Unterrichtsgebühren - zwischen Markt, Moral und Sachzwängen

  • @ drumdidi
    Ich arbeite zu einem höheren Satz als 35,-/ pro halbeStunde, monatlich.
    Fakt ist aber, wenn Du einen abhängigen Honorar-Job willst, akzeptierst Du, oder jemand anderes machts. Da kannst Du diskutieren, wie Du willst. FERTIG!
    Und wenn Du vor der Situation stehst "Ich brauche jetzt Geld", dann wirst Du es auch erstmal machen. Alles andere ist Luftschlossargumentation.


    Ich hatte vor ein paar Jahren mal die Situation und gepokert, es bestand für mich keine keine Notwendigkeit aber vom Anfahrtsweg her war es interessant. -
    keine Chance.
    Die stellen da auch gerne noch im Abitur befindliche Schüler an, die sich über "so fettes" Taschengeld freuen. Ptrivate Musikschulen machen sowas.


    Was man als selbstständiger Lehrer macht, ist dann Privatsache.


    Eine Verdopplung des Monatseinkommen würde übrigens DOPPELTES Honorar und DOPPELTE GAge bedeuten. Realistisch?

  • Eine Verdopplung des Monatseinkommen würde übrigens DOPPELTES Honorar und DOPPELTE GAge bedeuten. Realistisch?


    Falsch gerechnet! Einkommen=Umsatz abzgl. Betriebsausgaben. Die Betriebsausgaben sind zunächst ein Fixum und steigen nicht mit der Höhe der Gage/des Honorars.

    Zitat

    Und wenn Du vor der Situation stehst "Ich brauche jetzt Geld", dann wirst Du es auch erstmal machen. Alles andere ist Luftschlossargumentation.


    Davon redet keiner! Wenn du es aktuell gerade mal must, dann akzeptierst du auch mal ein geringeres Honorar, aber nur für eine gewisse Zeit.
    Wer das geringe Honorar aber anstandslos auf Dauer akzeptiert, der handelt nicht aus einer "Not"situation sondern dauerhaft unwirtschaftlich.
    Um diesen Sachverhalt geht es, nicht darum das man mal aus einer gewissen Situation heraus, ein geringeres Honorar akzeptiert.

    Zitat

    Ich hatte vor ein paar Jahren mal die Situation und gepokert, es bestand für mich keine keine Notwendigkeit aber vom Anfahrtsweg her war es interessant. - keine Chance


    Du schliesst aus einem Erlebnis auf ein Axiom.
    Ich halte dagegen und kann versichern, ich hab in Situationen, wo ich etwas nicht unbedingt wollte oder brauchte, auch schon heftigst gepokert und auch ab und an gewonnen.
    Ich hab auch schon mal an einer Musikschule ein deutlich höheres Honorar bekommen als alle anderen Lehrer. Ich hab's halt ausgehandelt.

  • Eine Verdopplung des Monatseinkommen würde übrigens DOPPELTES Honorar und DOPPELTE GAge bedeuten. Realistisch?


    man kann auch seine kosten halbieren. bzw. eben nicht zb. auf die mwst. verzichten und auch mal leuten deswegen auf die nerven gehen. macht mal eben 19% mehr einkommen. natürlich davon ausgehend das man so weit ausgelastet ist das man der ust-pflicht unterliegt. sonst kann man das natürlich vernachlässigen.


    ich habe dieses jahr zum ersten mal einen nachweisbogne bei der gvl abgegen. das liegt aber darn das ich vorher schlicht nix gvl-verwertbares am start hatt, solls auch geben -)


    "ich will das nicht bezahlen" ist nicht mein argument, ich will das sehr gerne bezahlen, wenn es den um etwas geht das ich überhaupt zu bezahlen habe.

  • Über das Rechenmodell müsste ich
    mal nachdenken. So grob sollte das aber mit der Verdopplung wohl
    hinkommen. Erhalte ich 10% mehr, habe ich nach Abzug gleichbleibender
    Betriebskosten 10 % mehr in der Tasche. Analog dazu 100%.


    Ich produziere übrigens Betriebsausgaben auch nach Nützlichkeit in verschiedener Hinsicht.




