Gaffa-Endorser?

  • Ein andere Frage könnte lauten:


    Warum gibt es hier massenweise threads über den Unteschied zwischen Maple, Bubinga und Deutsche Eiche oder Stahl, Messing oder Kupfer, wenn man das teuer erstandene Teil dann mit Gaffa totklebt oder verpilzten Decken vollstopft?

    music is the best

  • ich würde eher sagen, dass es anders rum ist.


    wenn man alleine spielt stört der sustain ja nicht so. mit band eher schon. insbesondere wenn der sound der band nicht richtig abgestimmt ist.

    Im Bandkontext hört man das abgeklebte Zeug viel weniger als resonante Trommeln.

  • Ich bekleb die Becken auch von unten.Aber das hat einfach nur damit zu tun, dass die Becken bei uns im Haus einfach zu laut wären. Genau wie meine Felle. Hab alles totgedämpft, damit man es bei uns im Haus halbwegs aushalten kann.....
    Aja, mein Stimmvermögen hat auch damit zu tun, ich bekomm dieses schiefe Sustain einfach nicht weg ;)


    So viel zum Thema Gaffa



    Die Wahrheit gleicht einem nassen Handtuch. Dir selbst nützt sie nichts, aber du kannst sie jemand anderem um den Kopf schlagen.

    2 Mal editiert, zuletzt von Kissan ()

  • Es gibt schlimmer aussehendere Felle!
    Wenn er damit seinen gewünschten Sound erreicht...?!


    Da fällt mir doch glatt Sly Dunbar ein.


    Weil die Unterschiede noch mehr sind als ein paar Obertöne, die die Felle produzieren :whistling:


    zum Becken tapen: das nimmt Sustain weg. Das Becken klingt trockener.


    Ich nutze das auch um ganz geziehlt den Klang zu ändern.
    Z.B. um nervige Töne aus der HH oder dem Ride zu mindern.

    "Man muss das Grundgesetz vor seinen Vätern schützen und die Verfassung vor ihren Schützern."
    "Der Faschismus ist eine Spielart der freien Marktwirtschaft."
    Wolfgang Neuss

  • Ich nutze das auch um ganz geziehlt den Klang zu ändern.
    Z.B. um nervige Töne aus der HH oder dem Ride zu mindern.


    Eben!
    Meiner Meinung nach Tapen auch oft genau die Leute, die viel und in den unterschiedlichsten Kontexten spielen.
    Nur ein Beispiel aus meinem Alltag:
    Ich komm in einen Club zum Gig. Zeit beim Soundcheck ist wie immer knapp und nach dem Transport des Drumsets (es war mal wieder saukalt draussen und im Club herrschen 30 Grad) ist das Set nicht mehr 100% in tune, wie ich das gerne hätte und der Raum liefert eine unangenehme Verstärkung bestimmter Frequenzen. Da pack ich Gaffa und/oder Dämpfringe aus und innerhalb weniger Augenblicke hab ich einen ordentlichen Drumsound. Es gibt zudem tatsächlich Räume, in denen auch ein sehr ordentlich gestimmtes Drumset ohne Dämpfung nicht befriedigend klingt.
    Bei Becken ist es das gleiche, wobei ich persönlich eher selten Becken tape, aber es kann genau die Frequenzen wegnehmen, die vielleicht in einem bestimmten Raum störend wirken (ich sag nur niedrige Decke über der Bühne) oder einen Sound des Beckens erzeugen, den man gar nicht so kaufen kann.


