Songs aufschreiben für Live Auftritt,

  • Ich habe auf nem Konzert noch nie nen "Spickzettel" dabei gehabt. Nicht dass ich komplett gegen solcherlei Hilfsmittel bin, aber ich fürchte man macht sich u.U., wenn man nicht aufpasst, zu sehr von so etwas abhängig.
    Zweitens zweifele ich an der Hilfe, weil wenn Du plötzlich merkst, "Ui, was kommt den jetzt?"... dann auf den Zettel schauen, die richtige Stelle suchen... da wirds wohl zum Großteil schon zu spät sein.


    Ich mach mir am Anfang auch Notizen, beim Songwriting... steht der Song dann, dann üben wir den so oft, bis er uns zwar wahrscheinlich zum Hals raushängt, aber dann hast Du ihn im Ohr, besser als an Notizen gebunden zu sein. Man kann sich dann eben, weil der Song im Kopf abläuft und man immer weiß was kommt, auch viel freier und lockerer spielen.


    Mein Tipp also: Klar, beim Songwriting natürlich notieren, wenn er fix ist, üben bis er sitzt... auch wenns manchmal wirklich nervt, aber es wird sich auszahlen...;-)

    Wer beim Üben gut klingt, wird nicht besser. - Sinngemäß nach Jojo Mayer



    Meine Spielsachen

  • Ich denke da ist jeder anders veranlagt.


    Der eine der 6 x die Woche in der Jugendband probt und 15 Songs sein Repertoire nennt, kommt wahrscheinlich ohne alle "Hilfmittel" aus.


    Sind`s ein paar mehr Songs, kann es schon mehr als hilfreich sein die Geschwindigkeit und wichtige Stellen zu notieren.


    Da liegt CROSSSTICK schn richtig !


    Es ist immer eine Abwägung ob man sich von "Noten und Notizen" abhängig macht oder ob man sich ein "Netz" gönnt falls was schief gehen
    sollte.


    M.E. gibt`s genug Nummern die ein paar Beats zu schnell oder zu langsam ganz anders rüberkommen und das möchte ich gerne vermeiden...
    Zudem ist man ja manchmal nervör oder aufgeregt weil doch mehr als 20 Leute zum Gig kamen. :thumbup: ..da machen Notizen und ein Metronom schon wieder Sinn.....

  • Zitat

    Es ist immer eine Abwägung ob man sich von "Noten und Notizen" abhängig macht oder ob man sich ein "Netz" gönnt falls was schief gehen
    sollte.


    Das genau meinte ich damit.


    Ich wollte nur auf Folgendes raus... wenn ich mal kurz ausholen darf.


    Ich habe massig CDs zuhause, manche liefen häufiger, andere seltener. Gerade die, die häufig liefen und immer wieder laufen betrifft Folgendes: Ich habe teilweise nach Monaten ein Album rausgekramt und konnte (also erinnerungstechnisch, physisch nicht immer;-))) da Songs teilweise noch 1:1 spielen... ohne sie jemals studiert zu haben, nur durch häufiges Hören. Und das betrifft sicher auch mehr als 15 Songs.


    Ich will jetzt hier meine Version nicht als Nonplusultra predigen, weil ich wohl davon ausgehe, dass vielleicht nicht jeder das Glück eines "akustischen Gedächtnisses" (so nenn ich das jetzt einfach mal) hat. Ausprobieren, über die Häufigkeit des Hörens/Spielens sollte es dennoch jeder mal.


    Ihr kennt doch sicher alle diesen Effekt, wenn man ein Album einige Male gehört hat und nach dem Ende eines Songs schon den Anfang des nächsten im Ohr hat.... genau darauf basiert das alles. Das funktioniert natürlich genauso innerhalb eines Songs.