    Mein Erlebnis war kein Trauma, sondern lediglich eine Erfahrung. Unter
    Pokern verstehe ich übrigens JA oder NEIN. Nachfragen bzgl.
    Verbesserungen des bestehenden Arbeitsverhältnisses nehme ich da aus.
    Sowas ist selbstverständlich normal.





    Irgendwie habe ich jetzt eine komische Position in der Diskussion. Ich bin keinesfalls für Dumpingpreise in dem Sektor!!! Leistung sollte GERECHT honoriert werden und selbstverständlich dürfte es auch bei mir immer gerne etwas mehr sein.

  • Über das Rechenmodell müsste ich
    mal nachdenken. So grob sollte das aber mit der Verdopplung wohl
    hinkommen. Erhalte ich 10% mehr, habe ich nach Abzug gleichbleibender
    Betriebskosten 10 % mehr in der Tasche. Analog dazu 100%.


    Nein, da scheint ein Mathe-Problem vorzuliegen ;)
    Rechenbeispiel:
    Du bekommst für eine Leistung 100€ Honorar = 100%
    Die damit zusammenhängenden Betriebsausgaben betragen 50€


    Dein Einkommen beträgt dann nach Abzug der Betriebsausgaben 50€.


    Bekommst du jetzt für die gleiche Leistung 150€ als Honorar beträgt dein erzieltes Einkommen nach Abzug der Betriebsausgaben 100€.
    Vorher 50€, jetzt 100€ = Verdoppelung des Eibnkommens!
    Dagegen sind die Einnahmen nur um 50% gestiegen, also dort keine Verdoppelung sondern Steigerung um lediglich 50%.


    Noch Fragen? ;)

    Zitat

    Irgendwie habe ich jetzt eine komische Position in der Diskussion. Ich bin keinesfalls für Dumpingpreise in dem Sektor!!! Leistung sollte GERECHT honoriert werden und selbstverständlich dürfte es auch bei mir immer gerne etwas mehr sein.


    Du, das sehe ich auch nicht so. Es geht (mir) auch nicht um einen Angriff auf irgendwelche Personen.
    Es geht einzig und alleine um die Forderung nach mehr betriebswirtschaftlichem Rechnen und entsprechender Kalkulation von Honoraren.
    Der auslöser des Ganzen war ja die Gründung einer Musikschule im Saarland, wo ich mich dahingehend geäussert habe, das ich die Kalkulation der Unterrichtsgebühren für nicht sehr günstig halte, vor allem wenn ich mir die Gebühren für 45 Minuten Einzelunterricht anschaue. Das war der Auslöser, weil ich darauf hinweisen möchte, das man mit solchen Honorarkalkulationen einfach auf keinen grünen Zweig kommen kann, schon gar nicht, wenn man aus so einem Honorar heraus auch noch die Betriebskosten + den administrativen Aufwand einer Schule finanzieren will. Ob für diese Schule überhaupt eine USt-Befreiung vorliegt, weiß man ja sogar noch nicht mal und falls nicht, wäre es doppelt bitter, mit solchen Honoraren arbeiten zu wollen.
    Ich kenne doch auch alle Sachzwänge, in denen wir leben und wie ich schon so oft hier geschrieben hab, stosse ich mich neben der Tatsache, das viele zu zu niedrigen Honoraren arbeiten, am meisten an der Tatsache, das ganz viele Leute das a9 nicht realisieren oder b) sogar noch so argumentieren, das das so sein müsse.
    Das kann nicht in unser aller Interesse sein, so etwas einfach stehen zu lassen, weil es unterm Strich alle Musiker in ihrer Existenz bedroht, selbst wenn man zur Zeit nicht zu solchen Bedingungen arbeitet.
    Man schaue nur einfach mal auf den Preisdruck, den Discounter ausüben können. Irgendwann kann man gegen ständiges Dumping nicht mehr gegenhalten.
    Deshalb geht es schon hier auch um die Schaffung eines Bewußtseins und die Schärfung des Blicks für betriebswirtschaftliche Sachverhalte.
    Vieles von dem, was sich da draussen™ abspielt, liegt vor allen an dem Fakt, das sich einfach viele dieses Sachverhaltes nicht gar nicht bewußt sind, oder eben nicht (betriebswirtschaftlich) rechnen können

