Besuch beim Zahnarzt....

  • Es begab sich folgende wahre Geschichte: :)
    Ein Freund des trommelnden Gewerbes (genau genommen ich) musste sich zu einem Kieferchirurgen nach Mülheim an der Ruhr begeben. Gott sei Dank, war es nur ein Beratungsgespräch. Dieser Tag war bereits Aufregung genug für den kleinen Trommler, da er sich doch noch nie so recht mit der Zahnmedizin und den damit verbundenen Terminen anfreunden konnte. Ein größerer Eingriff stand bevor, auch wenn er an diesem Tag sich noch retten konnte.
    Nun gut, der Termin war vorrüber. Noch völlig mit den Nerven fertig und schweißgebadet -da der Tag X ja noch bevorstand- verließ der kleine Trommler die wohlduftende Praxis mit den freundlichen Helferinnen, die einem aber auch nicht den Schrecken wirklich nehmen konnten.


    Nun, denkt sich der kleine Trommler: "auf diesen Schrecken, erstmal einen Kaffee trinken und cool down". Gesagt, getan. Ein kleines Cafe/Eisdiele erschien ihm zu diesem Zweck genau das richtige. Gemütlich dort sitzend, den Kaffe schlürfend und den bevorstehendem Eingriff noch im Gedächnis, betrat ein Mann gesetzteren Alters diese Lokalität.


    Gedanken wie ein Blitz schossen dem kl. Trommler sofort durch den Kopf: "Diese Person kenne ich!" Aber wahrschlich noch unter dem Eindruck der "schrecklichen" Geschehnisse der letzten Stunden, konnte er es nicht einordnen. Aber im Zuge des mittlerweile dritten Kaffee`s erhärtet sich ein Verdacht.
    Ich kenne diese Person aus dem Fernsehen, aber irgendwie auch als Musiker, genommen als bekannter Trommler. Als dieser Unbekannte dann quasi neben mir saß und ich unfreiwillig einigen Gesprächsfezen und dem Akzent lauschte, wurde es langsam Licht bei mir . Er sprach deutlich mit englischen Akzent. Sollte es wirklich sein?


    Dann hatte ich es endlich: Es handelte sich um Pete York !!!! Er konnte es nur sein.


    Diese Chance konnte sich der kleine Trommler nicht entgehen lassen. Ich nahm meinen Mut zusammen -gerade aufgrund meiner inzwischen schlechten Englisch Kenntnisse- und sprach ihn an. So ungefähr: "Sorry Mister, can i ask you something, you are Mr. Pete York?"


    Und es entwickelte sich ein tolles Gespräch, bei dem ich feststellte, dass Pete York besser deutsch kann, als ich englisch. Er ist ein verdammt sympathischer Mann und hat das Ansprechen auch total locker gesehen. Und er übt immer noch an Rudiments, jeden Tag eine Stunde, wie er sagt.
    Nachher wurde es klar, warum ausgerechnet in Mülheim an der Ruhr: Wegen Helge Schneider (dieser kommt as MH)


    Das Ganze ist schon etwas her, aber es war ein tolles Erlebnis und völlig überraschend. Durchs Forum bin ich grad wieder dran erinnert worden. Ich wollte es euch nicht vorenthalten. Und ein Autogramm gabs natürlich auch noch, mit dem Satz:


    "Keep on drumming" :)

  • Soweit ich weiss, lebt der liebe Herr York ja schon seit 25 Jahren in Deutschland.
    Sehr symphatischer Mann. Ich finde es super, daß er mit Helge Schneider spielt.
    LgTrommelmann

  • Das is in der Tat ne dufte Geschichte, die mich ein 3/4tel Jahr zurückversetzt:


    Ich habe 16 Jahre darauf gewartet, meine absolute Lieblingsdband zu sehen. Es handelt sich hierbei um "House of lords".


    Naja, sie spielten ca. 75 Minuten, klar, nicht der Hammer, aber das Konzert war trotzdem dufte.


