Ich fürchte, die Verzerrung ist schon etwas zu hören, vorhanden ist sie jedenfalls (und das ist keine Nebensache) - woher das auch immer kommen mag. Vielleicht sind schon die Mikrofone dem Schalldruck nicht gewachsen. Die Aufnahme sieht allerdings aus, als sei sie normalisiert oder mit einem Limiter bearbeitet worden. Falls das so ist: beides ist unnötig. Sauber pegeln reicht und "sauber" heisst nicht, dass man dabei ständig die Wandler an die 0 dB bringen muss. Bei 24 Bit Auflösung ist das unnötig. Ich habe zwischen drei und sechs dB Headroom auf den einzelnen Spuren einer Aufnahme und die Mischung ist vor dem Mastering bei -2 - -3 dB. Um unhörbare Verzerrungen auszuschließen wird bei der Summierung der Pegel bei -0,3 dB begrenzt. 0 dB erreicht eine Aufnahme beim Mastering, wo der Pegel penibel auf Verzerrungen überprüft wird. Das sind allerdings nur sehr grob umrissene Regeln, die bei mir im Heimstudio angewandt werden, keine Dogmen.
Josef braucht Kritik und Anregungen für neuerliches 2-Mikro-Recording
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und jetzt auch noch mein senf dazu...
ich finde da ist ein bisschen zu viel am eq gemacht...lass doch einfach mal ne rohaufnahme und hör wie das klingt, u dann wäre es noch gut über audacity zb das alles auf eine monospur zu ziehn, so das nicht die base zb leicht links ist.
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@ intuitiv
Ich glaube, bei diesem leichten "Mastering-Effekt" des Aufnahmegerätes ist ein Limiter aktiv. Ich habe halt das Mastering-Preset ausgewählt, das den Klang schon ein bisschen in die Richtung gedreht hat, die ich anstrebe, ohne m.E. zu weit vom Ursprungsklang entfernt zu sein.
Mal ganz undogmatisch: Ist die Snare-Verzerrung zu vernachlässigen, wenn man sie nachher im Gesamtmix nicht hören kann?@ raver
Du hast die zweite Datei in einem späteren Beitrag nicht gesehen? Ich stelle dieses mp3 mal im Ausgangspost mit ein. Ich bin dabei, in Audacity das Panning in den Griff zu kriegen. -
[...] bei diesem leichten "Mastering-Effekt" des Aufnahmegerätes ist ein Limiter aktiv. [...]
Verstehe - dass ist so ein Recorder, der automatisch aussteuert? In diesem Fall könnte es sein, dass der eingebaute Limiter nicht schnell genug für Deine Snare regelt. Wenn es geht, kannst Du ja etwas konservativer aussteuern. Den Limiter wegzulassen, kann erstmal dazu führen, dass die Aufnahmen etwas weniger spektakulär klingen, aber das ist eher ein Vorteil, wenn Du in der Mischung an Dynamik und Frequenzverlauf arbeiten möchtest.Der Gedanke, dass man Verzerrungen später nicht hören kann ist jedenfalls optimistisch. Die Regel ist eigentlich, dass Aufnahmen in der Mischung und im Mastering komprimiert werden und dies führt meistens dazu, dass eher mehr Details (also auch Verzerrungen) hörbar sind, als weniger. Man kann so etwas in einer Hallfahne verstecken, aber das ist nicht gerade die feine, englische Art. Zudem sind hier ja fast alle Snare-Schläge knapp im roten Bereich. Auch weil es viel bringt, wenn man Erfahrungen mit seinem Equipment sammelt, wäre meine Empfehlung eher den Take zu wiederholen.
[edit] Eine andere Möglichkeit, Verzerrungen unhörbar zu machen, ist eine Detaillierte Bearbeitung der Aufnahme mit einem Werkzeug wie Izotope RX. Aber abgesehen davon, dass diese Software wirklich unglaublich ist und ein paar Sachen leistet, die vor nicht allzu langer Zeit in dieser Qualität unmöglich gewesen wären, erwähne ich das eher der Vollständigkeit halber. Wenn es nicht unbedingt sein muss, bearbeite ich keinen vollständigen Take damit. [/edit]
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ot: intuitiv, kannstdu nochmal kurz verraten wie der analyser heisst den du verwendest? das ist doch ne freeware, ich hab nur vergessen woher die nochmal stammt. danke!
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Danke soweit, hilft mir sehr!
Intuitiv, du hast sicher Recht, aber nimm's mir nicht übel, wenn ich den Take nicht wiederhole, sondern so mein Glück versuche. Ich nehme stark an, dass die allermeisten Hörer die Snarezerre nicht wahrnehmen werden. Studioleute kriegen das Endprodukt eher selten zu hören
Könnte ich die Trommelspur noch manuell mit einem Limiter (Audacity) bearbeiten - jedenfalls habe ich dich so verstanden?
