Michael Jackson ist tot!

  • Teilweise lässt mich die Diskussion hier erschaudern.


    Was hat der Tod von Jacko damit zu tun, dass täglich zehntausende von Kindern an Unterernährung sterben?


    Jacko hatte sich immer für soziale Projekte engagiert (Aus Wiki: "Soziale Aktivitäten
    Jackson hat erhebliche Mittel in wohltätige Zwecke investiert. Unter anderem gründete er die Stiftung „Heal The World“. Für sein vielfältiges Engagement im sozialen Bereich erhielt er 2002 den Bambi für sein Lebenswerk. Die Einnahmen aus seiner „Dangerous“-Welttournee spendete er nach eigenen Angaben komplett wohltätigen Zwecken. Aufgrund dieser Aktivitäten und seines Engagements für Kinder und Jugendliche wurde Jackson zweimal (1992 und 2003) für den Friedensnobelpreis vorgeschlagen.„Heal The World“ wurde im Jahr 2002 als Stiftung (Sitz war im Bundesstaat Kalifornien) gelöscht, da sie keine Steuererklärungen und Nachweise karitativer Tätigkeit mehr ablieferte.[4]Im Oktober und November 2005 arbeitete Jackson laut eigener Aussage mit vielen namhaften Künstlern in London und Los Angeles an einer Charity-Single für die Opfer des Hurrikans Katrina in New Orleans, die jedoch nie veröffentlicht wurde.")



    Die üblichen Zyniker lassen ebenfalls ihre z.T. ätzenden Kommentare ab, statt lieber mal garnichts zu schreiben.


    Fakt ist: Mit Jacko ist der allergrößte Entertainer der letzten 25 Jahre abgetreten, vielleicht ist Jesus noch bekannter, sonst aber keiner.


    Wer kann ihm im Pop Business das Wasser reichen?


    750 Millionen Tonträger, mit "Thriller" die meistverkaufteste Scheibe aller Zeiten ( nur mal ein paar Zahlen zu dieser Scheibe: US: 28x Multiplatin, 1x Platin, 1x Gold
    UK: 44x Platin, 1x Gold, 2x Silber DE: 6x Platin, 9x Gold), Videos, welche ihrer Zeit weit vorraus waren, perfekte Bühnenshows, genial produzierte Songs, als erster schwarzer Musiker wurden seine Songs in MTV gespielt. Ähnlich wie Elvis oder die Beatles hat er ganze Dekaden lang die gesamte Pop Musik beeinflusst.


    Vergleicht diese Fakten mal mit z.B. Robby Williams, auch nicht grade eine kleine Leuchte im Showbusiness, gegen Jackson ist Robby ein kleiner Pisser, der noch nicht mal in seinem Backing Chor einen Platz bekommen hätte.


    Jackos Tod wird zumindest die nächsten Monate ein Erdbeben in der Musikindustrie auslösen. Einmal werden wochenlang sämtliche Top Ten Plazierungen aller Charts weltweit mit Jackson Hits blokiert sein.
    Die Aktie von Sony/BMG, welche die Rechte an den Songs hat, wird starke Kursgewinne haben. Zig Tribute Scheiben sämtlicher musikalischer Couleur werden auf den Markt geschmissen, dutzende von Coversongs werden folgen.


    Der König ist tot, es lebe der König!


    PS: Ich habe keine einzige Michael Jackson CD im Regal.

  • die Kommentare und Meinungen sind halt genauso unterschiedlich, wie Jacksons persönliches Marketing. Der eine sieht in ihn nur einen genialen Musiker, der nächste den potentiellen Pädophilen, was man niemand verzeiht, selbst wenn er unschuldig wäre, nun der Wohltäter, halb heilig. dabei war er kleiner als ich und auch dünner und hat einfach nur mehr Geld gehabt. wenn Geld spenden zum Friedensnobelpreis führt, wär ich auch gern reich, ich hab immer gedacht, dafür müsste zumindest einmal unschuldig politisch im Knast gesessen haben wie Nelson Mandela. Und was ist so übel dran, bei seinem Tod nix besonderes zu empfinden oder sein Marketing posthum kritisch zu reflektieren?

  • Daß hier immer noch diskutiert wird...

    pbu: Ja, bei mir wurde bereits in früher Kindheit ein sog. Sixpack-Bauch diagnostiziert.
    Aber ich habe gelernt, damit umzugehen und komme mir inzwischen gar nicht mehr so anders vor.
    Dazu beigetragen hat auch, dass ich mir über die Muskeln eine Fettschicht wachsen lassen habe.

