Wer hat eigene Erfahrungen mit Udu/Ibo-Drums?!

  • Hallo Kollegen,


    ich stehe vor der Anschaffung eines "Krugs"...


    Aus transporttechnischen Gründen würden mich die Meinl-Erzeugnisse schon ansprechen, da ich aber aus vorgegebenen Tatasachen rein akustisch spielen sollte (also KEINE Mikros!), ist mir der Große Meinl Ibo (Meinl ID9BK/WH Fiberglass Liquid Ibo Drum), den ich angetestet habe, zu leise.
    Die Besetzung: Akkordeon, Klarinette/Sopransax, Rhythmus-Gitarre, Kontrabaß, Percussion (alles unverstärkt!)


    *gibt es andere Anbieter (gerne auch in Fiberglas!), die Udus haben, die lauter sind?
    *wie sieht es z.B. mit den echten Keramik-Teilen von Schlagwerk oder vergleichbar aus?
    *hat jemand Erfahrungen, das Teil auf eine kleine "Resonanzkiste" zu stellen?


    bitte gerne fundierte Antworten von Kollegen, die eigene Erfahrungen hierzu haben - ...im Internet lesen und Sound-Schnipsel anhören kann ich selber und alleine...

    ..."meine" Musik: Jazz (Big Band bis Free), brasil. Musik, Avantgarde, hin+wieder Klassik ->am Drumset, an den Percussions, am Schlagwerk

  • Hallo Lite


    Udu ohne Mikro kannst Du leider vergessen - gerade in der Kombination mit anderen Instrumenten bist Du ohne Verstärkung einfach weg.
    Da ist es auch egal ob Du Keramik, Fiberglas oder sonstwas (gibt es noch was? :rolleyes: ) spielst.


    Ich spiele sehr gerne auf den LP Udus, meines Erachtens sind die auch ein bisschen lauter als die Meinl Udus und haben coolere Formen.
    Der Riesenvorteil bei den LP Udus sind die kleinen Löcher für die Mikros die bereits vorhanden sind.


    Bei meinen Schlagwerk Udus sind keine Löcher vorhanden, haben aber einen insgesamt helleren Klang.


    Die Fiberglas Udu von Meinl, die ich bei unseren Auftritten spiele ist mit Mikro sehr cool - unplugged gefällt mir der Ton überhaupt nicht - klingt dann meines Erachtens nicht nach Udu.


    Meine persönliche Reihenfolge:
    1.) LP
    2.) Schlagwerk
    3.) Meinl


    andere Udus kenne ich nicht, leider.


    Eine Resonanzkiste wird Dir meines Erachtens nur beim Bass was bringen aber die Udu lebt ja von den Obertönen.


    Was mir aber noch eingefallen ist, wenn Du es nach Udu klingen lassen möchtest und es lauter sein sollte -> schau Dir mal eine Madga an.
    Die haben mehr Volumen, sind massiver gebaut und meine kleine (!) Madga macht schon ordentlich Wirbel ... außerdem traut man sich auf so ein vergleichsweise Riesending auch ordentlich draufhauen.


    lg


    Mathias

  • Hallo Mathias, das ist ja schon mal eine umfängliche informative Antwort - ich danke recht herzlich !!


    das hatte ich fast befürchtet, vor Jahren hatte ich gelegentlich einen Udu vom Schlagwerk ausgeliehen, den aber nie rein akustisch gespielt. Zumal meine Erinnerungen da auch schon etwas nachlassen...


    Danke für den Tip mit der Madga, kenne ich bisher nicht, werde ich aber nachher danach googlen - vielleicht ist das eher was für meine Bedürfnisse.


    ...gibt übrigends von Meinl eine Ibo aus Holz, konnte ich aber noch nicht antesten - ich glaube auch nicht, daß das der Sound ist, den ich gerne hätte.

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  • habe mal nach der Madga Ausschau gehalten und weiß jetzt, daß das die nordindische Variante ist und daß es auch einen dünneren, aber größeren südindischen Krug gibt...