    Ich verstehe psychologisch freilich den Effekt, dass eine Notiz, die man mit einem unserer Sinne (hier: die Augen;-)) wahrnehmen kann, als sicherer empfindet, als sich auf das "ungreifbare" Gedächtnis zu verlassen. Das ist wohl der Grund, warum es auch bei mir eben sehr lange gedauert hat, darauf zu vertrauen, aber lasst Euch drauf ein, wenn man das innehat, dann braucht man imho nix anderes.


    Deswegen werde ich auch fertige Songs immer aufnehmen und mir zuhause so oft anhören, bis sie in Fleisch und Blut übergegangen sind.


    Also... probiert es zumindest alle mal aus, wenn es nicht klappt, gibts ja noch Möglichkeiten, aber nix is so schön auf der Bühne als frei spielen zu können und sich keine Sorgen machen zu müssen, etwas zu verhunzen, und weil das auch trotzdem mal passiert, dann hat man ne Millisekundenlücke...aber weil man den Song ja trotzdem gut kennt und das Blackout ja keine 5 Minuten dauert, kann man sich schnell wieder "reinimprovisieren"...


    Also, machts gut, dem ein oder anderen wirds sicher weiterbringen;-)


    P.S.: Ich habe die Erfahrung gemacht, dass man sich Songs noch besser einprägt, wenn man sie auch instrumental einstudiert, weil man da ganz anders hinhört, als wenn man sich am "greifbaren" Text orientieren "kann"...

    Wer beim Üben gut klingt, wird nicht besser. - Sinngemäß nach Jojo Mayer



    Meine Spielsachen


  • Seppel, ich hau mich weg!!


    Also ich sag mal so - ich geh dann mit nem Song auf die Bühne wenn er sitzt - ohne Zettel und halbem Aufsatz!!!! Und schon gar nicht wenn die Band nicht weiß was sie zu tun hat!!!


    ROCK IS LIVE UND KEINE ZETTELWIRTSCHAFT!!!!!!


    C YA MARCUS

  • Wer richtig lesen kann, ist eindeutig im Vorteil...


    Ich habe immer live und ohne Spickzettel gespielt - außer in diesem, an anderer Stelle ausführlicher behandelten, Fall, der jetzt 21 Jahre zurückliegt:
    ich stieg Dienstags in eine halbprofessionelle Country-Band (zuerst Aushilfsweise) ein, die dann am darauffolgenden Freitag und Samstag 2 Gigs vor ca. 500 Leuten mit 4 Sets a`3/4 Stunde (= ca. 40 mir meist unbekannte Songs) hatte...........................................


    Davor stand in meinem Beitrag aber:
    "Naja, eigentlich sollte man mit einer Rockband erst auf die Bühne gehen, wenn man die Songs kennt und spielen kann. Schon alleine wegens des Publikums, das evtl. sogar Eintritt zahlt..."

  • Hallo, noch mal kurz zu dem Thema, weil das hier jetzt so eine kleine Grundsatzdiskussion geworden ist:
    seppel & egnever haben im Prinzip Recht: Sich Songs von Anfang bis Ende aufzuschreiben ist vielleicht nicht "Rock'n'Roll". Aber es hat ja auch niemand gesagt, dass es hier nur um Rock gehen soll, und schließlich gibt es es jede Menge Drummer hier im Forum, die nicht aus der Rock-Ecke kommen.


    Selbstverständlich: Wenn ich mit meiner eigenen Rockband in monatelanger Probenarbeit 15 bis 20 selbst geschriebene Stücke erarbeite, und diese dann auf der Bühne präsentiere, brauche ich mir nichts mehr aufzuschreiben. Dann habe ich die Songs so im Ohr, dass ich alle Anfänge, Abläufe, Fills etc. kenne.


