Drum Gloves und gute Musiker

  • >> Wow, hier hat´s ja richtig gekracht! 1001 Posts.... <<


    hier hats nicht gekracht, das ist ein diskussion...wenn du dich beteiligen möchtest, würde ich es sehr begrüssen, wenn du ein paar zeilen zu meinem post schreiben würdest...;-)


    >> Was mir hier fehlt in diesem Thread ist einfach ein wenig Respekt den Musikern gegenüber. Musiker die Sachen eben "anders" machen. Auch Poser und Metaler und "Bum-Tschak" Spieler sind Menschen. Und Drummer. Und keine schlechten. Ich denke, man sollte NIE schlecht über irgendeinen anderen Drummer reden.<<


    nochmal für dich: "das war meine meinung - verpackt in einer recht anschaulichen subjektiven betrachtung, die den sogenannten "ausnahmen" durchaus das recht einräumt, "wahre könner" zu sein... "


    elehnez, ich möchte dir nicht zu nahe treten, aber was mir hier fehlt ist deine, von DIR SELBST gebildete meinung über andere schlagzeuger...wenn du keine hast, oder glaubst, keine haben zu dürfen - schade! dann ist das der falsche thread.


    >> Weil jeder von euch, der die "Holzhacker" so schlimm findet, sollte mal eine Audition oder einen Gig mit einer echten Metal-Band spielen. Wer das 2 Stunden durchhält von der Kondition etc. her hat schon was drauf. Unterschätzt das nicht!<<


    machst du dir eigentlich einen spass mit uns? sitzen da im hintergrund deine band-kumpels, schauen dir über die schulter und lachen sich tot?

    >> Es fallen mir hier einfach zu viel Urteile ("Was Sorum kann kann ich auch" "Unter Blinden ist der Einäugige König"), die einfach jeder Grundlage entbehren. <<


    gut, das mit dem könig war etwas überspitzt formuliert; aber ich habs ja so gewollt. und ob holle das kann, was sorum kann, weiß ich nicht! und du auch nicht, da du holle gar nicht kennst bzw. ich noch keine "sound-schnippsel" von ihm gefunden habe.


    >> Erstens ist das alles gar nicht "so leicht" zu spielen und zweitens sind 99% der Popularmusik mit relativ "einfachen" Bum-Tschak-Rhythmen gespielt und ich denke JEDER von euch wäre stolz, wenn er nur einen Charts-Erfolg jemals gehabt hätte, egal wie "einfach" das aussieht (und in Wirklichkeit niemals ist)!
    Einfach ein bisschen Respekt und Freude an der Musik...<<


    hallo!? bist du echt so naiv, zu glauben, daß jeder gute schlagzeuger automatisch "berühmt und reich" wird? nochmal: es gibt in deutschland (noch mehr in europa) bestimmt leute, die das level eines weckls, wackermans oder von mir auch Nico McBrain (haha) haben, die kein mensch kennt. ihnen fehlen hat die kontakte, die ausstrahlung und das nötige glück um diese popularität zu erreichen. oder ist deine sichtweise deine persönliche legitimation für den ausbleibenden erfolg?


    tim

  • wieder ich:


    Zum Thema Poser diesmal : Ob nu viele Becken oder nicht gehört nicht unbedingt zur eigenschaft eines Posers. Eher das unnütze Übertriebene : Beispiel : 2 BassDrum, absolut gleich gross, gleich gestimmt ... da kann man auch ne DB Machine nehmen ODER Beispiel Lars Ulrich : 3 Becken doppelt. Klingen bestimmt unterschiedlich, aber nicht für das Ohr des Leien unbedingt rauszuhören. ODER zum Teil auch Mike Portnoy : 75 Toms von denen er meist nur 3 benutzt ...


    Zum Thema einfaches "BUM CHAK": Niemand sagt das einfache Rhytmen schlecht oder langweilig sind (Zitat Bernard Purdie an Bertram Engel nach einem einfach nur aus Rhytmen bestehenden DrumSolo : "MAN, you got tha groove, you make people dance"). Es zeigen viele Drummer vielleicht auch nur einen sehr kleinen Teil ihres Potenzials. (Zitat Rudi Marhold : "Ich spiele wenig und Songdienlich" oder einfach "WENIGER IST MEHR"). Solange es grooved und die nötige Atmosphäre vermittelt ist jede Rhytmik ideal.


