Altes Pearl (Fiberglas / Holz Kessel) aus den 70´igern restaurieren - JA - als E-Drum

  • Aktuell: 11.04.2017


    Dieses Projekt ist lange her und das Set war bis jetzt tatsächlich gut gelagert...


    Jetzt wird es doch noch restauriert, allerdings zum E-Drum!


    Die Begründung ist ganz simpel: Die Kessel waren zum Teil doch schon so beschädigt, dass nur ein massives Abschleifen hilft. Das da noch ein akzeptabler akustischer Klang gerauskommt, darf bezweifelt werden. Deswegen wurde das Ganze auch nicht weiter verfolgt.
    Nun aber, aufgrund der Tatsache, dass ich sowieso nach einem neuen E-Drum Ausschau halte, kommt das Set doch noch zu neuem Glanz...


    Ich werde hier, wie ursprünglich geplant, den Fortschritt dokumentieren. Es gibt ein paar Gestaltungsideen und es sollen so viele Originalteile wie möglich erhalten bleiben.



    Originaltext:


    Hallo,


    mein erstes Drumset war eins von Pearl mit Fieberglas Holz Kesseln aus den 70´iger Jahren. Ursprünglich war es gelb und wurde dann mit roter Folie überzogen.


    Ich konnte mich nie von den Kesseln trennen (auch sämtliche Einzelteile sind noch vorhanden und sauber verstaut). Es ist komplett auseinandergenommen gelagert. Ich möchte es ggf. restaurieren lassen. Teilweise sind die Kessel vorsichtig von der Folie befreit worden, es hat aber nicht restlos funktioniert. Durch den inneren Fieberglasüberzug sind die Kessel ziemlich stabil und belastbar. Ich wusste auch einmal, welches Set es genau war, allerdings kann ich keinen alten Pearl Katalog aus der Zeit mehr finden (irgendwo habe ich noch eine Kopie davon...).


    Meine Frage ist jetzt, ob Ihr einen Drum Restaurator kennt bzw. ggf. eine Firma empfehlen könnt. Optimal wäre es innerhalb von NRW, noch besser im Ruhrgebiet ;)

    Infos zu mir und privatem Schlagzeug Onlineunterricht auf: Drumming.de

    Einmal editiert, zuletzt von Webfox ()

  • @twostroke: plagt dich die mangelnde Rechtschreibung des Themenstarters oder was willst du uns jetzt mit dem Beitrag sagen?!


    Zum Set/Themenstarter: Details gibts im Drumarchiv zu finden, in einem der Pearl-Kataloge ist, glaube ich, was zu finden.


    Falls du, was ich deinem Post entnehme, den Namen der Serie suchst: Die hieß "Wood Fiberglass". Steht da aber eigentlich auch drauf, zumindest auf der Bassdrum.

    Wehret den Anfängen: keine Macht dem Jazz!

  • Sorry, aber die Wood-Fiberglas Dinger die klangen fürchterlich (furztrocken und tot, da bekam man schon mal das Wut"fieber" :Q ) - ich glaube, da lohnt eine Restaurierung nicht wirklich.


    Wer weiss, vllt ist es sogar mein altes Set - ich hatte mal eins in Kanarienvogel-Gelb.

  • Hallo,


    schließe mich Hammu an. Du liegst mit Folie und Arbeitszeit locker bei Kosten in Höhe
    von EUR 300, vermutlich sogar bei dem Doppelten, je nach Arbeitsaufwand.
    Das würde ich wirklich nur machen, wenn mein Herz sehr an dem Set hängen würde.
    Ansonsten: vergiß es. Die "Wood Fiberglass"-Serie war nun nicht gerade die Top-Serie
    von Pearl. - So, wie Du das Set beschreibst, ist es derzeit keine EUR 100 wert.


    Gruß - R.

  • Naja, da er sich die Mühe gemacht hat, und da er das gesamte Set (siehe Eingangspost) komplett eingelagert hat, wird er da wohl schon ein wenig dran hängen.


    Aber die Argumentation mit den Kosten gegen den Wert ist nicht ganz von der Hand zu weisen, wenn schon Restauration, dann die vielleicht selber durchführen? Gerd von ST-Drums hat da auch schon einige Videos zum Thema gemacht:


    http://www.stdrums.de/ ->"Tips + Tricks-page" und dort "how to recover a drum" ( 16..18 ) anschauen.


    edit: "8"+ ")" = "8)". Grr...

    Wehret den Anfängen: keine Macht dem Jazz!

  • Hallo und vielen Dank für Eure Hinweise! Ich habe die entsprechende Katalogseite gefunden. Es ist das F-624 Pearl Set mit zwei Standtoms.