    Warum immer so viele Leute die Schere im Kopf ansetzen und sagen, dies und das darf man nicht, kann ich nicht verstehen.
    Was ich im Studio an Drumsets schon rumgebastelt habe, damit sie in dem speziellen Kontext genau den Sound liefern, den man für die Aufnahme will.
    Ich hab auch schon auf die Snare ein altes Snarefell umgedreht auf die Snare gelegt, um das Fell komplett zu dämpfen. Das gibt einen super flatschigen, furztrockenen und vor allem tiefen Snaresound.
    Und Steve Gadd hat seinen "Signature-Sound" mit Pinstripes + Gaffa erzeugt. Und der besagte Sly Dunbar erst. Da hast du absolut recht, Helge 8)
    Wenn ich für jeden Becken- oder Drumsound, den ich haben will eine entsprechende Trommel/Becken haben müsste, dann hätte ich ja noch 10 mal so viel Gerümpel, wie ich jetzt schon hab und selbst dann kriegt man nicht den Sound.
    Ich kenne jedenfalls wenig trommelnde Profis, die beim Thema Dämpfen besonders dogmatisch sind. Über die Jahre wird man eher pragmatisch und es zählt nur die Devise, wie krieg ich schnell und unkompliziert den gewünschten Sound hin ;)

  • Hi,


    ich denke aber mal schon, dass es einen Unterschied macht, ob der erfahrene Trommler sich bewusst für ein Abkleben entscheidet, um einen bestimmten Sound oder Effekt zu erreichen oder ob der unerfahrene Kollege sein Set vollklebt.


    Ersterer hat sich schon Jahre mit seinem Set und dem Sound auseinandergesetzt, letzterer hat das noch nicht und wird es durch Totdämpfen auch niemals lernen. Das erklärt vielleicht, warum hier auf Gaffer schon mal etwas allergisch reagiert wird.


    Ich persönlich habe auch gerne schon mal ein Moongelpad auf der Snare, hat bis jetzt auch noch keinen gestört (ausser Nano ;) ).


    LG

  • Warum immer so viele Leute die Schere im Kopf ansetzen und sagen, dies und das darf man nicht, kann ich nicht verstehen.

    Hi Drumdidi,


    ich hätte da zwei Ideen: Einige, weil sie sich sicher sind, zu 100% die Wahrheit gepachtet zu haben. Das Gros der Leute (zu denen ich mich zähle), weil sie noch irgendwo unterwegs sind auf dem Weg zu echter Souveränität. Es braucht viel praktische Übung und Erfahrung, um irgendwann unabhängig von Strömungen und Meinungen zu handeln.


    Deshalb finde ich gerade Eure Begründungen für den Tape-Einsatz so hilfreich. Nur so kann man sich mit der Zeit selbst von Szene-Konventionen befreien und tun, was sinnvoll (oder lustvoll :-)) ist.



    Thanks,
    Hajo K

  • Eigentlich gehts in diesem Fred ja um den Geschmack dessen, der so gedämpft spielt. (Was wiederum erklärt, warum in solchen Diskussionen gelegentlich die Emotionen höher schlagen).
    Über Geschmack kann man zwar streiten (auch wenn das Sprichwort sagt "Über Geschmack lässt sich nicht streiten", wir tun es doch), aber zumeist ist so ein Streit fruchtlos.


    Was auch immer langjährige Profi-Musiker der oberen Ligen oder Uni-Professoren oder sonstwer auf ihre Trommeln spannen und kleben und dazu sagen, gilt:
    je mehr Dämpfung, desto weniger Klangunterschied bekommt man bei Änderung der Spielweise (Anschlagwinkel und -Punkt, Schlagkraft und -Geschwindigkeit) von der Trommel zurück. Wenn gezielt in bestimmten Situationen stark gedämpft wird, kann das sehr sinnvoll sein*, wenn man es aber von Beginn an, immer und überall tut, wird man in seiner Entwicklung als Trommler behindert.


    Ich persönlich sehe zu, Klangprobleme weitgehend ohne Klebeband zu lösen, weil Dämpfung auch immer bedeutet, dass Energie aus meinem Arm in Wärme statt in Schall umgewandelt wird. Und ich will nicht unnötig Kraft verschwenden.




