Metalschlagzeug

  • Das Tabuwort überhaupt hier, aber keine Angsst, ich bin nicht hier um nach einem "Schlagzeug für Metal" zu fragen :)
    Ich bin im Moment ein wenig am sinnieren was genau die Bedeutung vieler heutiger Schlagzeuger im Metalbereich ist. Das Schlagzeug auf vielen modernen Albumproduktionen könnte auch einfach programmiert sein. Das Schlagzeug ist entweder getriggert oder einfach nur mit Compressor zu Tode geglättet, die Becken sowieso recht charakterlos und das ganze dann anscheinend noch quantisiert oder so. Entschuldigt wenn einer der Begriffe nicht stimmt, ich kenne mich in dem Aufnahmebereich nicht sonderlich aus. Ich frag mich nur was das soll, warum versucht man möglichst nach Maschine zu klingen? Dazu braucht man keinen Menschen der im Studio sinnlos Zeit mit aufnehmen vergeudet, da kann man doch auch tatsächlich alles programmieren. Warum macht man sowas?
    Das gilt natürlich nicht für alle Produktionen, aber für einen Großteil. Das turnt mich immer mehr ab

  • Die Entwicklung fiel mir in letzter Zeit auch auf, der Drumsound im Metalbereich wird immer künstlicher.Besonders auffällig im Extrem-Metalbereich.Bei den meisten Death oder Black Metal Acts geht kaum was ohne Trigger oder elektrisch klingenden Sets.
    Das erste Album, was ich kenne, was den Grundstein für diesen Sound gelegt haben könnte, ist die And Justice For All von Metallica. Daher kenn ich eigentlich den "titschenden" Bassdrumsound und das relativ Oberton- freie Drumset.
    Die erste Klasse in Sachen Metaldrumsound bilden für mich Trivium seit der Ascendancy und Dream Theater seit jeher (auch wenn bei der I&W viel getriggert wurd)

    Die Wahrheit gleicht einem nassen Handtuch. Dir selbst nützt sie nichts, aber du kannst sie jemand anderem um den Kopf schlagen.

  • haha, hast du den thread gelesen ?


    Ghoulscout, der Titel des Threads ist etwas "sparsam" gewählt.


    topic: Nenn mal ne Referenzproduktion für nen geilen Metal Drum Sound.


    Ja, mir fällt aber gerade kein guter ein, ich bin gerade ziemlich neben der Spur.
    Referenzproduktion, hmm... Also ich find Iron Maiden immer toll, da man da einfach am meisten merkt, dass es tatsächlich gespielt ist. Aber wenn es jetzt wirklich um den Metalsound geht, hmm... Opeth hat nen tollen Sound, gerade auf Damnation, da hört man wirklich, dass jemand spielt und trotzdem klingt es differenziert und modern, aber das Album ist nicht wirklich Metal... Aaaah, das ist echt schwer da was zu finden.
    http://de.youtube.com/watch?v=4bW79ozPtXI
    http://profile.myspace.com/ind…rofile&friendID=233772975 -> Brittany, Spelled in Waters (ist halt selber aufgenommen, hätte das ganze jetzt noch ein bisschen bessere Qualität fänd ich das wirklich geil, hat Charakter)
    http://de.youtube.com/watch?v=EEDXdHVIG88


    Ich hätte da jetzt einige Bands im Hinterkopf die nen tollen Dumsound haben (z.B. Disillusion oder Nevermore), aber die gehen auch wieder in die Richtung des "mechanischen". Auch bei den Beispielen jetz, da ist die Bass immer genau gleichlaut und so, man hört die Dynamik eigentlich hauptsächlich im Bereich der Becken und ein wenig bei der Snare raus. Ach ich weiss nicht, schwer zu beschreiben was ich meine.

  • Hell Awaits und Reign in Blood von Slayer sind von den Drums ziemlich "menschlich"

    Die Wahrheit gleicht einem nassen Handtuch. Dir selbst nützt sie nichts, aber du kannst sie jemand anderem um den Kopf schlagen.

  • Hmm warum programmiert man die Drums nicht einfach?!


    Du willst mit deiner Band ins Studio und den Longplayer schlechthin einzimmern. Würdest du dich damit zufrieden geben, wenn der Studiofutzi zu dir sagt: Gib mir einmal Kick, einmal Snare, den Rest bastel ich mir zusammen?! Wohl kaum. Sicherlich mag es solche Leute geben, aber das dürfte hoffentlich die Ausnahme sein. Dass man hier und da mal was zurechtrückt find ich persönlich nich weiter wild, aber komplett programmieren, obwohl man nen Trommler aus Fleisch und Blut hat, fänd ich arm.