  • die Kommentare und Meinungen sind halt genauso unterschiedlich, wie Jacksons persönliches Marketing. Der eine sieht in ihn nur einen genialen Musiker, der nächste den potentiellen Pädophilen, was man niemand verzeiht, selbst wenn er unschuldig wäre, nun der Wohltäter, halb heilig. dabei war er kleiner als ich und auch dünner und hat einfach nur mehr Geld gehabt. wenn Geld spenden zum Friedensnobelpreis führt, wär ich auch gern reich, ich hab immer gedacht, dafür müsste zumindest einmal unschuldig politisch im Knast gesessen haben wie Nelson Mandela. Und was ist so übel dran, bei seinem Tod nix besonderes zu empfinden oder sein Marketing posthum kritisch zu reflektieren?


    Psycho, vergiss es - du hast zwar vollkommen Recht, aber du rennst hier auch gegen Windmühlen an. Die ganzen "Scheinheiligen" wollen hier im Thread nur trauern!


    Tenor ist: Kritik ist unerwünscht, über Tote redet man nicht schlecht und dieser ganze Pietätskram (Apropos Pietät - in Deutschland reicht die auch nur solange du die Grabpflege und Grabmiete bezahlen kannst. Wenn nicht, wird das Grab rigoros umgegraben - Pietät hin, Pietät her - nach 25 Jahren wird sowieso umgegraben, ob mit oder ohne Geld!!! Habe ich selbst beim Grab meiner Oma mitbekommen).


    Aber wo wir gerade dabei sind, eine Frage an die "Kirchenchristen" (das sind die, die an die Amtskirche glauben, aber sich oft genug unchristlich verhalten):


    Kommt MJ denn jetzt in den Himmel oder in die Hölle?

    Einmal editiert, zuletzt von Hammu ()

  • @ Hammu du hast Trauer wohl noch nicht wirklich erlebt sonst wüsstest du was Trauer ist und was Beileidsbekundungen. Das Erste hindert dich auch nur einen Bissen runter zu bekommen, das Zweite macht man um ans Buffett zu kommen.
    Die Grabmiete kann verlängert werden, nach 25 Jahren ist nicht immer Schluss, nur muß man das rechtzeitig kund tun und niederschreiben lassen. Über Tote redet man deswegen nicht schlecht weil diese sich nicht verteidigen können! MJ kommt weder in die Hölle noch in den Himmel, er hat den Glauben gewechselt. Ich bin Konfessionslos und weigere mich zu sterben.

    :!: Schlagzeug Lieber Bettelstudent als ohne dw!


    Suche Band, oder Musiker im "Studentenmilieu" die gern und viel auftreten und 'nen Drummer suchen, Proberaum vorhanden. Wenn ihr jemanden (in Dresden) kennt der mich gebrauchen könnte, dann lasst es mich bitte wissen. Ideal wäre eine Kombo die dem Gitarrenrock im Stile von Refused oder The (International) Noise Conspiracy frönt.

  • was ist denn Trauer anderes als nen biochemischer Prozess im Gehirn mit irgendwelchen Ausschüttungen von Zusatzstoffen, die unangenehme Gefühle erzeugen. Wenn bei anderen die Biochemie anders verläuft, könnte man das auch respektieren. Der Mittelpunkt der Welt liegt nämlich irgendwo anders als im eigenen Ego. Und überhaupt müssen wir alle dran glauben, viele weit vor ihrer Zeit und das tagtäglich. ich spiele nicht sicher nicht im selben Team im Lunars Sinne, aber die Gleichgültigkeit gegenüber den Tod anderer hat biochemisch ebenso sein Sinn. Was die Neurobiologie allerdings noch nicht erklärt, warum der Mensch eigentlich solche Idole braucht?

  • Ein Mann, der Zeit seines Lebens ständig unter dem Druck des Showbiz und der Musikindustrie gestanden hat,
    wird sich sicher freuen, dass ihn irgendwelche Leute von sonstwoher in irgendwelchen Internetforen mit Kommentaren wie
    "R.I.P. Michael, echt schade drum, er war einer der Großen/der King of Pop/etc" wieder mal auf seinen Entertainment-Output reduzieren...


    Solche Leute schreiben dann oft was von Pietätlosigkeit und prangern Zynismus an.

