Schlagzeuger = Metronomersatz?

  • ein von mir sehr respektierter Drummer namens Danny Carey sagte einmal:


    "Ich bin nicht Drummer geworden um eine Maschine zu imitieren"

    Habe Interesse an jeglichen DW-trommeln (jazz cherry)!Bitte melden!

  • ich möchte noch hinzufügen, dass es jedem drummer selbst überlassen ist, welche position er in der band einnimmt.
    das hat nichts mit dem klischeehaften status des schlagzeugers zu tun imho.


    wenn einer es schafft herauszustechen, !ohne den bandkontext zu vernachlässigen (oder dadurch sogar zu verstärken, siehe DreamTheater)! dann hat er doch sein ziel erreicht.


    von drummer zu drummer unterschiedlich.


    lg danys 8)

  • Eigentlich geht es, wie ja alle überlesen haben, darum, dass man sich nicht idolartig auf einen Trommler versteifen soll- und schon gar nicht auf Dave Weckl. Das ist aber keinem aufgegangen, da ich es wohl so versteckt formuliert habe, dass alle nur auf die Metronomthese anspringen und dagegenschreiben.


    Na gut ist angekommen, dann sollte es vielleicht einen neuen Thread zum Thema : "nicht nur einem Idol hinterher eifern" oder ähnlichem geben...



    Falls es den nicht schon in den Daten- Katakomben des Forums gibt ?

  • Und was hat Fusionmusik mit Tanzmusik zu tun (die ich auch nur gegen Schmerzensgeld mache!): Es ist beides Musik, will also Zuhörer erreichen! Nik P. gelingt das hervorragend, und Mike Stern? (Die Welt ist halt ungerecht).


    LG


    Ob Musik immer in erster Linie Zuhörer erreichen will? In der Konsequenz dann vielleicht noch die grösstmögliche Anzahl? Ich glaube nicht, dass das der Ansatz und Antrieb aller Musiker ist. Glücklicherweise gibts da doch einige, die in erster Linie ihrem Anspruch genügen wollen. Wenn das Ergebnis ihrer Arbeit dann noch manchen Zuhörern gefällt, haben sie ihre Mission erfüllt. Wer ist eigentlich Nik P.?

  • Glücklicherweise gibts da doch einige, die in erster Linie ihrem Anspruch genügen wollen.


    Darf ich das so verstehen, drumrum, dass Du lieber mit hohem Anspruch für Dich selber im Keller rumwerkelst, als vor schnödem Publikum zu spielen? Hauptsache, selbstverwirklicht?


    Da fahre ich nun mal einen ganz anderen Ansatz. Keiner macht Kunst/ Musik/ whatever um sich darauf im Keller einen runter****. Und wenn doch, dann ist das meist auch Musik, die der Nachwelt nicht erhalten bleiben sollte- aus gutem Grund.


    LG

  • Darf ich das so verstehen, drumrum, dass Du lieber mit hohem Anspruch für Dich selber im Keller rumwerkelst, als vor schnödem Publikum zu spielen? Hauptsache, selbstverwirklicht?


    Da fahre ich nun mal einen ganz anderen Ansatz. Keiner macht Kunst/ Musik/ whatever um sich darauf im Keller einen runter****. Und wenn doch, dann ist das meist auch Musik, die der Nachwelt nicht erhalten bleiben sollte- aus gutem Grund.


    LG

    Eigentlich sprach ich erstmal ganz allgemein. Aufgrund so einiger akustischen Darbietungen, die ich bisher wahrnehmen konnte, kam ich zu dem Schluß, das es sicher nicht immer der Protagonisten primäres Ziel ist, das Bedürfnis der Zuhörermassen zu befriedigen.


    Wenn Du mich persönlich fragst - ich spiele Schlagzeug, weil ich es liebe. Mich interessiert bei diesem Ansatz NULL, ob andere damit zufrieden gestellt werden. Bei öffentlichen Darbietungen muss man dann natürlich mehr oder weniger Kompromisse eingehen. Ich würde aber auch spielen, wenn ich es ausschliesslich alleine machen müsste.

