da wir bald weihnachten haben, wünsche ich mir einfach mal einen funktionierenden editor
denn der derzeitige editor ist schlichtweg eine zumutung und voller bugs. wer damit versucht hat zu arbeiten, wird dies bestätigen können. ich fasse mal den katastrophalen zustand dieser software zusammen:
der editor besteht aus 2 grundlegend verschiedenen teilen (sound-editor zum erzeugen eigener samples im drumit five format und kit-editor zum organisieren der einzelnen samples zu kits).
der sound-editor
- möchte man am pc oder mac mit hilfe des sound-editors eigene samples erstellen, muss unnötigerweise das modul ("brain") mit dem computer verbunden sein oder mindestens eine lokal gespeicherte modul-einstellungsdatei angegeben werden. anderenfalls erhält man eine fehlermeldung:
Load Error Couldn't load file: /Volumes/DRUMIT5/DrumIt.dkit
die angabe des verzeichnisses ist abhängig davon, wo zuletzt eine gültige dkit-datei gefunden und geöffnet wurde. die fehlermeldung lässt sich zwar wegklicken und man kann mit dem sound-editor arbeiten, allerdings stürzt das programm ab, wenn man versucht, eine zusammengestellte sounddatei abzuspeichern. abstürze habe ich auch beim vorhören der einzelnen soundlayer im editor erlebt, wobei dieses verhalten nicht immer reproduziert werden kann. - der sound-editor setzt (undokumentiert) voraus, dass der lauteste soundlayer möglichst nah an der 0db-grenze kratzt. ist das nicht der fall, übernimmt der editor das beim erzeugen des samples selbst und hebt die pegel entsprechend an. das mag gut gemeint sein, ist aber klanglich eine katastrophe. denn nicht nur das signal wird angehoben, sondern auch störgeräusche, insbesondere rauschen. dies macht sich beim spielen extrem bemerkbar. besonders dann, wenn man leise passagen spielt und die benutzten soundlayer stark angehoben wurden. je mehr schläge in kürzeren abständen ausgeführt werden, um so mehr überlagern und summieren sich somit auch die mit angehobenen störgeräusche. das rauschen wird dann zum wasserfall. auch bei vielen der werkseitig mitgelieferten samples (insbesondere einige kickdrum-samples) kann man fette rauschfahnen beim spielen erzeugen. die stärke des rauschens ist abhängig von der qualität und nachbearbeitung des original-samples.
der alternativ erhältliche sound-editor "DSoundTool" bietet an dieser stelle zumindest eine option an, dass die pegel der einzelnen soundlayer nicht verändert werden. solch eine option wünsche ich mir mindestens in der nächsten version des 2box-editors ebenfalls! denkbar wäre für jede zone ein pegelregler, auf dessen skala der lauteste soundlayer markiert ist und wo ich selbst entscheiden kann, wie stark der pegel angepasst werden kann. gern auch mit einer optionalen möglichkeit des verknüpfens von verschiedenen zonen-pegel, damit man die pegel im richtigen (originalen) verhältnis zueinander anheben oder absenken kann. die pegelregler sollten eine exakte einstellung mit hilfe der anzeige von db-werten ermöglichen. - der sound-editor kann in der aktuellen version nur samples mit einer einzigen zone (zone 1) erstellen. das heisst, dass weder die zugehörigen rim-sounds eines snare- oder tom-pads in das sample integriert werden können, noch brauchbare hihat- oder cymbal-samples erzeugt werden können.
- soundlayer unterhalb 40db werden im editor nicht dargestellt. man kann zwar mit der tastatur diese unsichtbaren layer ansteuern (pfeil nach unten und abspielen mit leertaste), aber deren verteilung/position im sample nicht sehen. eine scroll-funktion war wahrscheinlich zu kompliziert oder zu teuer.
- bereits erstellte samples im drumit five format (.dsnd) lassen sich mit dem editor nachträglich weder öffnen noch bearbeiten (hinzufügen oder entfernen von soundlayern, ändern der pegel und -verhältnisse, etc.). die bezeichnung der software als editor ist somit irreführend! zutreffender wäre die bezeichnung "sample maker".
- unregelmäßige bis keine updates: in der vorabversion des editors, welche mir vorlag, gab es eine überprüfungsroutine für software-updates. aus welchen gründen auch immer wurde diese funktionalität später entfernt. hier würde ich mir wünschen, dass man es dem anwender ermöglicht, auch testversionen (alpha, beta) herunterzuladen. natürlich mit entsprechenden warnhinweisen versehen. selbst wenn dies nicht im interesse von 2box sein sollte, dann könnte eine automatische versions-überprüfung schon mal dafür sorgen, den frust abzubauen, der sich im laufe von wochen und monaten so ganz allmählich hochschaukeln kann, wenn man täglich die 2box-homepage ansteuert und jeden tag aufs neue enttäuscht feststellen muss, dass sich die firma offenbar andere schwerpunkte gesetzt hat und womöglich das thema "sound- und kit-editor" bereits abgehakt hat.
- fazit sound-editor: der sound-editor ist in der aktuellen version nichts anderes als eine schlecht gemachte demoversion einer ursprünglichen idee und für den professionellen einsatz absolut unbrauchbar [sic]. mit der veröffentlichung des editors hat man zwar die grosse masse der nörgler besänftigen können (der editor ist teil des sets und wird mit schönen worten beworben), die stimmen der professionellen anwender hingegen sind nicht verstummt. noch nicht.
der kit-editor
- vorausgesetzt und auch tatsächlich erforderlich ist für die verwendung des kit-editors, ein mit dem computer verbundenes "brain" bzw. das vorhandensein einer lokalen arbeitskopie, denn das programm versucht beim starten eine dkit-datei zu öffnen, welche u.a. die zusammenstellung der einzelnen kits enthält.
