Wie ich das sehe, ist das eine ganz normale Stahlsnare aus verschweißtem Stahlblech, bloß das Blech ist hier dicker als bei den meisten anderen Schnarren.
Was macht einen guten Snare-Stahlkessel aus?
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Und dies wirkt wie folgt aus?
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Bei der Gelegenheit würde ich gerne mal erfragen wieso Metallsnarekessel auch gehämmert angeboten werden (ganz aktuell, die Peace Phosphor Bronze snare die sich hier ja unglaublich ausgeweitet hat:) ) wenn bei Tomkesseln ja gerade auf ein möglichst glatte Innenoberfläche geachtet wird?
Gruß
Daniel -
Die gehämmerten kessel zeichnen sich (sehr vereinfacht ausgedrückt) oft durch ein leicht reduziertes Obertonverhalten aus. Andere würden sagen, sie klingen prinzipiell etwas wärmer, erdiger.
Nicht selten erübrigt sich jede Dämpfung.
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Und wieder ein wenig schlauer Vielen Dank
Gruß
Daniel -
Zitat
Original von Bibbelmann
...ein guter Metallkessel klingt gut, um es auf den entscheidenden Nenner zu bringen!womit mal wieder Deine Kompetenz unterstrichen wäre.
Aber das hätte ich in Nürnberg auch auf der Fleischbrücke erfahren können.
(Franken kennen den Originalspruch) -
Zitat
Original von Drumstudio1
Die gehämmerten kessel zeichnen sich (sehr vereinfacht ausgedrückt) oft durch ein leicht reduziertes Obertonverhalten aus. Andere würden sagen, sie klingen prinzipiell etwas wärmer, erdiger.Nicht selten erübrigt sich jede Dämpfung.
Hat die hämmerung evtl auch was mit der unterdrückung von stehenden Wellen zu tun ?
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Meinst Du jetzt meine neue Fönfrisur
Im Ernst, dafür reichen meine Physikkenntnisse nicht aus. Ganz ehrlich!
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ihr könnt euch ja beide mal den Artikel hier reinziehen und dann einen Physik-Stammtisch gründen:
wiki klick -
Zitat
Original von ciryx
Hat die hämmerung evtl auch was mit der unterdrückung von stehenden Wellen zu tun ?
Äh, jein würde ich sagen. Durch die Reflexion in verschiedene Richtungen hat das einen Effekt wie Noppenschaumstoff (nur nicht in dem Ausmaße natürlich). Es werden bestimmte Anteile gedämpft, aber konkret stehende Wellen zu verhindern müsste man denke ich mehr dämmen, d.h. die Welle müsste sich totlaufen. Stehende Wellen könnten sich eigentlich auch nur bei Frequenzen bilden, deren halbe Wellenlänge dem Druchmesser oder der Tiefe entspricht, bzw. einem vielfachen davon. Außerdem hast du bei Trommeln ja keinen konstanten Ton, der hält nur sehr kurz an. Ist auf alle Fälle nicht so einfach zu überdenken...(Keine Garantie auf Richtigkeit - es ist Wochenende!)
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Ist Philippes Eingangsfrage zwischenzeitlich in einem anderen Thread eigentlich fundiert beantwortet worden? Ich finde sie nämlich ziemlich interessant - und würde sie gern auf andere Metallkessel ausweiten: Warum gilt die Supraphonic als state of the art, warum ist sie trotzdem günstiger als eine vergleichbare Aluminium-Snare etwa von DW? Worin liegen Qualitäts- und Preisunterschiede begründet? Das kann doch nicht nur mit irrationalen Faktoren zu tun haben, oder doch?
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Darauf gibt es vermutlich die gleiche Antwort, die auch für andere Kesselsorten gilt. Ein gut gefertigter Kessel ist immer die Grundlage für einen Sound, den mehr Leute mögen, als den eines schlecht gemachten Kessels. Ein präzise runder Kessel mit exakt gemachtem Snarebed wird sicherlich eine bessere Ansprache haben als ein Billigeimer mit grobem Falz an den Enden.
Dann gelten die gleichen Parameter wie bei einem Holzkessel auch: ein sehr starrer Kessel (zB Stahl gegossen) hat eine kräftigere Projektion und wird crisper klingen als ein eher weicher (z.B. Bronzeblech) Kessel.
Eine Ludwig Supra war, wenn ich nicht völlig falsch liege, schon damals nicht handgemacht. Es war eine günstige Trommel aus einem nahtlosen Industrierohr. Dass die Sache super klang (Alu ist spröder und absorbiert einige der scharfen Obertöne, die zB Stahl erzeugt), niemand anderes etwas Ähnliches hatte und Ludwig zudem durch die Beatles weltbekannt wurde, ist wohl für die Berühmtheit dieser Snare verantwortlich. Ich finde die Super auch supra...äh...allerdings gibt es mittlerweile (meiner Meinung nach) deutlich spannendere Snares.
Insgesamt sind es die Details, die eine Trommel gut klingen lassen. Für mich muss eine Trommel zB eine sehr schöne und crispe Ansprache und einen schönen, aber nicht zu dicken Bauch haben und nicht zu "tonal" klingen. Eine 14x8 ist mir fast immer zu "langsam" und "pumpend", obwohl der Backbeatrocker sie lieben mag. Ich würde dann eher eine 14x4 Dixon als eine 14x8 Edeltrommel wählen.
Für den erfahrenen Hörer und Spieler zeigen sich Konstruktionscharakteristika auch relativ deutlich im Sound. Eine Dunnett Titan Snare klingt zB nicht in erster Linie so wie sie klingt, weil sie aus Titan ist, sondern weil sie keine Umbördelung der Kesselränder und keine Sicke hat. Beides stabilisiert den Kessel und lässt die Eigenresonanz steigen. Wer sehr warme Metallsnares mag, wird bei Dunnetts dieser Art fündig. Zieht man die Teile aber sehr hoch, werden sie komprimieren, weil sie weniger Stabilität besitzen.
Eine DW Gusstrommel wird wahnsinnige Dynamik und Druck haben, dem ein oder anderen aber zu hart und scharf klingen, weil der Kessel kaum Schlagenergie absorbiert.
Ansonsten ist Bronze weicher als Messing und Messing weicher als Stahl. Je weicher, desto wärmer und tiefer der Grundton.
Das sind alles nur grobe Gedanken, denn den Gesamtsound machen die Feinheiten aus: Spannreifen, Gratungform und Fertigungsweise, Sicke oder nicht, Felle. Ein guter Trommelbauer kombiniert die Sachen so, dass sie ein harmonisches und den eigenen Vorstellungen entsprechendes Klangbild erzeugen.
lg
maxEdit: wurde eigentlich schon gesagt, dass eine Supra keine Stahl- sondern eine Alusnare ist?
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