    Erstaunlich, die nehmen sich im Preis ja nichts zu den Meinl-Ibos, zumal ich aus Indien sogar noch einen Koffer und ein Sitzkissen!! zum ähnlichen Preis bekomme.


    Mathias, darf ich dich da nochmals löchern:
    Gibt es da Unterschiede? in Material, Qualität, Herkunft, Hersteller, etc.,worauf sollte ich achten?
    oder andersrum, hast du einen vertrauenswürdigen Anbieter?

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  • Hallo Lite


    Klar darfst Du löchern :D


    Leider habe ich keinen guten Madga Lieferanten, die Madga die ich bestellt habe lief über ebay und erfüllt gerade so meine Ansprüche.
    Wenn ich mir auf Youtube die indischen Madgas ansehe, dann weiss ich dass ich sicher nochmal ordern muss.


    Wenn Du ein gutes Musikgeschäft in Deiner Nähe hast, dann können die vielleicht was zum Ausprobieren bestellen.
    Wenn nicht, dann bleibt nur mehr Freund Google und schlußendlich vermutlich der Sprung ins kalte Wasser.


    Vielleicht können die Hersteller ja auch Soundfiles zur Verfügung stellen?


    Was viel Übung braucht, ist die richtige Anschlagtechnik, denn die ganzen feinen Sounds müssen mit verschiedenen Schlagtechniken rausgeholt werden.


    Kannst Du mir bitte den Link schicken wo Du die Madga inkl. Koffer und Sitzkissen gefunden hast?


    lg


    Mathias

  • SOWAS ODER SOWAS ?
    Interessante sache so eine madga, kannte ich noch nicht. Ich kann leider bei youtube nix finden :(
    Könnte mir vielleicht für ein appel und´n ei eine madga aus indien schicken lassen. Ob sie den transport übersteht, hhmmm.... das ist vielleicht so eine sache.... Ich denke ich werde das mal angehen.

  • Hallo Mathias,


    den ersten Link von Buddy Poor hatte ich auch gefunden, dann noch was basarähnliches in Tübingen (finde ich momentan aber leider nicht mehr), die aber letztendlich wieder auf dieses Link verwiesen haben.
    Nach der Tübinger Adresse suche ich nochmals, ich habe Verwandte in der Nähe, das werde ich demnächst verbinden und eine Madga antesten.

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  • Extrem Interessant! Ich hab mich immer gefragt warum die Dinger unter meinen zarten Fingern nicht so dolle klingen. Das die verstärkt gehören ist einleuchtend, aber wie steht es mit der Spieltechnik????
    Gibt es hierzu Literatur oder kann hier jemand (vielleicht aus diesem Fred, hüstel ;-)) ein paar Tipps auf den Markt schmeißen??


    Das wäre toll!

    Gruss


    miles_smiles


    ______________________________________________________


    ich und so



    Zitat:
    D
    as video beweist eindeutig, dass Thomas auch im Hochgeschwindigkeitsbereich sich nicht verstecken muss und nicht nur perfekte Grooves in Jazzbands vom Stapel lässt!!!

  • Madgas kannte ich bisher auch noch nicht. Wie unterscheiden die sich denn zum Ghatam?


    Dem Lautstärkeproblem kann ich übrigens nur beipflichten. Ich habe selber noch nie ein Udu unverstärkt live eingesetzt und sehe selbst in Proben zu, dass ich da ein Mikro einsetze.
    Mit Fiberglass-Udus habe ich keine Erfahrungen. Ich habe wohl mal auf welche draufgeklopft, meine aber mich zu erinnern, dass ich die vom Klang her nicht so schön fand. Ist aber schon eine Weile her... Eine weitere Alternative wäre da übrigens noch Glas. Bei Percussion+m in kassel steht ein Glas-Udu, das mit einer ziemlich schicken Laboroptik daherkommt. Ich meine, das Gerät ist von Schott. Ob es je als Instrument gedacht war, weiß ich nicht. Kann ich beim nächsten Besuch aber gerne mal fragen.


