Rein rechtlich gesehen...

  • Hallo zusammen!
    Ich bin leider Gottes auch einer der "Armen", die ihr Schlagzeug in ihrer Bude aufgestellt haben müssen, da sich noch kein Proberaum hat finden lassen.
    Ich wohne hier in einem Mietshaus.
    Wie sieht das da rein rechtlich aus mit "Krach machen"? Also Schlagzeug spielen zu normalen Uhrzeiten, zwischen 12-18 Uhr. Wie sieht das da rechtlich aus? Kann ich spielen wie ich will? Mein Lehrer meint, dass das gar kein Thema sein dürfte. Ich bin mir da nicht so sicher.
    Gibt es hier evtl jemanden der das genau weiss?
    Wegen des Nachbarschaftsverhältnisses isses wurscht, hier besteht so gut wie kein Kontakt :D :P
    Schonmal danke für Hilfe!

  • Hallo,


    rein rechtlich würde ich
    1. mal den Mietvertrag lesen und 2. eventuelle Klauseln mit einem Menschen vom Fach in einer intimen Sitzung ganz ohne Zuschauer aus der ganzen Welt besprechen.
    3. würde ich mal die einschlägige Lärmschutzverordnung durchlesen und 4. siehe 2.
    5. würde ich mal prüfen, was da so in der konkreten Hütte mit dem konkreten Gerät und dem konkreten Bedienungspersonal so emittiert wird und 6. wer sich davon gestört fühlen könnte und 7. was derjenige dann wieder für Ansprüche aus verschiedenen Rechtsnormen herleiten könnte und das natürlich 8. siehe 2.


    Ansonsten gibt es viele Schein-Informationen, durch welche man sich beruhigen oder verängstigen kann, die aber im Einzelfall irrelevant sind, denn jeder Fall ist anders. Und deshalb gibt es ja diese Individualberater, die auch noch die Klappe halten und es nicht der ganzen Welt ausposaunen, was man so daheim im Kämmerlein macht.


    Grüße
    Jürgen

  • Vielleicht hilft dir das weiter.Klick Es gibt keine gesetzliche Regelung darüber.Sondern nur Rechtssprechungen für den Einzelfall.Grundsätzlich gilt auch das Schlagzeugspielen wie auch andere Instrumente zur frein entfaltung eines Menschen.Allerdings würde ich mich nicht mit den Nachbarn darüber streiten wollen und vor Gericht ziehen müssen.
    Auch das ist noch sehr Interessant Klick

  • Hallo,


    altbekanntes Problem! Auch ich hatte einmal den Fall, dass ich meine Sets fast ein Jahr in der Wohnung platzieren musste (Umzug & neue Studiosuche...).
    Habe auch recherchiert wie es denn so rechtlich ausschaut und bin dabei auf die genannten Quellen gestossen. Auch habe ich einen befreundeten Rechtsanwalt aufgesucht der nur eine Augenbraue hochzog...und meinte: "Musste halt bisschen vorsichtiger und leiser spielen"...Lach.


    Daher folgender Tipp:
    Es führt kein Weg daran vorbei: Du brauchst einen Übungsraum! Denn du "quälst" Dich selber. Leise und vorsichtig spielen, damit ja die DB-Werte nicht überschritten werden, ist für einen Drummer -auf Dauer- relativ unspasssig. Trommeln und Angst haben müssen, dass einer mit dem Schrubber zurücktrommelt oder ein Klingelkonzert veranstaltet, hemmt Dich nur beim üben. Genauso auf eine Minuten- und Uhrzeitregel achten zu müssen ist "shit"..kommt so´n bisschen wie : "Achtung! Jetzt gibt es für 45 Minuten Death-Metal Sound..heute aber nur Double- Bassdrum-üben....wie Herr Nachbar, Sie hatten Nachtschicht..und müssen auch um 11:00 Uhr schlafen!!!?????? Aber im Gerichtsurteil von München etc. steht doch: Tagsüber 45 Minuten...... 8|


