Schlagzeug spielen - jedoch nicht in einer Band?!

  • Guido, Du bist völlig normal und plagst Dich mit denselben Ängsten und Problemen rum, wie jeder von uns. Du bist gut genug, sonst hätte es nicht zu einer Aufnahme in diese Band geführt. Die begleitende Panik ist auch nachvollziehbar, aber Du musst Dich fragen:


    Beherrsche ich die Panik oder sie mich?


    Im letzteren Fall bist Du in den A*** gekniffen, und das meine ich nicht böse, sondern stelle es schlichtweg fest.

  • Ach Mensch Reed, wenn ich deine Ratschläge nur so leicht umsetzen könnte... Ich muss daran arbeiten, ganz klar. Aber dafür benötige ich wohl Zeit. So Ad hoc wird das nicht klappen.

  • Ich kann dir gleich sagen, dass ich weder ein Soziopath noch ein Egozentriker bin. Ganz im Gegenteil. Meine Panik ist eine Folgeerscheinung durch die Angst nicht gut genug zu sein. Eine ganz klare kausale Struktur. Das lässt mich ein Engagement nicht ertragen...

    BItte nicht missverstehen, was ich sagen wollte ist, dass Panikzustände unabhängig von deren Ursprung zu denken geben würden, auch Selbstzweifel, die dazu führen, sind es wert, mal hinterfragt zu werden.

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    Gesendet von meinen Babyphone mit Papatalk

  • BItte nicht missverstehen, was ich sagen wollte ist, dass Panikzustände unabhängig von deren Ursprung zu denken geben würden, auch Selbstzweifel, die dazu führen, sind es wert, mal hinterfragt zu werden.

    Alles klar. Das ist ein guter Denkansatz. Vielen Dank.

  • Guido,


    es wird nur adhoc klappen. Wenn einem das Wasser bis zum Hals steht, denkt man auch nicht noch eine Stunde drüber nach, ob man jetzt schwimmt oder nicht?


    Nochmal ganz deutlich: Beide Bands hätten Dich nicht genommen, wenn sie auch nur den geringsten Zweifel gehabt hätten, dass Du das menschlich wie musikalisch nicht schaffst.


    Vertraue Dir selbst mal.


    Bei Gelegenheit kann ich mal ein bisschen per PN aus dem Nähkästchen plaudern. Ist jetzt nur zu spät dafür, muss ja auch arbeiten morgen früh.

  • Eins noch:


    Sehr gerne würde ich mich mit dir näher unterhalten.


    Zweitens:


    Bei der einen Band (Coverband) wurde ich sogar durch meinen Schlagzeuglehrer empfohlen, der selber vorher Drummer dieser Band war. Was für ein Vertrauensbeweis. Das war zuviel für mich. Ich meine. Wie könnte ich seine Position dort gebührend vertreten?

  • Mir geht es oft ähnlich in solchen Situationen wie dir Guido!


    Gerade bei eingespielten Bands hab ich mich auch oft unwohl gefühlt, weil man von aussen dazukommt(das legt sich aber mit der Zeit!). Wenn dann noch einige Leute oder sogar alle gefühlt viel besser sind als ich, denkt man sich bei jedem kleinen Patzer, die anderen halten einen für unfähig oder ähnliches. Bei mir persönlich ist es auch so, dass ich eigentlich nie so wirklich zufrieden mit meinem gesamten Spiel bin und da ist es mir dann auch weitestgehend egal, ob alle anderen mit mir zufrieden sind, oder mich sogar loben.
    Ich habe aber irgendwann angefangen, genau daraus meine Motivation zu machen. Beim Konzert hat dasunddas nicht so wirklich geklappt? Dann arbeite ich daran, dass das besser wird. Ich kann mit den anderen in der Band meines Erachtens nach nicht mithalten, weil ich das Zeug noch nicht drauf habe? Dann lern ichs halt. Überfordert und Unwohlsein? Jetzt erst recht, kann nur besser werden.


    klingt trotzig und verbissen, aber ist es im Prinzip gar nicht, solange man es nicht übertreibt. Vielleicht solltest du nur in Bezug auf dein Problem öfters mal "jetzt erst recht!" denken. ich bin damit mittlerweile sehr glücklich geworden, denn ohne diese Einstellung hätte ich viele tolle Sachen verpasst und im Nachhinein war es die Mühe bis jetzt immer wert.:thumbup:

  • So Leute ich muss jetzt mal pennen gehen. Morgen gehts früh raus. Ich danke ALLEN für die Mühe. Jetzt habe ich ja noch was worüber ich mir mal meinen Kopf zerbrechen kann.


