Wie an private Schüler kommen?

  • Xian bleib mal locker :) .
    So ist Seppel und ein bisschen Wahrheit steckt da drin, denn der ein oder andere Trommler, der nicht von der reinen Kunst leben kann, fängt eben an zu unterrichten. Aber es ist eben nur ein bisschen Wahrheit, denn es soll ja auch Leute geben, die den Unterricht am Instrument als Berufung empfinden!


    Ein guter Lehrer muss nun mal nicht zwingend herausragender Trommler sein (ein hinreichendes, nicht notwendiges Merkmal), sondern wissen, wie man lehrt. Und ein ein bekannter Trommler muss kein Guter sein, auch das wissen wir. Imho gibt es da überhaupt keine Gesetze der Logik, denn ist immer alles möglich und rechtfertigen muss sich niemand rechtfertigen!


    Grüße, Philip

  • Mann, Mann, Mann


    hier haut eine einfache Frage gleich mal wieder eine Grundsatzdiskussion raus, die in Teilen Statements liefert, wo es mir nur Angst und Bang wird.


    Wie bekommt man Privatschüler?
    Indem man persönlich angesprochen wird z.b. nach Gigs oder durch Empfehlungen in so genannten Netzwerken.


    Auf eine Diskussion das jeder, der unterrichtet, ein gescheiterter Könner ist, muss man nicht diskutieren, da es völlig am Thema (und nebenbei an der Realität) vorbei geht.
    Da müsste man auch noch eine grundsatzdiskussion führen, was man eigentlich unter "Scheitern" versteht. Diese eeewige Gegenüberstellung "spielen ist gut und Unterrichten ist schlecht" führt zu nix.


    Und das hier auch das Jugendwahnargument gebracht wird, das nur die "Jungen" es drauf haben, "Junge" gut unterrichten zu können, rollt mir die Zehnägel auf!
    Ist diese Gesellschaft jetzt völlig krank, das man glauben kann, das sogar die Lehre nur noch von unter 40 jährigen geleistet werden kann?
    Demnächst darf man dann nur noch bis maximal 30 arbeiten und alle anderen sind raus aus dem Geschäft. Völlig absurd das Ganze!
    Es ist keine neue Erkenntnis der Menschheit, das (Lebens)Erfahrung ein wichtiger Schlüssel zur Vermittlung von Wissen und zur Beherrschung der Werkzeuge zur Wissensvermitlung sind.
    Abgeklärtheit, Distanz, Gelassenheit und Geduld sind wichtige Eigenschaften eines Lehrers, die man meist erst nach langjähriger Arbeit in diesem Beruf und durch Lebenserfahrung erlangt.


    Mit 20 und selbst noch grün hinter den Ohren ist man meist viel zu sprunghaft, noch selbst viel zu involviert, um eine nötige Distanz zum Stoff und einen Blick über das ganze zu haben.
    Und ich weiss, wovon ich da rede...
    Die besten Lehrer, egal in welchem Genre, sind zumeist etwas ältere Semester.
    Und das jemand, der unterrichten will, gleich der perfekte Lehrer sein soll, ist doch auch ein Schmarren. Auch Lehrer MÜSSEN lernen!
    ich habe in fast 20 Jahren Unterrichtspraxis so manchen Fehler gemacht und meine Methodiken umgestellt und lerne heute noch weiter dazu auf der Suche nach dem "besten" Weg zur Vermittlung des Erlernen des Schlagzeugspiels.
    Am Ende muss man dann doch immer höchstindividuell auf sein Gegenüber reagieren und alles schön ausgedachte und zurechtgelegte über Bord werfen...
    Also lasst die Leute doch unterrichten!
    Wer beim Unterricht Mist baut und schlechte Stunden gibt, wird sowieso von der Bildfläche verschwinden.
    Im übrigen bin ich nach wie vor Anhänger der These, das es für einen Großteil der Schüler im Unterricht nicht primär um das Erlernen hoher spielerischer Fähigkeiten am Instrument geht.
    Die meisten wollen einfach nur ne gute Zeit haben, weil es für sie ein HOBBY ist...
    Also mal bitte den deutschen Gründlichkeitswahn und Perfektionsgedanken aussen vor lassen.
    In so mancher Stunde bin ich nämlich auch eher Entertainer als Pädagoge und das ist auch gut so! ;)
    Locker machen!!! :D

  • Ich denke da sollte man ganz entspannt bleiben.


