[...] Wie genau nehme ich ein weißes Rauschen auf? einfach auf die Boxen, anmachen und Mikro an? [...]
Was besseres geht ja nicht - das würde aber zumindest Aufschluss darüber geben, ob der Frequenzgang der Norm in irgendeiner Hinsicht ähnelt. Habe ich richtig verstanden, dass dem Mikrofon ein Messprotokoll beilag? Damit kannst du ja ungefähr sagen, welchen Frequenzbereich das Mikrofon aufnehmen soll. Für eine Analyse reicht das Setting mit Deinen Nahfeldmonitoren natürlich nicht, aber es ist genug um zu prüfen was ungefähr aufgenommen werden könnte. Ich würde auch die verschiedenen Richtcharakteristiken vergleichen.
Eine Aufnahme die nicht dröhnt? Na, das Hauptproblem Deiner Aufnahme ist grob gesagt, dass da ausser Mitten nichts ist - und was da ist, hat diese Färbung. Ein besseres Mikrofon würde die Stimme kompletter abbilden und Du hättest mehr 'Fleisch' in der Mischung sowie einen 'natürlicheren Klang'. Ich sage ja immer wieder: Kleinmembrankondensator. Entschuldige, wenn ich mich wiederhole, aber ich kann ja nichts dafür das ein Haun MBC-660 nicht 150,- Euro kostet sondern 185,-. Ich persönlich würde mich halt eher zwei Stunden musizierend in die Fußgängerzone setzen oder auf der Bahnhofstoilette jemandem einen runterholen, anstatt das T-Bone-Ding dem Haun vorzuziehen. Aber das ist natürlich Deine Entscheidung.
Ich habe hier noch ein Beispiel gefunden, dass vielleicht ein interessanter (hier helfen die Mikrofone eher als das sie schaden) Vergleich ist, weil die Aufnahme ebenfalls sehr einfach und unter eher semioptimalen Bedingungen entstanden ist. Semioptimal heisst, der Raum ist nicht so toll und man hört im Hintergrund Straßenverkehr und das knarzen der Stühle, auf denen die Musiker saßen. Einfach heisst, wir hatten hier zwei Haun MBP-603 als Stereo Hauptmikrofon (ORTF). Die Stimme ist also nicht einzeln bearbeitet worden. Es ist die reine Aufnahme zu hören und die Stimme setzt sich trotzdem durch, auch ab 00:02:12 - dort wird der Gesang im Interlude eher orchestrierend eingesetzt und ist, trotzdem alle Instrumente spielen, gut unterscheidbar. Das so etwas zur Not geht, ist auch ein Grund warum ich an Deiner Stelle eher den Erwerb von zwei Kleinmembrankondensatoren anstreben würde, statt ein Neumann TLM-103 oder T-Bone Großmembranmikrofon zu erwerben. Du könntest dann erstmal Sängerin und die erwähnte Geige ganz hübsch aufnehmen. Später (falls Du in der Fußgängerzone ein bisschen ausharrst) könntest du mit zwei MBC-660 beides gleichzeitig Stereo aufnehmen. Stereo ist eine tolle Sache und ein weiterer triftiger Grund, weshalb ich an Deiner Stelle mittelfristig eher zwei Mikrofone benutzen würde.
Hier ist das Snippet: