Welches Set von Roland - meine Erfahrungen (plus: für Anfänger geeignet?)

  • Hallo zusammen,


    habe in den letzten Tagen eifrig im Forum gestöbert, da ich - Überraschung - derzeit über die Anschaffung eines E-Drum-Sets nachdenke.


    Dazu bin ich heute in einem größeren Musikgeschäft gewesen, wo ich die meisten Sets antesten konnte. Weil ich soviele brauchbare Tipps aus diesem Forum ziehen konnte, gebe ich Euch gerne eine (völlig subjektive) Zusammenfassung meiner Testergebnisse. Vielleicht ist sie ja für den einen oder anderen brauchbar.


    Testen konnte ich: Roland HD-1, TD-9KX, TD-9KS, TD12-KV, TD-20K mit Extension. Das TD-4K war als Set nicht da, ich konnte aber das Modul testen an einem mit Meshheads bespannten Akustikset.


    Mein Fazit: Alles unter TD-12 ist als ernstzunehmender Akustikersatz nicht zu gebrauchen. Und zwar nicht so sehr wegen der Sounds an sich (die finde ich sogar ganz ok, v.a. bzgl. Preis-Leistung beim TD-4), sondern hs. wegen des Trigger-Verhaltens. In Anbetracht der "Benutzungshäufigkeit" habe ich mein Augenmerk dabei v.a. auf das Testen von Snare, Hi-Hat, Bassdrum und Becken gelegt. Mit der Bassdrum war ich eigentlich bei allen Sets ganz zufrieden, bei den anderen Komponenten allerdings weniger.


    Problemfall Snare


    Testprogramm: Open Roll (von leise bis laut), Closed Roll (dito), Akzente mit Double Ghostnotes als "Teppich", Flam Taps


    Ich habe für die Snare nur Meshheads getestet. Von Spielverhalten finde ich Sie zwar nicht überragend, aber schon einigermaßen nah an das Original herankommend und v.a. leiser als gedacht.


    Die Dynamik-Auflösung der Snare bei HD-1 und TD-4 ist nicht ausreichend. Es gibt nur wenige Lautstärke-Stufen, die für eine differenzierte Spielweise nicht ausreichen. Klingt unnatürlich. Besser ist das bei >TD-9. Gerade bei den Ghostnotes (also im sehr leisen Bereich) ist aber auch hier die Unterscheidung nicht scharf genug. Bzgl. der Dynamik-Unterschiede konnte ich keinen großen Unterschied zwischen TD-9 und TD-12 feststellen und zwischen TD-12 und TD-20 gar keine. Ab TD-12 gibt's ja bekanntermaßen Positional Sensing oder wie der Quatsch heißt. Das macht die Snare nochmal eine Ecke natürlicher. Klingt für mich aber in Summe so, als gäbe es nur zwei Sounds: In der Mitte und nicht in der Mitte. Gerade am Rand klingt eine Akustiktrommel ja sehr hoch, das ist bei den E-Drums aber nicht so. Die größere Snare beim TD-20 ist natürlich netter, aber aufgrund des beschriebenen Spielverhaltens Mitte zu Rand eigentlich überflüssig.


    Problemfall Hi-Hat


    Testprogramm: Open Roll mit langsamen Öffnen und Schließen, Achtel mit je Halboffen, Rand-Top, und Top Anschlag, Splashs


    Die VH-11 fand ich bei beiden Sets enttäuschend. Die HiHat war vor allem unglaublich leise, was sich auch beim TD-12 mit den Schiebereglern nicht voll ausgleichen ließ (vielleicht war da ja was software-mäßig verstellt?!?). Den Verkäufer drauf angesprochen, und der erklärt mir: "Kein Wunder, die Hi-Hat ist verdreht!". Man lernt doch nie aus: Auch die teuren Hi-Hats und Becken haben nur auf ca. 1/3 der Fläche den direkten Trigger-Kontakt. Spielt man auf dem Rest, ist's deutlich leiser. Nur leider hat das auch nicht viel genützt, insbesondere wenn die HiHat offen war, war's aus meiner Sicht viel zu leise... Die Offen-Geschlossen-Auflösung war beim TD-12 minmal besser als beim TD-9.