    Es gibt viele divergierende Erfahrungen (und teilweise auch gänzlich fehlende Erfahrungen). Das Instrumentallehrer teilweise einen guten Ruf haben - teilweise einen lausigen (Opa-Klischee-Spruch: "nichts vernünftiges gelernt") bewegt sich in der üblichen vereinfachend-pauschalisierten Schnittmenge, jener die davon oftmals nichts verstehen. Aber auch diese Erkenntnis hilft keinem: denn solche Vorurteile halten sich offensichtlich über Generationen.


    So wie mitunter wichtige! investigative Journalisten mit Silikon-Einlage-Paparazzi´s verwechselt bzw. als "Journallie" in einem Topf verrührt werden... und somit auch viele fantastische Journalisten mit miesem, pauschalisiertem "Gesamt"-Ansehen zu kämpfen haben...


    Da sollte/muß man ´drüber stehen - bzw. es ist nicht zu ändern.


    Der Traumschwiegersohn ist ganz sicher nicht der Musiklehrer - dann doch eher der Chefarzt. Über die Gründe, ja da kann man sich aufregen... aber warum? That´s Life.


    In vielen! (allen) Gesellschaften bzw. Gesellschaftssystemen gibt (gab) es eine job-"wertige" Hierarchie. Ich hielt sowas zwar immer für totalen Schwachsinn. Wenn ich als Pflegefall im Altenheim liege, dann wünsche ich mir die nettesten fürsorgendsten Pflegekräfte mit großem humanistischen Background. Da nützt mir der Nobelpreisträger und Herzchirurg nichts. Garnichts - auch wenn er das 30-fache der Altenpflegekraft verdient und er (hypothetisch) tausendmal lieber als Wunschmann weggeheiratet wird bzw. auf den vorderen Listenplätzen der materiellen Begehrlichkeit steht.


    Ich finde Luddie hat was ganz wichtiges gesagt. Der Spaß ist wichtig und kann für viele persönlich manches an gesamtgesellschaftlichen Mißverständnissen aufwiegen. Und nochmals man darf auch nie vergessen: manche der Mißverständnisse und Vorurteile sind tatsächlich aufgrund übler (einzelner) Erfahrungen begründet. Es gibt vereinzelt
    unglaublich schlechte Instrumentallehrer (didaktisch, in Sachen Vorbereitung/Nachbereitung, die Zeit mit dem Schüler absitzen etc. etc.). Genauso wie es auch mal einen alkoholisierten Herzchirurg gibt.


    Wer hoch-motiviert ist und noch wichtiger den Spaß und die Motivation halten kann, wird sich von den Vorurteilen nicht verunsichern lassen, sondern durch tollen Unterricht ein Gegenexempel darstellen!


    Gleichwohl wäre es naiv zu glauben, dass sich damit die gesellschaftliche Sichtweise auf eine ganze Berufsgruppe verändert/verbessert. Gerade in materiell/wirscthaflich turbulenten Zeiten produzieren Instrumentallehrer in den Augen vieler "unwissender" :) KEINEN nennenswerten Mehrwert. Was ich von so einer Sichtweise halte kann man sich sicher denken.

  • Hallo,


    alle* reden von locker bleiben, regen sich aber auf.
    Worüber eigentlich?


    Wie man an Kunden kommt, ist eine Frage für den Unternehmensberater. Dafür gibt es geschulte Kräfte, welche - natürlich für Entgelt - hilfreich zur Seite stehen können. Coaching nennt man das heutzutage. Ich könnte da jemand empfehlen, falls Bedarf besteht. Der Beratervertrag müssten natürlich die Erziehungsberechtigten genehmigen.


