Wer kennt Tacoma-Drums? – mit Restaurationsbericht (ab Post 16) und JETZT ENDLICH FERTIG!

  • Hallo Tarzan, ich war mal so frei und habe hier das Fell mal wegeditiert. Das Bild ist so groß und da sieht ja niemand mehr, dass sich am Set etwas getan hat. Wen es trotzdem nochmal interessiert: Das Fell sieht so aus wie das Fell in Post 26, gelle Herr Grebfruit?! ;)

  • Kein Thema! Reicht mir als info ja völlig!


    Bei mir käme dann nur die Frage auf, wie das klingt. Aber vielleicht kann mir das ja auch jemand anderes sagen. Das ist ja jetzt quasi ein 2 lagiges Fell, oder kommt durch die Verbindung mit dem Kleber nicht so ein Dämpfungseffekt (der ja evtl. auch erwünscht wäre) Zustande?


    Ich versuch grad mit weisser Klebefolie ein Buchstaben Logo zu bauen, aber halt nicht grossflächig, sondern mit einzelnen ausgeschnittenen Teilen. Mal schauen, wie das klappt...


    Gruß
    Andre

  • So, heute ging es weiter mit der Restaurierung – ich bin todunglücklich. Die ersten 6 Lackschichten sind drauf und leider haben sich weisslich-gräuliche Schlieren im Lack gehalten. Warum das so ist – keine Ahnung. Vielleicht eingeschlossenes Wasser des wassergelösten Lackes, welches noch durch die dicht machenden Lackschichten erst hindurch diffundieren muss. Ich habe die Kessel nun in einer "Temperkammer" stehen, damit der Lack gut durchtrocknet und härtet. bevor ich morgen mit weiteren Lackschichten fortfahren möchte.
    Hoffentlich sind die Schlieren bis morgen verschwunden. Man sieht sie auf dem Foto ein bisschem am Hängetom. Bitte alle einfach mitbeten, dass alles wieder gut wird – danke.
    Es ist so schade, da der Farbton der gebeitzen Kessel so schön wäre. Durch den Lack wird die starke Rotkomponente wesentlich stärker herausgebracht.
    Also Leute – beten!


    Was mich aber dafür freut, ist dass die Rail-Consolette wieder absolut funktionstüchtig ist. Mir war ja nie klar wie fest und stabil die einzelnen Verbindungen werden hätten können. Ich bin zufrieden – alles sitzt bombenfest. Die 6mm Schrauben der ursprünglichen Besfestigung habe ich gegen schöne verchromte M8-Schrauben mit Flügelmuttern ausgetauscht. Die sind einfach stabiler, griffiger und schöner. Ausserdem lässt sich das Teil jetzt ohne Werkzeug verstellen. Die Befestigungsbleche habe ich noch in der Biegung verändert, so dass der maximal erreichbare Druck auf die Verbindungen gewachsen ist. Die Verwendung des Tama-L-Winkels lässt eine Tama-artige Befestigung per Rim am Tom zu. Rechts auf dem Bild ist die original-Tomhalterung zu sehen. Diese ist komplett ausgeschlagen und wackelt wie ein Kuhschwanz


    Edith meint um Missverständnisse zu vermeiden: Es war zwar nur ein HT beim Set dabei aber zwei Aufhängungen an der Rail Consolette – eine ist nun überarbeitet, eine ist noch Original. So.


    Hier die Bilder zum Tag:



    Einmal editiert, zuletzt von cd_cd ()

  • So, heute fertig lackiert – so langsam gewöhne ich mich an den Gedanken, dass ich einfach Abstriche am Finish machen muss – Schade. Wasserlacke sind für den Zweck einfach SCHEISSE – ich hätte aber keine anderen mitten im Wohngebiet spritzend verarbeiten können – nun einen Tod stirbt man eben – und meine Enttäuschung wird mit der Zeit hoffentlich nachlassen. Ich lasse das Ganze jetzt 1 Woche durchhärten und dann lege ich nochmal eine Polier-Arie nach – ein bisschen was geht immer, diese blöde wellige Oberfläche wird dann ganz glatt. Zumindest ist der Optimismus wieder da, dass es tatsächlich irgendwann mal in Drumset wird. Also – jetzt ist hier dann auch erstmal Sendepause – TBC



    PS: bin ja mal gespant ob ich es im Lebn noch in eine Deathmetal-Band schaffe – iss bestimmt ein guter Kontrast zu den ganzen dicken Ballerbuden :D

    3 Mal editiert, zuletzt von cd_cd ()

  • Heut habe ich mal wieder weitergemacht – es war das Polieren dran. Ging ganz gut.


    Und weil der Herr DS1 immer sich freut, wenn auch allgemein brauchbares Wissen in so einen Thread herübergebracht wird, möchte ich auf Folgendes hinweisen: Zum Auffrischen von älteren angekratzten lackierten Kesseln sind die Brüder von Sonax (siehe Foto) echt 'ne Wucht damit bekommt man alles zum Glänzen. Also erst mal 600er Nasschliff, dann Schleifpaste, dann maschinelle Politur. Geht schnell und wird gut.


    Die Tatsache, dass der Kessel trotzdem etwas matt aussieht liegt in der Tatsache begründet, dass die Wassereinschlüse des Wasserlackes leider eben doch nicht mehr hinausdiffundieren konnten. Das Finish an sich ist nicht schlecht, wenn auch nicht 100% perfekt. Die Oberfläche hat noch ein paar minimale Vertiefungen, die durch die Grobheit des Holzes bedingt sind. Für Perfektion hätten es einfach auch mehr Lackschichten sein müssen (20 statt 12) Macht aber nichts. Ich denke man muss das Ganze auch am Wert des Ausgangsmaterial messen – und ganz ehrlich, so dolle war das nicht. Selbst wenn ich es als nicht 100%ig empfinde ist es jetzt bereits deutlich wertiger als direkt bei Fabrikauslieferung.


