Schlagzeuger = Metronomersatz?

  • Tag zusammen,


    mich würde interessieren, was allgemein von der (provokanten?) These gehalten wird "Der Schlagzeuger ist ein (oder nur) Metronomersatz!"
    Nach einer Unterhaltung kamen mir ein paar Gedanken ... als was seht ihr das, was ihr da tut?
    Macht ihr das nur, damit die Restmusiker auch schön straight spielen? Ist das von Musikrichtung zu Musikrichtung verschiedenen?
    Vielleicht erklärt mir das jemand ...

    2 Mal editiert, zuletzt von kotor.useR ()

  • Meiner persönlichen und subjektiven Meinung nach gehört es zu meinen (Haupt-) Aufgaben als Trommler, der Band das "richtige" Tempo vorzugeben für einen Song und dieses Tempo meist auch konsequent und ohne Schwankungen über den Song zu halten. Das hat schon etwas von einem Metronom. Wobei ich als Trommler auch mal Musiker wieder "einfangen" muss. Das macht ein gnadenlos Metronom natürlich nicht...


    Das kann natürlich nicht für jeden Song, für jeden Stil und für jede Band gelten. Ich sehe für meinen Teil im berüchtigten "Pop-Rock-Cover-08/15-Bereich" meine Aufgabe persönlich schon darin. Ich lasse mir trotzdem nicht nehmen, einzelne Songs in der Probe wie auch live nicht dieser Vorstellung zu unterwerfen, sondern bewusst Gas zu geben....

  • Ich sehe das ganz ähnlich wie Seven.
    Als Schlagzeuger ist man mMn das "Timing- Bindeglied" zwischen den Musikern in der Band und muss das ganze ein wenig zusammenhalten. Nichtsdestotrotz finde ich Mitmusiker die ohne Metronom bzw Schlagzeuger arge Timingprobleme haben und oder grundsätzlich nicht wissen, wo man ist, ziemlich hinderlich.

  • ich sehe es ähnlich wie seven. eine art metronom ist man ja schon.
    aber meiner meinung nach geht das noch weiter. ohne drums klingen die songs (zumindest in bestimmten genres) einfach scheiße unvollständig.
    da muss eine drumline drunter sein, sonst ist da kein grundgerüst drin. und wenn das schlagzeug dann noch einen super sound hat, dann ist das auch nur eine bereicherung für den gesamt-sound.


    so sehe ich das.

  • wenn deine Mitmusiker das als deine Hauptfunktion in der Band ansehen, dann brauchen sie ganz dringend ne Zeitlang das Original zum üben - und zwar nur ;)

  • ohne fundierten puls keinen rhythmischen bezug aller instrumente untereinander.
    das ist unsere aufgabe in erster linie und alles andere wie fill ins, metrische modulationen und was weiß ich nicht, kommt später.
    wir geben die zeit an und spielen mit dieser rum.
    nehmen dieses netz von subdivisonen auseinander zeigen, anderen was es dazwischen gibt.
    aber in erster linie, hahaha, zeigen wir wo das alles anfängt!

    i´ll sleep when you are dead!

  • Was ein herrlich sinnloser Thread :Q


    Wenn man nur Metronomersatz ist braucht man ja nicht spielen.

    "Welches Pumporgan des Menschen ist hauptsachlich für den Blutumlauf verantwortlich?" - "Die Milz!"
    (siehe: Wildecker Milzbuben mit ihrem Hit Milzilein, Milzinfarkt oder Doppelmilz)


    "Ob-La-Di, Ob-La-Da, life goes on, brah"

  • Wenn die Erklärung für dich so auf der Hand liegt, ist das gut, aber wenn man ein bisschen drüber nachdenkt, verschiedene Perspektiven betrachtet und sich nicht mit einem Brett vorm Kopf der Frage gegenüber stellt, ist die eigentlich ganz und garnicht sinnlos.
    Psycho, aus der Band war das zum Glück niemand. :D

    Einmal editiert, zuletzt von kotor.useR ()

  • Hallo,


    ich bin ein großer Freund des Originals.


    Wer einen Taktgeber braucht und den Schlagzeuger dafür hält, hat von Musik keine Ahnung. Das meine ich mit tiefstem Ernst.


    Dass in der Popularmusik (komischerweise gibt im Orchester ja jemand anderes den Takt vor!) der Trommler mit den Stöcken klopfen darf, liegt hauptsächlich daran, dass er welche hat und es in der Popularmusik (manchmal bedauerlicherweise) üblicherweise ein rhythmo continuo herrscht, an dem der Schlagzeuger mit seinen Instrumenten (ja, es sind mehrere) der Hauptbeteiligte ist.


    Im klassischen Bereich sieht das schon wieder ganz anders aus. Da gibt es doch glatt Anfänge ohne Geklopfe und es passiert durch Blicke und das Tempo ist ein Aspekt der Dynamik.


    Musik ist ein weites Feld und besteht nicht nur aus Uff-Tschak.


    Grüße
    Jürgen


    PS
    Ich widerspreche damit bewusst Seven, chrisslbüble, haterdude sowie cancer und pflichte ausdrücklich Psycho, maxPhil und Anthrax bei, wobei das Argument des Ersteren die Sache auf den Punkt nagelt (in the pocket sozusagen).

  • Ich bin ebenfalls nicht der Meinung, dass das der Fall ist ... ich finde den Thread auch deshalb nicht sinnlos, weil er Grundsätze hinterfragt. Die mögen für die einen so selbstverständlich sein, dass sie seit Jahren keinen oder noch nie einen Gedanken daran verschwendet haben ...