    Wenn ich aber als Tanz-, Unterhaltungs-, Party-Mucker mit einem Repertoire von 100 bis 200 Cover-Stücken von Volksmusik über Schlager bis hin zu Rock zur Arbeit antrete, dann kann zumindest ich mir das nicht alles merken. Das ist auch durch intensives Proben nicht zu lösen, weil der Zeitaufwand dann einfach in keinem Verhältnis mehr zum Ertrag stehen würde - das ist halt ein Geschäft, und da muss man eben auch wirtschaftlich denken. Und ich werde sicher auch nicht anfangen, mir das ganze Zeug privat immer wieder anzuhören, dazu ist das zu meinem eigenen Musikgeschmack einfach zu wenig kompatibel.
    Auf jeden Fall ist es meiner Erfahrung nach allemal besser, die Band anhand von (mehr oder weniger detaillierten) Aufzeichnungen sicher durch die Stücke zu führen, als mehrmals am Abend hörbare Unsicherheiten zu produzieren. Zumal wenn man, wie es ja auch hier immer wieder angeführt worden ist, in wechselnden Formation oder auch mal aushilfsweise in einer neuen Band spielen muss - ohne die Chance, vorher ausgiebig zu proben.


    Ansonsten gilt hier, wie fast überall sonst: Es muss halt jeder so machen, wie er es für richtig hält. Ich finde es jedenfalls albern, hier Leute schwach von der Seite anzumachen, weil sie einen Weg gehen, mit dem man selbst nichts anfangen kann. DAS ist auf jeden Fall nicht "Rock'n'Roll".


    Viele Grüße, Kai

  • Hi,


    da schliesse ich mich dem CrossStick doch sofort mal an. Niemand geht davon aus, dass man sich die Songs aufschreibt, wenn man die ausreichend mit der Band proben kann bzw. eigene Stücke schreibt. Dann sollte man den Kram selbstredend ohne Papiere auf der Pfanne haben. 8)


    Es kommt aber oft genug vor, dass man von Seiten seiner "Musiziervereinigungen" mal maximal eine Probe vor dem Gig (oder noch besser: drei Tage vor demselben ) eine Liste in die Hand gedrückt kriegt mit den Worten: "Ach ja, die wollen wir auch noch spielen, ist ja kein Problem für Dich.".


    Da haben mir Leadsheets dann schon öfter den A*** gerettet und dafür gesorgt, dass ich die Dinger einigermassen entspannt mitspielen konnte, ohne dass mir der Schweiss von der Stirne rann, bzw. vor Konzentration die Rübe platzte. Davon ab hasse ich es wenn ich Grüne fabriziere, die ich hätte vermeiden können.


    Von daher ist das mal wieder, wie immer übrigens, differenziert zu betrachten. Mit Pauschalaussagen kommt man mal wieder nicht weiter, so schade das für den einen oder anderen sein mag. :P


    LG

  • Wie schon öfters erwähnt gehört differenziert.


    Ich gehöre (tlw.) auch zur Unterhaltungsriege und wir haben auch an die 300 Nummern. Davon gibt es einen
    Hauptblock der auch sitzt. Aber wir spielen auf Wunsch auch Teile des gesamtes Sortiments auf Wunsch oder nach
    studieren des Publikums. Da sind dann Kurzmittschriften der Lieder mit Markanten Stellen sehr hilfreich. Im Laufe der
    Zeit geht das dann aber ins Blut über und die Noten werden seltener bis gar nicht gebraucht.


    kommt aber halt auf die Kapelle, Musik und Einstellung der einzelenen drauf an.


    Ich habe 2 Mappen mit ungefähr 300 Liedern (die ich aber eher proformer halber mitnehme) und Mitschriften.

    Alles wird gut

  • Zitat

    Wenn ich aber als Tanz-, Unterhaltungs-, Party-Mucker mit einem Repertoire von 100 bis 200 Cover-Stücken von Volksmusik über Schlager bis hin zu Rock zur Arbeit antrete, dann kann zumindest ich mir das nicht alles merken. Das ist auch durch intensives Proben nicht zu lösen


    Das leuchtet einerseits schon ein ,worauf Du da raus willst, andererseits aber schreibst Du ja oben, dass Du bei 15 - 20 Rocksongs keinen Zettel brauchst, WEIL DU DIR DIE ERARBEITEST... Tust Du das mit Deinem Tanzmucke-Repertoire nicht?