    Die VH-12 fand ich etwas besser, bin aber nicht sicher, ob das den hohen Preisunterschied rechtfertigt...


    Problemfall Becken


    Testprogramm: Crashes in verschiedenen Lautstärken, Single Rolls; Kante, Top und Kuppen Anschlag, Open Roll Top


    Bei >TD-12 war ich mit dem Trigger-Verhalten der Becken ganz zufrieden. Bei den TD-9 Sets gabs v.a. beim Ride einige Fehl-Triggers (Kante-Sound obwohl ich Top gespielt habe). Bei <TD-12 war ich auch mit dem Abstoppen nicht zufrieden (war verzögert).


    Sounds


    Wie schon gesagt, fand ich die Sounds eigentlich bei allen OK. Das HD-1 hat natürlich nur sehr wenige Kits, beim TD-4 ist das schon besser. Der Vergleich TD-12 vs. TD-20 ergab bei mir ein leicht (!) besseres Gefühl beim TD20, was aber den Preisunterschied leider nicht rechtfertigt...


    Lautstärke


    Das HD-1 ist zwar in den meisten Disziplinen Mist, hat aber bei Lautstärke-Entwicklung die Nase vorn, weil es keine echte FuMa besitzt. Das ist für das Spielgefühl nur semigeil, für die Nachbarn aber umso besser. Die Meshheads für die Snares und Toms fand ich angenehm leise. KD-8 ist aus meiner Sicht für Mietwohnungen zu laut, v.a. wenn man Heel-Up und Doublebass spielt. Die Meshhead-KDs sind schon deutlich leiser, bleibt das Problem des Trittschalls der FuMa...


    Sind E-Drums was für Anfänger?


    Klare Antwort: Wenn überhaupt, dann nur ab TD-12 (es sei denn, man plant für den Rest des Lebens nur auf E-Drums zu spielen).


    Grund: E-Drums sind zu einfach und klingen selbst bei ungenauer Spielweise verhältnismäßig gut. Das ist paradoxerweise insbesondere bei den billigen der Fall.


    Beispiel Open Roll: Einen sauberen Open Roll bekommt man auf einem TD-4 ohne weiteres hin, selbst wenn man "pfuscht". Durch die geringen Lautstärkeabstufungen braucht man nur ganz grob gleich laut zu spielen. Das ist selbst bei TD-12 und TD-20 noch bei leisen rolls / double ghost notes der Fall. Das böse Erwachen kommt dann, wenn man zum ersten Mal an einem richtigen Set sitzt.


    Beispiel Back Beat. Wer schon mal in einem professionellen Recording-Studio war, der weiß, wie schwierig es ist, einen konsistenten Back-Beat zu spielen. Ein bisschen zu leise oder ein wenig von der Mitte entfernt, schon klingt's total anders. Bei E-Drums (speziell den günstigen) klingt es immer gleich und klingt nach Studio-Qualität. Positional Sensing bei >TD-12 schafft nur wenig Abhilfe.


    Daher: Entweder in ein teures E-Drum investieren oder besser gleich auf einem Akustikset lernen (vorausgesetzt man will auf Akustiksets spielen können, möchte ein guter Amateur werden und nicht nur Thrash-Metal-Style auf 'ner Schießbude rumkloppen).


    Abschließendes Fazit:


    Nach dem Test bin ich etwas ernüchtert. Wenn ich mir überhaupt ein Set zulege, dann werde ich ws. mit einem TD-12-Modul beginnen und mir nur Bassdrum und Snaredrum als Meshheads holen. Eventuell die VH-11 als Hi-Hat, das muss ich aber nochmal checken. Dann sukzessive ausbauen. Ein vergleichbar teures Komplett-Set taugt aus meiner Sicht zum ernsthaften Üben nicht.


    Cheers and Keep on Drummin'!

  • Sehr interessante Auflistung Deiner Erfahrung. :thumbup:
    Einige Deiner Kritikpunkte kann man sicher etwas entkräften. In der Regel sollte man bei den Test-Sets im Geschäft für das Modul einen Reset durchführen.
    Dein Lautstärke-Problem der VH-11 läßt sich mit Sicherheit über diverse Triggereinstellungen wie Sensitivität korrigieren. Gleiches gilt für Fehltrigger, egal bei welchem Modul. Ein leichtes Verändern der Fehlspannung bewirkt ebenfalls Wunder.
    Der Unterschied zwischen Randtriggern und einem (besseren) Mittentrigger ist nicht gering, auch das gilt es zu beachten.
    Beim E-Drumming muss man sich mit den Modulen beschäftigen, je größer desto intensiver. Mit der Werkseinstellung kann man i.d.R. gut leben, daher der Reset des Moduls.

  • Sind E-Drums was für Anfänger?
    Klare Antwort: Wenn überhaupt, dann nur ab TD-12 (es sei denn, man plant für den Rest des Lebens nur auf E-Drums zu spielen).
    Grund: E-Drums sind zu einfach und klingen selbst bei ungenauer Spielweise verhältnismäßig gut. Das ist paradoxerweise insbesondere bei den billigen der Fall.


    super fazit, exakt so ist es.
    ich kenne einige e-drum-spieler (anfänger), die sich für richtig gut halten und wenn´s dann an´s akustikset geht, kommt der große katzenjammer ...


    dexmoody: für einen bekennenden e-drum-anfänger ist das ein super testbericht aus einer ganz speziellen perspektive. :thumbup:

  • Nett das du dir die arbeit für einen solchen "test" gemacht hast. Leider ist der test so nichts wert. Du kannst keine sets mit "verstellten" parametern gegeneinander testen !!! Ich würde wetten das ein TD12 nicht besser "triggert" als ein TD9. In jedem fall triggerte mein td20 (ohne extension) nicht besser als mein jetziges TD9. Eher anders herum....

  • Hallo,


    die Problematik mit dem Wechsel zwischen Akustik-Set und E-Drums, ist meiner Meinung ähnlich wie die zwischen Klavier und Synthi. (Auch ein guter Keyboarder kann Probleme mit der gewichteten Klaviatur eines richtigen Flügels oder Pianos haben)


    Ich denke alles sind eigenständige Instrumentegruppen.


    Wer auf einem Akustik-Set gelernt hat für, den wird der Wechsel zum E-Drum einfacher sein als umgekehrt.


    Vielleicht wird es auch bald mal so sein, daß vermehrt in den Anzeigen von Bands speziell ein E-Drummer gesucht wird (analog zu der Suche nach Keyboardern anstatt Pianisten).


    Die Optik auf der Bühne ist da ein anders Thema...


    Gruß
    RBV

  • Dein Testbericht ist zwar ganz nett aber ich kann das nicht in allen Punkten bestätigen.

    insbesondere wenn die HiHat offen war, war's aus meiner Sicht viel zu leise

    Das liegt mit Sicherheit an der falschen Triggereinstellung.Bzw kannst du ja jedes Instrument auch nochmal für sich slbst einstellen.Wenn es aber da zu leise eingestellt war dann kannst du die Regler hoch schieben bis Anschlag sehr viel lauter wird sie trotzdem nicht.Außerdem kommt es darauf an ob die richtige HI Hat in der Triggerbank ausgewählt war und wie die Sensivity
    Einstellung gewesen ist.


    Ab TD-12 gibt's ja bekanntermaßen Positional Sensing oder wie der Quatsch heißt

    Das ist kein Quatsch das ist sehr gut das es so etwas gibt.Ich habe jedenfalls bei Studioaufnahmen häufiger davon gebrauch gemacht.Ich bin jedenfalls froh das mein TD 12 und TD 8 so etwas anbietet.



    ,E-Drums sind zu einfach

    Auch hier frage ich mich was daran einfacher sein soll als ein A Set. Ich spiele seit vielen Jahren genau 35 Jahre ein A Set und seit ca 10 Jahren E Set und kann nicht sagen das ein E Set wesentlich leichter zu spielen ist.Ich gebe dir allerdings Recht das es bei bestimmten Sounds schon etwas leichter zu differenzieren geht als an einem A Set.



    Beispiel Open Roll: Einen sauberen Open Roll bekommt man auf einem TD-4 ohne weiteres hin, selbst wenn man "pfuscht"

    Glaube ich nicht.Wenn jemand das nicht richtig kann dann bekommt er das am E Set genau so wenig hin wie am A Set.



    Ein vergleichbar teures Komplett-Set taugt aus meiner Sicht zum ernsthaften Üben nicht.

    Das ist deine Meinung.Ich finde das ein E Set zum Üben in einer Wohnung genau das richtige ist. Und die großen Sets wie TD 12 oder 20 lassen sich auch super im Studio einsetzen.Ich habe das jedenfalls schon häufig getan.Weil mir die Sounds bei verschiedenen Sachen besser zu gesagt haben als die vom Tama Starclassic.


    Mein Fazit ist daher.Mann kann mit E Sets schon eine ganze Menge anfangen sowohl im Studio als auch zu hause.Ich jedenfalls habe keine Probleme damit vom A aufs E Set zu wechseln oder umgekehrt . Natürlich ist ein A Set vom Spielgefühetwas besser aber die guten Mash heads bringen ein auch schon sehr sehr nah an die realität heran.Bei den Gummiflitschen sieht das natürlich ganz anders aus.Da finde ich auch das es mit realistischem Spielgefühl nichts gemeinsam hat. Was natürlich durch die E Drums noch ein wesentlicher Vorteil ist ,das sehr viele Leute auch endlich mal Schlagzeug spielen können den es vorher aufgrund der häußlichen Umstände nicht möglich gewesen ist.Ich bin Froh das es E Drums gibt,und das die Entwickelung auch noch weiter daran betrieben wird,wenn es auch in den Letzten Jahren etwas zu wünschen überig hatte.

  • Das ist kein Quatsch das ist sehr gut das es so etwas gibt.Ich habe jedenfalls bei Studioaufnahmen häufiger davon gebrauch gemacht.Ich bin jedenfalls froh das mein TD 12 und TD 8 so etwas anbietet.


    kannst du das mal etwas ausführlicher erklären?


    ich bin übrigens auch der meinung das ein elektroschlagzeug nur sehr bedingt dazu geeignet ist, sich eine vernünftige spieltechnik anzueignen.

  • kannst du das mal etwas ausführlicher erklären?


    ich bin übrigens auch der meinung das ein elektroschlagzeug nur sehr bedingt dazu geeignet ist, sich eine vernünftige spieltechnik anzueignen.

    zum Punkto Spieltechnik kann ich nicht soo viel sagen, da mein lehrer sowie so ständig meckert das meine technik doof is :whistling:
    aber das Positional Sensoring vermittelt meiner meinung nach das feeling auf einem A-set noch ein wenig besser (also von meinem gefühl her jetzt) : Aussen heller und desto weiter man in die mitte spielt verändert sich der sound. Ich finde das auch nicht schlecht gelöst....


    Ich bin auch der Meinung, dass e-sets zwar kein ersatz für a-sets sind, aber es ist besser als wenn man auf nichts üben kann und auf einem e-set zu spielen macht auch wahnsinnig viel spass :)

  • Dein Test ist zwar interressant und in vielen Punkten decken Sich Deine Fazits mit meinen, aber leider unvollstaendig. Du hast zb beim Test keine Sets von Hart Dynamics oder drumTec oder ein mit Truss bestuecktes mit einbezogen.Gerade die Snares der genannten triggern sehr ordentlich. Und Du hast auch nur Roland -Module getestet, die mit Sicherheit nicht auf Factory Settings zurueckgestellt wurden. Yamaha's neues Flagschiff steht einem TD20 in kaum was nach. Dazu kommt jetzt dann noch das Modul von 2box, dass man evtl als ddrum-Ersatz nutzen kann....