    Grüße
    Jürgen


    Edith:
    *) Nicht alle. :)

    Einmal editiert, zuletzt von Jürgen K ()

  • Mir fällt gerade noch etwas sehr wichtiges ein, was sich auch auf Geralds Aussage bezieht. Als eigentlicher Sozialwissenschaftler fällt mir in letzter Zeit immer mehr auf, wie viel Wertschätzung mir und den Kollegen an der Drumschule entgegengebracht wird. Eine große Mehrzahl der Eltern (unter denen auch Ärzte, Ex-Werderspieler, Anwälte und diverse andere "angesehene" Berufe sind) bedanken sich für jede Stunde und sagen mir, wie ihre Kinder die Zeit geniessen. Vielen Eltern ist klar, wie wichtig gerade in den heutigen Zeiten die Fähigkeit ist, sich für etwas zu begeistern und etwas durchzuziehen. Dass Schlagzeug ein ideales Instrument ist, steht für die meisten Interessierten sowieso außerhalb jeder Diskussion. Auch wenn viele Eltern vielleicht nicht den Trommlerberuf für ihre Zöglinge im Visier haben, so wissen sie doch, dass das Drummen Koordination, Unabhängigkeit, Bewegungsfähigkeit, Teamgeist und Empathie fördert.


    Auch bin ich jedesmal von der Begeisterungsfähigkeit gerade vieler meiner älteren Schüler begeistert. Da sitzt ein Industriemanager oder eine Finanzamtsmitarbeiterin mit der Begeisterung eines Kindes vor einem und man sieht, wieviel man so einer Person geben kann, die dann selig vom Hof fährt und sich auf die Hausaufgaben freut.


    Das wollte ich doch zum Relativieren meiner Aussage noch nachreichen, falls es da Missverständnisse gegeben haben sollte.


    lg
    max

  • Sehr schön Luddie! Genau, dass Vertrauen muss da sein, oder erstmal aufgebaut werden und pädagogisch sollte ein Lehrer auch was drauf haben.


    Was ich halt in der ganzen Zeit festellen muss, ist das dass Musizieren leider einen ganz niedrigen Stellenwert in unserer Gesellschaft bekommen hat.
    Jetzt mal von der Jugend gesprochen: Viele Eltern wollen das Ihr Kind für die Schule lernt (G8 ) und die Freizeitaktivitäten beschränken sich deswegen
    dann irgendwie mehr auf Sport z.B. Fußball o.ä.. Warum eigentlich? Ich kann es nicht nachvollziehen... ?( Oder Musikunterricht in Schulen, den gibts
    nur noch ganz selten. Wenn der auf dem Lehrplan steht (ich kann nur von Hessen reden) dann ist das meistens Theorie, was die Kids ja dann total
    begeistert und anregt, nämlich mal gleich null..sehr, sehr schade.


    Ich persönlich finde, es heut zu Tage sau schwer den Leuten begreiflich zu machen (wie du gesagt hast) "Zitat: das dass musizieren Koordination, Unabhängigkeit, Bewegungsfähigkeit,
    Teamgeist und Empathie fördert
    " und das auch sogar wissenschaftlich nachgewiesen ist, dass ein Instrument lernen/spielen sehr gut fördert. Du musst sie erstmal dazu bringen das
    auszuprobieren. Die meisten denken heute zu Tage, dass Musik machen die Kids vom lernen für die Schule abhält und total sinnlos ist für die Zukunft. Aber wenn Sie sich dann mal
    durchgerungen haben, sind sie auch dankbar und merken wie Ihr Kind den Unterricht genießt und voller Elan und Freude wieder nach Hause kommt und übt wie ein Besessener :D


    Ich glaube ich schweife hier gerade ein bissl ab, sorry...


    Cheers,
    Birgit

  • Jetzt mal von der Jugend gesprochen: Viele Eltern wollen das Ihr Kind für die Schule lernt (G8 ) und die Freizeitaktivitäten beschränken sich deswegen dann irgendwie mehr auf Sport z.B. Fußball o.ä.. Warum eigentlich? Ich kann es nicht nachvollziehen...