    Mein Senf dazu


    XERS
    DIERK

    WLÄ

  • @ Tim:
    Also dass das deine persönliche Meinung war, ist mir schon klar. Aber ich könnte ja auch sagen "Drummer XY ist ein absoluter Loser" und dann später anfügen "ist ja nur meine eigene Meinung". Klar kann jeder sagen was er will und meine Meinung ist, dass bevor mann Drummer derart beurteilt, man erstmal selbst versuchen sollte, so zu trommeln. Ob mir ein Drummer persönlich gefällt oder ich die Musik scheiße finde (z.B. Pur oder Boygroups oder Shakira (sieht net mal gut aus) oder Blind Guardian - wenn du mal ein paar meiner ungelibten-Liste willst) ist ein Sache. Aber dann über das Können zu urteilen ist eine ganz andere. Ich würde mich nie trauen zu sagen, was der kann kann ich auch. Weil da muss man erstmal hinkommen, egal wie gut oder schlecht man ist. Und zu diesem Weg gehört mehr als die Erkenntnis "klingt doch ganz einfach". Ich glaube, wir reden aneinander vorbei. Wie gesagt, spielt erstmal in einer Metalband und erzählt mir dann, wie einfach es war.
    Ich weiß selbst dass es unzählige unbeachtete Spitzenmusiker gibt. Ich selbst gehe mehr in Clubs wie das Colos-Saal in Aschaffenburg, wo viel Fusion, Jazz und Blues läuft (z.B. letztens Bozzio mit BPM). Weil da kriegt man echtes Kunsthandwerk zu moderaten Preisen. Ich steh ja auch nicht auf die Riesenshows mit Effekten und Gepose.


    Dennoch: Viele Leute wollen das hören und sehen und wenn´s abgeht und gefällt ist das doch recht.


    Mir ist es lieber die Leute hören Metal und sehen sich Poserdrummer an als wenn sie alle auf das aktuelle Plastikzeug abfahren, in denen gar kein Drummer mehr spielt! Wer sagt, DAS geht an der Kunst vorbei, den kann ich unterstützen. Weil ich höre lieber einen mitelmäßigen Musiker, der Spaß verbreitet oder Melancholie oder was auch immer er zu sagen hat als den besten DJ oder Drumloop der Welt. Ich will Spirit und den Ausdruck von Gefühlen. Und das können drei Akkorde sein oder Modern Jazz. Hauptsache es ist echt. (schon fast ein neues thread wert, gell?)

    BORIS.

  • Tim
    Zu deiner Frage nach meiner Naivität möchte ich indirekt antworten: Ich erinner mich an ein Interview in Sticks von einem Drummer, der erzählte, dass seine Credits zuweilen nicht auf den Platten auftauchen, weil er die eigentliche Drumspur gespielt hat, was dann aber nicht mal der eigentliche Banddrummer erfährt. Der Produzent sagt dann nur zum Drummer "Hör dir das mal an. Haben wir alles mit ProTools aus deinem Track gebastelt". Und der Banddrummer glaubt wahrscheinlich wirklich, dass er da "trommelt"...
    Einerseits witzig, andererseits traurig...

    BORIS.

  • @ elehnez


    >> Also dass das deine persönliche Meinung war, ist mir schon klar. Aber ich könnte ja auch sagen "Drummer XY ist ein absoluter Loser" und dann später anfügen "ist ja nur meine eigene Meinung". <<


    das ist unlogisch, elehnez. wenn es dir klar war, brauchst du dich nicht zu beschweren...


    erstmal hab ich keinen drummer zum absoluten loser erklärt, sondern versucht eine gruppe von schlagzeugern an einer einheitlichen skala zu messen...


    und du könntest das auch mal sagen, hurra!


    >> Klar kann jeder sagen was er will und meine Meinung ist, dass bevor mann Drummer derart beurteilt, man erstmal selbst versuchen sollte, so zu trommeln. <<


    tu ich, elehnez. und? meinst du das ändert jetzt meine meinung? ich hab das gefühl, du hältst dich für den schlechtesten schlagzeuger der welt...


    außerdem gehts nicht darum, den groove von weckl oder das fill von colaiuta exakt zu kopieren - es geht darum das konzept dahinter zu verstehen, um es dann mit entsprechender technik in das eigene spiel zumindest teilweise zu integrieren. so entwickelt man seinen eigenen stil!


    >> Ob mir ein Drummer persönlich gefällt oder ich die Musik scheiße finde (z.B. Pur oder Boygroups oder Shakira (sieht net mal gut aus) oder Blind Guardian - wenn du mal ein paar meiner ungelibten-Liste willst) ist ein Sache. Aber dann über das Können zu urteilen ist eine ganz andere.ch würde mich nie trauen zu sagen, was der kann kann ich auch. Weil da muss man erstmal hinkommen, egal wie gut oder schlecht man ist. Und zu diesem Weg gehört mehr als die Erkenntnis "klingt doch ganz einfach". <<


    unlogisch.



