Probleme beim Gaten der Snaredrum... Spielweise anpassen?

  • Hallo liebe Aufnehmende-Trommelgemeinde,


    beim Gaten der Snaredrum habe ich immer erhebliche Probleme, sobald ich in dem Song Ghostnotes einbringe. Wie in der Schule gelernt soll man die ja immer schön leise im Verhältnis zu den Backbeats/Akzenten spielen. Das führt allerdings dazu, dass die Ghostings leiser als das Bleed-In des Rest-Drumsets sind. Allen voran die Hi-Hat. Mikroposition hab ich in sofern schon optimiert(mikro -ein opus 88- unter die Hihat und davon wegzeigend)
    Bliebe noch, die Hihat weiter weg zu positionieren, aber das sollte die letzte Option sein, da mir das gehörig das Spielgefühl versaut. achja... spiele übrigens Open Handed, deswegen ist die Hi-hat niedriger als normalerweise.(fotos von Hihat und snareposition kann ich gerne nachreichen).


    Momentan handhabe ich das Problem so, dass ich in Cubase nach dem Gaten noch mit dem Stille-Tool unerwünschte geräusche rausnehme, was zwar das gröbste mindert, aber trotzdem kann ich die Snare danach nicht so bearbeiten, wie ichs haben will. Zb gehen 3/4 der Ghostnotes immernoch ungehört im mix unter.
    Wahrscheinlich beruht das Problem zum größten teil auf meinen mangelnden Fähigkeiten im Gaten(stichwort Sidechaining...?).



    einen anderen Ansatz gibt es auch noch, möchte den aber erstmal hier zur Diskussion stellen.
    Der Drummer von Reamonn meinte in einer der letzten Drumheads! ausgaben mal, dass er im Studio die Becken leiser und die Trommeln lauter spielt. Wäre prinzipiell eine Möglichkeit, oder wie seht ihr das?


    Vielen Dank schon jetzt für eure Hilfe!


    PS: Suche benutzt, aber zur Ghostnotes-Problematik hab ich jetzt so nix gefunden, sondern eher nur übersprechen im allgemeinen

  • Eine Snaredrum wird nicht gegated! Basta!
    Wer macht den heutzutage noch so etwas?
    Gates auf Bassdrum? Ok..
    Gates auf Toms? Kann man auch zur Not vertreten...
    Gates auf der Snare? No way!
    Ich würde mal eher über die Art der Mirofonierung/Positionierung der Mikes nachdenken.
    Da erledigt sich so manches Gate von selber.
    Und ein ausgewogenes Spiel des Drumsets ist sowieso mehr als die halbe Miete.

  • naja, das ist eine frage des ausgangsmaterials und des avisierten ziels. wenn das gate nicht will: weglassen. entscheidend sind übrigens die werte für attack und release, dreh da mal dran. wenn du eine komplett bereinigte freisteher snarespur willst muss du die aber entweder freischneiden oder per trigger neu bauen. oder eben so einspielen das man kein gate braucht bzw. das gate dann so funktioniert wie du das willst. wird schwierig.

  • Workaround:
    Snare von oben und unten abnehmen.
    Snare oben gaten und dabei auch die Ghostnotes kappen.
    Mit dem Bottommikro die Ghosts einfangen und das Bottomsignal ordentlich komprimieren, damit Backbeat & Ghostnotes dynamisch enger beisammen liegen.


    Vorsicht:
    Mit Phasenproblemen kann man sich den Gesamtsnaresound hierbei ganz ordentlich versauen.
    Das stark komprimierte Bottommikro kann den Sound schnell unnatürlich/unschön machen.


    Gate auf Snare im Allgemeinen: Sag niemals nie... ---> Wenn es MIT besser geht/klingt als OHNE dann auch mit Gate. Ich versuche meistens ohne klar zu kommen...