    Wie Du siehst ist ein Besuch bei Drumtec in diesem Sommer anzuraten.....

  • Sind E-Drums was für Anfänger?


    Klare Antwort: Wenn überhaupt, dann nur ab TD-12 (es sei denn, man plant für den Rest des Lebens nur auf E-Drums zu spielen).


    1) Ist ein Anfänger mit einem TD-12 Modul nicht etwas überfordert mit den ganzen Einstellmöglichkeiten?


    und um nicht noch einen extra Thread aufzumachen


    2) Was kann ein TD-4 was ein TD-12 nicht kann (andersrum gefragt wäre die Auflistung wohl zu lang) Quick-Rec, Übefunktionen für Anfänger ect.


    Gruß
    eMichl


    2)

  • Sind E-Drums was für Anfänger?


    Klare Antwort: Wenn überhaupt, dann nur ab TD-12 (es sei denn, man plant für den Rest des Lebens nur auf E-Drums zu spielen).


    1) Ist ein Anfänger mit einem TD-12 Modul nicht etwas überfordert mit den ganzen Einstellmöglichkeiten?


    und um nicht noch einen extra Thread aufzumachen


    2) Was kann ein TD-4 was ein TD-12 nicht kann (andersrum gefragt wäre die Auflistung wohl zu lang) Quick-Rec, Übefunktionen für Anfänger ect.


    Gruß
    eMichl

  • 1) Ist ein Anfänger mit einem TD-12 Modul nicht etwas überfordert mit den ganzen Einstellmöglichkeiten?


    Hi,


    Nein. Mit den ganzen Einstellungen und Modellierungen kannst du dich befassen musst du aber nicht. Wichtig sind anfangs die Triggereinstellungen für die angeschlossenen Pads. Und diese Konfiguration musst du bei allen Modulen machen damit du ein anständiges Pad-Verhalten hast.


    Gruß Ruby

  • Ich bin Anfänger und habe mir gerade ein Roland TD-9K gekauft. Ich bin sehr begeistert von dem Gerät. Die vorgegebenen Kits erlauben es sofort loszuspielen. Die Anpassung eines Kits an die eigenen Vorstellungen ist auch sehr einfach vorzunehmen und zu speichern. Das Teil macht auf jeden Fall sehr viel Spass.

  • Ich habe seit Dezember ein Roland TD-9KX und finde es schön zum üben. Aber wenn es mein Umfeld zulassen würde, hätte ich auf alle Fälle ein Akkustikset gekauft.
    Es klingt geiler, da man die Kessel fühlt wie sie schwingen und eine E-HiHat nichtmal 50% das Feeling einer A-HiHat hat. (Ich lerne auf einem A-Set).
    Außerdem spiel mal ordentliche Ghostnotes auf einem TD-XX mit Meshheads von Roland. Das geht sehr schwierig, da der Dynamikumfang nicht so doll ist.
    Im Unterricht am A-Set (nach kurzer Umgewöhnung des Feelings) keine Probleme, aber zuhause.... naja...


    Aber trotzalledem, ohne das schöne TD-9 könnte ich garnicht üben... also :)

  • Vielen Dank für Eure ganzen Antworten! Echt super zu sehen, was die alten Hasen zu dem Thema denken.


    Ein paar Anmerkungen:




    • Mir war natürlich klar, dass Parameter verstellt sein können und das die Vergleichbarkeit einschränken kann. Gerade bei den Hi-Hats scheint das der Fall gewesen zu sein - aber da ich ähnliche Probleme bei drei Test-Sets festgestellt habe, fand ich das schon eine Erwähnung wert.
    • Ich bin nicht der Meinung, dass E-Drums keine Existenzberechtigung haben und finde Sie auch nicht per se schlecht. Meine Aussage war nur: wenn man ein eingermaßen realistisches Spielgefühl haben will, muss man doch (für mich unerwartet) tief in die Tasche greifen. Nach meinem Eindruck macht's eben erst so richtig spaß ab TD-12 - und da kostet ein Komplettset ja bekanntermaßen einiges. Darunter kann man zwar auch noch einiges anstellen, als fortgeschrittener und akustik-gewöhnter Amateur damit aber aus meiner Sicht nicht ausreichend viel.
    • Zum Anfänger-Thema: Natürlich kann man auf einem E-Drum-Set anfangen. Die Umgewöhnung auf ein Akustik-Set ist dann aber nicht leicht und wird ggf. sogar eine Anpassung der Technik erfordern. Und ich bleibe dabei: Gerade die Unter- und Mittelklasse der E-Drums verzeiht spielerische Ungenauigkeiten, die auf einem Akustik-Set offensichtlich sind. Dass Fortgeschrittene E-Drums als Übungs-Möglichkeit verwenden können, wenn es die Lautstärke oder andere Bedingungen verlangen, steht für mich außer Frage.


    Daher spiele ich nach wie vor mit dem Gedanken, mit ein E-Drumset anzuschaffen. Vielleicht ein paar Rahmendaten, was ich damit vorhabe. Ich würde mich selbst als fortgeschritten bezeichnen. Habe insgesamt 10 Jahre aktiv Spielerfahrung (auch in Bands), ist aber jetzt schon acht Jahre her. Möchte jetzt wieder einsteigen und dazu wieder aktiv (in meiner Mietwohnung) üben. Gigs sind b.a.w. nicht geplant. Übungsbausteine werden sein:




    • Komplexere Fills, v.a. Hand-Fuß-Kobinationen, Open-Rolls, Akzentuierungen, Ghost-Notes-Filling etc.
    • Time-Keeping zum Click und zu Play-Along-Songs
    • Grooven üben (auch mit komplexeren Rhytmen)
    • Koordination (v.a. mittels Gary Chesters New Breed)
    • Technik-Feinschliff (Stick-Control, Syncopation, etc.)


    Dazu möchte ich mir folgendes Set zusammenstellen und sukzessive erweitern:


    Modul: Roland TD-12


    Snare: PD-125


    Hi-Hat: VH11 (werde ich aber aufgrund oben beschriebener Probleme nochmals testen)


    Bass-Drum: Millenium KD-1012 (zentrales Kriterium: LEISE!)


    Toms plane ich selbst zu bauen (also Akustikkessel mit Meshheads und Trigger), Becken sind erstmal nicht so zentral - werde ich ggf. gebraucht auf Ebay kaufen. Das Roland TD-12 und die Hi-Hat plane ich ebenfalls gebraucht zu kaufen, Snare und Bass-Drum neu. Hardware habe ich z.T. noch von meinem unbenutzten Akustikset.


    Dazu folgende Fragen:


    1) Was haltet Ihr davon? Sinnvoll aus Eurer Sicht?


    2) Muss es für die Snare bei oben beschriebenem Übungsprogramm die PD-125 sein, oder ist kleiner/billiger auch ok?


    3) Die zentralen Elemente (Modul, HH, Snare, KD) möchte ich für 1500€ oder weniger anschaffen. Realistisch?


    4) Bei Ebay gingen in den letzten Tagen TD-12 Module für um die 800€ weg. Das finde ich sehr teuer für gebrauchte und entwicklungstechnisch schon betagte Ware. Kann man in Eurer Erfahrung Preise um 650€ zahlen?


    Vielen Dank für Eure Antworten und ein frohes Rest-Ostern!


    Beste Grüße


    Dexmoody...


  • ...
    2) Muss es für die Snare bei oben beschriebenem Übungsprogramm die PD-125 sein, oder ist kleiner/billiger auch ok?
    ...


    Kleiner würde ich nicht gehen, eher noch größer. Bei den ganz kleinen Pads macht die Positionserkennung der Snare weniger Sinn. Als Alternative für ein PD-125 solltest Du eine "getrusste" Akustiksnare in Erwägung ziehen. Damit könntest Du für unter 200 Euro eine 13" oder 14"-Snare erhalten. Solltest Du Dir den Triggerbau zutrauen, wird es noch einmal 100 Euro billiger.