    >> Ich glaube, wir reden aneinander vorbei. Wie gesagt, spielt erstmal in einer Metalband und erzählt mir dann, wie einfach es war. <<


    du wiederholst dich. ich mich auch. schade eigentlich.


    >> Ich weiß selbst dass es unzählige unbeachtete Spitzenmusiker gibt. Ich selbst gehe mehr in Clubs wie das Colos-Saal in Aschaffenburg, wo viel Fusion, Jazz und Blues läuft (z.B. letztens Bozzio mit BPM). Weil da kriegt man echtes Kunsthandwerk zu moderaten Preisen. Ich steh ja auch nicht auf die Riesenshows mit Effekten (...) (schon fast ein neues thread wert, gell?)"


    elehnez. schluss. ich hab' grad noch deinen letzten eintrag gelesen (deine indirekte antwort). es macht keinen sinn mit dir zu diskutieren. ich schreib mir hier die finger wund und stelle konkrete fragen und du schmeisst nur immer irgendwelche brocken ins forum. du bist nicht diskussionsfähig. sorry... ich werde ab jetzt nicht mehr auf deine posts reagieren. für sowas ist mir meine zeit zu schade....


    tim

  • Tim: Also wie gut oder schlecht hier jemand spielt ist mir eigentlich ziemlich wurscht, ehrlich gesagt. Weil das tut nix zur Sache. Im man kann von jedem lernen, ob Anfänger oder Profi.
    Und deine "einheitliche Skala zum Messen" hast du nicht formuliert und die kann immer nur subjektiv, also gar nicht "einheitlich" sein, möchte ich malo behaupten.
    Davon abgesehen fand ich deine Fragen nicht so konkret, vieles eher rhetorisch bis diffamierend.
    Vieles was ich geschrieben habe, ging nicht gegen dich. Sorry, wenn´s so rüberkam.

    BORIS.

  • Mit dem Respekt ist das so eine Sache. Vor Copeland habe ich ehrlichen Respekt. Die Guns 'n Roses - Sachen fand ich damals auch ganz gut, das lag aber nicht an dem Schlagzeuger, den fand ich eigentlich verhälntnismäßig peinlich.

    ...und keine Eier!

  • ElEhnez


    >> Also wie gut oder schlecht hier jemand spielt ist mir eigentlich ziemlich wurscht, ehrlich gesagt. Weil das tut nix zur Sache. Im man kann von jedem lernen, ob Anfänger oder Profi. <<


    offensichtlich ist es dir nicht wurscht, wenn du holles spielkünste anzweifelst (zitat "...entbehrt jeden vernünftigen grund") - vielleicht spielt holle ja wirklichl besser als mr. sorum?


    >> Und deine "einheitliche Skala zum Messen" hast du nicht formuliert und die kann immer nur subjektiv, also gar nicht "einheitlich" sein, möchte ich malo behaupten. <<


    das hast du mal wieder messerscharf kombiniert...


    und nochmal: "nochmal für dich: "das war meine meinung - verpackt in einer recht anschaulichen subjektiven betrachtung, die den sogenannten "ausnahmen" durchaus das recht einräumt, "wahre könner" zu sein... "


    die skala hat die bezeichnung "technik und virtuosität". du musst genauer lesen.


    >> Davon abgesehen fand ich deine Fragen nicht so konkret, vieles eher rhetorisch bis diffamierend.
    Vieles was ich geschrieben habe, ging nicht gegen dich. Sorry, wenn´s so rüberkam.<<


    das bestätigt meine annahme, daß du NICHTS von dem verstanden hast, was ich geschrieben habe.


    ende, schluss, aus. wir sind wohl einfach inkompatibel. :(


    gruss
    tim

  • Bei Sprüchen wie, das kann ich auch, werde ich auch immer ganz vorsichtig. Ich bin weiß Gott kein Matt Sorum Fan, trotzdem, um eine Audition für einen Stadionakt wie Guns'n Roses zu überstehen und am Ende genommen zu werden, da muss man schon was drauf haben. Das er nicht mehr zeigt hängt auch mit der Musik zusammen, die eben nicht mehr erfordert. Ich habe mal gelesen, wie diese Audition ablief. Da haben sich mehrere hundert beworben, die wurden von angeheuerten Schlagzeuglehrern technisch, geprüft und vorsortiert. Die 10 besten haben dann mit der Band gejammt. Einer bekommt den Job.


    Es gibt auch viele Leute die meinen, sie könnten spielen, wie Ringo Starr. Wahre Könner, wie Jim Keltner bestreiten das. Die haben das schon versucht und wissen, wie schwer das ist, so zu klingen. Das hat selbst der große Buddy Ritch erkannt.