    Gute Nacht!

  • Hi Guido.


    Sorry wenn ichs so ausdrücke, aber frei nach Kahn brauchst du vielleicht auch einfach "mehr Eier"!
    Einfach mal hinstellen und sagen "Ich bin der Größte und wenn die Band mich nicht will, selbst schuld!".
    Sollte natürlich immer mit einem lächelnden Auge passieren und nicht übertrieben werden ;) .

  • was trans schreibt stimmt völlig.


    eingespielte bands erwarten von nem neuen drummer nicht, das er bei der ersten probe perfekt spielt.
    bands erwarten aber, das er sein zeugs übt und sich verbessert von probe zu probe.
    trommler die was taugen stehen ja auch nicht unter jeder laterne und warten darauf abgeholt zu werden.
    ne coverband sucht vor allem zuverlässige leute, die nicht nach nem jahr wieder abhaun, weil sie was besseres gefunden haben.
    son junger, wilder weltmeistertrommler hat ne geringe halbwertszeit bei solchen projekten und ist daher nicht die erste wahl.

    Satellite of Love

  • Hallo,
    ich habe bisher in 3 verschiedenen Bands gespielt, in die ich eingestiegen bin, und das über Jahre hinweg. Ich war anfangs auch sehr aufgeregt, habe mich aber gleichzeitig gefreut, da ich entweder deren Musik oder einzelne Mitglieder schon kannte und insofern zum Teil abschätzen konnte, was mich erwartet. Was hattest du denn für eine Motivation, in die Bands einzusteigen (mal ein Demo gehört oder dich vorher mit einem der Musiker unterhalten)? Ich denke, du solltest etwas finden, auf das du dich bei der Zusammenarbeit mit einer neuen Band freuen kannst! Dann tritt die Angst nämlich in den Hintergrund. Und je länger du mit denen spielst, desto besser lernt ihr euch kennen. Du wirst dann merken, ob es sowohl auf menschlicher als auch musikalischer Ebene funktioniert und wirst selbst routinierter und lockerer. Wenn es dann irgendwann nicht mehr klappen sollte, kannst du deine Erfahrungen bei der nächsten Band anwenden. Eigentlich kann man aus solchen Begebenheiten nur lernen. Man erfährt auch mehr über sich selbst. Allein im Keller üben bringt dich da wohl eher nicht weiter.
    Natürlich kannst du auch eine Band nach deinen Vorstellungen zusammenstellen und den "Bandleader" spielen. Das erfordert aber mindestens genauso viel Verantwortung und du musst klare Vorstellungen davon haben, in welche Richtung es gehen soll, und diese Vorstellungen auch an die Mitglieder kommunizieren können. Ist nicht unbedingt ein leichter Job. Aber vielleicht liegt dir das ja.
    Was ich nicht ganz verstehe: In deinem Eingangspost schreibst du einerseits, dass du Angst hast, der Band nicht zu genügen, andererseits aber hast du Panik davor, dass diese Band nicht deinen Erwartungen entspricht (wobei du selbst meintest, dass es von der musikalischen Ausrichtung her doch eigentlich gepasst hätte). Das widerspricht sich irgendwie.
    Du solltest dir einfach überlegen, was für dich wichtiger ist: die Musik (Fremdkompositionen, Covers, "eigene" Musik schreiben) oder das Zusammenspiel mit anderen Musikern und die menschlichen Erfahrungen und evtl. Freundschaften, die sich daraus ergeben können. Oder eine Mischung aus beidem ;) Es ist eben nicht ganz leicht, aber das hat auch niemand behauptet.


