Acryl Panel selbst bauen?

  • Hallo zusammen,


    mir kam kürzlich die Idee, dass es toll wäre, für mein Schlagzeug eine Acryl-Umhausung zu haben. (so wie diese hier: klick). Dies hätte den Vorteil, dass das Schlagzeug etwas gedämpft wäre.


    Da das aber sehr teuer ist, habe ich den Plan verworfen. Kürzlich bekam ich einen Werbezettel von der Firma, wo es öfters alles außer Tiernahrung 20% reduziert gibt. Dort gibt es, wie im übrigen wohl auch in jedem anderen gut sortierten Baumarkt, Acryl-Wellplatten, die eine Materialstärke von nur 1mm aufweisen. Aus diesen ließe sich eine solche Kabine, für ca. 50 Euro bauen.


    Jetzt die Frage: Macht das überhaupt Sinn? Welche Materialstärke wäre nötig?


    Gruß und Danke!


    Christoph.

  • Du redest aber nicht von den gewellten Platten, die man z.B. für Fahrradschuppen verbaut? Das hat zwei Nachteile: Durch die Wellung hast Du optische Verzerrung, daß heißt für den Zuschauer sieht das bescheiden aus bzw. auch Dein Blickfeld wird da eher getrübt. Zweiter Nachteil: Acryl ist nicht sooo kratzfest. Ein paarmal auf- und abgebaut und Du hast "Milchglas".


    Meine Empfehlung: Recherchier mal einen Kunststoff Händler in Deiner Nähe, so wie meinen Haus- und Hoflieferanten in Köln . Da bekommst Du schonmal eine Preisvorstellung für die Grundstoffe, die Du brauchst (Du kannst Produktinfos und Preise dort runterladen). Für Deine Zwecke könnte Makrolon eine gute Wahl sein, ein fachmännischer Rat vor Ort ist aber sicher besser als der meinige. Beschläge und Verbindungen kannst Du Dir widerum im Baumarkt z.B. aus Alu Leisten bauen. Ob Du in der Summe entscheidend unter dem Thomann Preis bleibst mußt Du selbst durchrechnen

  • Hallo,


    die Frage ist erst mal, was du damit erreichen willst. Was heißt, das Schlagzeug soll "etwas gedämpft" sein?


    Wenn du damit meinst, dass evtl. aus dem Raum, in dem das Schlagzeug steht, weniger Schall nach außen dringt (Nachbarn & Co), dann vergiss es. Das funktioniert nicht.


    Sinn macht so ein Panel (wenn überhaupt), um für die Mikrofonierung auf der Bühne oder im Studio das Schlagzeug von den übrigen Instrumenten besser zu trennen. Über Sinn und Unsinn im Live-Einsatz ist hier schon viel diskutiert worden (unter anderem ;) ), letztlich bleibt das eine Glaubensfrage.
    Diese Wellplatten, die du meinst, sind für so einen Zweck meiner Meinung nach schon deshalb ungeeignet, weil man nicht richtig durchsehen kann (vor allem bei Bühnenlicht) und damit die Kommunikation mit den Mitmusikern quasi auf Null reduziert. Außerdem würde das, mit Verlaub, scheiße aussehen.


    Und zuhause zum Üben ist der Effekt gleich Null, da spielen Faktoren wie z.B. dichte Fenster und Türen eine viel größere Rolle, obwohl die auch schon nicht sooo viel helfen ...


    Viele Grüße, Kai

  • Hallo zusammen,


    erstmal Danke für die schnellen Antworten!


    Das ganze ist nicht für die Bühne gedacht, sondern nur für den Proberaumbetrieb. Schallschutz nach draußen ist kein Problem, unser Proberaum liegt im Industriegebiet. Es geht lediglich um die Schallverbreitung im Raum selbst. Mein Set steht in einer Ecke und soll nicht so sehr in den Rest vom Raum gelangen.


    Hatte ich vergessen zu schreiben!


    Gruß


    Christoph.

  • Zitat


    Jetzt die Frage: Macht das überhaupt Sinn? Welche Materialstärke wäre nötig?