  • Eine Anmerkung sei mir gestattet:


    Ich habe schon einige Schüler übernommen, die bei einem "Wald- und Wiesenlehrer" angefangen hatten. Die meisten davon hatten keine, bzw. eine absolut vermurkste Technik. Mir bleibt dann nichts anderes übrig, als da zum Teil wieder ganz von vorne anzufangen, damit die Schüler sich spielerisch auch wirklich weiterentwickeln können.
    Ich bin sehr wohl der Meinung, dass man sich als Anfänger auch einen kompetenten Lehrer suchen sollte, der einem von Anfang an die Grundlagen richtig vermittelt. Das Argument, dass es am Anfang nicht so wichtig ist, wie gut der Lehrer wirklich ist, kann ich so keinesfalls stehen lassen, denn auch hier zahlt sich Sparsamkeit nicht aus.


    Auch in unserem Schulsystem wird die Bedeutung der Grundschule oft genug vernachlässigt. Hier aber werden die ersten wichtigen Lernstrategien von den Kindern gelernt, die einen wesentlichen Einfluss auf die weitere Schulkarriere haben.

    "If you don't feel it, don't play it." James Jamerson

  • Redrum
    Könntest du vielleicht deinen Post nochmal editieren und deinen Teil aus Jürgens Zitat rausholen?


    Mag sein, dass es hervorragende freie Lehrer gibt, die für nen Appel und nen Ei unterrichten, aber das meistens wohl auch nur anfänglich. Später dürfte sich das anpassen, vielleicht etwas weniger, weil die Kosten niedriger sind. Solche professionellen Privatlehrer würde ich mit institutionalisierten Schulen durchaus auf eine Stufe stellen. Es ging ja hier eher um die Abgrenzung Profi vs. Laie und ich gehe davon aus bzw. habe es so erfahren, dass das Personal an den meisten Musikschulen über reichhaltige Erfahrungen und Kenntnisse verfügt und weit mehr kann als die "absoluten Basics" zu vermitteln. Man könnte natürlich auch argumentieren, dass es bei den Basics nicht so darauf ankommt, aber ich meine ein pädagogisch und fachlich geschulter Mensch einen weiter bringen kann.


    Grüße., Philip

  • Ich würde mich übrigens auch nicht darauf verlassen, dass an Musikschulen nur gute Lehrer arbeiten. Ich kenne da auch So ein paar Vögel...

    "If you don't feel it, don't play it." James Jamerson

  • Ich habe schon einige Schüler übernommen, die bei einem "Wald- und Wiesenlehrer" angefangen hatten. Die meisten davon hatten keine, bzw. eine absolut vermurkste Technik.


    Dieser Erfahrung muss ich mich leider komplett anschliessen. Schlimme Sachen sind da immer wieder am Start und es gibt nichts schwierigeres als einem Schüler, der schon 3-4 Jahre woanders einen Mist gelernt hat, erst mal so richtig vor den Kopf zu stossen und ihm beibringen zu müssen, das das so auf Dauer nicht geht. Extrem grossartig sind die Leute, die dann mit so ner komischen Art von Trad. Grip ankommen, wo ich mich einfach immer wieder Frage, wer denen den so ne Krüppel-Stockhaltung beibringen kann, wo man doch heutzutage in jedem verkackten Youtube-Video sehen kann, wie der eigentlich korrekt ausgeführt wird ;(
    Leider führt das auch viel zu oft dazu, das man statt den Schüler weiterzuhelfen, einen ständigen Kampf gegen die alte Technik führt bis hin zum Scheitern des Vorhabens, weil der Schüler hinsichtlich Technik "versaut" ist.
    Ist schon schwer genug, einen Anfänger permanent zu korrigieren. Wenn dies noch auf jahrelanges anders gelernt und verinnerlichtes Spielen trifft, wird es doppelt bis dreifach schwer.

