sache. Sie
    - eröffnen neuen Horizonte.
    - sind billiger als eine Snare
    - sind transportfreundlich.
    Und falls mal ws dreckig ist, kann man sie auch gebrauchen.


    fwdrums

    nontoxic: kurze lange CD-Pause

  • Vielen Dank schonmal für die Antwort fwdrums :)


    Die Akustikgitarre wird jedoch verstärkt. Noch mit clean Sound, später aber auch mal mit Effektgeräten a la Johnossy. Mit Rods habe ich auch schon Erfahrung, aber da klingt dann meine Snare sehr flach. Wahrscheinlich ist sie einfach nicht dynamisch genug bzw. zu kalt bzw. Schlagfell zu fest angebracht. Wäre dieses aber lockerer, klingt sie richtig doof.


    Ich muss mir halt irgendwann einfach eine neue Snare kaufen, da führt kein Weg drum herum. Habt ihr sonst vielleicht Tipps für eine von Thomann, die ich mal testen könnte und unter Umständen innerhalb von 30 Tagen zurückschicken kann? Ich mag gerne Songs, wo die Snare-Drum relativ tief ist, also um die 6,5" bis 7".

  • wenn dir die snare zu sehr knallt, versuch es doch mal mit einer tieferen stimmung ... also ich meine noch tiefer :Q


    wenn es nur um einen oder zwei songs geht, experimentiere mit deiner spieltechnik, probier andere stöcke aus (mallets, paukenschlägel, hände), leg ein tuch oder ein paar blatt kopierpapier auf die snare, spiel statt hihat mal nen shaker


    da geht schon viel ...


    falls die gitarre(n) tatsächlich unglugged ist (sind), würde ich zur cajon tendieren


    grüssle


    edith merkt: nie während des postschreibens kaffee holen gehen :Q ... eine mapex blackpanther premium-maple in 13x6 kann schon recht weich klingen

  • Zu einer Akustik-Gitarre passt auch ein Cajon sehr Gut. Statt HiHat kann man dazu einen Shaker spielen. Das Passt klanglich IMHO super und man kann auch ggf. gemeinsam unverstärkt spielen.


    Gruss,
    Kai

    Entscheidend ist nur was dabei raus kommt!

  • Moins


    Ich denke da fürt in erster Linie kein Weg an Holz vorbei. Tiefer Kessel, mit schönem Buchenholz.
    Oder evtl. ein Free Floating Snaredrums mit Holz oder einem dünnen Metall. Persönlich
    mag ich den tollen warmen Klang einer holzigen Free Floating Snare, die dann doch noch etwas von
    dem "crispen" Charakter einer Metall Snare hatt. Zudem ist das korrekte Thuning des Snares das A.O.
    Auch aus deinem TAMA Swingstar könntest du mit sicherheit noch einiges rausholen.


    Hier führt kein Weg an diesem Buch vorbei, die Fibel schlecht hin : DRUM TUNING von Nils Schröder.
    Ich war "Baff" was man mit Fellwechsel und richtgem Tuning, und ein paar Tricks, aus einem abgefa.....
    Snare noch so raus holen kann. Habe dank diesem Buch zum Glück damals meine alten Kessel behalten.

  • eays one: spann mal ein altes T-shirt über die snare und spiel drauf. wirkt etwas dumpf aber für solche zwecke super.
    cajon kligt ebenfalls prima, allerdings komme ich mit der sitzhöhe und haltung nicht zurecht, zudem geht es bei mir auf die Knöchel.
    statt einem hihat kannst du auch ein ride verwenden, am besten mit sizzles


