Trotz runtergedrehter Gain ist der Pegel zu hoch!


  • Entschuldigung, aber die Charakteristik einer verzerrten Röhrenvorstufe ist nun wirklich ein anderes Thema. Die digitale Verzerrung eines Wandlers, ist nicht besonders schwer zu hören. So, wie der Threadstarter jetzt mit seiner DAW arbeitet, ist es richtig. Ich selbst habe immer einen Free G als erstes Plugin auf den wichtigen Spuren, Aux Wegen und der Summe der DAW. Damit ist sichergestellt, dass die anderen Plugins der digitalen Signalkette nicht zu heiss angesteuert werden. Mischungen liegen vor dem Mastering bei -3 - -2,5 dB. Auf 0 dB bringe ich die fertige Aufnahme erst beim Mastering, wobei auch seriöse Pegelmessung stattfindet. Der SPL ist zwar Genreabhängig unterschiedlich, aber gute Musik braucht Dynamik.


    Die Ziele von Initiativen wie (beispielsweise) 'Dynamic Range' oder 'Turn Me Up' sind jedenfalls unterstützenswert, aber das ist ebenfalls eigentlich ein anderes Thema.


    Ist vielleicht etwas übers Ziel hinaus geschossen, aber ich kann nur bei meiner Aussage bleiben.


    Sicher gestellt ist leider nicht viel, aber ich hab jetzt keine Lust darüber zu referieren.

    "Man muss das Grundgesetz vor seinen Vätern schützen und die Verfassung vor ihren Schützern."
    "Der Faschismus ist eine Spielart der freien Marktwirtschaft."
    Wolfgang Neuss

  • Analoge und digitale Geräte verhalten sich nunmal unterschiedlich bei Übersteuerungen. Wenn Du ('Der Kritische') die Charakteristik der angezerrten Röhrenvorstufe eines Gitarrenverstärkers direkt mit dem Verhalten eines übersteuerten AD Wandlers vergleichst, ist dieser Vergleich abwegig und unzutreffend. Er ist ausserdem geeignet, unkundige zu verwirren und deshalb habe ich dem widersprochen.


    In diesem Punkt:

    [...] Es gibt siche einige Leute die das Anders sehen/hören.
    Es kommt natürlich drauf an ob es für dich Unverzert klingt, aber Verzerrung sind nicht immer offensichtlich! [...]


    liegst Du schon deshalb daneben, weil niemand hier das Vergnügen gehabt hat, 'rhonan_paldurs' Aufnahmen zu hören. Wir haben hier nur unterschiedliche Messnormen in Wandler und DAW. Das verursacht keine Verzerrungen, nur eine kleine Unsicherheit, die behoben zu sein scheint, denn offensichtlich hat 'rhonan_paldur' mithilfe des Sengpielschen Umrechners den vollen Überblick gewonnen und steuert seine Aufnahmen jetzt optimal zwischen -6 und -3 dB aus. Wie kann es also jemanden geben, der im Augenblick kompetenter ist, diese Aufnahmen auf Verzerrungen zu überprüfen als der Threadstarter, wenn ausschließlich dieser Gelegenheit hatte den Pegel der fraglichen Aufnahme zu messen?


    Ich habe natürlich nicht das Geringste dagegen, wenn Du wie angekündigt bei Deiner "Aussage" bleibst. Für alle anderen ist es aber mit Sicherheit klug, es ähnlich zu machen wie der Threadstarter. Also, so seriös wie eben möglich zu messen und sich dabei der Bedeutung der Skalen bewusst zu sein (siehe Sengpiel). Man kann sicher sein, dass bei einer Auflösung von 24 bit und einer eher vorsichtigen Aussteuerung bis -6/-3 dB, ein ausreichender Sicherheitsabstand bis zur Übersteuerung des AD Wandlers gewahrt ist.


    Falls Bedarf besteht, kann ich die Verzerrungsfreiheit einer Aufnahme 'rhonan_paldurs' gerne überprüfen und den Pegel präzise messen - also, wenn jemand ernsthaft glaubt, dass sich unhörbare Verzerrungen eingeschlichen haben.


    Nichts für ungut und herzliche Grüße.

  • ehm.. nur zwischendurch: ich schaffe es durchaus, meine preamps so aufzureissen das zb. die snare deutlich hörbar zerrt. sowohl das control panel der m-audio karte als auch der cubase mixer zeigen mir noch genügend headroom an. das panel so ca. -4 (gelb). cubase ziemlich genau -4 db. der freeg -4.00 peak und -4.63 rms. einziger wirksamer indikator vor der aufnahme: die peak-anzeige am preamp. die meints offenbar ernst. und der glaube ich dann auch. das kann natürlich jetzt daran liegen das ich nur amateurklumpatsch hier rumstehen hab, den ich vermutlich auch gar nicht vernunftig bedienen kann, aber man kann nicht nur den wandler überfahren sondern auch durchaus direkt den vorverstärker. der wandler kriegt dan ein augenscheinlich korrekt ausgesteuertes signal vorgesetzt das ..... verzerrt ist. und sowas prüft man wohl am besten mit dem ohr und nicht dem auge. ich wollte aber auch nicht weiter stören.

  • Na klar, Du kannst auch ein Mikrofon oder einen Mikrofonvorverstärker übersteuern. Wenn ich eine Explosion oder eine Flugzeugturbine aufnehmen will, stelle ich da keine Haun Kondensatoren hin, sondern sicher ein unempfindlicheres dynamisches Mikrofon. Das bedeutet nicht, dass auch die Wandler übersteuern und richtig ist, dass man Verzerrungen meistens hören kann, aber konservativ - vorsichtiges Aussteuern nicht schadet. Wenn´s trotzdem passiert ist, kann man verzerrte Aufnahmen in gewissem Umfang mit Izotope RX (geniale Software) reparieren.


    [edit] Der Unterschied zwischen analogen und digitalen Verzerrungen ist vereinfacht gesagt: im einen Fall gibt es zu viel Strom und im anderen ist die Datenmenge zu groß. Mikrofone sind (es sei denn, man verwendet zum Beispiel die Neumann D-Serie) genau wie Mikrofonvorverstärker, analoge Geräte. Der Headroom solcher Geräte endet nicht zwangsläufig bei 0 dB (es gibt Leute, die eine Leichte Verzerrung bei einem Röhrenvorverstärker geradezu ideal finden), während in der DAW gemessen 0 dB bedeutet, dass der oder die Wandler ausgelastet ist bzw. sind.


    Das vielleicht ein VU Meter in einem Vorverstärker offensichtlich kein geeignetes Messinstrument ist, dass besonders genaue Aufschlüsse über den Signalpegel erlaubt, stört ja in der Praxis nicht weiter:



    [/edit]

  • Es bedeutet erstmal, dass sinnvollerweise das Ziel bei der Aussteuerung einer Aufnahme bei 24 bit nicht ist, so nahe wie möglich an 0 dB heranzukommen. Dazu besteht überhaupt keine Notwendigkeit und wie gesagt, liefern fast alle wichtigen Hersteller (besonders RME kann man loben) eine brauchbare Anwendung für´s Metering zu ihren Interfaces und Wandlern. Wer so etwas nicht hat muss wohl besonders vorsichtig Aussteuern. Die paar LEDs in einem Helix Board sind nicht genauer als eine DAW, sie haben eine andere Skala. Cubase ist zwar lahmarschig, aber wenn eine Wellenform in einer DAW deutlich unter 0 dB liegt, ist das auch so:


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