    Zitat


    3) Die zentralen Elemente (Modul, HH, Snare, KD) möchte ich für 1500€ oder weniger anschaffen. Realistisch?


    Ja, 750-800 Euro das Modul, VH-11 mit Hihat-Maschine 300 Euro (neu), 200 Euro Snare und als BD das vielfach gelobte Millenium-Teil. Dann bewegst Du Dich im Rahmen.

    Zitat


    4) Bei Ebay gingen in den letzten Tagen TD-12 Module für um die 800€ weg. Das finde ich sehr teuer für gebrauchte und entwicklungstechnisch schon betagte Ware. Kann man in Eurer Erfahrung Preise um 650€ zahlen?


    Da muss man schon viel Glück haben, als Alternative solltest Du vielleicht ein gebrauchtes TD-10 mit TDW10-Ergänzung in Erwägung ziehen.

  • Bezueglich der Snare: Ich taet nen billigen Kessel nehmen und eine Triggerschiene einbauen. Entweder DIY oder, wenns meine linken Haende voller Daumen waeren, die Truss-Schiene von ddt. Modul gebraucht. Die Millenium-Kick taet oich lassen und entweder eine KD-7 nehmen oder ebenfalls eine BD mit Truss-Schiene. Meiner inkompetenten Meinung nach besser und zukunftstraechtiger.


    TD 12 gibst nicht unter 750 derzeit.


    Oder zB. die BD aus meiner Anzeige....

  • KD7 würde ich dir nicht empfehlen, weil das Spielgefühl 100:1 zu einem Mashhead ist. Außerdem ist es viel lauter.


    Achja, wurde das hier schon erwähnt? Eine Trittschalldämmung brauchst auch unbedingt in einer Wohnung!

  • Kleiner würde ich nicht gehen, eher noch größer. Bei den ganz kleinen Pads macht die Positionserkennung der Snare weniger Sinn. Als Alternative für ein PD-125 solltest Du eine "getrusste" Akustiksnare in Erwägung ziehen. Damit könntest Du für unter 200 Euro eine 13" oder 14"-Snare erhalten. Solltest Du Dir den Triggerbau zutrauen, wird es noch einmal 100 Euro billiger.


    Eine interessante Alternative - diese Truss-Schienen hatte ich bisher noch gar nicht auf dem Radar...


    Die Snare ist für mich allerdings DAS zentrale Instrument am Schlagzeug, und daher wollte ich dabei kein Risiko eingehen (wie hier im Forum auch schon mehrfach empfohlen wurde).


    Ich bin bisher davon ausgegangen, dass das Roland-Top-Model PD125 am besten mit den Modulen von Roland harmoniert. Wie sehen denn die Erfahrungen mit Truss-Schienen oder kompletten DIY aus? Gibt es in dieser Hinsicht irgendwelche Stolpersteine?


    Wichtig ist für mich, dass die Positionserkennung und das Trggering ebenso gut funktionieren wie beim Roland-Original...


    Danke und einen schönen Abend!


    Dexmoody...

  • ... Ich bin bisher davon ausgegangen, dass das Roland-Top-Model PD125 am besten mit den Modulen von Roland harmoniert. Wie sehen denn die Erfahrungen mit Truss-Schienen oder kompletten DIY aus? Gibt es in dieser Hinsicht irgendwelche Stolpersteine?


    Wichtig ist für mich, dass die Positionserkennung und das Trggering ebenso gut funktionieren wie beim Roland-Original...


    Es gibt bei meinen DIY-Triggern keine Einschränkung (14"), die Positionserkennung habe ich auch getestet. Keine Fehl- oder Doppeltrigger und sie spricht bis in die Randzonen sehr gut an.


    Edith möchte noch ergänzen, dass ich (noch) nicht der Supertechniker bin, ich habe aber einem sehr versierten Forumsmitglied meine Schiene zum testen gegeben, mit positiver Resonanz.

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