    Das Transportproblem für meine getöpferten Udus (Skin-Udu und Twin-Udu von Schlagwerk) habe ich mit einem normalen Tomcase gelöst, das ich dick mit Schaumstoff ausgekleidet habe. Bisher ist da noch nix passiert.


    Und zur Spieltechnik: Ich benutze für die hohen Töne immer nur jeweils einen Finger. Das braucht etwas Übung, damit der auch etwas knalliger daherkommt (wie beim Bongospielen auch), liefert aber die schönsten Resultate.
    Ich hatte mal ein Video gemacht, um Udu zu demonstrieren. Da kann man das ganz gut sehen: Udu-Demo


    Interessanter Thread übrigens auch für mich, da ich ab Ende des Jahres auch in der Situation bin, Udu unverstärkt mit einem kammermusikalischen Quartett zu spielen. Falls sich da mein Twin-Udu nicht durchsetzt, könnte ich aber auf das Skin-Udu ausweichen, das, wenn man auf dem Fell spielt, deutlich lauter ist. Nur sind dann auch Sound und Spielweise anders und das Naturfell ist überhaupt nicht stimmstabil (habe die alte Ausführung, die sich nicht mal eben nachstimmen lässt). Da müsste dann beim Liveeinsatz ggf. eine Lampe davor stehen, die das Fell trocken und in Spannung hält.


    Gruß
    Sven

    "If you don't feel it, don't play it." James Jamerson

  • Hi Alle


    Langsam wird das Percussion Forum ja richtig aktiv 8)


    Unterschied zwischen Madga und Ghatam - naja, sind zwei verschiedene Instrumente mit einer ähnlichen Spieltechnik. Meiner Meinung nach ist das Loch oben bei der Ghatam grösser, dafür ist die seitliche Fläche schön abgesetzt und kann "einfacher" gespielt werden, d.h. ich finde einfacher den Punkt wieder auf den ich vorher draufgehauen habe. Selbst bei Udus kann das manchmal blöd sein, wenn derselbe Schlag auf zwei unterschiedliche Punkte trifft und nicht gleich klingt, obwohl er gleich klingen sollte 8|


    Buch kenne ich nur eines: Amazon Buchlink - ich hoffe es ist ok auf Amazon zu verlinken.
    Ich habe das Buch, bin aber nicht wirklich begeistert davon, der Uduteil ist etwas klein aber besser als gar nichts - wer in Wien ist und einen Kaffee spendiert, kann sich das Buch gerne mal ansehen.


    Meinen Lieblings-Youtube Link werde ich heute abend raussuchen - da fetzt die Magda ganz ordentlich 8o


    lg


    Mathias

  • Vielleicht lasse ich mich ja in den Ferien mal dazu hinreißen, ein paar neue Videos zum Thema Udu zu erstellen. Jetzt muss ich aber erstmal aufräumen und staubsaugen.

    "If you don't feel it, don't play it." James Jamerson

  • Alter...... also meine fingergelenke wären längst hinüber. Und dieses harte seitliche anschlagen auf das daumengelenk....aua....das tut mir schon beim zuschauen weh.

  • Jau, vielen Dank für die Tipps und speziell auch an Herrn Drumsandbeatats fürs Video. Also wenn Du da noch ein Video machen möchtest, gerne. Ich kann auch das saugen übernehmen, das kann ich schon ganz gut. Ich spiele schon seit 20 Jahren Staubsauger!

    Gruss


    miles_smiles


    ______________________________________________________


    ich und so



    Zitat:
    D
    as video beweist eindeutig, dass Thomas auch im Hochgeschwindigkeitsbereich sich nicht verstecken muss und nicht nur perfekte Grooves in Jazzbands vom Stapel lässt!!!

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