  • mein anspruch ist eigentlich immer der, das die musik dadurch das ich da mitspiele besser wird. rauszukriegen gilt es eben, welche zutat man in den topf werfen muss damits besser schmeckt. gut ist es dann eben, wenn man einen großen gewürzkasten dabei hat und nicht einfach ein viertelpfund fondor über alles schüppt und ruft: "das hat noch jedem geschmeckt". oder anders ausgedrückt: wenn dem team der tormann fehlt dann spiel ich torman. fehlt ein stürmer stürme ich, brauchts einen stürmer mit brasilianerzauber geb ich denen die nummer von einem brasilianerzauberer. funktioniert eigentlich ganz gut. wenn ich lieber stürmer sein will aber im tor steht keiner werde ich entweder gefeuert oder oliver kahn. beides finde ich nicht erstrebenswert.



    oder: wenn eine band besser spielt wenn ich metronom spiele und dadurch die songs besser werden, ja dann mach ich das doch. hans wanning hat mir als klavierleher mitgegeben das die musik dann kommt wenn das ego geht. und damit hat er in sehr vielen fällen sehr viel recht. jedenfalls liegt mir das wesentlich näher als diese ganze schwarztragenden finsterguckerkünstler mit sartre unterm arm. worum gings nochmal?

  • Wow! Tolle Beiträge, macht wieder mal Spaß, zu lesen.


    Mist, ich bin immer der, der ins Tor muß. Und wenn ich mal in den Sturm will, sagen die anderen immer, daß es nicht lohnt, weil das Spiel gleich vorbei sei.


    Die Null muß stehen
    fwdrums

    nontoxic: kurze lange CD-Pause

  • matz,


    besser hätte ich es nicht ausdrücken können- deswegen schließe ich mich an.

    Achso, ich hatte Deine Ansicht so verstanden, als sei es die ureigenste und einzige Aufgabe des Trommlers, den Time(tor)keeper zu machen und Du gerne auf "Wecklkrempel" (mal stellvertretend für "offenere Spielweisen")verzichten könntest (sowohl aktiv, als auch konsumierend) und deshalb mal eine entsprechende, allgemeingültige Definition vorgeschlagen hast.

    Und,drumrum,
    ich würde auch für mich alleine Schlagzeug spielen- gebe aber offen zu,
    dass es vor Publikum noch viel mehr Spass macht. Dir nicht?


    LG

    Im Idealfall sind dann in dem Moment verständnisvolle Zuhörer zugegen, wenn man möglichst kompromisslos die Musik spielt, die einem selbst gut gefällt.
    Mich drängts aber nicht wirklich dahin, den Rhythmusknecht in Reinkultur zu machen, bloss um irgendwo aufzutreten.


    Ich vermute, dass uns bei der Argumentation recht unterschiedliche Musikstile als Basis dienen, wobei ich aber ganz explizit Deiner Weckl-Beurteilung widersprechen will. Was Dir als unnötig und "überspielt" erscheint, ist für mich interessant und bereichernd. So unterschiedlich können eben Wahrnehmungen sein...

  • Ich vermute, dass uns bei der Argumentation recht unterschiedliche Musikstile als Basis dienen, wobei ich aber ganz explizit Deiner Weckl-Beurteilung widersprechen will. Was Dir als unnötig und "überspielt" erscheint, ist für mich interessant und bereichernd. So unterschiedlich können eben Wahrnehmungen sein...


    Nabend,


    nö, glaube ich nicht.


    Ich habe mich auf keinen Musikstil im Besonderen festgelegt, und mich spricht das, was Dave Weckl spielt in der Regel auch sehr an- habe mehrere seiner Solo- Cds und Chick Corea Krempel, ihn auch mehrfach schon live gesehen, ABER zumeist kickt mich das, was er da trommelt eher von einem "intellektuellen" Standpunkt aus. Es erreicht mein Herz und meine Gefühlswelt niemals in dem Ausmaß, wie es z.B. Rosanna tut. Klar hat es seinen Reiz, wenn er zum tausend und ersten Mal mal wieder die 1 versteckt und seine triolischen Heimer abzieht- aber manchmal beschleicht mich beim Hören das Gefühl, dass "miteinander musizieren" was anderes ist (und das hat nicht unbedingt mit der Anzahl der Noten zu tun!- Von wegen überspielt und so ;) ).


    Und es hat definitiv einen Grund, warum "Ottonormalhörer" bei der Musik oft sagt:" Mach mal den Krach aus!"- und der ist nicht, dass die alle keine Ahnung haben und da halt zu doof für sind!


    Nichtsdestotrotz halte ich Weckl für einen "Drummer's Drummer" , aber da gibt es halt inzwischen auch viele, von denen man sich inspirieren lassen könnte.


