Neben der Vorgabe des Tempos (muss gar nicht knallhart 100% richtig durchgeboxt werden, Schwankungen sind teils erlaubt oder erwünscht) ist für mich eine entscheidende Aufgabe des Drummer, die komplette Banddynamik zu lenken.
Außerdem ist für mich das Schlagzeug zu großen Teilen für die musikalische Gestaltung eines Songs verantworlich. Das kann durch einen coolen Groove, ein gutes Fill, die Verwendung ungewohnter Sounds oder wiederum durch Dynamik passieren. Schonmal Gänsehaut bekommen, nur weil man beim Backbeat mit seinen Rods in einer lauten Passage des Songs auf Rimshots gewechselt hat?
-
-
nimm dir mal irgend nen song und trommel dazu. Jede note die du anders setzt verändert den Eindruck den der zuhörer vom Song hat enorm.
Du hast als Schlagzeuger nahezu unendlich viele möglichkeiten ein musikalisches Stück zu ergänzen/verpacken.
Du kannst zum beispiel über ne melodie von scooter einfach metronom-like die bassdrum durchstampfen. Wenn du aber über die gleiche Melodie nen Blastbeat spielst erscheint das gesamtwerk völlig anders. -
Der Drummer ist der Schafhirte und hält die Herde zusammen...
Eine der wichtigsten Aufgaben der Rhythmsection (meistens Bass und Drums) ist es, dem Rest der Band ein solides Fundament zu bieten, dazu gehört auch der Job des Timekeepers...
Das war zumindestens in den letzten 25 Jahren, in denen ich die Trommeln schlage, so....
Schön treffend gesagt. Ich probe seit jeher mit meinen Bands immer wieder mit Click für alle über die PA, konstant so 5 -10 Proben nacheinander. In jeder Band wo ich das zum ersten mal anbrachte kam bisher der gleiche Kommentar: "...fürs Tempo bist doch Du zuständig...", kurz: die hielten mich für ihr Metronom. Dem habe ich dann immer widersprochen und die meisten haben es dann auch eingesehen. NICHT eingesehen haben es immer die Sängerinnen (NIE Sänger), die komischerweise das mieseste bis gar kein Timing hatten.
Das Ergebnis war immer dasselbe: besserer Groove, tighteres Feeling, Klarheit über rhythmisch eher komplizierte Stellen.
Ich sehe mich nicht als Metronom. Als Timekeeper schon, das ist für mich ein kleiner aber feiner Unterschied. -
-
MTV pur, in all seinen Facetten in 3 Minuten zusammengefasst. Herrlich.
-
wenn ich das selbe playback einmal mit click und einmal mit schlagzeugspur höre, ist doch schon alles klar ...
-
Wir Trommler sin keine Metronome, wir sind "Wild Things"!
Den ersten Teil des Satzes sollten Dirigenten in ihrer Ausbildung mindestens 1000x schreiben müssen bevor sie auf irgendeine Kapelle los gelassen werden.Ein zum Metronom degradierter Trommler.
-
TACH,
dann melde ich mich hier auch mal zu Wort, den indirekt bin ich für das Entstehen dieses Threads verantwortlich- diese von vielen als sinnlos bewertete Aussage ist im Rahmen einer Diskussion mit Gast nämlich auf meinem Mist gewachsen.
Zuesrt war/ist mir mal klar, dass hier ein Aufschrei der Entrüstung durch das Forum gehen würde/wird, da die Aussage den Kern eines bei Trommlern weit verbreiteten "Minderwertigkeitskomplexes" trifft (Wem der Schuh passt
Sind wir Musiker oder nicht? Wenn man alle Parameter wie Dynamikgestaltung etcpp. mit einfließen lässt, muß die Antwort natürlich : JA! lauten.
Im Rahmen der Diskussion zwischen Gast und mir habe ich diese Parameter aber mal bewusst zur Seite geschoben und das Problem auf den Kern runter gebrochen.Was ist unsere Hauptaufgabe? Richtig,das Timing vorgeben/ halten. Welchen Job hat ein Metronom? Das korrekte Timing liefern!
Merkste wat?
So gesehen stehe ich zu 100 % zu meiner gemachten Aussage, die sich unter anderem darauf bezog, was Herr Weckl (den ich für einen sehr guten Trommler halte!) eigentlich so macht, wenn er mit Mike Stern musiziert? Kommt er dieser unserer Hauptaufgabe nach?