- in der aktuellen version dieses kit-editors ist für mich persönlich nur eine einzige funktion hilfreich: die änderung der bezeichnung eines kits. denn das ist mit dem brain zwar auch möglich, aber doch vergleichsweise sehr mühsam.
je länger ich diesen kit-editor für reorganisation der kits im einsatz hatte, um so aufwendiger die nacharbeit und um so unheimlicher bis potentiell riskant erscheint mir der einsatz dieses editors:- der dkit-parser arbeitet fehlerhaft (also der teil des programms, welcher die einstellungsdatei liest und nach änderungen im editor wieder zurückschreibt). einfaches beispiel: ein snare-pad-rim wurde mit einem zusätzlichen sound belegt, der nicht teil des snare-samples ist. dies ist an dem zweigeteilten pegelregler neben dem pad im editor erkennbar. möchte ich diesen sound wieder entfernen, kann ich diesen anwählen und nach bestätigung einer warnmeldung auch löschen. das somit geänderte kit speichert man dann einfach ab. der rim-sound ist laut editor nicht mehr belegt. schaltet man jetzt auf ein beliebig anderes kit um, und anschliessend wieder zurück zum gerade geänderten kit, ist alles genauso wie vorher: der rim-sound ist in wirklichkeit nicht gelöscht worden. und dies ist kein anzeige-problem der software, denn im brain erscheint das kit ebenfalls unverändert.
- eine absolute katastrophe ist die funktion des verschiebens und kopieren von kits! einfaches beispiel: ich habe selbst erstellte samples ins "brain" geladen und möchte damit mehrere drumkits zusammenstellen, die sich lediglich in der jeweils verwendeten snare-drum unterscheiden. würde man dies mit dem "brain" machen wollen, versteht man sehr schnell, warum es einen kit-editor für den computer geben muss... also erstellt man sich zunächst das traumset mit dem editor oder "brain" und kopiert dann einfach dieses set mehrfach auf verschiedene speicherplätze und ändert am schluss lediglich die belegung des snare-pads. soweit zur praktischen anwendung und zielsetzung.
das kopieren/verschieben von kits mit dem editor scheint ein kinderspiel zu sein. wählt man dann aber nach dem kopieren die entsprechenden kits aus, erlebt man überraschungen. denn es findet kein kopieren oder verschieben eines kompletten kits statt, sondern es werden einige bestandteile des kits mit den bestandteilen des vorhergehenden kits vermischt! so finden sich im kit plötzlich rim-sounds, die es im originalen kit überhaupt nicht gibt, jedoch im vorher auf diesem speicherplatz befindlichen kit vorhanden waren. und dass man diese sounds nicht mit dem editor löschen kann, schrieb ich bereits weiter oben...
aber nicht nur das! es bleiben auch sämtliche einstellungen erhalten, die im kit-editor nicht sichtbar / änderbar sind: effekte, spezielle pad-einstellungen der einzelnen kits werden vermischt. das ergebnis ist ein riesiges durcheinander der kits. und weil man nicht alle parameter aller kits auswendig kennt oder diese im "brain" sofort sichtbar machen kann, muss man - je nach ausmaß der "kit-editor reorganisation" - in stundenlanger kleinarbeit jeden einzelnen parameter im "brain" sorgsam überprüfen und anpassen/korrigieren. da kann einem schon mal der hals gefährlich anschwellen. mit dem editor kann man nämlich nur die belegung der pads ändern, die pads "stimmen", die balance ändern oder den pegel anpassen. alle anderen im "brain" verfügbaren parameter eines kits (und das sind nicht wenige), können mit dem editor nicht eingesehen und ergo nicht geändert werden. daher hätte ich zumindest vorausgesetzt, dass sämtliche dieser feineinstellungen beim kopieren oder verschieben eines kits mitgenommen werden zum neuen speicherplatz. leider fehlanzeige.
- fazit kit-editor: dieser teil der software ist unbrauchbar in jeder hinsicht. die einzige funktion, die fehlerfrei zu arbeiten scheint, ist das umbenennen von kits. jegliche reorganisation von kits mit diesem editor hat zur folge, dass man anschliessend im "brain" alles nacharbeiten und mindestens kontrollieren muss. der editor ist schlicht und ergreifend ein einziger haufen bugs. und das was am ende mit den kits passiert, ist nicht das was man erwartet oder im editor eingestellt hat. für aussenstehende mag das zum grinsen verleiten. ich persönlich finde das aber nicht mehr lustig.
gerade mir fällt es schwer, solch eine heftige kritik zu verfassen. aber irgendwie verbinde ich damit auch die hoffung, dass dies von leuten gelesen wird, die an diesem jämmerlichen zustand der software etwas ändern können. und wie eingangs schon geschrieben: vielleicht kann ja der weihnachtsmann in schweden mal vorbeifahren. am liebsten erstmal bengt und rik besuchen, beide in einen sack und mit dem knüppel drauf und dann die neue und funktionierende version des editors einsacken und bitte mitbringen!
meine kritik bezieht sich ausdrücklich auf die mac version des editors. möglicherweise funktioniert die pc version anders oder besser. hat dazu jemand erfahrungen gemacht?