    Die meisten Leute die sagen, das kann ich auch, meinen damit, dass sie prinzipell auch den Rhythmus oder das Lick spielen können oder zumindest in der Lage sind, es sich relativ zügig draufzuschaffen. Dass es also technisch nicht auf einem vollkommen anderen Level ist. Darum bewundern viele nur die Trommler, die Sachen auf diesem anderen Level spielen. Das ist ein Fehler. Denn sie vernachlässigen all die anderen Aspekte, die einen Drummer gut machen. Mal im Ernst, viele Leute können prinzipiell Sachen von Gadd oder Weckl spielen. Selbst meine bescheidene Wenigkeit kann das zu einem gewissen Prozentsatz, ganz zu schweigen von Leuten, die so was studieren. Ich würde mich trotzdem nicht im entferntesten mit diesen Leuten vergleichen wollen. Nur ganz Wenige können das Zeug auf dem Niveau mit dieser Leichtigkeit und Musikalität spielen. Richtig gut wird es erst wenn man etwas in einer gewissen Perfektion kann und das ist immer schwer und es verdient immer Respekt. Ich behaupte, dass die meisten Trommler nicht in der Lage sind, nen wirklich amtlichen Uff Cha Rock Gig abzuliefern.


    Anderes Thema:


    Ich halte nichts von der These, man könne seine technische Substanz nur durch Benutzung des gleichen Stockmodells über einen langen Zeitraum verbessern. Im Gegenteil, ich behaupte, das einen gerade der Wechsel von Stöcken, Pedalen, Fellen, Beatern weiter bringt, weil er den Körper zu mehr Flexibilität zwingt und weil diese Flexibilität die Technik verbessert. Bsp.: Wenn einer immer nur mit einem Stockmodell, an einem Drumset, mit einer Fußmaschine, mit einer Federspannung, mit den selben Schuhen, mit den selben Fellen in gleicher Stimmung, mit einem Beater, mit gleichem Setaufbau etc. spielt, sprich, wenn die Rahmenbedingungen immer gleich sind, dann kann er ganz schlecht unter anderen Rahmenbedingungen spielen. Das sind dann die Leute, die abkacken, wenn sie mal unter anderen Rahmenbedingungen spielen müssen. Die technisch wirklich guten Leute spielen zu jeder Zeit, mit jedem Stockmodell, auf jedem Set gut. Die bauen es zum Teil nicht mal um. Ich habe schon Leute auf Jazzsessions gesehen, die das können. Ja ich würde sogar sagen, die guten Leute können das alle. So wie Boris Becker mit jedem Tennisschläger gutes Tennis spielt (spielen konnte).


    Im Nachbarraum von meinem Proberaum übt immer ein Musikstudent. Der ist wirklich sehr gut, spielt zeitgenössischen Akustikjazz und benutzt immer 5B Stöcke, auch für filigranes Zeug. Die Baseler Trommelschule ist technisch auch recht anspruchsvoll und auch dort spielt man traditionell mit sehr dicken Stöcken. Das geht also sehr wohl. Es hat auch Vorteile, was in der Hand zu haben.


    Klappern (Posen) gehört in einem gewissen Rahmen zum Handwerk. Denn Musik aufführen ist nunmal Showbizz. Ab wann man etwas Posen nennt ist sicherlich subjektiv unterschiedlich. Die Grenzen sind hier fließend. Es geht vielleicht eher um die Art des Posens. Sicherlich post auch Taylor Hawkins, aber ich finde seine Art zu posen sympathischer, als die von Matt Sorum. Wirklich hartes Spiel ist immer auch etwas Gepose, denn es gibt kein musikalsiches Erfordernis für extrem hartes Spiel, aber es gehört bei heftiger Musik eben irgendwie dazu. Das Auge ist schließlich auch mit. Das hat auch was mit Authentizität zu tun.


    Ich finde auch, dass man rein objektiv immer zu feste spielt, wenn man Blasen bekommt und Handschuhe tragen muss. Aber dieses ausartende Moment, bei dem man auch körperlich alles gibt, gehört irgendwie auch zu ner rockigen live Performance und wenn das live klappen soll, dann muss man es auch bei den Proben üben.


    Es gibt in jeder Musiksparte Trommler, die die Musik sehr gut spielen, obwohl sie technisch unsauber sind. Selbst so anerkannte Jazzgrößen wie Bill Stewart haben eine ganz unkonventionelle Technik. Vielleicht haben sie auch deshalb einen ganz unkonventionellen Sound, eine eigene Spielart. Ich würde den positiven Einfluss technischer Unvollkommenheiten auf die Entwicklung von Individualität nicht unterschätzen. Auch Hendrix spielte mit 'falscher' Daumentechnik Gitarre oder Django Reinhard mit seinen drei Fingern oder auch Tony Iommy von Black Sabbath. Der musste quasi so Riffs entwickeln, weil er mit seinen kaputten Fingern nicht 'normal' Gitarre spielen konnte.