Imho NEIN, streng genommen hatte ich den Eindruck, dass in der Band drei Leute solieren, während der Bassist versucht, das Ganze ein bisschen zu erden. Ej- Geschmäcker sind halt verschieden!
Ich sehe das halt so, und das wird bestimmt den einen oder anderen Dave- Weckl- Fan am Gemüt kratzen, der meint, dass das, was der Dave da so abliefert das Nonplusultra der Trommelkunst darstellt- was es technisch betrachtet vielleicht sogar tut, aber musikalisch betrachtet? Können die Songs von Mike Stern wirklich nur funktionieren, wenn ich sie Wecklartig mit möglichst vielen Verschiebern und Beats vollknalle?
Und sollte man nicht eher versuchen, sich von vielen Trommlern beeinflussen zu lassen (klaue niemals nur bei EINEM!), als seinem absoluten Idol nachzueifern? Kann ich wirklich einem Steve Gad trommlerischen Finesse absprechen, weil er unsere Hauptaufgabe mit Bravour und Geschmack erfüllt?
Davon abgesehen finde ich es aber toll, dass Denkprozesse in Gang kommen- und das tun sie anscheinend!
Insofern hat meine These ihren Sinn und Zweck erfüllt!
LG
-
Im Rahmen der Diskussion zwischen Gast und mir habe ich diese Parameter aber mal bewusst zur Seite geschoben und das Problem auf den Kern runter gebrochen.Was ist unsere Hauptaufgabe? Richtig,das Timing vorgeben/ halten. Welchen Job hat ein Metronom? Das korrekte Timing liefern!
Das sehe ich nicht so, natürlich ist der Schlagzeuger auch für Timing verantwortlich (aber auch die Kollegen vorne). Aber er spielt mit seinen Instrumenten mit den Anderen mit, auch er macht Musik, bzw. trägt zur Musik bei.
Die Parameter wie Dynamikgestaltung usw. kann man nicht zur Seite schieben, da sie zu den Aufgaben eines Schlagzeugers und zum gesamten Gefüge der Musik dazugehören. Das macht die Musik aus.
Ansonsten nimmt man den "Songsmith".stiegl
-
Hi stiegl,
natürlich trägt der Schlagzeuger zur Musik bei- aber vom Ursprung her ist das nicht seine Aufgabe. Die Time zu halten schon- siehe Metronom ;).
LG
-
Was ist denn die ursprüngliche Aufgabe des Schlagzeugers? Seit wann ist diese (zeitlich) bekannt? Hat sich die Aufgabe des Schlagzeugers nicht im Laufe der Zeit erheblich geändert?
-
Genau das glaub ich eben nicht, alle Beteiligten sollten in der Lage sein das Timing zu halten - auch wenn der Drummer vorgibt.
Ursprung? , das erste Musikinstrument waren Trommeln soweit ich weiß.
Das Timing ist eine Aufgabe, vor allem soll er aber zur richtigen Zeit das richtige spielen (Dynamikgestaltung). Er sollte alle darauf vorbereiten das jetzt was besonderes kommt (das Solo, die Bridge,...). Soll Akzente setzen, zur richtigen Zeit Bumm Tschak spielen, beim Refrain dann Bumm Bumm Tschack, usw.Ein Kollege hat ja schon vom Unterschied eines Liedes mit Metronom ohne Drummer und mit Drummer ohne Metronom geschrieben.
stiegl
-
Natürlich hat sich die Aufgabe des Schlagzeugers inzwischen gewandelt, das möchte ich auch nicht in Abrede stellen. Es geht ja eigentlich um was ganz anderes.
In der Bigbandmusik war der Schlagzeuger auch der Motor, der die Time zu halten hatte. Da kommen wir doch irgendwie alle her, auch wenn wir uns "weiterentwickelt" haben.
Trotzdem: Sollen wir jetzt, da wir über mehr Selbstbewußtsein verfügen denn immer nach dem Motto spielen: Viel hilft viel ? Und das macht meiner Ansicht nach der Dave W..
Ist er damit die Blaupause für den modernen Trommler?
Ich glaube, nein. Andere glauben ja.
Was meinst Du?
LG
-
Bei Bigbands gab/gibt es doch immer einen Dirigenten oder "Stabfüherer" oder so, James Last und Max Gregor (richtig geschrieben?) usw..
Dazu gespielt (getrommelt) gehört das was dazu passt, hangt vom Musikstil, usw. ab. Das kann von Pinkel/Bierpause des Schlagzeugers bis zum Ganzvielhilftnochmehr reichen. Deshalb sitzt ja der Schlagzeuger dabei und kein Metronom (oder Drumcomputer - der in manchen Stilen dabei ist).