    Zum Sound. Es gibt Bands die diesen fiesen Trigger Sound ja zu nem eigenen Trademark zurechtgeschustert haben, wie beispielsweise Kataklysm mit dem Paradesilberling "Serenity in Fire". Trigger an oder aus, Snare knallt bei gefühlten 64tel auf 3000 bpm natürlich genauso laut wie bei nem Schlag in normalen Tempogefilden. Ich muss zugeben, mich mit Frequenzen, Aufnahmetechnik nicht besonders auszukennen aber:


    Metal, vorallem modernes Zeug ist ja oft sone Gitarren-Schlagzeug Battle Sache. Du hast die ultrafetten Gitarren (die ja oft jenseits von gut und böse nach unten gestimmt sind), einen (oft leider in den Hintergrund produzierten) Bass und nen argh vordergründigen Gesang. So und da der Trommler mit seinen fiesen Doublebass-Attacken im Mix nicht untergehen will, bekommt er halt nen Platz in den Frequenzen, die zwar vielleicht nicht mehr organisch klingen aber halt gut durchkommen.
    Und die Sache mit den Becken... find ich persönlich auch schade, aber hör dir doch viel modernes Zeug an. Is halt sehr groove-orientiert und da isses halt wichtiger dass die Basstrommel wumst und die Schnarre ordentlich Biss hat. Ob das Crashbecken nun von dunklem Charakter ist, du raushörst ob es n Brilliant oder n Traditional Finish ist oder ob die Hihat Luftlöcher hat... interessiert, wenn überhaupt sowieso bloß Trommler. Und selbst denen wird es häufig hinten vorbei gehen...


    So... reicht erstmal ^^ Scheiben/Bands mit geilem Drumsound sind z.B. bereits erwähnte Iron Maiden (Nicko is mein Held), fast sämtliche vom Rubin Rick produzierten Sachen, RHCP-Slayer-SOAD...


    und vom Gesamtmix her find ich Bolt Throwers letztes Werk "Those once loyal" einfach unschlagbar geil... cooler Beckensound, Hammer BASS... selten so geil auf ner Metalscheibe gehört und joa... Bolt Thrower halt :D

    It's nice to be important, but it's more important to be nice! - Hans Peter Baxxter
    Mein Trommelbesteck

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  • Witzigerweise kann man im Gegenzug im R'n'B und HipHop-Bereich ähnliches beobachten.
    In vielen Lieder wird statt einer Snare nur noch ein Klatschsound benutzt, HipHopper nehmen schonmal das Laden einer Pistole.


    Auch viele Sachen von denen ich dachte die sind programmiert hat tatsächlich einer eingezimmert.


    Vielleicht hat sich das Absetzen von der Masse, sei es nur durch den Drumsound, zur Zeit in Mode gebracht...

    "Welches Pumporgan des Menschen ist hauptsachlich für den Blutumlauf verantwortlich?" - "Die Milz!"
    (siehe: Wildecker Milzbuben mit ihrem Hit Milzilein, Milzinfarkt oder Doppelmilz)


    "Ob-La-Di, Ob-La-Da, life goes on, brah"

  • Bei Hip-Hop, R 'n' B usw find ichs total geil, wenn sie live auch mit Drummer und DJ auf die Bühne gehen. Ich weiß noch, dass ich mir auf viva deswegen mal nen ganzen Bushido-Gig angeguckt hab :thumbup:

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    Mein Trommelbesteck

  • Einen guten Metalsound, der musikalisch und so weit es das Genre eben zulässt, natürlich klingt, haben für mich Opeth ("Ghost Reveries") und auch Subway to Sally. Sicherlich sind letztere nicht in den Bereich Extrem-Metal einzuordnen aber sie haben einen sehr eigenständigen Sound. Vor allem die Snaresounds haben sehr viel Charakter. Als Referenz würde ich hier die etwas ältere "Herzblut" als auch das aktuelle "Bastard" anführen.
    Nicht zu vergessen, dass bei Opeth und STS auch die Art und Weise wie die Herren zu Werke gehen den Sound stark prägt.
    Die "Schlagzeugermixes" des Herrn Portnoy dagegen gehen mir in der letzten Zeit eher gehörig auf den Senkel. Hauptsache die BD ist groß, fett und laut... scheiß Ego!

  • Was das ganze Thema angeht, ist bei mir mal wieder Metal nicht gleicht Metal.
    Ich finde durchaus das man im Black Metal Sektor gern mal Triggern darf.
    Das mache ich davon abhängig wie die Scheibe prodziert wurde.
    Wenn es wirklich sehr fies höhen schneidend ist und dadurch eine
    kalte Atmosphäre bekommt (wie im Black Metal bereich eigentlich
    üblich), fügt sich für meinen Geschmack auch ein mechanisch klingendes
    Schlagzeug sehr schön ein.


    Im Death Metal passt es für meinen Geschmack wiederum gar nicht rein.
    Da will ich ordentlich Wumms ins Gesicht bekommen etc.
    Da mach eine klickende Bass alles zu Sau.


    Grüße Nico

  • Die Drums klingen ja z. T. auch aus einer gewissen Notwendigkeit so, da schnelle Sachen bei einer "natürlichen" Produktion ziemlich untergehen und matschen würden: Zum einen weil sich ein natürlicher Sound gegen stark verzerrte Metalgitarren nur schlecht durchsetzt, zum anderen, weil bei hohem Tempo die Schläge leiser werden; ich würde also sagen, dass hängt nicht primär von der genauen musikalischen Ausrichtung im Metal ab, sondern auch davon wie schnell gespielt wird. In einem gewissen Rahmen macht so ein klackernder, komprimierter Sound also schon Sinn (mann kann es natürlich auch untertreiben, besonders wenn nur das Klackern bleibt und untenrum garnix mehr ist). Mit Triggern geht sowas einfacher, aber auch mit Mikros und schrauben am EQ bekommt man das hin.
    Wobei solch "harte" Produktionen durchaus auch gewünscht sind und zum harten Sound/ Image passen (sollen).


    Grüße, Philip

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