4 Musiker und 1 Trommler

Zitat von Reed311

Klipp, das meine ich nicht böse, aber:

LESEN HILFT!

Die meisten Musiker aus meinem Verein sind aber auch der Meinung

Ich habe seit geraumer Zeit festgestellt, dass da wirklich was dran ist!
Dafür gibts mehrere Gründe:
Zum einen hatte ich irgendwann bei irgendeinem Konzert ein derartiges "Aha"-Erlebnis, was mich ziemlich geprägt hat, zum anderen seitdem ich auch Klavier spiele und Musik studiere.

Bei diesem Konzert spielte ein frisch fertig studierter Drummer aus Arnheim. Die 10-köpfige Band spielte seinen selbst geschriebenen song mit messerscharfen Bläsersätzen, tollen Harmonien und gehörig Funk unterm A... Arm. Die Bläsernoten etc. hatte er komplett arrangiert und geschrieben, jeder Musiker spielte alles wie er es sich vorstellte. Er selbst spielte sehr minimalistisch. Kleines Set, wenig Gefummel, aber wenn es drauf ankam hat er derartig virtuos abgeledert... Eine Form von Understatement eben. Sowas kann man aber nur schreiben und spielen, wenn man musikalisch ist. Musikalisch wird man, indem man nicht nur trommelt. Das weiß ich spätestens seitdem ich selbst Kla4 spiele und Songs schreibe. Der Blickwinkel auf das Trommeln ändert sich und man gesteht sich auch schon mal ein "lediglich" rhythmisch die Musik zu kommentieren, die andere spielen (überspitzt gesagt).
Es gibt Leute die sagen "Schlagzeug ist doch gar kein richtiges Instrument, oder?". Bin an der Uni auch schon mehrfach gefragt worden (von Klassikern) "was ist denn dein Hauptfach? - wie Schlagzeug? Kann man das auch studieren???". Das ist was anderes! Hier sollten diese Leute ganz klar mal ihren Horizont erweitern. Schlagzeug ist natürlich ein tolles Instrument und sehr wichtig, vielseitig, schwierig etc. (drop your adjektiv in here)...
Aber ich möchte darauf hinweisen, dass musikalisch trommeln und rumtrommeln /-ballern zwei vollkommen unterschiedliche Arten sind Schlagzeug zu spielen.
Wenn die Musik auch im Fokus des Drummers ist (z.B. songdienliches Spielen ohne zuballern), dann ist man meines Erachtens auf dem richtigen Weg und dann kann man auch was gegen das Statement "4 Musiker 1 Trommler" einwenden.

Wie wichtig ein guter Drummer ist kann man an dem letzten Kontest hier im Forum ablesen.

Aus der Schrottmusik wurde teilweise richtig noch etwas rausgeholt. Besonders interessant, dass ein und derselbe Song (wenn man das Gejaule so nennen kann ;)) so verschieden klingen konnte, je nachdem welcher drummer ihn begleitet hat.

<>< Daniel

Das ist doch auch eine Frage vom Selbstbewusstsein, oder

Ich wollte in meiner "aktiven Zeit" bei Tanzbands nie ein Musiker sein und hab dies auch immer betont.
Schließlich war ich ja das Fundament der Band und ohne ein gutes Fundament steht die schönste Burg nicht lange.

Das soll uns doch mal erst einer nachmachen, mit 4 Extremitäten was unterschiedliches spielen und dazu vielleicht noch manierlich singen

Man sollte aber auch nicht vergessen, dass der Schlagzeuger in der Regel immer am besten von allen aussieht

Aber mal ehrlich: Als Schlagzeuger, und zB auch als Bassist, ist man einfach von den andern Musikern abhängig. Nur mit Gesang und Gitarre oder Klavier etc. kann man auch alleine schon Musik machen, als Schlagzeuger ist man eigentlich immer drauf angewiesen, bei andern mitspielen zu können. Oder...?

Hier ein wohl bekanntes und mehrfach schon verlinktes Gegenbeispiel, das mir dazu gerade wieder eingefallen ist.

Ich weiß aber was du meinst und stimme dir eingeschränkt zu.

Hallo,

Zitat

Als Schlagzeuger, und zB auch als Bassist, ist man einfach von den andern Musikern abhängig. Nur mit Gesang und Gitarre oder Klavier etc. kann man auch alleine schon Musik machen, als Schlagzeuger ist man eigentlich immer drauf angewiesen, bei andern mitspielen zu können. Oder...?