    Heißt natürlich nicht, dass man sich deshalb extra ne schlechte Technik angewöhnen sollte. Aber man sollte versuchen, das Beste aus dem eigenen Unvermögen zu machen. Man kann auch ohne viel technisches Vermögen super coole Sachen, ja sogar auf kreativem Weltklasseniveau machen. Man muss dann nur andere Schwerpunkte setzten, als die, die vom Talent her einfach schnell sind. Die gibt es nämlich und alles Üben bringt nicht viel, wenn man genetisch kein Sprinter ist. Ich kenne Leute, die haben zwei Jahre gespielt und waren schon superschnell, das ist einfach angeboren. Da kann jemand anderes mit 6 Jahren anfangen täglich zu üben. Damit holt er vielleicht sein persönliches Maximum raus, berühmt wird ihn das jedoch nicht machen. Er wird im punkto Tempo immer nur relativ durchschnittlich sein, aber er kann trotzdem ein Supermusiker werden. Vielleicht hat er einfach ein Ohr oder hat ganz tolle Ideen, die Musik der anderen am Schlagzeug in einen neuen Kontext zu setzten. Darum gibt es auch die unterschiedlichen Drummertypen. Jeder konzentriert sich auf das, was ihm in die Wiege gelegt ist. Wer versucht einer Spielart hinterherzulaufen, zu der er nicht das Talent hat, wird nie was werden. Man sollte sich selbst einschätzen und versuchen aus dem vorhandenen Potenzial das beste zu machen, das kann auch gut sein.

  • Hallo!!! Matt-Sorum-Fans aufgepasst! Mit meiner Aussage "das kann ich auch spielen" wollte ich natürlich ein bisschen ärgern, hat ja auch geklappt. Ich will doch mal hoffen und auch ganz stark annehmen, dass der gute GnR-Trommler es schon noch ein ordentliches Stück besser draufhat als ich. Sonst hätte er nicht da mitgespielt. Zumindest ist er wohl ein Vollprofi und ich bin eben letzten Endes ein Hobbymusiker. Also: Locker bleiben.
    Warum ich Copeland in eine ganz andere Kategorie stecke, liegt klar an seiner - wie ich finde - intelligenteren, musikalischeren und sicher innovativeren Art und Weise, den Job zu machen. Vielleicht ist unser Freund Sorum ja sogar technisch fitter als Copeland, der ja nun nicht als perfekter Techniker bekannt ist. Aber ich kann ihn nicht bewundern, auch wenn er die krummsten Odd Meters spielen kann oder auf den Füßen der schnellste Mensch der Welt ist, weil ich immer dieses Knockin' On Heaven's Door - Video im Kopf habe, wo ich es einfach nur furchbar fand, wie er da rumgehampelt ist.
    Das ist aber Geschmackssache. Der Groovemaster hat schon Recht. Wie immer eigentlich.

    ...und keine Eier!

  • GrooveMaster:
    Super! Du sprichst mir aus der Seele!


    Holle:
    Ich bin übrigens auch kein Matt Sorum Fan (fand die erste GnR Platte mit dem anderen Drummer die einzig wirklich gute), mal so nebenbei. Sorum ist halt einer der wenigen, die Gloves spielen, hahaha! Deshalb hab ich ihn genannt...tsts

    BORIS.

  • @ groove


    >>Selbst meine bescheidene Wenigkeit kann das zu einem gewissen Prozentsatz, ganz zu schweigen von Leuten, die so was studieren. Ich würde mich trotzdem nicht im entferntesten mit diesen Leuten vergleichen wollen. <<


    ich denke, darum geht es auch nicht. wenn ich wie weckl spielen könnte, würde ich weckl heißen. mir geht es nach wie vor darum, einen eigenen stil zu entwickeln. ich muss dazu keinen nachäffen, aber ich kann versuchen, das konzept "herauszubekommen" und im rahmen meiner technischen fähigkeiten in mein spiel zu integrieren...


    aber um verschiedene schlagzeuger miteinander vergleichen zu können muss man eben auf bestimmte "fakten" zurückgreifen... ich könnte mir durchaus vorstellen, daß holle auf gleichem technischen level bei guns'n'rose spielen könnte, jedoch klingts dann nach holle (wie auch immer das klingt ;-)) und nicht nach sorum...


    ich denke mittlerweile auch, man kann den "nicht greifbaren" teil des spiels eines top-drummers einfach nicht abschätzen. wie du schon sagst, die einen kommen mit solidem handwerk nach oben, die anderen mit musikalität, spielwitz und ??. aber wie kommen dann leute wie weckl, colaitua zumindest in bezug auf popularität "and die spitze"? was sind merkmale, die man wohl doch objektiv beurteilen kann?