    Du ersparst Deinen Kollegen halt einen gewissen Direktschall Anteil. Insofern: Könnte nützen. Du selbst sitzt dann aber auch mehr "im eigenen Saft".
    Materialstärke: Wenn eine Panele 609 x 1676 mm groß ist und 4 Panelen 30kg wiegen (ich schlabber mal die Randbeschläge) und laut Wikipedia die Dichte von Acryl 1,18g/cm^3 beträgt, dann sind die Platten beim Thomann Produkt 6,22 mm dick (bitte nachrechnen :D ich garantiere für nichts, könnte aber so hinkommen)

  • ...
    Das ganze ist nicht für die Bühne gedacht, sondern nur für den Proberaumbetrieb. Schallschutz nach draußen ist kein Problem, unser Proberaum liegt im Industriegebiet. Es geht lediglich um die Schallverbreitung im Raum selbst. Mein Set steht in einer Ecke und soll nicht so sehr in den Rest vom Raum gelangen.
    ...


    Hat dazu bzw. damit noch jemand Erfahrungen sammeln können bzw. wer hat so ein Ding im Proberaum im Einsatz und kann was berichten. Es geht mir hier rein um den Einsatz im Proberaum, da ich dasselbe Problem wie hausmeisterklee habe.

  • wenn die Optik egal ist, dann bist du mit einem stabilen Gestell (Holz/Metall/...) mit Holz/Span/...-Platte, kaschiert mit dicken Teppichen preiswerter bedient, das ganze etwas höher als die Toms.


    Erstens kannst du da rübersehen und zweitens funktioniert das recht gut, gibts in Studios häufiger, wenn die Musiker gemeinsam in einem Raum aufnehmen und man die Drums akustisch etwas entkoppeln möchte.

    ..."meine" Musik: Jazz (Big Band bis Free), brasil. Musik, Avantgarde, hin+wieder Klassik ->am Drumset, an den Percussions, am Schlagwerk

  • Mein Set steht in einer Ecke und soll nicht so sehr in den Rest vom Raum gelangen.


    In einer (kahlen) Ecke werden die ungerichteten Anteile durch die Reflektion ca. 6 dB verstaerkt. Obendrein wuerde wahrscheinlich
    durch die Streuung an den Waenden hinter Dir das Panel auch nicht den gewuenschten Effekt haben,


    Vielleicht einfach das Set mal testhalber aus der Ecke rausholen und drehen, Das verursacht erstmal keine Kosten. Versuch macht kluch.



    - Juergen -

    Gaffatape und Chewing Gum kleben die halbe Welt zusamm'

  • und wenn nicht möglich, dann zumindest in der Ecke hinterm Set einen Absorber improvisieren.

    ..."meine" Musik: Jazz (Big Band bis Free), brasil. Musik, Avantgarde, hin+wieder Klassik ->am Drumset, an den Percussions, am Schlagwerk

  • Notfalls kommt noch ein Panel hinter das Set um die Reflektionen zu vermindern.


    Du meinst ein Acrylpanel? Eigentlich macht das nichts anderes als reflektieren.


    Und 1.10 m Hoehe ... Da geht's doch erst los mit der Lautstaerke (Crash-Becken), oder hast Du ein Kinderset ;)

    Gaffatape und Chewing Gum kleben die halbe Welt zusamm'


  • Du meinst ein Acrylpanel? Eigentlich macht das nichts anderes als reflektieren.


    Und 1.10 m Hoehe ... Da geht's doch erst los mit der Lautstaerke (Crash-Becken), oder hast Du ein Kinderset ;)


    Ne, Acrylpanel ist erst mal auf Eis gelegt. Habe jetzt einen Selbstbau aus dicker Styroporplatte und Teppich getestet. 1,10 m war da halt die Grenze, weil ich ja noch drüber gucken möchte... :D


    Na ja, Kinderset. Ich habe im Proberaum eine 20" BD und 10";12";14" Toms. Einige würden das sicher als Kinderset bezeichnen... :D Mir reichts.


    Die ersten Kommentare der Mitmusiker waren recht positiv ("schon deutlich besser"). Von daher hat es wohl den gewünschten Effekt gebracht.

  • Hi,


    ich habe diesen alten Tread 'mal nochgeholt, da er mich aktuell betrifft.
    Unser quadratischer Ü-Raum hat 25 m².


    Es geht mir vornehmlich um die Lautstärkenreduzierung gegenüber
    den anderen Musikern - also weniger um Aufnahmetechnik.
    Das Schlagzeug kann frei platziert werden (hier steht, es sollte also
    möglichst nicht in einer Ecke stehen - was nicht das Problem wäre/ist).