  • Eine Anmerkung sei mir gestattet:


    Ich habe schon einige Schüler übernommen, die bei einem "Wald- und Wiesenlehrer" angefangen hatten. Die meisten davon hatten keine, bzw. eine absolut vermurkste Technik. Mir bleibt dann nichts anderes übrig, als da zum Teil wieder ganz von vorne anzufangen, damit die Schüler sich spielerisch auch wirklich weiterentwickeln können.
    Ich bin sehr wohl der Meinung, dass man sich als Anfänger auch einen kompetenten Lehrer suchen sollte, der einem von Anfang an die Grundlagen richtig vermittelt. Das Argument, dass es am Anfang nicht so wichtig ist, wie gut der Lehrer wirklich ist, kann ich so keinesfalls stehen lassen, denn auch hier zahlt sich Sparsamkeit nicht aus.


    Auch in unserem Schulsystem wird die Bedeutung der Grundschule oft genug vernachlässigt. Hier aber werden die ersten wichtigen Lernstrategien von den Kindern gelernt, die einen wesentlichen Einfluss auf die weitere Schulkarriere haben.

    Ich hab ein bisschen was gegen das Bild von Privatlehrern, welches hier erzeugt wird. Klar sind die "professionellen" Lehrern ein Dorn im Auge, aber das es nicht "gut und günstig" geht,dem kann ich aus eigener Erfahrung widersprechen. Habe mir mal das Lernmaterial eines Kumpels, der teuren Unterricht an einer Musikschule schuckte, angesehen und finde, da stimmte die Preis/Leistung einfach nicht. Als ich ihn darauf ansprach meinte er, dass der Lehrer am Anfang Stoff der letzten Stunden wiederholt, dann 2-3 neue Übungen macht und die halbe Stunde dann schon wieder rum ist. Und dafür bezahlt er dann 30-40 Euro. Finde ich unangemessen, aber wer das Geld hat, solls machen.


    Das es nicht genausogut und halb so günstig gehen kann, halte ich für falsch. Und wenn man mal nen miesen Lehrer erwischen sollte, hat man doch als mündiger Mensch die Fähigkeit, das zu beurteilen. Wenn man merkt das der Lehrer nicht auf das eingeht was ich sage, wenn sich Dinge wiederholen, es nicht recht weitergeht,wenn ich mit falscher Technik spiele und mir die Finger schmerzen,er dafür aber keine Lösung weiß, dann breche ich den Unterricht ab und such mir wen anders. Klar gehn da ein paar Groschen flöten, aber das kann einem bei einem professionellem teurem doch genauso passiern. Zum Unterricht gehört doch vielmehr als nur beispielsweise die Vermittlung der richtigen Technik, Stichwort Sozialkompetenz. Da haben die teuren Lehrer gegenüber den günstigen Privatleuten doch keinen Vorteil. Kompetent heißt für mich nicht gleich teuer, ich bin auf den Musikschulunterricht nicht angewiesen, bin mit Privatlehrern bisher supergut gefahren und hab nebenbei ne Stange Geld gespart ;)


    Edit: Einen Rechtschreibfehler entdeckt.

  • Als ich ihn darauf ansprach meinte er, dass der Lehrer am Anfang Stoff der letzten Stunden wiederholt, dann 2-3 neue Übungen macht und die halbe Stunde dann schon wieder rum ist. Und dafür bezahlt er dann 30-40 Euro. Finde ich unangemessen, aber wer das Geld hat, solls machen.


    Mmmh, ich verstehe jetzt aber auch nicht so ganz, was an so einem Stundenablauf so total falsch sein soll?
    Eigentlich sollte man immer zu Beginn der Stunde bereits behandeltes wiederholen, gegebenenfalls nochmals korrigieren und kommentieren.
    Dies ist auch der Moment, wo man sehr gut durch Lob, weil es besser als die Woche zuvor ist etc., den Schüler motivieren kann.
    Wie viele Übungen/Stoff man dann im Rest der Stunde machen kann, liegt nach meiner Erfahrung extrem am Schüler und weniger am Lehrer.
    Bei manchen Schülern bin ich schon froh, wenn ich 2-3 neue "Übungen" unterbringe, bei anderen handelt man in einer halbe Stunde ganze "Kapitel" ab.
    Genauso arbeitet mit manchem Schüler sehr am Unterrichtsmaterial klebend, weil sonst gar nix funktioniert, bei anderen Schülern ist es mehr ein offener Workshop, bei dem der Schüler ganz stark den Unterrichtsinhalt mitbestimmt.
    Ausserdem könnte man meinen unterricht auch nicht unbedingt anhand des Studiums meiner dicken Unterrichtsordner mit Noten beurteilen, weil die meiste Information innerhalb der Stunde, die ich weitergebe, nicht auf dem Blatt steht.
    Sonst könnte ich ja in der Stunde Blätter austeilen und die Leute dann wieder nach Hause schicken...