    Klar klingt das anfänglich viel, ich glaube dennoch daran, dass auch diese "Bierzelt"- Bands keinen Spickzettel bei haben. Ich stell mir das so vor...


    Die treffen sich, gründen ne Combo und schaffen sich wohl mal ne Zeit ein Repertoire sagen wir mal von 50 Songs drauf, ob das länger dauert als bei 15 eigenen Songs... ich weiß es nicht, schliesslich fällt beim Covern ja das Songwriting weg.
    So, dann haben die ihren festen Stamm, den sie dann wohl immer bei Proben runterspulen, drch die Aufritte wird das ja auch nicht schlechter... naja, und dann werden halt immer mal paar aktuelle Songs draufgeschafft, "veraltete" dann wieder entsorgt...
    Ich glaube, dass sich 100 Songs vermutlich nach etwas mehr anhört, als es letztlich ist...ohne es abwerten zu wollen, nein, um Himmels Willen...das nicht.


    Ums mal etwas veralbert darzustellen, ich mein, das Ganze gilt ja nicht nur für Drummer... dann müssten ja massenweise "Spickzettel" auf der Bühne liegen, ich hab schon paar solcher Bands gesehen, incl. der meines Vaters, da hat sich nie einer was aufgeschrieben. Ich kann jetzt nicht sagen, wieviel Songs sie im Repertoire hatten, haben aber halt auch von 60s bis aktuellem Zeugs alles gespielt und auch immer wieder Top40s dazugenommen... wohl keine 100 Songs, aber gespielt sicher um die 30 am Abend und sicher auch noch paar Pfeile im Köcher gehabt...;-)


    Also auf lange Frist geht das auch mit 100 Songs... ich gehe u.U. auch davon aus, dass Deep purple mehr oder minder all ihre Songs live spielen könnten, sind ja auch locker 100 Stück. Klar, dass sie gemessen an ihrer Setlist nicht alle regelmässig üben, ok, is auch klar...aber ich bleib dabei... kaum ne Band braucht da Spickzettel... ;)

    Wer beim Üben gut klingt, wird nicht besser. - Sinngemäß nach Jojo Mayer



    Meine Spielsachen

  • Zappas Musiker mussten bis zu 150 Nummern parat haben, die allesamt ziemlich crass waren. Okay waren ja auch crasse Musiker - die dafür auch viel geprobt haben.


    Ich spiele bei Yendis in zwischen alles aus dem Kopf (ca. 50 Titel), Noten haben mich am Anfang eher gehindert, sahen auch doof aus und ich habe genauso viel verkackt wie heute ;)


    Intensives Hören hilft immer, gerade wenn lange Pausen zwischen den Terminen sind. Üben muss ich das Zeug allerdings nicht.


    In der Sitzungskapelle spiele ich einmal im Jahr "so richtig" vom Blatt. Das ist über die Jahre auch immer besser geworden, allerdings vertraue ich meistens immer noch mehr meinen Ohren und versuche dem Dirigat zu folgen.


    Viele Noten sind zudem sehr schlecht und unübersichtlich geschrieben, das erschwert die Sache.


    In der Swing Band spiele ich auch mit Noten, allerdings sind Real Book Charts super zu lesen, wenn man sich damit mal ein bisschen auseinander gesetzt hat. Imho viel besser als "reine" Drum Stimmen. Und die Sachen sind auch alle geprobt.


    Grüße


    Christoph


    P.S. bei Ausholfsjobs habe ich früher ganze Mappen voller Charts geschrieben, das ist aber viel Arbeit... :S

  • Hallo kriede20, genau das ist eben der Unterschied: Das Tanzmucke-Repertoire wird nicht in dem Sinne "erarbeitet". Die Original-Songs stehen ja, den Ablauf hat sich jemand anderes ausgedacht, es geht also nur noch darum das zu reproduzieren. Dazu braucht eine geübte und aufeinander eingespielte Kombo (wo jeder gut vorbereitet zur Probe erscheint) je nach Song einen bis zehn Durchläufe (nur bei wirklich vertrackten Sachen auch mal ein paar mehr) - dann muss das Ding für den ersten Live-Einsatz stehen. Geprobt wird das Stück dann in der Regel nie wieder, es sei denn, es stellen sich live noch irgendwelche Probleme heraus (meist gesanglicher Natur). Wie du schon richtig schreibst, sorgt der Live-Einsatz für die Routine.