    viel erfolg chichi

  • Hallo,


    cajons sind Zeichen der Dekadenz. Mir kommt so etwas nicht ins Haus. Aber das ist ein persönliches Problem wegen schlechter Kindheit.
    Der Schwingstern Blecheimer ist sicherlich nicht die erste Wahl im Himmel der Kleinen Trommel. Mangels Erfahrung weiß ich nicht, ob mit dem Ding wirklich nichts geht. Allerdings finde ich die schon genannten Ruten bei einem eher flachen Kessel und das Schlagfell doch eher etwas höher gestimmt günstiger. Das Resonanzfell kann man auch tiefer stimmen, dann knallt es nicht so. Ebenfalls knallverhindernd ist es, die Spiralen vom Teppich zu lockern.
    Bei den Zimbeln ist die Wellenform immer etwas hell im Charakter und Alpha ist auch eher auf der nicht so dunklen Seite angesiedelt. Auch da müssten die Ruten jedoch harte Töne vermeiden helfen. Wenn die Becken insgesamt zu dick erscheinen, dann wären dünnere von Nöten. Problematisch ist allerdings, dass bessere Becken oft sehr viel mehr Geld kosten. Richtig weiche dünne Becken mit dezenter Akustik sind sauteuer (und dann auch nicht mehr besonders universell einsetzbar). Vielleicht muss auch einfach nur die Gitarre etwas lauter gedreht werden (also der Verstärker von der Gitarre natürlich) ...


    Grüße
    Jürgen


    PS
    "ein paar blatt kopierpapier" würde ich nicht nehmen. Lieber Notenpapier, das ist musikalischer.


    PPS
    Da es aber sowieso eine neue Trommel werden soll, dann würde ich mal ein Budget festlegen.

  • Hallo,


    Exkurs:
    als armer kleiner Bub aus den Slums der hessischen Tiefebene durfte ich zu Zeiten des Kartoffelkrieges nur auf Waschmittelkartons und ähnlich grausigem Abfall trommeln. Da ist man froh, wenn man mal auf einem richtigen Instrument spielen darf. Heute will dann der Schnösel, der schon Musikinstrumente besitzt, plötzlich Transportkisten mit Tropenholzfurnier haben, wo man dann bar jeden Trommelstocks mit den bloßen Händen darauf herumklopfen soll und sich dabei auch noch den Rücken dank Zwangshaltung ruinieren soll, wo es doch so schöne Trommel-Throne gibt. Die Welt ist verrückt.
    Für anständige Musik braucht man Kisten nur für den Transport.


    Bei Schüttelrohren schüttelt es mich. Das letzte Mal, wo wir Eines im Proberaum entdeckt und getestet haben, fiel der ganze Dreck raus ...


    Grüße
    Jürgen


    Nicht schön, aber laut.

  • Ich sag mal so: Ja, es soll sowieso eine neue Trommel sein. Budget wäre zwischen 200 und 300 Euro.


    Cajon spiele ich auch, aber manchmal will ich eben auch an einem richtigen Drumset spielen. ;)

  • http://www.thomann.de/de/sonor_2007_14x55_snare_amber_41.htm


    http://www.thomann.de/de/sonor…14x55_snare_red_maple.htm


    http://www.thomann.de/de/pearl_mcx_14x55_snare_drum_363.htm


    Mit einer 14x5,5 kannst du im Endeffekt alles machen, tiefer brauchts gar nicht.



    Bei Hihats kann man fast alles empfehlen, was aus eher dünnem B20 besteht, allroundig dann natürlich 14".
    Persönlich empfehlen, weil im Besitz oder selbst gespielt (B20-Regel dabei außer acht gelassen), kann ich:
    Meinl Byzance Extra Dry Medium
    Meinl Soundcaster Fusion Medium
    Sabian AAX Stage Hats


    Meiner Meinung nach alle für deine Zwecke geeignet.

  • Hallo,


    so, jetzt ist die Sache klar.


    Grundsätzlich: Gebraucht bekommt man dafür Befriedigung, neu bekommt man aus der Entfernung betrachtet ein hübsches Gerät in Fernostqualität.


    "Mit einer 14x5,5 kannst du im Endeffekt alles machen, tiefer brauchts gar nicht."
    Das ist die Meinung der flachen Fraktion. Bei mir sieht das so aus: ab 6" fängt der Spaß an.
    Mit meinen 8" Eimern kann ich alles machen. Ja - alles.


    Weil das alles Geschmackssache ist, würde ich mir einfach die Schönste* nehmen.


    Grüße
    Jürgen


    *) Natürlich nicht das, was jemand anderes als die Schönste empfindet, sondern dass, was mir selbst am besten gefällt. Der Klang kommt mit dem Stimmen. Ein Vorteil von Trommeln.