    Wer das gesagt hat ist letztendlich Wurscht ... der Unterschied zum Metronom sei einfach, dass es grundsätzlich mehr Spaß mache mit einem Menschen zu spielen und dieser, wenn nötig, auch reagieren kann - das ist alles.

  • Doch die Frage ist durchaus sinnlos; entweder man nimmt den Begriff sehr eng (Metronom = künstlicher Taktgeber), dann ist die These Unsinn oder man interpretiert den weitläufig und kann damit Gott und die Welt einbeziehen. Ein Schlagzeuger ist im weiteren Sinne ein Taktgeber, mal mehr, mal weniger maschinell, aber niemals ein Metronom. Ein Metronom macht nämlich keine Musik!

  • Auch ein Drumcomputer (der da oben im Übrigen auch erwähnt ist ...) kann die Aufgabe eines Metronoms erfüllen ... er ist ebenso elektronisch und unmenschlich gesteuert wie ein Metronom - und der direkte Zusammenhang bzw. die Ähnlichkeit zwischen Drumcomputer/Mensch gegen Metronom/Mensch ist wiederum größer. Dass mittlerweile ein 'Laid Back' oder 'On Top' und der ganze Krimskrams simuliert werden kann, lassen wir mal weg.


    Grundsätzlich ging es darum, ob man im Fusion tatsächlich das braucht, was Weckl da macht? Oder die Hälfte davon? Würde das Grundpattern des Jazz auf dem Ride, die durchgängige Viertelbassdrum und ab und zu ein kleiner Aktzent auf der Snare nicht reichen? Schließlich ist das alles, was den Puls angibt und somit wäre die Aufgabe des "Taktgebers" gedeckt.

    2 Mal editiert, zuletzt von kotor.useR ()

  • Ich finde es (im Studio ist es was anderes!) nicht weiter schlimm, wenn der Drummer etwas Timingprobleme hat (ohne Metronom im Ohr) und solange es sich so in Grenzen hällt, dass es keiner Merkt, ist es ok, ich finde die Drums sind nicht nur Metronomersatz, sondern schaffen für einen Song das Fundament des Sounds.

    "Freibier für alle, der letzte zahlt!"
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    Dieser Beitrag wurde bereits 347921 mal editiert, zuletzt von »Mb10« (Heute, 14:19)

  • Nur Metroonom zu sein, dass ist meiner Meinung nach nicht die Aufgabe eines Schlagzugers.
    Ich sehe uns mehr als flexible, dynamische Energie-Lieferanten und Spannungsgeneratoren. Der Motor der Band
    Mein Spiel z.B. wird als sehr musikalisch und groovig bewertet, allerdings schwanke ich dafür sehr im Tempo....
    Man muss auch sehr zwischen Tempo- und Energieverlust unterscheiden.


    Wenn ich einfach nur Metronom sein will, dann schleppe ich doch nicht das ganze Grümpekl mit........dann reichen auch zwei Stöcke.


    MfGroove
    Panikstajan

  • Aber ein Drumcomputer ist kein Metronom, deshalb heißt der auch anders :) . Das simulieren von Feelings zeigt doch gerade die Unterschiede zwischen einem Schlagzeuger und einem Drumcomputer auf. Aber das ist eine andere Baustelle und mMn geht jetzt vieles durcheinander und die Antworten werden beliebig.
    Ein Metronom ist nur ein abstrakter Taktgeber, dass der Schlagzeuger befüllen kann (denn es geht auch ohne künstlichen, nur mit innerem Taktgeber). Am ehesten würde ich hier noch die Antagonisten Abstraktum/ Konkretum oder Theorie/ Praxis als adäquat heranziehen.


    Ob man letztlich viel oder wenig spielt hat doch mit einem Metronom wenig zu tun, DAS ist doch eine reine Geschmacksfrage.

  • Drummer = Taktgeber, Keys = hohe Töne, Bass = tiefe Töne, Guit = schräge Töne!
    Und wer ist für die Musik zuständing?


    Mit dieser Funktionalen Zuordnung der Musiker kömmt man nicht weiter.


    Der Drummer hat meiner Meinung nach nicht den Job den Takt oder das Tempo vorzugeben. Diese Dinge sind durch das Stück vorgegeben.
    Als Drummer sollte man sich danach halten was das Stück braucht um gut oder besser zu sein. Mal muss der Rythmus knallhart durchgepielt werden oder mal nur subtil angedeutet werden.
    Wie sich Bands anhören die den Drummer als Metronomersatz sehen, will ich gar nicht wissen.

  • Wenn das einer meiner Bandkollegen zu mir sagen würde, könnte er sich eine andere Kapelle suchen. Oder eben ein anderes Metronom. Das Schlagzeug ist wie Gitarre, Bass usw. ein vollwertiges Instrument und kann einem Song eine besondere Note verleihen und ihn in eine Richtung vorwärts schieben.


    Gab es nicht mal diesen Witz, was der Vorteil eines Drumcomputers gegenüber einem Schlagzeuger ist?
    Antwort: Die Drummachine spielt sauber, furzt nicht im Proberaum rum, frisst dir nicht den Kühlschrank leer und treibt es nicht mit deiner Frau.


    Wer redet da noch von Taktmaschinenersatz?

  • Der Drummer ist der Schafhirte und hält die Herde zusammen...


    Eine der wichtigsten Aufgaben der Rhythmsection (meistens Bass und Drums) ist es, dem Rest der Band ein solides Fundament zu bieten, dazu gehört auch der Job des Timekeepers...


    Das war zumindestens in den letzten 25 Jahren, in denen ich die Trommeln schlage, so....

    "Fills bring thrills but grooves pay bills"

    Einmal editiert, zuletzt von drum-maniac ()

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