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ja, du kannst den limiter hinterher einsetzen, ist vermutlich sinnvoller. was mir immer noch unklar ist: wie ist das merkwürdige panorama zustande gekommen? klar, verboten ist nix, aber eine bassdrum die hauptsächlich links im spektrum steht ist doch eher ungewöhnlich.
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Das ist Logic Studio (noch nicht ganz Freeware) - die einzige Peak-Meter Freeware. die ich hier verwende sind die Sachen von Sonalskis, also den Free G und vielleicht manchmal den RMS Buddy von Destroy EFX. Es gibt aber eine Menge freier Analyse-Plugins im Netz, nur kenne ich die alle nicht und kann deswegen keine Tips geben.
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[...] Könnte ich die Trommelspur noch manuell mit einem Limiter (Audacity) bearbeiten - jedenfalls habe ich dich so verstanden? [...]
Natürlich nehme ich keinem was übel. Einzelspuren würde ich nicht mit einem Limiter versehen, sondern vielleicht mit EQ und Kompression bearbeiten. Aber wenn ich nicht genau weiss, was ich da tue, ist es nicht empfehlenswert damit zu beginnen. Als erstes lernt man Pegeln, mischen und schneiden. Dynamikbearbeitung kommt deswegen später, weil man auch viel verderben kann. -
OK, das dachte ich mir schon so.
Also, das extreme Panorama kommt natürlich von der Mikro-Ausrichtung. Bei den letzten Aufnahmen habe ich das ganze Set komplett gespielt, also mit Becken, und da brachte diese Recorderman-Methode sehr gute Ergebnisse. Diesmal wollte ich mal versuchen, die Becken extra einzuspielen, damit ich Trommeln und Becken separat mischen kann. Ein unschätzbarer Vorteil, oder nicht? So, und da habe ich die Mikros anders ausgerichtet - das ist des Pudels Kern - und zwar erstens näher am Set und zweitens eben das eine eher Richtung Snare und Hängetom, das andere rechts für Bassdrum und Floortom. Ich hatte irrümlich gedacht, dass Snare und Bassdrum trotzdem auf beiden Seiten stark genug aufgenommen werden.
Meine weitere Vorgehensweise daher:
- Schneiden und den einen oder anderen Beckenschlag "angleichen" (Ja, das widerspricht schon meiner Philosophie, aber wie erwähnt, das separate, genaue Einspielen der Becken ist ein schwieriges Thema)
- Versuchen, die Tomschläge zu isolieren und auf eine extra Stereospur zu ziehen.
- Die dann drei Stereospuren abmischen und pannen.
- Dann gehen die fertigen Spuren zu unserem Tonmann, bei dem dann Gitarren und Gesang aufgenommen werden. Der macht dann einen möglichst schönen Sound aus dem Set.
- Parallel dazu experimentiere ich hier weiter und versuche den Sound anfängerhaft zu optimieren.--> Dazu noch meine Frage: Ist es allgemein Usus, Bass und Snare absolut beide in der Mitte zu haben, oder legt man die leicht auf einen Kanal? Oder z.B. bei Close-Miking das untere Snare-Mikro z.B. eher nach links und das obere nach rechts oder so?
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So. Jetzt habe ich drei Stereospuren kreiert und abgemischt: Bass und Snare, Toms und Becken. Es ist noch kein Kompressor drauf, kein Limiter o.ä.
Und wieder: Sorry, wenn das Laden nicht immer gleich klappt.
Für jede weitere Anregung bin ich äußerst dankbar. Wie ist es jetzt mit der Zerre und der "Phasensauerei"? Besser? Ich habe zwar jetzt viel dazugelernt, aber natürlich noch lange nicht genug.Blasphemie für jeden Soundmann, aber: Mir gefallen Bassdrum und Toms in meinem ersten, völlig fehlgemischten Klangbeispiel aus dem ersten Post mindestens genau so gut.
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im allgemeinen befinden sich bass, bassdrum, snare und leadvocals in der mitte, alles andere gehört entsprechend im panorama verteilt. das ist natürlich kein dogma, ist aber eigentlich logisch. wenn man tieffrequente signale wie zb. eine bassdrum auf zwei lautsprecher gleichmässig verteilt setzten sie sich natürlich besser durch als wenn man nur einen lautsprecher verwendet. durch das unterschiedliche positionieren von zb. snare top und bottom erhält man sicher interesssante effekte, mit einer natürlichen abbildung hat das aber nichts zu tun. und diese strebst du ja an. also fast. denn das overdubben von becken ist auch nicht ganz natürlich;-) ich würde vermutlich neu aufnehmen,der mischer kommt durch deine mikrofonierung in bedrängnis und muss kompromisse machen bzw. sich ein stereobild zurechtbasteln. nicht so schön,eigentlich.
buchtipp: internal mixing von friedemann tischmeyer, gi bts auch als dvd. -
sry josef, habe die 2. nicht gehört. jetzt allerdings schon, und ich finde das ist doch eine beachtlich gute leistung!
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