    - Lohnt es sich, die Acryl Panele anzuschaffen, wenn man nach hinten
    und oberhalb des Schlagzeugs dann zusätzlich Noppenschaumstoff an Wand
    und Decke platziert?
    - Wenn ja: reicht die lieferbare ca. 1,2 m-Höhe der Panele, also die kleinere
    Variante, für eine signifikante Lautstärkenreduktion schon aus?
    - Als Alternative kann ich mir auch so eine Trennwand in Form von Selbstbau-
    Tapezierböcken (nur höher, also vielleicht ca. 1 m hoch) mit übergeworfenem
    Teppich (oder auch mit Noppenschaumstoff) vorstellen.


    Was für Erfahrungen habt Ihr mit lärmdämpfenden Maßnahmen?
    Braucht man dann hinterm Schlagzeug schon Monitoring, um auch noch
    die anderen hören zu können (mache auch Background-Gesang)?


    Vorschläge wie "leiser spielen" sind nicht das, was ich suche, da ich eh'
    kein "Heavy hitter" bin.


    Danke schon 'mal im Voraus.


    Gruß - R.

  • Plexiglas ist nicht die beste Möglichkeit Schall zu reduzieren, aber eine brauchbare, wenn man den optischen Effekt braucht und den Drummer (auf der Bühne) nicht "wegsperren" will - die massiveren halbhohen Trennwände mit dämpfendem Material kaschiert sind wesentlich effektiver, das ganze vor das Drumset, vielleicht auch noch seitlich einen halben Meter das bringt deutlich mehr, je nach Raumakustik kombiniert mit einer Dämmung an der Wand hinter dem Set.
    Plexiglas sieht halt besser aus, das dürfte aber wohl im Proberaum zweitrangig sein, zumal man die Trennwand auch optisch "schön" ausführen kann.


    Ob dir das Hören ohne Monitor ausreicht, mußt du vor Ort selber ausprobieren - insgesamt wirst du auf jeden Fall viel leichter und besser singen, wenn du dezent!! ein Melodie/Harmonieinstrument und deine Stimme kontrolliertbar auf einem Monitor hast.

    ..."meine" Musik: Jazz (Big Band bis Free), brasil. Musik, Avantgarde, hin+wieder Klassik ->am Drumset, an den Percussions, am Schlagwerk

  • ich hab mir mal sowas aus normalen plexiglasplatten mit 1,65m höhe und 0,45m breite, stärke 6mm - davon 4 stk, jeweils 2 miteinander verbunden - am rand jeweils leiste zur verstärkung... hab diese sehr günstig bekommen- trotzdem hatte ich einen aufwand von ca 190 euro (scharniere, leisten, schrauben ect) ohne arbeitszeit zu rechnen...


    der effekt war im proberaum weniger schall nach vorne- etwas leiseres set, und bei aufnahmen eine bessere trennung bei mikrofonie...
    da der schall ja auch noch oben und seitlich sowie nach hinten entfleucht ist die wirkung naja sagen wir mal marginal gering zum aufwand...
    leisere spielweise, dünnere sticks oder rods bringen da deutlich mehr. aus meiner erfahrung hlilft nur eine komplett -also auch oben geschlossene- konstruktion...


    natürlich war es etwas angenehmer für die mitmusiker- grade bei "normaler" spielweise, den angeklebten zettel- "hinter dem käfig nicht füttern" - hab ich heut noch lustig in erinnerung... muss mal fotos suchen...


    aber wie erwähnt brachte jetzt nicht den aha effekt den man vl glaubt... ausserdem knallt das set hinter plexi wesentlich mehr!
    hab das teil dann recht bald verkauft und grade mal 100 euro bekommen...

  • Also aus eigener Erfahrung kann ich dir sagen das dir die Acrylstellwände im Proberaum nichts bringen!!!! Im Gegenteil, es kann sogar sein das es lauter wird (refektionen etc.) Selbst wenn du es selbst bauen würdest kommst du auf Materialkosten von ca 200 Euro.
    Diese stellwände sind hauptsächlich dafür gedacht Einstreuungen anderer Instrumente in die Schlagzeugmikrophone zu minimieren um ein sauberes Signal zu bekommen. Sicherlich wird der Direktschall nach aussen etwas geringer ,verteilt sich aber nach oben und zu den Seiten und ich empfand den Sound hinter den Teilen nicht prikelnd.
    Leiser wurde es im Raum nicht wirklich!!!
    Am besten baut man sich eine Drumbooth aus holz,dämmmaterial scheibe etc...dann wirds aber teuer wenn es was bringen soll. Du solltest eher darüber nachdenken den Raum etwas "toter" zu machen, sprich mehr dämpfung an den Wänden...bringt 1000 mal mehr und ist günstiger. :!:
    Grüße
    Juan

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