    Zitat

    Das es nicht genausogut und halb so günstig gehen kann, halte ich für falsch.


    Du, ich kann auch für lau den selben Unterricht geben wie für 100€ die Stunde.
    Nur in einem fall verhungere ich, im anderen Fall fahr ich Mercedes.
    Darum geht es eigentlich....

  • Redrum
    Könntest du vielleicht deinen Post nochmal editieren und deinen Teil aus Jürgens Zitat rausholen?


    Mag sein, dass es hervorragende freie Lehrer gibt, die für nen Appel und nen Ei unterrichten, aber das meistens wohl auch nur anfänglich. Später dürfte sich das anpassen, vielleicht etwas weniger, weil die Kosten niedriger sind. Solche professionellen Privatlehrer würde ich mit institutionalisierten Schulen durchaus auf eine Stufe stellen. Es ging ja hier eher um die Abgrenzung Profi vs. Laie und ich gehe davon aus bzw. habe es so erfahren, dass das Personal an den meisten Musikschulen über reichhaltige Erfahrungen und Kenntnisse verfügt und weit mehr kann als die "absoluten Basics" zu vermitteln. Man könnte natürlich auch argumentieren, dass es bei den Basics nicht so darauf ankommt, aber ich meine ein pädagogisch und fachlich geschulter Mensch einen weiter bringen kann.


    Grüße., Philip

    Also um das klarzustellen, ich hab natürlich auch was gegen Menschen die 3 Jahre in einer Punkband spielen und dann meinen, sie könnten Unterricht geben. Wer Unterricht gibt, muss meiner Meinung nach auch wirklich was auf dem Kasten haben. Das Unterricht nichts taugt, bei dem man für 5 Euro die Stunde lernt wie man sich beim Spielen die Handgelenke kaputtmacht, ist natürlich klar. Ich finde nur dieses generelle Runtermachen von Privatlehrern und hochjubeln vom teuren Profi-Unterricht im Anbetracht der Erfahrungen, die ich bisher gemacht habe, stark übertrieben.

  • Ich finde nur dieses generelle Runtermachen von Privatlehrern und hochjubeln vom teuren Profi-Unterricht im Anbetracht der Erfahrungen, die ich bisher gemacht habe, stark übertrieben.


    Ist ja auch eigentlich nicht Topic dieses Threads. Natürlich gibt es auch Hobby-Lehrer, deren Unterricht nicht ne Katastrophe ist und auch umgekehrt von Profis schlecht gehaltene Unterrichtsstunden. Ist völlig klar.
    Aber wie gesagt, wer eine Unterrichtstunde zur Hälfte üblicher Kurse anbietet, die man im "Normalfall" zahlen muss, der wird niemals davon ein solides Einkommen erzielen können.

  • Ich würde mich übrigens auch nicht darauf verlassen, dass an Musikschulen nur gute Lehrer arbeiten. Ich kenne da auch So ein paar Vögel...


    In jedem Beruf gibt es solche und solche. Ist ja nichts ungewöhnliches.
    Ich denke auch nicht, das hier irgendwer etwas anderes behaupten würde.


  • Ist ja auch eigentlich nicht Topic dieses Threads. Natürlich gibt es auch Hobby-Lehrer, deren Unterricht nicht ne Katastrophe ist und auch umgekehrt von Profis schlecht gehaltene Unterrichtsstunden. Ist völlig klar.
    Aber wie gesagt, wer eine Unterrichtstunde zur Hälfte üblicher Kurse anbietet, die man im "Normalfall" zahlen muss, der wird niemals davon ein solides Einkommen erzielen können.