Das ist bedingt richtig. Für die popularmusikalischen Fälle mag das gelten, also dort wo gewisse Instrumente als rhythmo continuo oder gar Metronom missbraucht werden, damit andere nicht aus dem Takt geraten.
Wer sich darauf selbst reduziert, ist selbst schuld oder bekommt dafür Schmerzensgeld in ausreichender Höhe.
Ich war mal auf einem Konzert, da gab es einen Bassisten mit Keyboard und Schlagzeug als Begleitung. Noch schlimmer: zwei Schlagzeuger und zwei Perkussionisten.
Und dann soll es ja noch den Herrn Bozzio geben.
Für die Klassiker hätte ich dann noch Frau Glennie anzubieten, die ja auch schon mit Klavierbegleitung aufgetreten ist.

Grüße
Jürgen

Zitat von MasterBlaster

Aber mal ehrlich: Als Schlagzeuger, und zB auch als Bassist, ist man einfach von den andern Musikern abhängig. Nur mit Gesang und Gitarre oder Klavier etc. kann man auch alleine schon Musik machen, als Schlagzeuger ist man eigentlich immer drauf angewiesen, bei andern mitspielen zu können. Oder...?

Wenn du als Schlagzeug nur das herkömmlich kombinierte Schlagzeug oder eine Trommel in Betracht ziehst "vielleicht" ja (aber es gibt genug reine Drumcombos) ansonsten gibt es Schlagzeugformen wie Xylophon, Glockenspiel, Pauken und ähnliches welche man auch alleine spielen kann weil auf bestimmte Noten basierend.

Zum Thread: als ich den Titel gelesen habe, meinte ich jetzt kommt ein Thread mit diesem Witz den man sich vor 30 Jahren erzählte. Ich dachte dieses ganze Klischee ist schon unendlich alt, existiert garnicht mehr, als daß man sich darüber noch unterhalten muß. Hat uns nicht Cobham vor 30-40 Jahren die Freiheit ertrommelt?
Egal ich kann für mich nur das komplette Gegenteil erzählen. Mein Instrument wurde/wird immer bewundert und mit Hochachtung bestaunt. Ich habe noch nie gehört: "ach du bist ja nur Schlagzeuger, also kein Musiker". Das habe ich weder in meiner Blaskapelle erfahren, noch in den Bands wo ich spiel, geschweige denn von irgendjemandem im Publikum. Sowas habe ich wirklich noch nie gehört. Genau das Gegenteil ist immer der Fall. Die meisten Leute sind positiv eingestellt wenn sie wissen, daß ich drumme (ob sie so gut drauf sind, wenn sie mich mal gehört haben ist eine andere Geschichtebegeistert 8o).

Ich merke immer wieder, dass ich als Schlagzeuger, von allen Instrumentalisten den größten Einfluss auf den Charakter eines gespielten Stückes habe. Das ist doch klasse....

Na - man kann`s auch wieder andersherum sehen (erleben).

Vor 4 Wochen: Schwiegermama kommt mit Kollegin auf meine Insel. Die sehen mein Set und meinen, ich soll mal ein "paar Lieder" spielen. Zuhause würde die Kollegin auch Akkordeon spielen. Ich habe dann versucht zu erklären, dass man auf einem Schlagzeug nicht einfach die Erkennungsmelodien irgendwelcher Lieder spielen könnte. "Ach so" - das ist ja gar kein richtiges Instrument".............

Da beide Damen unter Alzheimerähnlichen Anfällen leiden, wiederholte sich das Spiel bei jedem Besuch - alle 3 Tage...

Ja, das ist das Allerbeste: "Du kannst Schlagzeug? Cool, spiel mal ein Lied!"
Ach wie schön, dass es auch anderen so geht. Kleiner Tipp für das nächste Mal: "We will Rock you" wird erfahrungsgemäß wiedererkannt und löst Begeisterung aus. Mehr ist dann auch gar nicht nötig...

Kann man auf der Ballerburg von Bozzio eigentlich auch wiedererkennbare Lieder spielen ähem schlagen?

Hallo,

tschino: gerade dort kann man es besonders einfach.
Das geht sogar mit viel weniger, wie Herr Andersson vom fallenden Hammer gerne beweist.
Herr Ludin versteht es auch, eingängige Melodeien auf einer Hembra (oder war es die Macho?) zu klopfen.
Wer sein Instrument beherrscht, kann damit auch was anstellen.
Der Rest sind so stümper wie die meisten hier.