    LG

  • Es erreicht mein Herz und meine Gefühlswelt niemals in dem Ausmaß, wie es z.B. Rosanna tut.


    ist das gut oder schlecht? die wahre,emotional bewegte geschichte zu dem song gibt es hier


    ich möchte da eigentlich keine vergleiche ziehen, aber ich wüsste auf welcher seite ich kämpfen würde wenns um weckl band vs. toto ginge. :thumbup:

  • In einer Band Mucke machen ist Teamsport, Erfolg gibts nur wenn alle an einem Strang ziehen und für einander arbeiten, Diven erschweren das Leben.
    Die Motivation sind Punktspiele, also Auftritte vor Publikum, die Punkte gibts dafür wie gut die Band/Mucke beim Publikum ankommt.
    Der Trommler ist der klassische Sechser, der Arbeiter im defensiven Mittelfeld, der von den Kameres selten eingfangen wird weil unauffällig,
    dessen immens wichtige Arbeit von Experten aber hoch eingeschätzt wird.


    Und eben dieser Sechser ist es auch gewohnt, sein Ziel mit Ellenbogeneinsatz zu erreichen. Für die modern Erzogenen: Das ist dort wo die Arme den Knick haben. :P

  • ... aber manchmal beschleicht mich beim Hören das Gefühl, dass "miteinander musizieren" was anderes ist (und das hat nicht unbedingt mit der Anzahl der Noten zu tun!- Von wegen überspielt und so ;) ).

    Mir erscheint es eher, als hätte Mr. Weckl jeden einzelnen Ton von irgendwelchen Musikern verinnerlicht. Von unpassend und "Nicht-Musikmachen" in diesem Sinne kann ich jedenfalls erst reden, wenn über Jazzgedudel ein blastbeat gelegt wird. Aber doch nicht, wenn ich bewusst mitbekomme, dass da jeder Aktzent mitgenommen wird und sich da jegliche Note scheinbar doch irgendwie im Gesamtbild positiv integrieren kann - für mein Empfinden zumindest.


    Und das ist genau der Punkt, an dem ich sage, dass Schlagzeugen nicht mit der Funktion eines Metronoms verglichen werden kann. Ich stimme in diesem Moment auch den Leuten zu, die sagen, dass das Schlagzeug nur deshalb mit diesem Gerät in Verbindung gebracht wird, weil sich der Klick dieses Teils nach irgend einem perkussiven Instrument anhört - so ungefähr ... Ich fände es zumindest weniger aufregend, wenn ich bei den Yellowjackets (wo Weckl im Übrigen nicht trommelt, nur um das irgendwie im Gleichgewicht zu halten ;) )einen Buff-Zack Groove serviert bekäme. Da würde mir jeglicher Drive, jede Fülle und Ausgeglichenheit fehlen.

    2 Mal editiert, zuletzt von kotor.useR ()

  • aber ich wüsste auf welcher seite ich kämpfen würde wenns um weckl band vs. toto ginge. :thumbup:


    Und genau darum geht es nicht, war nur ein Beispiel von vielen- aber ich gebe zu, bei der hier herrschenden Totogegnerschaft schlecht gewählt. ;) Es geht um was anderes- es geht auch darum, wie Menschen Musik wahrnehmen bzw. nicht wahrnehmen.


    Wo wir dabei sind: drumrum- das Beispiel haut mich ja mal so was von gar nicht vom Hocker- emotionale Beteiligung geht gegen null und der intellektuelle Staunfaktor ist auch nicht gerade spektakulär. Muss es aber auch geben, es kann nicht allen alles gefallen. Und das haben die Jungs auch gar nicht zum Ziel- von daher konsequent umgesetzt. :thumbup:


    Gast: Unsere Meinungen werden nicht übereinander kommen, aber das müssen sie ja auch Gottseidank nicht. Ich sehe das Getrommel von Mr. Weckl halt inzwischen etwas kritischer, nachdem ich da auch mal eine Zeit lang drauf abgefahren bin. Es gibt wichtigeres und das ist gut so! Es geht auch nicht darum, von einem Extrem ins andere umzuschlagen, zwischen Buff- Zack und Weckl ist noch genug Raum, den man kreativ und musikdienlich ausfüllen kann.


    Und bevor jetzt wieder die Weckl-Fans aufschreien: Damit möchte ich good ol' Dave keinesfalls unterstellen, dass er nicht auch musikdienlich spielen kann und es auch tut! Nur imho vergisst er es manchmal. ;)


    Nennt mich unwissend :P .


    LG

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