    Man kann auch nicht "erst mal" mit einem verkleinerten Repertoire von 50 Songs starten - und dann z.B. in der ersten Faschingssaison jeden Ball um 24 Uhr beenden mit dem Hinweis "sorry, mehr Lieder als für vier Stunden haben wir noch nicht", oder vielleicht von vorne anfangen.


    Ich kenne einige Tanz- und "Bierzelt"-Bands (was übrigens nicht unbedingt das Gleiche ist) persönlich, und da ist keine einzige dabei, die ohne Textmappen arbeitet - was natürlich nicht heißt, dass es das nicht auch gibt.


    Der Vergleich zu Deep Purple hinkt in mindestens zweierlei Hinsicht: Erstens haben die ihre Stücke eben sehr wohl selbst erarbeitet. Zweitens sind das Profis, die das Privileg haben, sich den ganzen Tag mit nichts anderem als mit ihrer Musik beschäftigen zu können, und die spielen ihr Zeug so ungefähr 200 Mal im Jahr. Ich gehe nebenbei noch 40 bis 50 Stunden pro Woche einem Hauptberuf nach, und trete [zensiert - sorry, liebes Finanzamt] pro Jahr auf [also deutlich weniger häufig ;) ].


    Grundsätzlich: Ich will hier keine Rechnung aufmachen à la "bis 50 Songs kann man auswendig spielen, bis 100 reichen Stichpunkte, über 100 darf man sich Details aufschreiben". Da ist einfach jeder Drummer bzw. Musiker anders gestrickt. Ich verstehe auch die ganze Glaubens-Diskussion nicht. Wie gesagt: Es soll halt jeder so machen, wie er es für das Beste hält. Es quatscht ja auch niemand einen Orchester-Musiker schräg an, weil er ein Stück von Blatt spielt.


    Einen Aspekt aus meiner persönlichen Erfahrung möchte ich noch anführen: Auch ich habe früher bei einem großen Teil der Songs auf schriftliche "Krücken" verzichtet, weil ich der Meinung war, dass ich schon weiß, wie die Stücke gehen. Irgendwann habe ich dann gemerkt, dass sich diese Songs mit der Zeit quasi von selber "zugeschliffen" haben: Prägnante Fills blieben weg oder wurden durch Standard-Fills ersetzt, über den einen oder anderen Stopp wurde einfach drüber gespielt, prägnante Beat-Varianten wichen Standard-Rhythmen. Das passiert mir jetzt nicht mehr (glaube ich), weil ich den Text mit den entsprechenden Anmerkungen vor der Nase habe, und dann doch immer wieder mal dran erinnert werde, wie das Stück im Original geht bzw. eingeprobt wurde.


    Viele Grüße, Kai

  • Ganz was anderes:


    es gibt auch 2 relativ bekannte und gute deutsche Sänger, die jeweils in einer, vor allem auch heute noch regional, erfolgreichen Band spielen, äh etwas mundartig singen.


    Beide zeichnen sich seit ca. 30 Jahren dadurch aus, dass nebem dem Mikroständer ein Notenständer steht - mit allen Texten. Zwar sieht man sie nie wirklich drauf schauen, bzw. ablesen - aber die sind immer dabei.


    Wer kennt sie und wer hat was dagegen? Bei Happy Metal wäre es vielleicht etwas schräg, aber für Rock (und gerne auch Roll) ist das o.k.