    ...mh.

  • ehrlich gesagt ist das was ich über den tod von mj empfinde eigentlich keine "trauer" in dem sinne wie sie hier breit getreten wird. trauer empfinde ich beim tod von familienangehörigen oder leuten die mir sonst irgendwie nahe standen. für mich ist das eher "traurig" weil mit der musik von mj viele kindheitserinnerungen verbunden sind, weil er mein erster großer star war und mich zu einem nicht zu unterschätzenden teil schon als kleiner junge der (live)musik näher gebracht hat. in meinen frühen unterrichtsjahren hat mich mein schlagzeuglehrer auch öfters mal zu billie jean grooven lassen um den "idiotengrundschlag" drauf zu bekommen - welches andere lied setzt den in einer solchen genialität um? traurig ist es auch dass es nach mj keine popkünstler mehr gegeben hat die alben wie thriller auch nur annähernd erreichen oder überhaupt irgendwie an seinen speziellen sound herankommen.


    die vergleiche mit den verhungernden kindern hinken deshalb gewaltig, weil mir diese kinder (so hart und egoistisch es auch klingt) emotional nichts gegeben oder mich geprägt haben - anders michael mit seiner musik. der mensch ist eben ein emotional geprägtes tier.. dass man das manchen leuten hier noch in dieser klarheit aufzeigen muss ist schon denkwürdig. aber dieses sinnfreien vergleiche kommen ja immer wieder auf.


    trotzdem, zwischen trauer und traurigkeit liegen für mich welten. so sehe ich das halt.

  • Pressroll:

    ..... Trauer empfinde ich beim Tod von Familienangehörigen oder Leuten die mir sonst irgendwie nahe standen. ........


    .........zwischen Trauer und Traurigkeit liegen für mich Welten. so sehe ich das halt.


    Dem ist nichts hinzuzufügen, vollkommen richtig, so sehe ich das auch!


    Schade um den Musiker in MJ, aber deshalb glorifiziere ich ihn nicht direkt.
    Und das er im Kopf und auch sonst körperlich etwas krank war, ist kein schlechtes Reden über einen Toten, sondern eine reine Tatsachenerwähnung .


    Mag ja sein, das nach 25 Jahren die Pacht doch noch verlängert werden kann, ich bin halt kein Friedhofsrecht-Experte, aber dann ist Pietät nur eine Sache der Kohle, also nur für Reiche, die das Geld für Gräber der Anverwandten locker aus der Portokasse nehmen - naja, das passt ja zu MJ.
    Auch im Islam (zu dem MJ ja konvertierte) gibt es eine Vorstellung von Himmel und Hölle (keine Ahnung, wie die da heißen mag) - aber das ist auch eher unwichtig.


    Trauer gibt es oft auch nur, weil die Hinterbliebenen sich übermäßig wichtig nehmen - nicht immer, aber immer öfter (im Showbiz sowieso).

    Einmal editiert, zuletzt von Hammu ()

  • Wir reden offenbar von verschiedenen Dingen. Ich trauere nicht um MJ noch bin ich traurig das er tot ist. Ich fühle mich im gegenüber völlig Neutral - da er für mich "nur" ein Musiker war. Davon verlassen uns jedes Jahr etliche. Esbjörn Svenson stand mir musikalisch näher und auch bei ihm empfand ich weder Trauer noch Traurigkeit. Mein Beileid - den Hinterbliebenen - habe ich dennoch ein einem dieser Threads ausgedrückt.


    Trauer definiere ich nur über das, selbst durchlebte, mich völlig lähmende, zukunftsstörende Gefühl der Sinnlosigkeit und Unverständlichkeit des Seins.

    :!: Schlagzeug Lieber Bettelstudent als ohne dw!


    Suche Band, oder Musiker im "Studentenmilieu" die gern und viel auftreten und 'nen Drummer suchen, Proberaum vorhanden. Wenn ihr jemanden (in Dresden) kennt der mich gebrauchen könnte, dann lasst es mich bitte wissen. Ideal wäre eine Kombo die dem Gitarrenrock im Stile von Refused oder The (International) Noise Conspiracy frönt.

  • HiLite


    Ja der Mann war ein großer Popstar soweit Zustimmung. Schlimm finde ich es trotzdem nicht, dass er tot ist. Zur Kenntnis genommen trifft meinen Gemütszustand.