    Also: Schaff das Geraffel irgendwie aus Deiner Wohnhütte raus..dann klappts auch mit dem Nachbarn :D


  • :thumbup:
    Habe ich ohnehin auf jeden Fall vor, bloss dass es mit Proberäumen hier in Aachen ganz schön schwierig wird... :cursing: :wacko:

  • Wär' aber auch ziemlich Scheiße deinen Nachbarn gegenüber, oder?
    Als ich zu Hause üben musste, hab ich einfach Meshheads draufgezogen. Da bleibt denn eigentlich "nur" noch der Trittschall für den Nachbarn übrig.
    Und das ist dann eigentlich auch schon ne Zumutung, ich hätte da nicht unter mir wohnen wollen.

  • Wegen des Nachbarschaftsverhältnisses isses wurscht, hier besteht so gut wie kein Kontakt


    Glaub mir, das ändert sich ziemlich schnell, wenn du anfängst, in der bude zu drummen.
    Wie schon gesagt: es gibt keine fest verbindliche Regelung. Vielleicht solltest du tatsächlich einfach mit den nachbarn sprechen?

    Tempo is' egal. LAUT muss es sein!
    ---
    Suche: 18" Sonor Phonic (Plus) Floortom. Farbe is egal.
    26" BD ditto. Farbe auch wurscht - Hauptsache bumm!

    Kuh + Giraffe + Schlagzeug: Die Sonor Phonic Plus Kuhraffe (mein Set)

  • Kauf Dir spezielle Dämm-Platten für die Trommeln und die Becken (HQ Pads doder so) und das Quiet-Tone Teil von Sabian und dann sprich mit den Nachbarn ob`s noch stört .....ich hatte das mal in einem Altbau und niemand hat sich beschwert, hier bei mir hab ich es jetzt auch, aber ich bin auch der einzige im Haus und darunter ist nur Balletschule und drüber nix...also nicht vergleichbar. Dennoch spiele ich mit den Pads um die Bewohner der Nachbarhäuser nicht zu belästigen.


    Rein rechtlich gesehen hast Du als Schlagzeuger in einem Wohnhaus egal zu welcher Stunde keine Chance !

  • also mein set steht nun seit fast 12 jahren im keller. habe im keller einiges an lärmschutz unternommen. also decken an die wände. Türen nach aussen mit dicken matrazen verkleidet. die rolläden natürlich alle unten.


    Ich wohne auf dem dorf aber habe hier noch keine beschwerde bekommen. allerdings wurde mit den anwohnern vor ein par jahren die regelung getroffen, dass ich nicht vormittags und nicht nach 20 uhr spiele. habe mich zu 99% daran gehalten und es gab nie stress. ich habe allerdings viel glück mit den nachbarn. das geht nicht überall.


    ich gebe dir auf jedenfall den tipp die nachbarn alle vorzuwarnen und dann ein paar tage zu testen. dann kannst du ja wieder zu den nachbarn rüber und nachfragen ob es geht oder ob es unerträglich ist für sie.

  • Also bei mir ist es fast eine Mischung aus allem was bisher geschrieben wurde.
    Ich wohne in einem Reihenhaus . Mein Drumset steht auf dem ( meinem ) Dachboden .
    Als ich mein Drumset aufgebaut habe , habe ich meine Nachbarn aufgesucht und erzählt was bald abgeht :)
    Als es dann soweit war habe ich meinen Sohn spielen lassen und habe zusammen mit meinem Nachbarn in dessen Wohnung überprüft wie laut es dort dann wirklich ist .
    Es war weniger zu hören als ich dachte :)
    Dennoch habe ich dann die direkten Wände ( Beton ) zur Nachbarswohnung mit 15cm Styrophor + 5 cm Luftschicht versehen . Alle Wände wurden mit freischwingenden Stoffbahnen behängt und ein Podest errichtet ( dicker Teppich auf dem Fußboden Holzplatte 240 x 200 cm ... gefedert von 60 Tennisbällen ..... wieder dicker Teppich und dann das Schlagzeug drauf ) .
    Dann wieder rüber .... nochmal genau hingehört und dann klar beprochen wann geht es zu spielen und wann nicht !
    Meine Bemühungen es so gut wie möglich zu dämmen waren recht erfolgreich und so haben wir uns auf jeden Tag ....also auch Sonntag .... bis 18.30 Uhr geeinigt .... denn ganz geräuschlos war es dann eben auch nicht .