  • Zitat

    genau das ist eben der Unterschied: Das Tanzmucke-Repertoire wird nicht in dem Sinne "erarbeitet". Die Original-Songs stehen ja, den Ablauf hat sich jemand anderes ausgedacht, es geht also nur noch darum das zu reproduzieren


    Hi ;)


    Ich sehe das nicht ganz so, wie Du.


    Zwischen eigenen Songs und Covers bbesteht zwar der Unterschied in der Art und Weise aber in beiden Fällen kann doch nur das Ziel sein, die Songs fest intus zu haben. Weißt Du, ich kann mit der Bahn nach Rom kommen oder mit dem Flieger, das Ziel is dasselbe...


    Warum sollte man bei eigenen Songs keinen Spicker brauchen und bei Covers schon. Du schreibst ja selbst... der Cover steht ja schon. Den hör ich mir ne Woche jeden Tag 5x an, dann dürfte er schon mal halbwegs in meinem Hirn verankert sein, dauert bei ner eigenen Nummer länger, weil die ja nicht in 5 tagen fertig sind... zumindest nicht alle;-)


    Zitat

    Dazu braucht eine geübte und aufeinander eingespielte Kombo (wo jeder gut vorbereitet zur Probe erscheint) je nach Song einen bis zehn Durchläufe (nur bei wirklich vertrackten Sachen auch mal ein paar mehr) - dann muss das Ding für den ersten Live-Einsatz stehen


    Wo ist der Unterschied zu eigenen Songs. Ausser dass das bei eigenen Songs ein längerer Prozess ist? Wenn das Deine Antwort ist:


    Zitat

    Geprobt wird das Stück dann in der Regel nie wieder


    Glaub ich kaum. Gut, wenn ne Band mit sagen wir 30 Stücken anfängt, die sitzen iwann mal... dann spielen die jede Woche... ja gut, dass diese Stücke dann nicht mehr so oft geprobt werden müssen, wie neue is klar, aber auch das is mit eigenen Songs doch auch so. In dem Moment wo eigene Stücke fertig geschrieben sind, sind wir doch so weit, wie ne Coverband, die sich nen neuen Song vornimmt. Ab da läuft es wohl recht ähnlich.


    Hab ich gesagt, dass Deep purple das nicht selbst erarbeitet hat?


    Aber umso besser, spielt mir in die Hände:


    Deep purple schaffen es 100 eigene Songs (die ja erst mal geschrieben werden müssen) soweit drauf zu haben, dass sie sie ohne Weiteres spielen müssen. Dann muss doch die "Bierzelt"-band erst recht auf 100 Songs kommen können, denn die haben mehr Zeit zu üben, weil sie ihre Songs ja nicht erst schreoben und erarbeiten müssen.


    Ja, dieser Vergleich hinkt, aber eher zu Ungunsten eigener Stücke...


    MEIN Fazit: Ich verstehe nach wie vor nicht, warum es leichter sein soll, sich eigene Stücke zu merken als schon vorhandene Mucke einzuverleiben.


    Ein Song dauert vllt. 2 Wochen, bis er fertig ist, dann übt man den 2-3 Wochen, bis er richtig gut sitzt. Macht 5 Wochen. Sorry, in 5 Wochen schaffe ich es sicher, mir einen schon vorhandenen Song so zu "erarbeiten" dass auch der sitzt. Kann ja gleich mit dem Spielen anfangen, da er ja schon existiert.


    Sagt mir, wo mein Denkfehler ist, aber ein eingener Song ist mehr Arbeit, weil das Songwriting ja noch dabei ist, was beim Cover wegfällt. Sonst hat man bei beiden Sachen dieselbe Aufgabe...einstudieren.


    Dass man als Partyband sich "Krücken" nimmt, für Songs, die nicht rgelmässig auf die Platte kommen, das steht auf nem anderen Blatt;-)


    So long;-)

    Wer beim Üben gut klingt, wird nicht besser. - Sinngemäß nach Jojo Mayer



    Meine Spielsachen

  • Also den Unterschied zwischen eigenen und Cover Kann ich jetzt auch nicht nachvollziehen. Ich würde es an der Menge und Komplexität festsetzen.


