Kings' X mit Jerry Gaskill: Welcome To The Groovemachine!

  • - nur für Fans -


    Auf die Plätze...
    Ich mußte etwas Zeit verstreichen lassen, ehe ich ein paar Zeilen schreib en kann... Letzten Freitag waren King's X im Colos-Saal, ich vermutete, daß das mein Konzerthighlight 2009 werden würde und jetzt bin ich mir sicher: Das war's!
    Für viele Freunde, Verwandte und Bekannte hatte ich Karten besorgt (ca. 25 Stück unterm Strich) und der Veranstalter meinte, daß der Vorverkauf eher schleppend gewesen wäre und er mit eienm schwacben Besuch rechnete. Ich war ziemlich überrascht, als ich gegen 21 Uhr einen sehr gut gefüllten Colos-Saal vorfand. Das war mir eigentlich schon zu voll, doch ich gönn's denn Jugns. Vorband war Soapbox, nicht mein Fall.


    Werden sie?
    Gegen 22 Uhr ging's los und ich hoffte inständig, daß Welcome To The Groovemachine der Opener sein würde, einer meiner vielen King's X-Favs, aber bestimmt der optimale Einstieg ins Geschehen. Sie taten mir den Gefallen und ab dem Moment wurde ein 90-minütiges Best Of abgefeuert, mit allem was mein Herz begehrt: ultraschwere Grooves, absolut gelockert vorgetragen, eine 1a eingespielte Band, der man anmerkt, daß die Jungs rund 28 Jahre zusammen spielen - ohne Besetzungswechsel - und ca. 150 Gigs im Jahr abreißen. Das läuft sahnig, kräftig und immer souverän, egal ob das jetzt irgenwelkche abgezockten Breakmeisterschaften oder ruhige, spacige Stücke sind. Zwei Punkte zeichen King's X ganz besonders aus: Schwere Grooves, gaaaanz langsam mit richtig Platz zwischen den Noten, anständig hingelangt und nix zugefummelt mit Ghostings, Licks oder sontwelchem überflüssigem Schnickschanck. Das gilt übrigens für alle drei Herren, nicht nur für Jerry Gaskill. Die haben's kapeirt und das schiebt wie Panzerkreuzer Potemkin - unglaublich. Nummer zwo ist die Spannung zwischen heavy Playing, manchmal dissonanten Harmonien und beatleesquem Chorgesang. Das Schöne ist, daß das auch live absolut rüberkommt. Gesanglich war das eine überaus reife Vorstellung, wobei Doug Pinnick, Leadsänger und Bassist noch mal herrausragt. Jerry Gaskill und Ty Tabor singen rhythmisch und intonationsmäßig sehr präzise und gaaanz locker. Erwähnte ich das nicht schon mal? Der Axeman Ty Tabor ist ein sehr geschmackvoller Krachmacher. Er gibt einerseits ein ordentliches Brett und andererseits befriedigt er in seinen Soli ebenso die melodischen Bedürfnisse des geneigten King'sX-Fans, immer sehr flüssig und legato und manchmal richtig abgefahren.


    Und Jerry?
    [DF-Pflichteintrag: GMS, ein Hänge, zwo Stand, silver sparkle, HH, zwo Crashes, Ride, China, alles Paiste 2002, eher mittlere Größen, Becken einzeln von unten abgenommen, fette Prügel - Ende]
    Jerry ist very special, sein Gesichtsausdruck schwankt zwischen Hyterie und Wahnsinn, der Körpereinsatz ist olympiaverdächtig und ich möchte gerne wissen, wie lange seine Becken halten: Mein lieber Scholli, er langt ordentlich hin! Manchmal läßt er seine Linke ausgestreckt nach unten schwingen, bevor er der Schnarre einen wuchtigen Schlag verabreicht, manchmal schlägt er Snare oder Hihat in einer seitlich, diagonalen Bewegung an. Ich habe noch nie jemanden sooo spielen sehen. Er spielt hevy mit einem unglaublch intensiven und schwerem Groove - und mit einer profunden Technik, Finesse und Rafinesse. Das ist kein Widerspruch, denn es gibt zu Hauf tricky Arrangements, Akzente und Phrasierungen, die ein hervorragendes Spiel erfordern, nicht nur von iohm, sondern von allen Dreien.


    Kollektiv abgehoben
    Die Highlights des Konzerts zu beschreiben fällt schwer, denn es waren für mich einfach sehr viele. Der absolute Brüller war Dogman, gefolgt von Over My Head (mit überraschen gutem Publikumsgesang), Groovemachine und den Zugaben It's Love und We Were Born To Be Loved (der inoffiziellen Break-Weltmeisterschaft). Zum Publikum: Selten habe ich im Colos-Saal ein frenetischeres Publikum erlebt.Viele kannten die Stücke und Texte aus dem ff und das läßt ein Fünkchen Hoffnung, daß King's X vielleicht doch irgendwann mal der Erfolg zu Teil wird, den sie verdieneen. Die Band schien über das engagierte Publikum auch etwas überreascht zu sein... Doug Pinnick versteht sein Geschäft als Frontman - Hemd auf, Sixpack raus, Fotoposing für digicamabhängige Konzertgänger während der Nummern, Posing mit der Axt etcpp und doch kommt das alles nicht aufgesetzt, sondern wirklich sehr sympathisch rüber. Bei all dem versprüht er auch noch richtig Charme. Eigentlich sollte man ihn hassen. Das Konzert hatte fast etwas Verschwörerisches, Magisches, es kam mir manchmal vor wie eine "religiöse Erweckungsveranstaltung" - sehr intensiv alles.


    Einziger Wermutstropfen: Obwohkl die Band noch eine weitere Zugabe spielen wollte, ging's nicht, da hernach noch eine Veranstaltung im CS anstand. Das ist imho nicht gaaanz so glücklich, aber Geschäft ist Geschäft... Letztendlich auch egal, denn es hat mich auch so vollkommen begeistert und weg getragen.


    Es war einfach erfgreifend, ich bin immer noch ganz fertig
    fwdrums

    nontoxic: kurze lange CD-Pause

  • hach .... als wär ich selbst dabei gewesen ...


    frank, wie immer ein herrlich mitreissend zu lesender und detailverliebter konzertbericht ... du hattest diesen termin ja beim letzten treffen erwähnt ... "leider" fiel er auf meinen 6ten hochzeitstag ...


    ... ich muss echt was verpasst haben


    beim nächsten mal wieder - hueni

    now, this little number is in thirteen. it's subdivided 5 8 and 4 4, if you wanna clap your hands: one two one two three one two three four .... pretty good! FZ (1940 - 1993)
    Mein Spielzeug im Einsatz Hueni for Sale

    Einmal editiert, zuletzt von hueni ()

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