    Das Schöne war, dass ich mich dann weitere 75 Minuten ca. mit den Jungs von der Band (bis auf den Drummer, der einzige komische Vogel der 4-köpfigen Combo) unterhalten habe.


    Ich bin freilich niemand, der solchen Typen hinterherrennt und diese vergöttert (also musikalisch natürlich schon ;) ), aber das werde ich dennoch nie vergessen.


    Gerade der Sänger (das einzig übergliebene "Relikt" des Originallineups entpuppte sich als so dermassen warmherziger und unheimfreundlich, dass es eine Wonne war und die kurze Spielzeit war mehr als kompensiert.


    Keine Allüren , nix. Gut, sie sind jetzt keine Weltband, schuld daran unter anderem schlechtes Management in der Zeit, wo sie eine werden hätten können. Waren schon in der ein oder anderen Show in Amerika und wurden groß beworben und haben in USA zu Ihrer Zeit definitiv nen Namen. Naja, was solls werden, wenn die dann im Vorprogramm von grossen Bands spielen, aber in diesen Städten gabs dann keine CDs zu erwerben... wie soll da der Sprung geschafft werden? Schade sowas!!!!


    Also, sie schnupperten schon am grossen Wurf... Is bitter.


    naja, jedenfalls wars ein toller Abend.


    Er fragte dann meine Freundin, ob sie denn die aktuelle CD habe, sie verwies auf mich und sagte, dass ich eine besässe... er wiederholte seine Frage ob SIE eine habe... Sie sagte "Nein", er schickte (natürlich auf sehr freundliche Weise) die Kellnerin eine CD zu holen, die er meiner Freundin dann geschenkt hat.


    Ich muss sagen, ich war abslut angetan von seinem Wesen... logo, er hat sich nicht ruiniert mit dem Verschenken der CD ;) Ich fand diese Geste aber einfach umwerfend menschlich, denn viele gäbs wohl nicht, die das täten.


    Ja, ich hatte mir dann auch mal ein Logo auf T-shirts gedruckt, also das von der Band, die waren nach dem Gig alle baff und fragten mich, wo ich das her habe und ob sie es kaufen könnten! ;)


    Fazit: Ich bin keiner, der für Personenkult viel übrig hat, aber diese Abend mit meiner Lieblingsband und natürlich meinem absoluten Lieblingssänger... davon werde ich wohl noch mit 80 Jahren schwärmen.


    Schön, dass eben nicht alle arrogante Säcke sind.

    Wer beim Üben gut klingt, wird nicht besser. - Sinngemäß nach Jojo Mayer



    Meine Spielsachen

  • Nobby, wenn Du den Thread-Titel erweiterst so in etwa wie:
    "Besuch beim Zahnarzt.... oder Begegnungen mit Drum-Stars"
    hol ich auch noch etwas hervor, was aber an anderer Stelle schon steht.


    Schön war`s trotzdem zu lesen, owohl Dein Zahnarzt-Problem dadurch wohl auch nicht gelöst wurde. Ich habe Pete Anfang 80 mehrfach auf der MM erlebt. Das war immer eher wie bei einem freundlichen Comedian, als bei einer Drumvorführung - sehr angenehm.


    Kride, das ist der Vorteil, dass diese Bands heute in kleinen Clubs spielen. Früher abgeschirmt durch Bodyguards hinter breiten Absperrgittern, spazieren sie heute vor oder nach dem Konzert durch Club, Straße, u.s.w. und sind meist wirklich gut drauf, ohne jegliche Distanz. Im Colossaal kann man wirklich fast jeden antreffen, wenn man die Zeit hat...


    HOL wollte ich im Sinkkasten sehen und hatte den Tag einfach verschlafen. Schade...

  • Ich kann das gesagte nur bestätigen!
    Netter Mensch und Rampensau!
    Trotz Alter und Hüftproblemen hat er 3 Stunden + Rehearsal im Quasimodo, Berlin gespielt!




    "Man muss das Grundgesetz vor seinen Vätern schützen und die Verfassung vor ihren Schützern."
    "Der Faschismus ist eine Spielart der freien Marktwirtschaft."
    Wolfgang Neuss

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