    Ich für mich habe einfach die Time gerne wo stehen und sei es nur aus Sicherheit.


    Das Problem mit dem regelmäßigen Proben der Lieder haben wir allerdings bei uns schon. Manche Lieder werden selten bis gar nicht
    geprobt und dann doch überraschenderweise wieder gespielt. Da hilft dann eine Mitschrift schon.


    Aber es ist ja auch jeden selber überlassen wie er das handhabt. Manche brauchen das unbedingt, manche aus Sicherheit und manche eben
    gar nicht.

    Alles wird gut

  • kride20: Der grundsätzliche Unterschied besteht nicht darin, ob man covert oder eigene Songs spielt. Er besteht darin, ob man mit möglichst wenig Probenaufwand ein live-fähiges Programm auf die Beine stellt, oder ob man mit Herzblut ein Repertoire aus eigenen Stücken (oder eventuell auch aus speziell nach eigenem Geschmack ausgewählten und evtl. neu interpretierten Cover-Songs) erarbeitet. Wenn du den Unterschied nicht verstehst, hast du mindestens eines von beiden noch nicht getan, ich vermute ersteres. Das ist ja auch völlig okay, herzlichen Glückwunsch zu deinem idealistischen Zugang zur Musik! (Das meine ich ganz ohne Ironie.)


    Ich hab' mit meiner ersten Rockband vor 20 Jahren eigene Stücke geschrieben, die könnte ich heute noch auf Anhieb runterklopfen (und zwar ohne Notizen), obwohl ich sie seit gut 15 Jahren nicht mehr gespielt und nur noch sehr selten gehört habe.



    ... der Cover steht ja schon. Den hör ich mir ne Woche jeden Tag 5x an ...


    Nein, das tu ich nicht - wie in meinem ersten Post heute bereits ausgeführt. Bei den paar Stücken aus unserem Programm, die sich mit meinem persönlichen Musikgeschmack decken, brauche ich eigentlich auch keine Notizen.



    Glaub ich kaum.


    Ob du es glaubst oder nicht, spielt keine Rolle. Es ist halt einfach eine Tatsache, warum sollte ich dich anlügen? Mag sein, dass andere Cover-Bands das anders machen - von denen, die ich persönlich kenne, ist da auf jeden Fall keine dabei.



    In dem Moment wo eigene Stücke fertig geschrieben sind, sind wir doch so weit, wie ne Coverband, die sich nen neuen Song vornimmt. Ab da läuft es wohl recht ähnlich.


    Nein, genau in dem Moment hast du doch das eigene Stück schon total verinnerlicht. Ich höre mir da das Original fürs Cover zum ersten Mal (bewusst) an.



    Deep purple schaffen es 100 eigene Songs (die ja erst mal geschrieben werden müssen) soweit drauf zu haben, dass sie sie ohne Weiteres spielen müssen.


    Dafür hatten die auch länger Zeit, als ich überhaupt auf der Welt bin.



    Dann muss doch die "Bierzelt"-band erst recht auf 100 Songs kommen können, denn die haben mehr Zeit zu üben, weil sie ihre Songs ja nicht erst schreoben und erarbeiten müssen.
    Ja, dieser Vergleich hinkt, aber eher zu Ungunsten eigener Stücke...


    Nein: Wenn wir die Stücke spielen können, die wir für die Saison brauchen, dann proben wir nicht noch sinnloserweise das bestehenden Repertoire durch, sondern gehen heim zu unseren Familien. Stichwort: Wirtschaftlichkeit.



    Sagt mir, wo mein Denkfehler ist, aber ein eingener Song ist mehr Arbeit, weil das Songwriting ja noch dabei ist, was beim Cover wegfällt. Sonst hat man bei beiden Sachen dieselbe Aufgabe...einstudieren.