    Ist jetzt zwar O.T., aber das spricht gerade ein Thema an, was ich seit ca. 2 Jahren im extrem zunehmenden Maße beobachte.
    Aus irgend einem Grund wird zunehmend die sportliche Aktivität sehr deutlich über musische Aktivität gestellt und ich habe schon einige Abmeldungen vom Unterricht erlebt, weil die Kids eher zum Fußball als zum Schlagzeug Unterricht geschickt werden.
    Da gehen sie dann 3 mal die Woche hin, aber für einmal Unterricht die Woche ist zu wenig Zeit...
    Ich weiß, die dicken Kinder sollen sich bewegen. Aber es sind ja meist gar nicht die dicken Kinder, die Fußball spielen wollen bzw. die im Musikunterricht sitzen.
    Aber sportliche Aktivität wird irgendwie höher bewertet als Musikunterricht.
    Durch diese verdammte G8 Sache sind die Kids enorm gestresst und dieser zusätzliche Unterricht raubt noch die letzte Motivation seitens der Kinder.
    Mal abgesehen davon, das sie immer mehr verplant und eingeplant werden, so dass sie eigenverantwortliche Gestaltung der Freizeit inkl. Entdecken der eigenen Neigungen überhaupt nicht mehr erfahren können.
    So wird halt am Ende in der Restfreizeit lieber der Ball gekickt oder stumpf vor der Glotze oder dem PC gesessen.
    Die Erzählungen meiner Schüler über die Gestaltung ihrer Freizeit bzw. wie sie ihre Ferien verbracht haben, schockiert mich persönlich jedenfalls zuweilen...
    Für mich aus meiner eigenen Jugend nicht nachvollziehbar ist dann der Hilferuf des einen oder anderen motivierten Schülers, der händeringend Mitmusiker in seiner Altersstufe sucht, aber absolut niemanden finden kann, um eine Band zu gründen.
    Da gibt es zwar noch den einen oder anderen Protagonisten, der die Gitarre zupft und die Tasten tastet, aber wenn es darum geht sich zum musizieren zu treffen, geht nix zusammen, weil die Terminkalender haben, die ich heute im Berufsleben noch nicht mal zusammenkrieg.
    Da hört man dann von 16jährigen, das sie sich in den letzten 4 Wochen zu keiner Probe treffen konnten, weil sie keinen TERMIN gefunden haben, wo alle konnten...
    Mit Verlaub, das finde ich bei nem 16jährigen krank...

  • So ist Seppel und ein bisschen Wahrheit steckt da drin, denn der ein oder andere Trommler, der nicht von der reinen Kunst leben kann, fängt eben an zu unterrichten.


    Nur mal kurz dazwischen geworfen (und es ist nicht böse gemeint Seppel!):


    Jeder andere, der hier so einen Spruch rausgehauen hätte, wäre bereits auf dem Forumsplatz öffentlich ausgepeitscht und geteert und gefedert worden.


    Und das sollte dem ein oder anderen mal zu denken geben! Das die These (ernstgemeint oder nicht) ein völliger Schmarrn ist, muss nicht diskutiert werden.


    LG

  • Da hört man dann von 16jährigen, das sie sich in den letzten 4 Wochen zu keiner Probe treffen konnten, weil sie keinen TERMIN gefunden haben, wo alle konnten...
    Mit Verlaub, das finde ich bei nem 16jährigen krank...

    Ist zwar wieder was ganz anderes ... aber das sehe ich haargenau auch so!


    Kein Mensch hat hier zu Beginn eine Grundsatzfrage zum Unterrichten gestellt und trotzdem gibt es Menschen, die scheinbar Spaß daran haben völlig fehl am Platze alles in Frage zu stellen und somit mehrere Sachen gleichzeitig durcheinander zu werfen. Hier wird meiner Meinung nach viel Mist nach dem anderen verzapft ... und das kann ich auch mit 17 sagen. Klar gibt es oft Leute, die es scheiße finden, wenn junge Menschen unterrichten - aber daran muss man sich gewöhnen und da finde ich es gut, dass der Threadstarter da so ruhig geblieben ist.


    @escola
    Ich finde, man kann das nicht verallgemeinern. Man ist nach 5 Jahren Schlagzeugspielen eben nicht grundsätzlich noch grün hinter den ohren. Es ist ja bekannt, dass sich verschiedene Menschen verschieden entwickeln und nach 5 Jahren unterschiedlich weit fortgeschritten sind - spielerisch, als auch menschlich um den Unterricht gut genug gestalten zu können.