    Ich denke schon das das zum Topic des Threads passt, bzw. zu der Frage wieviel ein Berufslehrer verlangen kann. Den zur Zeit wichtigen Konkurrenzfaktor "günstiger Privatunterricht" darf man dabei nicht ausblenden. Klar ist es für viele schwierig mit dem Beruf + Famile ect. über die Runden zu kommen, aber dennoch muss man überlegen, wieviel Geld pro Stunde angebracht sind, wenn es eben auch günstiger und nicht unbedingt schlechter geht.

  • Ich denke schon das das zum Topic des Threads passt, bzw. zu der Frage wieviel ein Berufslehrer verlangen kann.


    Nein! Eben nicht!
    Die Frage lautet, wie viel muss man als professioneller Musiklehrer verlangen, damit man halbwegs davon existieren kann.
    Die Frage lautet nicht, wie viel Geld darf ich höchstens verlangen, weil mich Hobby Leute im Preis unterbieten könnten.
    Auch die Frage nach Qualität ist hier nicht angebracht, weil dies an betriebswirtschaftlichen Fragen erst mal gar nichts ändert.
    Sonst gäbe es keine Billigprodukte aus China.
    Ob ein Preis sich am Markt durchsetzten lässt, bestimmt der Markt selber.
    Ausserdem möchte ich da mal anmerken, das ich persönlich noch nie in Konkurrenz zu einem Amateur oder Hobbylehrer gestanden hätte, noch das ein Schüler wegen eines Preisargumentes abgewandert wäre.
    Mich interessiert überhaupt nicht, was der Fliesenleger Harald am Feierabend von Leuten für ne Stunde Trommelunterricht verlangt, noch würde ich mich jemals an solchen Kursen orientieren.
    Das wäre ja wie wenn ein Garten- und Landschaftspfleger sich mit seinem Unternehmen daran orientiert, ob der Nachbarsjunge den Rasen für nen 5er mäht und würde dann seine Preise senken.

  • Ich denke hier gehen einige Begrifflichkeiten durcheinander. Zum einen gibt es professionelle Privatlehrer als auch professionelle Lehrer an öffentlichen und privaten Musikschulen.


    Zum anderen gibt es die Amateure. Die dürfen meistens nicht an öffentlichen Musikschulen unterrichten, da ihnen der Abschluss der Hochschule fehlt, der Einstellungsvorraussetzungist. An privaten Musikschulen soll es aber gelegentlich auch Hobby-Trommler geben.


    Die Semi-Profis gibt es überall. Zum Teil haben die in der Vergangenheit ein Studium an der MHS absolviert und sich dann gegen den Beruf des Musikers entschieden und in einer anderen Tätigkeit ihre Profession gefunden. Die Geben den Unterricht möglicherweise inhaltlich auf professionellem Niveau.


    Was die verhunzten Schüler angeht kann ich drumdidis Erfahrung leider nur bestätigen. Ansonsten denke ich muss man es wagen für vernünftige Bezahlung gegenüber den Arbeitgebern, Kunden und auch den Kollegen einzutreten. Es ist niemandem geholfen Künstler langfristig zu gering zu bezahlen. Nicht nur wirtschaftlich wird das langfristig schaden, sondern auch gesellschaftlich, kulturell wird damit nichts gewonnen sondern nur verloren.

  • Wenn es nur darum geht, was du hier beschreibst, finde ich den Thread ziemlich unsinnig. Dann hat halt jemand 5 Kinder und 2 Autos und brauch dafür seine 2000 Netto im Monat. Wenn er 30h Unterricht gibt, muss er halt soundsoviel verlangen, so what ? Und wenn niemand bereit ist diesen Stundensatz zu zahlen, dann hat dieser jemand einen Job gewählt, mit dem 5 Kinder und 2 Autos nicht zu finanzieren sind.


    Und wenn dem Garten und Landschaftspfleger die Kunden ausgehn, weil sich jeder seinen Garten von Leuten verschönern lässt, die ähnliche Qualität zu günstigeren Konditionen anbietet, dann sollte er sich schon seine Gedanken machen.

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