    Dein größter Denkfehler ist, dass du davon ausgehst, dass eine Coverband sich mit jedem Cover-Stück genau so lange beschäftigt wie ihr euch mit euren eigenen Stücken. Das ist - zumindest bei uns, und bei allen Bands die ich persönlich kenne - nicht annähernd der Fall. Dein zweiter Denkfehler ist, dass du davon ausgehst, dass du den eigenen Song nach dem Songwriting noch quasi von Null einstudieren musst. Ist es so, dass du den Song nach dem Schreiben erst mal komplett vergisst, und ihn dann erst wieder neu lernen musst?



    MEIN Fazit: Ich verstehe nach wie vor nicht, warum es leichter sein soll, sich eigene Stücke zu merken als schon vorhandene Mucke einzuverleiben.


    Dass du das nicht verstehst, verstehe ich nicht. Wie gesagt: Herzblut!


    Viele Grüße, Kai



    Edit, weil Post-Überschneidung:

    Aber es ist ja auch jeden selber überlassen wie er das handhabt. Manche brauchen das unbedingt, manche aus Sicherheit und manche eben
    gar nicht.


    Amen!

  • Nicht ganz...

    Ich hab' mit meiner ersten Rockband vor 20 Jahren eigene Stücke geschrieben, die könnte ich heute noch auf Anhieb runterklopfen (und zwar ohne Notizen), obwohl ich sie seit gut 15 Jahren nicht mehr gespielt und nur noch sehr selten gehört habe.

    Letztes Jahr (nach meinem Comeback) habe ich 15 Jahre alte Tapes entdeckt, Kopfhörer auf und mitgespielt. Fast jede Betonung, u.s.w. saß - ganz ohne Notizen, weil ja "im Kopp".


    Wenn nix im Kopp, dann entweder notieren oder nicht auftreten... 8)

  • die selbstgebauten klamotten, die man sich in der jugend erarbeitet, behält man fast sein leben lang im kopp, da recht viel zeit dabei investiert wurde.
    wenn man drei jahre zeit braucht um auf ne stunde programm zu kommen, hat man das einfach im kopp.


    heute muss ich mir auch notizen machen, weil die zeit einfach nicht mehr da ist, um den ganzen scheiss zu verinnerlichen, da das arbeitstempo deutlich flotter ist und proben immer mal wieder ausfallen.
    jugend ist luxus, freunde.

    Satellite of Love

  • Der Seppel hat so Recht.


    Als wir 1998 mit der Metalcoverband anfingen, nahmen wir uns auf Anhieb 20 Lieder vor für die ersten Proben. Sehr viel davon konnten wir einfach so losspielen, weil die Gitarristen das teilweise schon in den 80ern im Kinderzimmer nachgespielt hatten und in meinem Fall war bei vielen Songs die Erinnerung rein vom Hören da. In der Zeit, als ich solche Musik hörte, war ans Trommeln noch gar nicht zu denken. Was man in der Jugend viel und intensiv gehört hat, behält man ein Leben lang im Kopf. Das hat mich damals sehr beeindruckt.


    Gleiches jetzt mit unseren eigenen Songs. Einmal fürs Studio draufgeschafft, nie mehr vergessen (bei mir zumindest, Gitarristen haben da eher Schwierigkeiten, ist ja auch irgendwie komplexer) - naja, ab und an verhaut man dann doch mal den einen oder anderen Ablauf, wenn man ein Lied nach Jahren aus der Versenkung holt. Das wird dann aber auch extra nochmal geprobt.

  • Also generell schreibe ich mir nur den Ablauf der Songs auf,also nicht den Aufbau oder derartiges.Es würde mich zu stark vom Feeling ablenken und das ist nun mal das Wichtigste auf der Bühne ich konzentriere mich da nur auf das hier und jetzt und spiele einfach das Zeug durch.Das habe ich sowieso immer alles im Kopf und die Coversongs kenne ich meistens eh auswendig,da ich eben die meisten schon kenne.

    Immer ein Handtuch dabei haben!!!!

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