Grüße
Jürgen

Zitat von Asmodeus

oder Grindcore ohne Blastbeats

Alles mit Blastbeats ist eh keine Musik, soviel hab ich hier im Forum schon gelernt. Scheiß Beispiel

der klassiker zu "schlagzeug - spiel mal ein lied" ist doch aber "ups sprang das wiesel" ( ob das gute stueck wirklich so heisst weiss ich nichtmal, auch bekannt unter "die verbotene musik" aus lisa simpsons musikkurs" *fuer die simpsons-freunde unter euch)... wo war ich, ach ja.

ups sprang das wiesel als rudiment auf der snare --- "da da - da da - da da DA da da - da da - da da da da DA DA - da da - da da - DA DA DA DA "ups sprang da wiesel"...
obwohl niemand etwas mit dem titel anfangen kann, erkennen alle die rythmik / melodei

Ich glaube auch, dass es davon abhängt, welche erfahrungen, die Leute mit Schlagzeugern allgemein gemacht haben. Im Radio werden fas nur stücke gespielt, wo das Drumset die besagte metronom-Funktion hat. Ich glaube selbst ein Laie (oder vielleicht auch grade deswegen?) findet es langweilig 3 Minuten lang denselben Beat zu hören. Das führt dann leider häufig zu generalisierten Vorurteilen, die auf Halb-/Unwissen beruhen.
Bei mir in der Umgebung kommt auch noch dazu, dass die Bandplätze am Schlagzeug häufig von Leuten besetzt werden, die eigentlich nur in einer Band spielen/Musik machen wollen und nicht wirklich ernsthaft interessiert sind an ihrem Instrument. Das geht natürlich vollkommen in Ordnung, jeder nach seinem Geschmack. Allerdings kriegen die meisten Leute, die dann auf Konzerte gehen, ein anderes Bild von Schlagzeugern, als den meisten Leuten hier- und mir auch - recht zu sein scheint.
Allerdings sag ich mir dann immer, dass ich nicht schlagzeug spiele um im Rampenlicht zu stehen, sondern weil es einfach das geilste Instrument überhaupt ist

Wesentlich interessanter als die Frage, wie sich das Ansehen der Schlagzeuger von dem der anderen Instrumentalisten unterscheidet, finde ich das unterschiedliche Ansehen von Schlagzeugern untereinander.
Hier im Forum prallen ja oft Metaller gegen Jazzer.. wer wird von der breiten Masse als besser angesehen? warum ist das so? und wo sind da die Rocker?.. und sind die Punks der Bodensatz von alldem? (spaß )

Fragen über Fragen...

Grüße

Edith: Smiley-Overkill beseitigt

Anfang von Live is Live (opus) erkennen auch sehr viele

was mich persönlich viel mehr nervt is das die gesellschafft im radio oder sonst wo, egal welcher star, scheisse zu hören kriegt (natürlich gibt es ausnahmen), besonders bei pop musik, alles wäre so viel aufregender wenn man nich nur 4/4 durchhämmert sondern auch mal 5, oder 7^^ das würde n leie eh nich mitkriegen, trotzdem angenehm für musiker, aber neeein, ich denke das produzenten etc, sich denken das es vll doch so mancher mitkriegen würde was da gespielt wird und dann leicht verwirrrt ist weil man ja dann nich mehr wie ein beschränkter im 4/4 oder 2/4 takt mitklatschen kann.

son produzent/manager meinte mal zu mir das ich "zu viel mache" mit anderen worten ich darf ja nich in vordergrund gelangen....tut man zwar eh nich aber da sieht man mal wo das niveau liegt.

zum thema: ich hab bis jetz auch noch nich erlebt das jemand meinte das er behauptet es sei einfach oder schlicht primitiv, eher das gegenteil.

aber ich denke die menschen die sagen das es primitiv is oder es eher nich so toll oder schön wie gitarre findet hört wahrscheinlich auch nur lokale radio sender wo der ganze einfallslose mist gespielt wird.

Für die anderen Musiker gefährlich wirds dann, wenn der Schlagzeuger auf grund dieser Position immer an allem Schuld ist. Ich hab immer geschwankt im Timing. Und geholpert. Auch nach einem Jahr Klick wurd es nicht besser. Schlimm war das. Band weg. Timingprobleme weg Wenn ich mir jetzt anhöre, was die heute spielen^^.... Ich hab im nachhinein den Eindruck das kommt wegen diesem Ruf.

Ich weiß was ihr meint, und so festgefahren ist meine Meinung natürlich nicht... bin ja selbst stolzer Schlagwerker.

Aber bis auf ein paar Ausnahmen ist Schlagzeug nun mal kein "Stand-Alone-Instrument". Schlagzeug bringt einfach nur in Verbindung mit andern Instrumenten was, und das macht es dann doch etwas eingeschränkt. Ich würde mir beispielsweise kein Konzert anhören, das nur von einem Schlagzeuger bestritten wird (Workshops oder so mal ausgenommen), ein Klavierkonzert oder einen Liedermacher mit Gitarre hingegen schon - das ist einfach was anderes!

Das soll nicht heißen, das Schlagzeug kein richtiges Instrument ist oder Schlagzeuger keine Musiker! Aber man braucht eben immer Leute, bei denen man "mit"-spielen kann.

PS: Immer wieder gerne gehört: Klick!