Nachdem ich hier schon einmal erwähnt habe, dass ich ins Recording einsteigen will, weil ich es leid bin, für eigene Recordings immer die Freundschaft verschiedener Studio-Inhaber mißbrauchen zu müssen, habe ich nun zugeschlagen.
Es sollte das Presonus Firestudio Tube werden. Dafür sprachen in erster Linie die folgenden Erwägungen:
1. Das Gerät hat schon 10 Mikrophon-Preamps intus - das heißt in den meisten Fällen reicht es zur Aufnahme eines Drumkits völlig aus (nur ich mit meinen 5 Toms wieder....Aber immerhin: mit nur einem Mikro an der Snare reichen 10 Kanäle grade).
2. Die Preamps sind diskret aufgebaute Class-A Preamps mit hohem SNR.
Die fehlenden digitalen Schnittstellen haben mich weniger interessiert, weil ich mit nur einem Gerät aufnehmen wollte, und nicht gleich eins dazu kaufen wollte. Teuer genug das Teil: Streetprice derzeit 700,-. Außerdem liegen ja insgesamt 16 Analoge Eingänge vor. An die Line-Eingänge lassen sich ja andere Preamps, z.B. ein Mischpult anschließen.
Hier ein erster Erfahrungsbericht mit der Bitte um Anregungen etc...:
Die Aufnahmen laufen sehr unkompliziert (Mac Core2duo 2,5/Logic Studio 8). Bei 96 KHz erscheint mir der Sound frischer als bei 44,1 KHz. Mit 44,1 KHz hab ich aufgenommen, weil vorhandene Playbacks, die mir zu anderen Recordings oder Live-Projekten mal zugeschickt wurden, und die ich zum Üben mal in meine ersten Sessions importiert habe, alle auf CD vorlagen. Wenn jemand mir unkompliziert erklären kann, wie ich die Dinger in 96 KHz konvertieren kann, bin ich dankbar - ich will zwar die Rechenleistung nicht immer so ausreizen, aber um zu hören, ob sich's lohnt muss man es ja mal ausprobieren.
Einen seltsamen Effekt habe ich bei er Aufnahme der Snare über einen der Tube-Kanäle festgestellt - die Snare machte auf einer Aufnahme ein deutliches störendes Boing - so laut hat sie in natura gar nicht gedengelt. Des Rätsels Lösung war ganz einfach: ich hab es mit dem eingebauten Limiter des Interfaces übertrieben (einen solchen hat das Gerät für jeden Tube-Channel). Hoher Pegel mit dem Limiter in den Grünen Bereich runter geregelt. Dadurch hatte ich zwar immer einen schönen lauten Pegel im grünen Bereich (auch bei leiseren Schlägen) - aber das Nachdengeln der verstimmten Ollen wurde eben immer angehoben: Boiiiiing!!! Als nach dem Fellwechsel und erneuter Stimmung immer noch keine Ruhe auf der Aufnahme war, ist mir der Zusammenhang aufgefallen. Also bietet sich die Snare nicht zwingend für den Limiter-Kanal an - lieber ordentlich einpegeln und nach der Aufnahme mit Dynamik-Plugins ran - das Dengeln ist nämlich mit dem EQ schlecht rauszukriegen. Ohne exzessiven Limiter-Einsatz war der Snare-Sound dann sehr angenehm. Ich bin gespannt auf meine andere Snare (komme zur Zeit wenig dazu aufzunehmen).
Man muss natürlich nicht erst die Aufnahmen abhören, um solche Effekte zu vermeiden. Das ganze lässt sich nämlich on the Fly über den Kopfhörer auch schon checken - der mitgelieferte Treiber steuert einen geräteinternen Mixer an, mit dem man das DAW-Playback und den Sound der Eingänge Latenzfrei mixen kann. A Propos Latenz - unter Asio (Cubase LE) waren es 4,6 ms. Bei Logic gibt es ja kein Asio mehr - unter Core-Audio weiß ich nicht, wie man Latenzwerte ablesen kann - aber ich habe immer direkt über die DAW mitgehört und keine störenden Delay- oder Flanging Effekte wahrgenommen.
Ich würde gerne schon mal ein Paar Hörbeispiele zusammenstellen - aber ausser meiner Myspace-Seite fällt mir nicht ein, wo hosten. Hat jemand einen Tip? (Leider werde ich wohl kaum einen der Playback-Songs online Stellen dürfen - da haben sich zwschenzeitlich Produzenten mit Sängerinnen verstritten - da werd ich nie die erforderlichen Genehmigungen kriegen....)