    Flo

  • Hi Guido
    an deiner Stelle würde ich nicht hier im Forum rumfragen, sondern einfach die Karten auf den Tisch legen.
    Also zu deren Bandprobe hinfahren, klipp und klar sagen:" Hey Leute, ich weiß nicht, ob ich euren musikalischen Ansprüchen gerecht werde, aber lass es uns einfach mal ausprobieren." Damit hälst du dir (und den potentiellen Mitmusikern) eine Hintertür auf, da man nach dieser Ansage viel lockerer das eigentliche Zusammen-Proben angehen kann und keine peinlichen Situationen entstehen, bei denen alle merken, es funktioniert so nicht, es aber keiner aussprechen will. Abschließend könntet ihr euch dann bei `nem Pils zusammensetzen und eure Erwartungen an euch gegenseitig erläutern.
    Es wurde ja schon gesagt, die Truppe wird dich nicht völlig ohne Grund eingeladen haben, und selbst wenn das Niveau nicht exakt übereinstimmt, lässt sich vieles noch kaschieren, ohne dass irgendjemand Probleme damit hat.
    Der Beitritt unseres zweiten Gitarristen lief in der Hinsicht auch völlig reibungslos ab, da das Zwischenmenschliche stimmte, was bei Dir ja auch der Fall zu sein scheint, und wir wussten schon vorher seine Fähigkeiten einzuschätzen, was deine Umwerbenden sicher auch können. Letzendlich ist es nur eine Frage der Überwindung, einfach mal dorthinzugehen und mitzumachen. Wenn Du im Nachhinein merkst, dass das Modell der festen Bandbeziehung für dich nichts ist, kannst du das den anderen immer noch sagen. ist nur meine Meinung ;)
    Ansonsten noch eine gute Nacht

  • Falls du wirklich den Wunsch verspürst mit anderen Leuten zusammen Musik zu machen lohnt es sich bestimmt, sich mehr Gedanken um die Sache des gemeinsamen Musizierens zu machen, als sie die ganze Zeit um die eigenen Person und die eigenen Fähigkeiten kreisen zu lassen.


    Wenn du den Sprung ins kalte Wasser wagen solltest wirst du wahrscheinlich sehr bald feststellen, dass viel kleinere Fragen relevant werden, z.b. " Wie komme ich pünktlich zur Probe", "wieviel Bier soll ich einpacken", etc...


    Was ich sagen will: Die Gedanken die du dir jetzt machst, all die Ängste und Zweifel, könnten damit zu tun haben, dass du nicht "in einer Sache drin bist" mit der du dich befassen kannst.


    Also los!

  • Also, was mich wundert, ist das Wörtchen "Deal". Vielleicht die Sache lockerer angehen? Oder wäre es da wirklich gleich vertraglich in die Vollen gegangen mit Kosten, Live und Studio? Dann besser selbst eine Band gründen und die Sache ruhig angehen; einfach erstmal mit vielen Leuten jammen und schauen mit wems klappt. Ohne Druck und die Sache langsam wachsen lassen.
    Für mich heißt Schlagzeugspielen seit 5 Jahren fast ausschließlich mit der Band zu spielen. Ohne geht meiner Meinung nach gar nicht 8) .


    Grüße, Philip

  • Wer sagt denn eigentlich, daß, wenn Du außerhalb einer festen Band agierst, ob nun im eigenen Studio oder auch in einer anderen Branche, daß Dich nicht genau dieselben Ängste einholen? Auch als eigener Herr muß man Angst frei auftreten können. Das ist das eine. Anderer Aspekt: Als Musiker wird man von der Vielfalt der Einflüsse über Jahre geformt. Nimm auf diesem Weg mit was Du kriegen kannst. Diese Banderfahrungen aus Angst zu überspringen wird Deiner Charakterbildung und auch Deiner musikalischen Persönlichkeit nachhaltig schaden. Da bin ich fest von überzeugt. Ich sehe nur eine Chance für Dich: Krieg Deine Angst in den Griff. Wenn nötig such Dir professionelle Hilfe. Der Zweck heiligt die Mittel. Punkt.

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