    >> Ich halte nichts von der These, man könne seine technische Substanz nur durch Benutzung des gleichen Stockmodells über einen langen Zeitraum verbessern. (...) <<


    das ist keine these, bei mir funktioniert das seit jahren...;-)


    du hast das auch etwas falsch verstanden, groove. ich sprach davon, daß die pflege der stockhaltung und schlagtechnik ein fortwährender prozeß seien. daß das eher beim üben und nicht beim "giggen" passiert, ist denke ich klar. ich möchte hier keinen davon überzeugen auf ewigkeit mit seinen fellen, stöcken, freundinnen oder fussmaschinen "zu leben". vor allem nicht, wenn man verschiedene stile spielt und daher auch veschiedene sounds resp. unterschiedliches equipment benötigt.


    meine herangehensweise stellt eine, auf meinen beschriebenen sich langfristig nicht ändernden komponenten (sticks, snarehöhe, sitzhöhe - bei manchen sogar das ganze setup) basierende "referenz" da. dadurch wird ermöglicht, über einen längeren zeitraum das eigene spiel zu analysieren, auch sehr diffizile stärken und schwächen zu identifizieren und entsprechend daran zu arbeiten. auch resultierende fortschritte sind früher erkennbar und lenken den persönlichen approach in die richtige richtung. man kann auch sehr schön beobachten, wie (im vergleich mit der referenz) andere komponenten (andere sticks - verschobener fulcrum point) die eigene technik verändern und daraus seine schlüsse und konsequenzen ziehen. es ist klar, daß sich aufgrund der mit der zeit gesammelten erfahrungen diese "referenz" natürlich verändern kann und muss. meiner meinung nach ist man mit dieser herangehensweise auf dem besten weg zum "perfekten" stock und der "perfekten" technik.


    zugegeben, diese methode ist langwierig, kann bei länger ausbleibendenem erfolg oder veränderungen auch frust hervorrufen und ist nicht gerade für anfänger geeignet, die sich erstmal die basics draufschaffen müssen. es ist auch sehr empfehlenswert, diese methode mit besuchen bei einem guten schlagzeuglehrer zu verbinden, da man sich auch manchmal durch fehlende "externe" kontrolle in "sackgassen" wiederfinden kann.


    desweiteren denke ich, daß man mit einem derart ausgebildeten matched grip und schlagtechnik den großteil aller stilistiken spielen kann ohne blasen zu bekommen... ob man am ende bei handschuhen an/aus oder bei 7a oder 5b ankommt, liegt letztendlich an den persönlichen vorlieben und stärken bzw. schwächen.


    >> Die technisch wirklich guten Leute spielen zu jeder Zeit, mit jedem Stockmodell, auf jedem Set gut. Die bauen es zum Teil nicht mal um. Ich habe schon Leute auf Jazzsessions gesehen, die das können. <<


    genau. trotz dessen, daß du höchstwahrscheinlich den besten stock, felle, setup oder wasauchimmer für dich persönlich gefunden hast, kannst du aufgrund der erfahrung, wie andere komponenten dein spiel beeinflussen, bewusst kompensieren, und kannst am ende in fast jeder set-konfiguration nahe an deinem limit spielen.


    >>. Aber dieses ausartende Moment, bei dem man auch körperlich alles gibt, gehört irgendwie auch zu ner rockigen live Performance und wenn das live klappen soll, dann muss man es auch bei den Proben üben. <<


    da bin ich nicht deiner meinung. dieses moment, wenn alles mit einem durchgeht, ist und soll einzigartig - sozusagen ein "peak" sein, den man meiner meinung nach auch nicht proben kann... es passiert einfach - und manchmal ist man erstaunt, was man da so alles passiert ist ;)


    so, jetzt muss ich mal was arbeiten...
    tim

  • Zitat

    ich denke, darum geht es auch nicht. wenn ich wie weckl spielen könnte, würde ich weckl heißen. mir geht es nach wie vor darum, einen eigenen stil zu entwickeln. ich muss dazu keinen nachäffen, aber ich kann versuchen, das konzept "herauszubekommen" und im rahmen meiner technischen fähigkeiten in mein spiel zu integrieren...


    Zu dem eigenen Stil und dass der mit dem, was an Konzept/Ansatz hinter dem Spiel einer Person steht zu tun hat, habe ich glaube ich ausführlichst schon mal Stellung genommen. Ich glaube, es war in diesem Vorbilder Thread. Ich habe den Eindruck, die meisten Leute meinen mit ihrem eigenen Stil allerdings was ganz anderes.