    Ansonsten spielen Aufbau, Mikroposition und auch Deine persönliche Art zu spielen ordentlich in das Endergebnis rein! Der Grundansatz "Trommeln lauter als Becken zu spielen" ist oft ein richtiger und dürfte von manchen Kollegen öfter mal beherzigt werden.


    gruß,
    8-1

  • Nimm ein Gate mit Filter in der Sidechain.
    Da kannst du das mit den Filtern den sound raus arbeiten der das Gate öffnet.


    Wenn das Gate die Möglichkeit hat wie stark es Dämpfen soll, dann hilft hier auch einen kleineren Wert zu wählen z.B. -9dB.
    Das räumt auf und lässt ein wenig Leben im Sound.

    "Man muss das Grundgesetz vor seinen Vätern schützen und die Verfassung vor ihren Schützern."
    "Der Faschismus ist eine Spielart der freien Marktwirtschaft."
    Wolfgang Neuss

  • Ich weiß nicht wieviel Arbeit du in die Snare investieren willst, aber ein probates Mittel wäre, die Ghostnotes in eine extra Spur hineinzukopieren, freigeschnittenerweise natürlich. Hat den Vorteil, dass du so dich hier frei austoben kannst, was Lautstärke, EQ-ing etc angeht. Mit etwas Übung geht das Freischneiden auch ganz fix ;)

  • Danke erstmal an alle für die hilfreichen Antworten!


    drumdidi: Der Grund, warum ich die Snare eigentlich immer gate, ist dass ich sonst durch den verhältnismassig geringen Abstand der Snare zur Hihat(wg open handed) zuviel Einstreuung habe und die Hihat zu laut wird.


    Matzdrums: habe schon viel mit den einzelnen werten(ausser sidechaining halt) rumexperimentiert, aber wenn ichs geschafft habe, die Hihat rauszugaten, ist der Snare-Sound zerschnibbelt.


    @ Seven: Werde das mit dem Bottom-Mikro mal ausprobieren und gucken, wie un-/natürlich das Snaredumspiel im Endeffekt klingt.



    Die Tipps mit dem Sidechaining würde ich gerne befolgen, doch fehlen mir auf dem Bereich die Grundlagen. Wenn da jemand ein Tutorial im Netz wüsste...?
    Mit welchen Gate-Tools arbeitet ihr bei Cubase?


    Merci nochmal

  • Aber diese Einstreuung kann durch entsprechende Positionierung des Mikros schon deutlich reduziert werden.
    Ansonsten sollte man vielleicht wg. der Recordingproblematik mal über eine gewisse Erhöhung der HiHat Spielposition nachdenken.
    Zu enge/niedrige Positionierung der Becken kann so ziemlich jeden Drumsound ruinieren...

  • Alternativ kann man ein Trigersignal aufnehmen und dies für die Sidechain nutzen.


    Aber Didi hat schon recht.
    Der Aufbau ist entscheident wie auch die Spielweise (Dynamik).

    "Man muss das Grundgesetz vor seinen Vätern schützen und die Verfassung vor ihren Schützern."
    "Der Faschismus ist eine Spielart der freien Marktwirtschaft."
    Wolfgang Neuss

  • Ich gebe auch noch mal meinen Senf dazu:
    1. Snare gaten muss nicht sein wenn sie richtig aufgenommen ist.
    2. Wenn doch dann würde ich es so machen. Snare von unten zusätzlich abnehmen, dann diese Spur als kopie in einer neuen Spur öffnen und mit eq so bearbeiten, dass der bereicht zwischen 800 und 2000hz bleibt (oder eben so, dass die entsprechende snare maximal rauskommt). Es reicht wenn ein prägnanter snareton bleibt. Dann diese spur entweder direkt als trigger für das gate im sidechainmodus benutzen oder diese Spur mit audio to midi bearbeiten, also midi-impulse aus den audiodaten generieren, und dann diese als trigger für das gate benutzen. Die midiimpulse kann man dann relativ einfach bearbeiten.
    Wie gesagt brauchen tut man das nicht wenn es gut aufgenommen ist, aber wer klingt hat recht.

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