Sich an den heute verfügbaren Software-Samplern zu orientieren halte ich persönlich für falsch, da diese für einen anderen Zweck geschrieben wurden, als von einem Drummer per MIDI gespielt zu werden: sie sind für Studioproduktionen gedacht und ermöglichen ein einfaches Aufnehmen von Drums (in hervorragender Qualität!) zu ermöglichen. Den Ingenieur interessiert die Ladenzeit nicht. Er drückt auf "REC" sobald geladen ist, der Rest ist programmiert
Morgen jesses,
genau das ist doch der Ansatzpunkt für eine Neuorientierung am Markt. Stellt man den Software Entwicklern eine leistungsgerechte, robuste und sehr zuverlässige Hardware Plattform zu Verfügung, kann man jene virtuelle Libraries genauso gut für Echtzeit Live/Bühnenbetrieb und zu täglichen Übungszwecken einsetzen. Das muss doch das Ziel eines solchen Projektes sein!
Und ich bleibe weiterhin bei meiner Meinung, dass neue E-Drum Technik nur dann eine positive Perspektive am Markt erhalten wird, wenn man die Hardware Hersteller übergreifend und Jederzeit mit unterschiedlichsten Klangbibliotheken "füttern" kann. Denn: Kaufe ich mir Heutige Modultechnik bin ich zwangsläufig an dessen Hersteller eigenen Sounds gebunden. (ich würde eher sagen hilflos ausgeliefert) Wozu das führen kann wissen Wir hier im Grunde genommen Alle. Einen gesunden - und für Anwender/Käufer sehr wichtigen - Konkurrenzkampf der Hersteller herrscht nämlich seit einigen Jahren nur im virtuellen Drum-Software Segment und auch nur hier werden dadurch in kürzeren Entwicklungszyklen leistungsfähige "Features" und innovative Produkt Erneuerungen zu erwarten sein. Das ist ja der Grund, warum ich hier bekanntlicher Weise der Derzeitigen Modultechnik absolut kritisch gegenüberstehe.
Man möge sich doch noch mal vor Augen führen, dass z.B. ein TD-12/20 Modul nichts anderes als ein kleiner Computer ist. Deswegen kann ich den Hinweis "Man möge Bitte nicht Äpfel mit Birnen vergleichen" überhaupt nicht nachvollziehen. TD-12/20 Module sind genauso Birnen wie auch virtuelle Klangerzeuger Birnen sind! Nur mit dem entscheidenden Unterschied, dass dann Derzeitige Module als alte und "verfaulte" Birnen zu bezeichnen sind. Man möge sich mal weiter vorstellen, dass ein Computer Händler einen alten "486er" PC für 1000.- EURO in Sein Verkaufsregal ausstellt. Diesem Händler würde mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit umgehend eine Strafanzeige wegen Betruges ins Haus "flattern"!
Und genau so stellt sich nämlich für mich die Derzeitige Situation im E-Drum Segment dar: Ein Rechenkern im Innern eines TD-12/20 Moduls ist von der Leistungsfähigkeit in etwa mit einer alten "486er" Intel CPU zu vergleichen und daher aus Heutiger Sicht als völlig inakzeptabel zu bezeichnen! (Auch wenn die Algorithmen der CPU für Audio Datenströme optimiert sind) Das gleiche trifft auch auf die Speicher Technik und deren Kapazität zu. Genau hier muss der Hebel angesetzt werden!
Die einzelnen Computer Hardware Komponenten sind dafür Heutzutage schon in ausreichernder Leistungsstärke vorhanden. Ich würde sogar soweit gehen wollen, dass man mit heutiger Technik ein System erstellen könnte, welches komplett passiv gekühlt ist und ohne bewegende Komponenten (SSD Speicher usw.) auskommen würde und damit in das Segment der Modultechnik Einzug halten würde. Nur eben mit ganz anderen Leistungswerten!
Ich bin mir da ganz sicher: Jeder überzeugter V-Drum User würde mit "Kusshand" sofort auf virtuelle Libraries wie etwa Toontrack Superior 2.0 umsteigen, wenn diese auf "Knopfdruck" spielbereit zur Verfügung stehen würden! Und damit währen für mich die Herausforderungen für der nikolaus doch deutlich umrissen. Würde diese "Company" ein solches Produkt anbieten können, würde der gesamte E-Drum Markt mal so richtig mächtig in Bewegung kommen!
Gruß
Trommeltotti