    Und ja, mit dem Set verbinde ich sehr viel, daher ist es mir eine Restaurierung wert. Nach den super Informationen von stdrums überlege ich nun doch, selbst an die Sache heranzugehen. Ich habe mehrere befreundete Schreiner (und deren Werkstätten ;) ) und daher überlegen wir, das Set zu lackieren, statt mit Folie zu arbeiten. Mal sehen, was möglich ist...

    Infos zu mir und privatem Schlagzeug Onlineunterricht auf: Drumming.de

  • Hallo,


    ja ich werde wohl eine kleine Doku von der Restauration machen. Ich habe gerade noch festgestellt, dass eine der Standtoms in einem erbärmlicheren Zustand ist, als ich in Erinnerung hatte. Bei dieser ist nicht nur die letzte Folie ab, sondern leider auch die erste Schicht des Kessels stark beschädigt. Ursprünglich war es ein gelb foliertes Pearl. Als ich es kaufte, war es ein rot foliertes. Ich habe die Folien nur teilweise entfernen können.


    Ich treffe mich nächste Woche mit meinem befreundeten Schreiner und wir schauen dann, ob es überhaupt machbar ist. Wenn ja, starte ich hier die kleine Fotodoku. Wir werden sicher auch nicht darum herum kommen, Bassdrum und Standtoms abzuschleifen. Das ist eigentlich natürlich der Horror - nicht weil es nicht geht, sondern weil dadurch überhaupt nicht mehr klar ist, wie das Set am Ende "klingen" wird. Jedenfalls ist das Ganze wirklich nur ein "Liebhaberexperiment". An dem Set hängen einfach viele Erinnerungen - auch an meinen Mentor Huub Janssen. Daher ziehe ich das jetzt durch.


    Zwar habe ich alle Böckchen usw. aufbewahrt, aber ggf. würde ich auch die alle erneuern. STDrums bietet Einzelteile an, wie ich gesehen habe. Kennt Ihr sonst Adressen, die Einzelteile anbieten?

    Infos zu mir und privatem Schlagzeug Onlineunterricht auf: Drumming.de

  • Vergiss den momentanen Zustand. Das ist eines der Sets, die man, wenn man sich Mühe gibt, in eimem bessern Zustand als bei Werksauslieferung bekommen kann. Ich würde das auch machen – habe vor Kurzem etwas viel billigeres restauriert. Und die Sprüche über den Sound würde ich mir erst wieder anhören, wenn das Volk eine Besseren belehrt wird. Meine Erfahrung ist: 60% der Qualität des Sounds macht die Gratung aus, 40 macht das Material aus, wobei auch das wieder nicht objektiv ist, da zum richtigen Material auch die richtige Fellwahl zum richtigen Sound bzw Musikstil gehört. Das sind also so viele dehnbare Parameter – zum Schluss entscheidet der Geschmack. Das Fieberglasmaterial ist leicht zu restaurieren. Brüche und Risse in der Oberfläche lassen sich gut mit Gelcoatspachtel aus dem Bootsbau reparieren. Lackieren ist bei den Dingern auch nicht schwierig. Einen guten Füller (Raderal?! ich glaube so heisst das Zeug, kenn mich aber nicht wirklich aus), gut geschliffen. Mehrere 2KPU-Lacke und perfekt isses.
    Lass Fotos sehen!
    Und wenn Dein Herz dranhängt kannst Du das dann wirklich wertschätzen. Weitermachen! ...

  • So, los geht´s!


    Ich habe zwar vergessen, Fotos zu machen (wird nachgeholt), aber wir haben uns jetzt alles genau angesehen. Das Problem bei einer Floortom ist, das das Holz (quasi die erste und zweite Schicht) extrem abgetragen ist. Ergo müssen wir die Floortom arg abschleifen. Das ist das eine Problem.


    Dazu kommt, dass die Hängetoms gar nicht aus Holz sind. Aber auch kein reines Fieberglas. Wir sind uns ziemlich sicher, dass die Hängetoms allenfalls aus einem Holzgemisch bestehen, das letztlich aber die Eigenschaften von Plastik hat - also allenfalls Fieberglas ähnlich. Hier stellt sich die Frage, welche Grundierung benutzt werden kann, da es eben kein Holz ist. Habt Ihr dazu einen Vorschlag?


    Der Rest ist kein Problem und alles machbar. Stellt sich also erst mal die Frage, welche Grundierung bei den Hängetoms benutzt werden kann. Mein Tischler Freund geht davon aus, dass normale (Holz) Grundierungen nicht halten. Entweder aufrauhen, oder direkt eine passende (Plastik) Grundierung nutzen?!