    Ich bin übrigens kein Sonax-Endorser





    Einmal editiert, zuletzt von cd_cd ()

  • Zitat

    Selbst wenn ich es als nicht 100%ig empfinde ist es jetzt bereits deutlich wertiger als direkt bei Fabrikauslieferung.


    Den Eindruck habe ich auch! Bin mächtig gespannt wie es weitergeht bzw. wie die Kessel im montierten Zustand aussehen.

  • So, letzter Beitrag erstmal. Und der gliedert sich in zwei Teile:
    1) How to verbessern a Drumset
    2) DAS TEIL IST FERTIG!


    Es geht mit 1 los: Mir ist aufgefallen, dass die blaue Folie des Originalsets genau an den Böckchen gebrochen war und dass die Kessel eine ziemliche Delle an den zu den Aussenkanten gerichteten Enden der Böckchen hatten. Das kommt nicht dadurch, dass die Böckchen so hart angeschraubt waren, sondern daran, dass die angezogenen Stimmschrauben natürlich diese Belastung auf Dauer erzeugen. Das lässt sich eigentlich nur durch großflächiges oder größerflächiges Unterlegen der Böckchen verbessern oder vermeiden. DAs Ganze hat also weniger mit dem Klang als mehr mit der Haltbarkeit zu tun. Also habe ich mir bei der Restauration die Mühe gemacht Unterleggummis für die Böckchen zu machen. Und da das natürlich genau sein muss um gut auszusehen habe ich mir folgendes Verfahren einfallen lassen:


    1) Böckchen auf den Scanner legen und einscannen und im Photoshop 100% horizontal ausrichten:


    2) Im Illustrator (oder Corel-draw oder irgendwelche CAD-Programme gehen sicher auch) einen Pfad so anlegen, dass er rundherum 1mm größer ist als das Böckchen, dann den Pfad duplizieren (auf Anzahl der Böckchen) und ausdrucken.


    3) Mit Sprühkleber auf dem Gummimaterial aufkleben und ausschneiden. Der Sprühkleber geht 100%ig vom Gummi beim Abziehen des Papiers wieder mit ab. Vorher aber noch die Löcher mit Lochzange stanzen. Das Papier wird hier nicht nur benötigt um die Kontur zum Ausschneiden zu haben sondern auch damit sich der Gummi nicht verziehen kann.


    So sieht das Ganze dann ausgeschnitten aus:


    Und so wenn ein Böckchen drauf steht:



    Und wenn man das alles dann ganz fürchterlich akribisch wieder zusammenschraubt, was man vorher demontiert hat sieht das Ganze dann fertig so aus wie man unten sehen kann. Leider habe ich zur Zeit keinen Übungsraum, so dass ich mir jetzt mal nicht die Mühe gemacht habe das Ganze mit Hardware, Snare und Becken zu präsentieren (das Zeug ist gut eingelagert). Aber ich denke man sieht, dass das Set zwar nicht 100%ig geworden ist aber ein nettes Übungsraumgerät mit einem Hauch Vintageflair ist es doch geworden. Wie es klingt kann ich natürlich auch noch nicht wirklich sagen. Zumindest weiss ich, dass das Sustain des HT nicht extrem hoch ist und dass sich das Set gut hat stimmen lassen. Die Bassdrum hat dafür etwas mehr Sustain und braucht noch im Kessel ein ganz kleines bisschen Dämpfung um meinem Geschmack zu entsprechen. Für eine genauere Analyse hätte ich ausgiebiger und auch lauter draufhauen müssen. Die Railconsolette ist doch einfach schön – und zweckdienlich ist sie auch sehr. Die Badges fehlen noch weil mir entsprechende Mini-Schräubchen noch fehlen – kommt aber noch. Was soll ich viel sagen, so sieht das aus.


    Isch habe ferrtig!


    Und viel gelernt – vor allem, dass man Lackieren nicht unter Zeitdruck machen darf – Viel Zeit, gut zwischenschleifen, viele Lackschichten und die natürlich gesprüht mit einer guten Lackiererpistole. Bei Wasserlacken gut durchtrocknen lassen.
    Fazit: Ob ich so etwas wieder machen würde? Ja, aber nicht in nächster Zeit – erst wenn ich vergessen habe wie viel Aufwand es wirklich ist. :D
    Kostenpunkt: Set, ein kompletter Satz Felle, Rim mit Tama-Style-Tomaufhängung, Tama-L-Winkel für die Tomaufhängung, 3 Stk Floortombrackets (die Beine waren noch gut), 3 Stk Airvents zum Einschrauben, Lack, Beize – rechnet Euch das Ganze bitte selber aus. Teuer war es folglich nicht.



  • Da hat sich doch einiges getan! Ich finde die Railconsolette auch sehr schick! Das Set insgesammt auch! :) Finde es aber wie du schade mit dem Lack. Soviel Arbeit! Und wirkt doch teilweise etwas matt...


    Das unterlegte Böckchen sieht so aus, als sei es so geboren! 1A! :)


    Viel Spass beim darauf Drummen!
    Andre

  • also, ich kann dich nur beruhigen, indem ich sage: ich find das finish SUPER!
    ich meins ernst!
    vielleicht, weil ich noch nich so einen ultra blick dafür hab, aber ich meine, ich bin schlagzeug mäßig wohl nicht 100% ahnungslos, also, auch vor drummern musst du dich mit dem finish (meiner meinung nach) nicht verstecken!


    viel spaß noch damit :thumbup:

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!