    Ich freue mich jedoch nicht unbedingt das meine Nachbarn das so nett mitmachen ... denn da ist es nicht wirklich laut .


    Vielmehr bewundere ich meine liebe Frau die bisher nicht ein einziges mall was gesagt hat und die macht da richtig was mit !!!!!!
    Jeder Schlagzeugschlag drückt sich kraftvoll durch die Bodenlucke direkt ins Treppenhaus .... die Steintreppe runter ..... am Obergeschoß und den Kinderzimmern vorbei ( die spielen auch öfters mal , 6 und 11 Jahre alt , weiter direkt ins Erdgeschoß (alles Fliesen ....null Teppich ) und direkt in die Ohren meiner Frau . Und dann bekomme ich sogar noch einen Kaffee wenn ich ne Pause einlege :)


    Sooooo viel Glück muß man(n) haben :)


    Gruß

    Ich möchte sterben wie mein Opa .... im Schlaf .... nicht wie sein Beifahrer .....schreiend !
    Aus den Dienstvorschriften der Bundeswehr:
    "Ab einem Wasserstand von 1.20 m beginnt der Soldat selbständig mit Schwimmbewegungen. Die Grußpflicht entfällt hierbei."

  • Dennoch spiele ich mit den Pads um die Bewohner der Nachbarhäuser nicht zu belästigen.

    Ja Steve,


    das ist eine gute Idee. Mit den Dämmpads und netten Nachbarn könnte es für den Threadstarter wohl gehen. Ohne ... also ich finde schon die Idee abenteuerlich. Warum wohl spielen die meisten Drummer mit Gehörschutz von typischerweise -15 bis -25dB ? Weil's eigentlich doch gar nicht so richtig laut ist? Ein normal gespieltes A-Set gehört meiner Meinung nach schon einfach aus Rücksicht nicht in eine Mietswohnung - egal was Richter da entscheiden sollten.


    Just my 0,02 EUR,
    Hajo K

  • @ drewi: ich lass mich gerne belehren - wenn du mir urteile bringst die schlagzeugspielen in der wohnung gut heißen. Nicht Urteile zu Hausmusik mit Piano und Geige !!!


    erstens Klick
    zweitens:Klick
    drittens :Klick
    Und wenn du dir das mal genau durchliest Klick dann erfährst du auch das das Schlagzeugspielen nicht grundsätzlich verboten wird.
    Ich gebe dir aber trotzdem Recht das es schwer sein wird sein Recht durch zu setzen.Und in einen Mehrfamilienhaus würde ich auch so etwas nicht unbedingt machen.Es gibt aber keine Rechtliche Grundlage die das Schlagzeugspielen von vorn herein verbietet.

  • Kurz und gut: Das Schlagzeugspiel darf zwar nicht generelll verboten werden, aber es wird meistens stark eingeschränkt und das nicht ohne Grund.
    Ich würde das auch nur Übergangsweise zuhause empfehlen, ist in einem Proberaum einfach entspannter. Als Jugendlicher oder auch vielleicht allgmein bekommt man den bei öffentlichen oder geförderten Einrichtungenn manchmal umsonst oder für kleines Geld.


    Die meisten Infos gibts übrigens in den vorhandenen Fred...

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