    Einmal editiert, zuletzt von kotor.useR ()

  • ich versuche mal in kurzform zu skizzieren wie ich die sache angegangen bin.
    1. viel üben, wenig fußball spielen.
    2. viel mit anderen leuten zusammen üben. ("proben")
    3. viel mit anderen leuten zusammen öffentlich üben. ("konzerte geben")
    4. interessierten zuhörern auf anfrage erzählen wie das den so geht.
    5. seine telefonnummer fehlerfrei aufsagen können, am besten hat man die auf einen kleinen zettel geschrieben, mit adresse und bankverbindung.
    6. ans telefon gehen wenns klingelt.
    7. das weitergeben was man selber gelernt hat, auch ruhig mit der gleichen methode, man übt quasi unterrrichten.
    8. siehe erstens.


    ich kann mit fug und recht bebaupten noch nie irgendwo aktiv werbung für meine unterrrichtstätigkeit gemacht zu haben. und trotzdem hab ich mehr als genug zu tun. das problem ist nicht, einen schülerstamm aufzubauen, das problem ist diesen auch zu erhalten. wie das geht? das findest du von selber heraus. wenn nicht, dan gehörst du zu der gruppe von lehrern von denen seppel spricht. da kenne ich ein paar von. die verkaufen jetzt zb. scheren oder versicherungen. damit kommen alle beteiligten sehr gut klar.


    p.s: ich lerne jeden tag dazu, auch nach 20 jahren praxis. wem das anders geht: falscher beruf, umschulen.

  • Umgangssprachlich wird Marketing häufig auf die sichtbaren operativen Tätigkeiten eingeschränkt. Das sind in erster Linie Werbung und Vertrieb.
    (Quelle: Wikipedia)


    Ok ich hör auf jetzt.
    Gute nacht

  • die rubrik steht da weil mich leute danach gefragt haben und weil eine internetzpräsenz heutzutage wohl ein muss ist. aktive aquise in form von anzeigen, flyern etc. pp. ist wohl was ganz anders. nix touché.
    empfehlen kann ich zb. das hier: http://www.amazon.de/Marketing…TF8&qid=1226962138&sr=8-1
    für dich als schulmusikstudenten eher http://93.184.130.24/BP/LeoAngebote
    aber da kennst du dich sicher schon mit aus ;)

  • Kein Mensch hat hier zu Beginn eine Grundsatzfrage zum Unterrichten gestellt und trotzdem gibt es Menschen, die scheinbar Spaß daran haben völlig fehl am Platze alles in Frage zu stellen und somit mehrere Sachen gleichzeitig durcheinander zu werfen. Hier wird meiner Meinung nach viel Mist nach dem anderen verzapft ... und das kann ich auch mit 17 sagen. Klar gibt es oft Leute, die es scheiße finden, wenn junge Menschen unterrichten - aber daran muss man sich gewöhnen und da finde ich es gut, dass der Threadstarter da so ruhig geblieben ist.


    Ja klar ist ja auch total unwichtig.. einfach mal drauflos unterrichten, damit sehe ich eine weiterhin grosse Zukunft für Schlaginstrumentkultur in diesen Breitengraden..


    Vielleicht ist gerade da mitunter ein Grund warum Fussball und Sport als hochwertiger angesehen werden.. da wird in der Regel auch nicht einfach als Spass an der Freude mit Bällen herumgerollt sondern es steht auch ein gewisser Leistungsgedanken dahinter.. man möchte etwas erreichen.. Das ist etwas was beim Schlagzeug meiner Meinung nach viele Lehrer nicht richtig vermitteln.. viele Schüler wissen nicht was sie mit dem ganzen anfangen sollen und wenn ja dann wissen sie nicht wie und wie dahin kommen.. Das ist in Europa generell ein Fehler, Instrumente werden in erster Linie oft völlig aufs Einzelne reduziert. Und jetzt kommt der Zusammenhang wieso dieser Grundsatz wichtig ist: Mit drauflosunterrichten um jemandem mal ein bisschen dengeln beizubringen wird sich daran nichts ändern..! Dir vielleich egal.. anderen nicht..


    Die Frage zu den Grundsätzen des eigenen Unterrichts ist genauso wichtig wie das Unterrichten selbst, dann darauf baut sich alles auf..


    Um bei der Popularität anzuknüpfen.. in unseren Gebieten wird einem ja das Trommeln auch icht wirklich als etwas zu erreichendes präsentiert.. das höchste wo Amateure spielen ist oft die Band im Hinterhofclub und Spielmannszüge und ähnlich (nichts gegen diese beiden Dinge).. da sehen Eltern vielleicht im Sport mehr Potential.. Anderswo demostrieren Drumcorps und Percussiongruppen etc. (die gleich die ganze Palette der Schlaginstrumente präsentieren) eindrücklich, dass Schlagzeug mehr als Krach in der Wohnung ist..