    "I'd rather eat my own shit than do a duet with James Blunt" (Paul Weller)

  • Nun ja, man sollte bei allem die potentielle Sozialkomponente nicht vergessen. Die Leute sprechen wieder miteinander.


    So wußte beispielsweise gestern unsere Neu-Azubine zu berichten, daß ihr Ex-Mann, der seit Monaten keinen Kontakt mehr pflegte, sich mit einer SMS "Hast du gehört? MJ ist tot!" zurückmeldete. Ob das für einen glücklichen Auftakt reicht sei mal dahingestellt, aber es gibt Kommunikation.


    Anderen wiederum ist es zu viel Kommunikation, die "wehren" sich dann so:



    Warum hier so ein Faß aufgemacht wird verstehe ich allerdings nicht, das ist doch nur Idolgeschisse. Auch zu Zeiten von "Thriller" und "Bad" gab es Zeitgenossen, die mit MJ nix anfangen konnten. Denen wurde allerdings keine Hungerstatistik um die Ohren gehauen.

    Wenn man das Knie sieht, ist die Bassdrum zu klein!

  • Auch wenn ich hier eigentlich nicht mehr viel dazu sagen, noch mich selbst für irgendetwas rechtfertigen will, finde ich es nach wie vor extrem befremdlich, das man hier vorgehalten bekommt, das der Tod MJ einem nicht "am Arsch" vorbei geht und das man einfach darüber traurig ist, weil er z.b. für mich in meinem Leben eine Relevanz hatte. Das ist nicht unbedingt Idolgeschiss, da MJ für mich z.b. nie ein Idol war, wie ich auch überhaupt keine Idole habe noch jemals wirklich ein Fan von irgendwem gewesen wäre. Aber ich verknüfe sowohl privat als auch musikalisch einiges in meiner Biografie mit diesem Phänomen MJ. Ist halt so und das erzeugt eine Reaktion, wenn so jemand aus dem Leben scheidet. Was ist daran nicht zu verstehen?
    Grundsätzlich möchte ich mal zu bedenken geben, das es ein Zeichen von Respekt und auch von Anstand ist, wenn man Leute einfach ihre Empfindungen lässt und es auch nicht unbedingt notwendig ist, auf diese einzuwirken noch ihnen ständig verklickern zu wollen, das das eigentlich unsinnig und daneben ist.
    Wenn mir etwas "am Arsch" vorbei geht und mich eigentlich weder berührt noch interessiert, dann sag ich einfach nix dazu. So etwas nennt man Respekt...


    Die ganze "denkt doch lieber an die armen Kinder, die jeden Tag sterben" Diskussion ist zudem doch total albern.
    Das hat hiermit gar nichts zu tun. Dieses Prinzip könnte man auf alles und jeden anwenden, wenn jemand über etwas traurig ist.
    Lieblingskatze gestorben, Schwamm drüber. Denk doch an das ganze Elend in der Welt. Da ist diese Katze doch nicht wichtig...
    Mir fehlt in der ganzen Diskussion einfach ein Sinn für Respekt vor der Erlebniswelt anderer.
    Und zudem verbiete ich mir sowieso, das mir andere Menschen vorschreiben, was für mich in meinem Leben eine Relevanz haben darf und was nicht.
    Ich bin jedenfalls traurig darüber, das er so früh gestorben ist.
    Wer es nicht ist, der kann das auch ruhig sein, weil für ihn MJ in seinem Leben keine Rolle gespielt hat. Das ist doch auch völlig in Ordnung.
    Der brauch dies aber in diesem Thread aber auch nicht ständig kundzutun und mir erzählen, das ich ein Idiot bin oder sonst was, weil es für mich anders ist.
    Darüber könnte ja so mancher hier mal nachdenken, ob an dem, was ich hier schreibe, nicht grundsätzlich was dran sein könnte...

  • Ich glaube, du hast mich falsch verstanden. Mich persönlich interessiert es nicht wer was für MJ empfunden hat oder auch nicht. Wer trauern will soll trauern, wer sich nix aus seinem Tod macht, der soll sich eben nix draus machen. Was soll der Scheiss, "du" bis eben so, "ich" bin eben so.


    Das Aufschaukeln kommt aber von beiden Seiten, und das finde ich eben kacke. Der eine sagt "Der Held!", der andere "Brauch ich nicht!". Recht haben alle. Für sich.

    Wenn man das Knie sieht, ist die Bassdrum zu klein!

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