    Infos zu mir und privatem Schlagzeug Onlineunterricht auf: Drumming.de

  • Alles klar, ich gebs mal weiter, Danke!


    Wie sieht es eigentlich mit den Autolacken aus? Ich stelle mir das so vor: Grundierung, 2K Lack Grundfarbe, dann ggf. Effektlack z.B. aus der Autolackierung (Holographielack wäre z.B. genial), dann Klarlack, Klarlack, Klarlack usw.


    Die einzelnen Schritte sind meinem Freund schon klar. Hat auch bereits ein Klavier lackiert. Nur eben noch kein Drumset. Daher ist hier die Frage, welche Lacke wie halten (vor allem auch auf Dauer und hinsichtlich der Belastung/Vibrierung der Kessel).


    Jedenfalls rechnet er schon damit, dass nach der mühsamen Vorbereitung der Kessel (Schleifen, Spachteln, je nachdem was letztlich besser ist) vier bis acht Lagen Lack aufgetragen werden müssen.


    Steht der Verwendung von Autoeffektlacken irgendwas im Wege?

    Infos zu mir und privatem Schlagzeug Onlineunterricht auf: Drumming.de

  • So, nach all den Jahren, in denen das Set eingelagert war, geht es nun doch weiter! Seit 2009 lagerte das Set, da wir es letztlich akustisch nicht vernünftig hätten restaurieren können.
    Da ich mir nun aber ein neues E-Drum zulegen möchte, lag die Entscheidung nah, aus dem alt ehrwürdigen A-Set ein E-Set zu machen. Genau damit haben wir nun begonnen.


    Erster Schritt: Alte Folie und sämtliche Stimmböckchen, Schrauben usw. entfernen. Die meisten Teile werde ich polieren und wieder verwenden.


    Mit tatkräftiger Unterstützung meines Sohnes wurde dann auch die 16" Standtom von ihrer alten Folie befreit:






    Zweiter Schritt: Alle Kessel werden nun vom befreundeten Schreiner geschliffen und für den nächsten Schritt vorbereitet


    Die beiden Hängetoms sind nicht aus Holz! Offenbar handelt es sich um einen hochwertigen Harzstoff, der ebenfalls aus mehreren Schichten besteht. Die beiden Toms sind schon so glatt, dass hier nichts mehr geschliffen werden muss. Bei ihnen konnten wir die Folie ohne Probleme abnehmen.
    Bei der 24" Bassdrum und den beiden Standtoms sah das ganz anders aus. Wie man auf den Bildern sieht, war es nicht möglich, Folie und Kleber vollständig zu entfernen. Das erledigt jetzt der Schreiner in mühsamer Handarbeit. Schließlich werden diese Kessel entsprechend geschliffen und dann geht es mit dem nächsten Schritt weiter.
    Beim Schleifen wird ziemlich viel vom äußeren Holz drauf gehen, so dass die Kessel akustisch höchstwahrscheinlich gar nicht mehr klingen würden. Das war seinerzeit auch der Grund, weshalb wir nicht weiter gemacht haben. Insbesondere die kleinere Standtom ist stark beschädigt, so dass sie entsprechend stark geschliffen werden muss.





    Dritter Schritt: Airbrush!


    Nach dem Schleifen werde ich die Kessel dem "Airbrusher meines Vertrauens" übergeben :D
    Es hat schon eine ganze Zeit gedauert, bis ich einen Airbrushkünstler gefunden habe, der sich dieser Herausforderung stellt. Zugleich ist es für ihn aber auch eine Möglichkeit, sich einmal nicht an den sonst typischen Gegenständen künstlerisch zu verwirklichen.
    Sobald weitere Infos dazu vorliegen, werde ich hier weiter berichten...

    Infos zu mir und privatem Schlagzeug Onlineunterricht auf: Drumming.de

  • Klingt spannend. Bin neugierig auf die weitere Entwicklung.


    Grundsätzlich finde ich es immer klasse, wenn alte Dinge wieder restauriert und dann neu wertgeschätzt werden.
    Wirtschaftliche Gedanken empfinde ich da als eher sekundär, denn der Prozess des Wiederbelebens an sich hat seinen ureigenen Wert und schafft in diesem Fall sicher auch Bindung zum "neuen" Instrument.


    Viel Glück bei Deinem Projekt,


    Sven

  • Warum kannst du das nicht vernünftig als A-Set restaurieren? Woran machst du das fest?


    Ich hab so eins gerade in Restaurierung, es liegt grad in der Firma und wartet, bis ich zeit hab ne dünne Schicht weiß auf zu tragen. Bei den "Pressspan Kesseln" könnte es sich um Toms eines frühen Pearl Export handeln. Die wurden glaube in den 80ern so gebaut.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!