  • Auch eine tolle Allround-Snare und gar nicht mal teuer ist die Premier Artist Brass in 14"x6,5". Besitze das Trömmelchen selbst.


    Momentan gibt's die hier im Outlet für 140,00€ und neu für 175,00€. Ich persönlich würde dir allerdings gleich neue Felle mit zu bestellen.

    "To be is to do"(Socrates); "To do is to be"(Sartre); "Do Be Do Be Do"(Sinatra)


    Meine Schießbude


  • als armer kleiner Bub aus den Slums der hessischen Tiefebene [...] mit den bloßen Händen darauf herumklopfen [...] dabei auch noch den Rücken dank Zwangshaltung ruinieren [...] Die Welt ist verrückt.
    Für anständige Musik braucht man Kisten nur für den Transport.


    Hallo Jürgen,


    danke für diesen aufschlussreichen Exkurs, das erklärt natürlich alles ;/


    Du hast sogar mich ja nun fast ins Grübeln gebracht. Nachdem ich aber echt Gefallen daran gefunden habe, nur einmal vom Auto zur Bühne/Proberaum laufen zu müssen,möchte ich das kaum wieder missen müssen - bzw. würde das gerne öfters machen, anstatt Woche für Woche über eine Tonne Equipment zur Bühne und zurück zu schaufeln (wo ich's doch so im Rücken habe ;( ).
    Und korrekt - es klingt nicht so ganz nach "richtiger" Musik - aber man kann ja dran arbeiten (vielleicht baue ich mal ein paar Trigger ein ;) ).


    Gruss,
    Kai

    Entscheidend ist nur was dabei raus kommt!

  • Hallo Drummerkollege,
    ich möchte Dir zu Deinem Problem meine Erfahrungen mit einer Sonor Billig-Snare aus Stahl (Force Serie)
    mitteilen.
    Ich besitze mehrere tolle Snares, suchte jedoch nach einer billigen Snare um zu marschieren
    (New Orleans Brass Band) und vor allem eine, für die es nicht zu schade ist wenn's mal draufregnet.
    Ich kaufte für weniger als 100 Euros diese Sonor Snare, versah sie mit einem REMO Fiberskyn FD Diplomat
    Schlagfell, einem REMO Ambassador Hazy Rensonanzfell und einem Puresound Snareteppich mit 18 Saiten.
    Der Klang dieser Trommel ist erstaunlich, Felle und Teppich erzeugten einen vollen, warmen Ton und die
    Ansprache ist sehr sensibel.
    Ich bin überzeugt, dass sich Deine Tama Snare mit der obigen Kombination bestens bewähren könnte,
    falls sie technisch in Ordnung ist (Abhebung/Snarebed).
    Mein Tipp : Stimme sie nicht zu hoch (so um ein G herum) dann hast Du wohl den Klang, den Du für Dein
    Projekt brauchst.
    Viel Spass !

    ol'pete


  • Meinl Byzance Extra Dry Medium
    Sabian AAX Stage Hats


    Gute Empfehlungen!


    DIe Stage Hats habe ich selbst mal besessen und auch zu leiserer Musik eingesetzt. Passt!
    Das Meinl Exemplar hat ein befreundeter Drummer in seiner Band verwendet; auch zu Akkustikstücken.


    Mit beiden Modellen könntest du wohl sehr gut arbeiten.

  • Es gibt übrigens auch einige technische Aspekte die ganz nützlich sein können:

    • Keine Rimshots spielen, das reduziert die Lautstärke reichlich!
    • Wenn Rimshots, dann den Spannreifen mit dem Zeug bestücken mit dem E-Drums gedämpft werden -> "Rim Noise Eliminator"
    • Helfen tut bei der Snare auch ein umgedrehtes Fell auf das Schlagfell zu legen, wobei der Klang dann aber Richtung "Disco-Beat" geht (zumindest klingt das für mich immer so)
    • 2x 8"-Splashes können eine leise Hihat sein. "Können" deshalb, weil die ja auch (miteinander) klingen müssen, und das passt nicht immer... Ach: und dann nicht so zutreten, sonst "invertieren" die Splashes möglicherweise...?!


    Edit: Am besten viel Rim-Clicks spielen.

    Wehret den Anfängen: keine Macht dem Jazz!

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