    @escola
    Ich finde, man kann das nicht verallgemeinern. Man ist nach 5 Jahren Schlagzeugspielen eben nicht grundsätzlich noch grün hinter den ohren. Es ist ja bekannt, dass sich verschiedene Menschen verschieden entwickeln und nach 5 Jahren unterschiedlich weit fortgeschritten sind - spielerisch, als auch menschlich um den Unterricht gut genug gestalten zu können.


    Klar.. andere erreichen in 5 Jahren auch Hochschulniveau.. nur muss man sich dafür ziemlich ranhalten.. Der Threadstarter konnte bisher noch nicht mal vermitteln warum er dann jetzt eigentlich genau Unterrichten will...

  • Wie an private Schüler kommen?


    @Topic:
    Wurde hier schon mehrfach genannt - öffentlich auftreten um einen Mindestbekanntheitsgrad zu erlangen. Die Eltern der Schüler (welche den Unterricht in der Regel auch finanzieren müssen) sind nicht doof, und schicken ihren Sprößling in der Regel zu niemandem, bei dem sie nicht wissen, ob er eine adäquate Gegenleistung bringen kann.


    Ich kann dir nur erzählen, wie es bei mir war:
    Vor einigen Jahren (ja, ich bin schon 40!) habe ich noch in einer Band weit außerhalb meines eigentlichen Wohnortes gespielt. Keine Gigs bei uns im Ort, keine Anfragen.
    Ich hörte dort auf und gründete mit ein paar Leuten bei uns in der Kante eine Band. Wir probten ein ganzes Jahr, um ein komplettes Set für einen Abend zu haben. Wir spielten einige Gigs.


    Vor zwei Jahren nach der Christmette (für die Atheisten unter Euch: das ist der Kirchgang zu Heiligabend - glaub ich :whistling: ) kam auf einmal eine Familie auf mich zu und fragte:


    "Du spielst doch in der Blablabla-Band"
    "Ja, weshalb"
    "Unser Sohn möchte Schlagzeugunterricht, gibst du welchen"
    "Bis jetzt noch nicht - aber er kann gerne mal vorbei kommen, wir können das probieren"


    Gesagt, getan - mittlerweile sind es (ohne daß ich dafür Werbung mache) sechs Schüler geworden.


    Also, zusammengefasst: Zeige den potentiellen Schülern und deren Eltern, was du kannst - wenn die denken, daß es ausreichend ist, hat sich das Problem, Schüler zu finden, quasi fast von alleine erledigt.

  • Dir vielleich egal.. anderen nicht..

    Da du das ja direkt auf mich beziehst: nein, mir nicht egal. Ganz und gar nicht. Es ist noch kein Elternteil eines Schülers zu mir gekommen und hat gesagt, dass der Fortschritt zurück bleibt. Im Gegenteil - ich habe (leider) zum Großteil Schüler, die was zum Abgreagieren brauchen und ich daher eher darauf angesprochen werde, dass es häufiger vorkommen kann, dass Sohn XY nicht üben konnte und ich bitte verstehen sollte, dass ...


    Sicher gibt es Menschen, die einfach keinen Bock haben und nur hinter der Kohle her sind. Aber es gibt auch Ausnahmen. Ich bin in der Erzieherausbildung und bewege mich auch nicht mehr im Anfängerstatus, deshalb sehe ich mich als jemand, der es schafft halbwegs vernünftigen Unterricht zu geben. Und das ist vielleicht beim Threadstarter ähnlich ... wenn ich mich erstmal durch 5 zweifelnde (und zum Teil nicht mal freundlich formulierte) Fragen kämpfen müsste, dann würde ich mir auch die nötigen Infos nehmen und gehen.


    Es gibt Leute, die Unterrichten 10 mal länger als ich, und machen mehr "falsch" und 100% auch umgekehrt. Was mir evtl. fehlt ist die Erfahrung. Aber ohne Unterrichten kann ich die auch dafür nicht sammeln. Alles irgendwie relativ.

    5 Mal editiert, zuletzt von kotor.useR ()

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