    Zitat

    aber wie kommen dann leute wie weckl, colaitua zumindest in bezug auf popularität "and die spitze"? was sind merkmale, die man wohl doch objektiv beurteilen kann?


    Popularität hat viele Gründe. Erstmal beeindrucken sie Trommler durch ihre Technik und Schnelligkeit. Das reicht oft schon. Jemand, wie Weckl ist musikalisch sicherlich nicht so ne große Nummer, aber alle fanden seine Lehrvideos halt geil. Andere Leute, wie z.B. Gadd sind einfach Mythos und viele plappern das dann auch nach. Der Gadd ist sicherlich ein sehr guter Trommler, aber ist er den Kult um ihn wert? Ich finde ihn zwar auch ganz gut, aber so dermassen geht mir bei dem auch keiner ab. Colaiuta gibt Clinics und Masterclasses bei denen allen nur die Kinnlade runterkippt. Das ist also auch dieser unerreichbare Technikfaktor, weniger sein eigener Stil oder die tolle Musik die er gemacht hat. Viele finden auch einfach den Trommler geil, der in ihrer Lieblingsband spielt. Das ist auch der Grund, warum bei den Vorbildern so viele relativ durchschnittliche, aber recht erfolgreiche, normale Banddrummer stehen. Manche finden auch einfach den geil, der beim Spielen gut aussieht und irgendwie cool rüberkommt. Ein gutes Beispiel dafür ist Taylor Hawkins von den Foo Fighters. Ich kenne fast niemanden, der den nicht super findet, einfach weil er nach Rock'n Roll aussieht mit den hohen Elbogen und den fliegenden Haaren. Es gibt auch Typen die findet man geil, weil sie ne Art und nen Sound spielen, die so niemand spielt, auch wenn das technisch durchaus nachspielbar ist. Das gilt z.B. für den ebenfalls sehr angesagten Dale Crover von den Melvins. Ich glaube, kaum dass es objektive Merkmale für den Erfolg gibt. Das einzige wäre ja die Technik, aber Musik machen ist eben kein Sport. Die bekannten Leute haben zwar fast alle einen gewissen technischen Minimallevel, ab da wird es jedoch nicht greifbar. Oft ist es auch einfach Glück. Auch im Bezug auf den Kontext, in dem sich der drummer bewegt. Ringo wäre ohne die Beatles niemand. Andererseits war er vielleicht der beste drummer, den diese Band bekommen konnte. Er passte irgendwie hundertprozentig und war so im Nachhinein doch wichtig für den Erfolg.


    Zitat

    da bin ich nicht deiner meinung. dieses moment, wenn alles mit einem durchgeht, ist und soll einzigartig - sozusagen ein "peak" sein, den man meiner meinung nach auch nicht proben kann... es passiert einfach - und manchmal ist man erstaunt, was man da so alles passiert ist ;)


    Es gibt Musik, die von der Konzeption her bei 100% anfängt. Da ist das nicht nur ein Moment, da spielt man die ganze Zeit volle Pulle am Limit. Vielleicht verstehst Du das nicht, weil Du so was nicht machst oder hörst. Das gilt sicherlich für alle Extreme, egal ob Metal, Hardcore, Noise oder Modern Hard Bop in der krassen Variante. Ansonsten seh ich das gar nicht grundsätzlich anders als Du, was die nicht probbaren Momente angeht. Limit und Härte kann man schon üben und sollte es auch, wenn man so Musik spielt, denn durch Üben kann man das Limit immer weiter rausschieben.


    Zitat

    ich sprach davon, daß die pflege der stockhaltung und schlagtechnik ein fortwährender prozeß seien. daß das eher beim üben und nicht beim "giggen" passiert, ist denke ich klar.


    Ist es! Beim jammen oder giggen entwickelt man seine Technik kaum weiter. Ein Tennisspieler verbessert seinen Aufschlag auch nicht im Match, sondern indem er den Bewegungsablauf perfektioniert durch 500 Aufschlage pro Tag und regelmässige Videoaufzeichnungen, also durch isoliertes, systematisches Training.

  • @groove


    >> Zu dem eigenen Stil und dass der mit dem, was an Konzept/Ansatz hinter dem Spiel einer Person steht zu tun hat, habe ich glaube ich ausführlichst schon mal Stellung genommen. Ich glaube, es war in diesem Vorbilder Thread. Ich habe den Eindruck, die meisten Leute meinen mit ihrem eigenen Stil allerdings was ganz anderes. <<


    stimmt. hab's nochmal gelesen. na dann würd' ich mal sagen wir sind uns in diesem punkt mehr als einig. was meinst du damit, manchen würden mit "eigenem stil" was anderes meinen?