Glaube ich als Hobbylaie zumindest.stiegl
-
Ich weiß ich steh damit etwas allein auf weiter Flur, bis jetzt zumindest, aber ich glaube es geht um weit mehr.
Man emtwickelt sich als Person soweit, als bis man auf dem Gebiet des Rhythmus forscht. Man erforscht beim Spielen den Rhythmus, ist kreativ und es ist, speziell am drum set 100% Forschung möglich. Das gibt es nirgendwo anders in Kunst, Handwerk und/oder Wissenschaft.
Das ist nicht mein Antrieb, weil, ich finde Schlagzeug spielen einfach unglaublich entspannend, aber sicher ist dieses 'relaxen' auch nur um so möglicher, je weiter man vertsteht worum es geht bzw. was passiert.
Ansonsten wenn man denken würde es 'passiert einem etwas', dann wäre das sicher so nicht möglich.
Steve
-
Der Drummer ist fuer den "Groove" zustaendig.
"Groove" ist aber mehr als das rythmisches Geruest. Groove ist auch ein Feeling, das der Drummer durch
Auskleiden des Basisrythmus mit Licks, Offbeats, Flams, Ghostnotes usw. erreicht und mit Akzenten
und Variationen in der Dynamik die Hoehe- und Wechselpunkte des Werkes unterstreicht.Fuer die Mitmusiker ist das rythmische Geruest wichtig (=Metronom), fuer das Publikum
die musikalische Gesamtdarbietung also das Zusammenspiel der gesamten Band wobei
der "verzierte" Rythmus ein Teil des Ganzen ist.In manchen Musikstilen kann diese Funktion z.B. auch durch den Pianisten oder einen Saenger
erfuellt werden. Man denke an Ragtime oder A-Capella.just my 2e-2$
- Juergen -
-
Meiner Meinung nach sind wir Trommler, Percussionisten etc. andere Musiker als die Saitenzupfer, Bläser, Sänger usw. aber nicht KEINE Musiker.
Wir sind für den Rhythmus zuständig und die anderen für die Melodie.In meiner Band sehe ich mich als Moderator, sehe zu, dass der Zeitplan eingehalten wird, alle Tagesordnungspunkte in der richtigen Reihgenfolge zum richtigen Zeitpunkt bearbeitet werden und fange die Leute ein falls sie zu sehr vom Thema abgekommen sind. Ich habe also keine Minderwertigkeitskomplexe, halte mich aber auch nicht für wichtiger als andere denn Schlagzeug alleine will kein Mensch hören.
Meine Grenze zu den Melodiemenschen ist erreicht wenn einer sagt "Wir fangen mit dem Part in "F" an!" und ich nicht weiss wo das sein soll.
Die anderen kommen bei mir an wenn sie nicht wissen wie bestimmte Parts/Pausen gezählt werden o.ä.
Und trotz mehrerer Aufforderungen meinerseits haben die Jungs noch nie zum Bum-Tschak aus dem Casio Keyboard geprobt, geschweige denn zu einem Metronom.Früher gab es in meiner Band manchmal Tendenzen zur Geringschätzung gegenüber meiner Tätigkeit. Betreffende Personen lässt man dann im geeigneten Moment mal auflaufen, das hilft.
Gruß
JanD -
Irgendwie ist der Thread nen bisschen konfus. Was hat die Frickelei die Weckl bei Mike Stern abliefert mit nem Metronom zu tun?
Sollte er einfach Buff Zack spielen ?Ansonsten muss ich Olly beipflichten, ich hatte früher auch oft das Problem, das Mitmusiker mich als ihr Metrom missbrauchen wollten, aber selber schwankten wie ein Elbkahn.
Timing macht die ganze Band, klar ist eine Kapelle mit untighten Saitenzupfern und tightem Drummer weiter vorne als andersherum, je nach musikalischer Situation ist es aber auch nicht (nur) des Drummers Aufgabe die Time zu machen. In meiner Swing Kapelle macht z.b. ganz klar der Kontrabassist den Puls. Insbesondere wenn es sehr ruhig mit Besen zur Sache geht.Grüße
Christoph
-
ich finde die diskussion wie auch den threadtitel nach wie vor schwachsinnig.
lg danys
-
Danke für die Info, Dany.
Jetzt mitmachen!
Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!