    Nils


    :* z.B. wenn die akustische Situation das erfordert oder man klangliche Variationen haben will (sh. z.B. Oli Rubow)

  • Ich persönlich sehe zu, Klangprobleme weitgehend ohne Klebeband zu lösen, weil Dämpfung auch immer bedeutet, dass Energie aus meinem Arm in Wärme statt in Schall umgewandelt wird. Und ich will nicht unnötig Kraft verschwenden.

    Bewegte (in Schwingung versetzte Luft) setzt ihre Energie am Ende auch nur in Wärme um. Nach Abklingen des Tones ist dieser also quasi erwärmte Luft geworden .. bei stark gedämpften Räumen heizt sich dann auch schonmal das schall-absorbierende Material direkt auf, weil es in Bewegung versetzt wird. Kann man mit dem Energieerhaltungssatz erklären.

    ich denke aber mal schon, dass es einen Unterschied macht, ob der erfahrene Trommler sich bewusst für ein Abkleben entscheidet, um einen bestimmten Sound oder Effekt zu erreichen oder ob der unerfahrene Kollege sein Set vollklebt.


    Ersterer hat sich schon Jahre mit seinem Set und dem Sound auseinandergesetzt, letzterer hat das noch nicht und wird es durch Totdämpfen auch niemals lernen. Das erklärt vielleicht, warum hier auf Gaffer schon mal etwas allergisch reagiert wird.


    ...

    Genau das ist es meiner Meinung nach. Profis wissen beim Dämpfen wahrscheinlich viel eher was sie tun als Anfänger.

  • Bewegte (in Schwingung versetzte Luft) setzt ihre Energie am Ende auch nur in Wärme um. Nach Abklingen des Tones ist dieser also quasi erwärmte Luft geworden .. bei stark gedämpften Räumen heizt sich dann auch schonmal das schall-absorbierende Material direkt auf, weil es in Bewegung versetzt wird. Kann man mit dem Energieerhaltungssatz erklären.


    Ja, genau.


    Ein gewisser Prozentsatz des Schalls, der von der Trommel ausgeht erreicht mein Ohr, der Rest wird irgendwo und irgendwann in Wärme umgewandelt*. Das Problem an der gedämpften Trommel ist, dass die Energie schon an der Trommel in Wärme gewandelt wird, also weniger Schall von der Trommel ausgeht und daher auch weniger ankommt.


    Nils


    :* Genauer gesagt handelt es sich um eigentlich um eine exponenzielle Abnahmekurve der noch schwingenden Schallenergie. Die Kurve nähert sich der Nullinie, wird aber nie Null. Deshalb hört einmal in die Welt gebrachter Schall auch nie auf, selbst wenn er sehr schnell unterhalb der Hörschwelle angekommen ist.

  • Eure dauern wechselnden Avatare machen mich ganz wirr....

    Hast Du Dich schon an meinen gewöhnt?




    Wer sich mal alte Videos anschaut, wird feststellen können, das auch wahre Meister damals, wie manchmal auch heute, abkleben und zwar nicht zu knapp. Dies pauschal zu verurteilen, erscheint mir ganz schön dumm. Möchte mal diese Jungs sehen, wenn in 10 - 20 Jahren wieder die Concert-Toms kommen und die BD-Frontfelle abgeschraubt werden. Irgendwann werden die Mädels auch wieder Haare haben - das ist so sicher wie das AMEN in Grafs Übungsraum.


    Es ist doch völlig egal, wie man "seinen" Sound erreicht! Und wer trendy sein will, passt sich an.


    Solange nicht "Always ultra" auf den Toms klebt, habe ich kein Problem damit. Ich hatte sogar ein Stück Gaffa an einem Ride!


    Ich musste mich mal einen Abend mit dem Set der "Haupt-Band" abfinden - es gab nicht mal Lagerplatz für eine Snare! Habe mich darauf eingelassen und dann kam der Schock: Auf dem 14" Fell war fast kein Platz für meine Schläge - der Vorläufer des o.g. Wattebauschs war in 4 facher Ausführung mit dickem Heftpflaster aufgeklebt...

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