    >> Ich glaube, kaum dass es objektive Merkmale für den Erfolg gibt. Das einzige wäre ja die Technik, aber Musik machen ist eben kein Sport. <<


    tja, dann ist es wohl, wie erwartet, doch ein eher sinnloser versuch, es trotzdem zu versuchen... mission failed. oder hat irgendjemand noch 'ne idee ? ;)


    >> Es gibt Musik, die von der Konzeption her bei 100% anfängt. (...) Limit und Härte kann man schon üben und sollte es auch, wenn man so Musik spielt, denn durch Üben kann man das Limit immer weiter rausschieben <<


    100% was? verstehe ich dich richtig, daß du damit eher die köperliche anstrengung, also kondition und kraft meinst? oder ist es eher das "tier" in einem, daß von anfang an die kontrolle übernimmt?


    meiner meinung nach kann man auch 100% (naja, seien wir mal realistisch; im besten fall 90%) geben, ohne sich körperlich zu verausgaben oder mit 4-9 blasen an den fingern nach hause zu gehen.... ok. es gibt momente, in denen man ein gutes stück weiter geht, was aber eher dem feeling als dem drumming zuträglich ist.


    >> Beim jammen oder giggen entwickelt man seine Technik kaum weiter. Ein Tennisspieler verbessert seinen Aufschlag auch nicht im Match, sondern indem er den Bewegungsablauf perfektioniert durch 500 Aufschlage pro Tag und regelmässige Videoaufzeichnungen, also durch isoliertes, systematisches Training. <<


    eben. so sehe ich das auch, und bin deshalb bestrebt dem "systematischen" üben am drumset auch gewisse rahmenbedingungen zu schaffen...


    tim

  • Ich denke auch, dass man Drummer oder Musiker allgemein nicht wirklich objektiv bewerten kann und auch nicht die Gründe für den Erfolg. Es ist immer eine Mischung aus Können und Glück. Der eine hat viel "Können" (wie immer man das bemisst?) aber kein Glück - da muss man nur mal in einen Jazzkeller gehen und sich die teilweisen "Genies" ansehen, die für 100 EUR am Abend spielen. Wer NUR "Glück" hat, kann vielleicht einen Hit landen, aber ich denke ganz ohne "Können" wird er sich nicht lange oben halten ("shooting stars").
    Ich vergleiche das immer mit der Kunst, also Maler, Zeichner etc. Warum kostet eine Leinwand mit einem Messerschnitt (und sonst nichts drauf) 500.000 EUR und ein technisch super anspruchvolles Porträt eines unbekannten Künstlers nur 500 EUR? (fiktive Beispiele).
    Kunst kann man nicht messen.
    Und Kunst ist einfach ein Bestandteil der Musik.


    Steve Vai schafft in seinem "Crossroads" Song ca. 800 Anschläge pro Minute auf der Gitarre, Johnny Rabb kommt mit seiner speziellen Technik auf über 1000! Beides tolle Musiker, aber die Geschwindigkeit alleine macht´s nicht. Und so auch Fragen nach Rudiments oder irgendwas. Da gibt es keinen Katalog.

    BORIS.

  • Zitat

    Beispiel : 2 BassDrum, absolut gleich gross, gleich gestimmt ... da kann man auch ne DB Machine nehmen


    Das stimmt nicht, ranzig !!! Ein Kessel, auch ein großer, kann nicht beliebig viele Schwingungen verarbeiten. Reitet man auf einer Bassdrum ständig viele und schnelle Doublebass-Figuren, kann es, je nach Beschaffenheit des Kessels, sein, dass er, besonders dann, wenn er mikrofoniert wird, nur Soundbrei von sich gibt. Je dicker (und kleiner) der Kessel, desto weniger ist er in der Lage, viele Schwingungen in Töne zu verwandeln.


    Habe das zuletzt bei TRISTANIA Anfang Juli gehört; der Trommler hat irgendein Yamaha-Kit mit nicht wirklich dünnen Kesseln gespielt (Yamaha eben). Eine Bassdrum, DoFuMa. Grauenvoller Klang bei den Doublebass-Passagen, der Kessel war völlig überfordert.

    Irgendeiner wartet immer.

  • amen :D


    Von der Sorte gibts aber viele. 2-4 BD (siehe Ginger Fish :D ) 5 - 10 Toms und alles ohne sinn und zweck.


    UNSCHÖN SOWAS. Die schönen Trommeln könnte man auch einsetzen (ich könnte sie gebrauchen) statt sie nur zu Dekorationszwecken auf der Bühne auszustellen.


    Scharade


    XERS
    DIERK

    WLÄ

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