...wir machen dann mal ein Demo! (oder: wieviele Stative kann man auf ein 2x1m Drumpodest stellen?)

  • In den letzten Monaten habe ich immer mal wieder verschiedene Tests mit Mikrofonen am Schlagzeug gemacht - einige davon gab es auch hier als (oder in) Threads (Bassdrum-Mikro- und Positionsvergleich, Glyn-Johns-Technik, Tom-Mikros und -Positionierung).


    Es ist eine etwas merkwürdige Situation bei uns in der Band: 3 Leute in der Band besitzen umfangreiches Recording-Equipment (das sich durchaus auch gut ergänzt in Teilbereichen), wir spielen seit Jahren zusammen, aber es gibt keine vernünftige Aufnahme von uns - noch nicht einmal ein richtiges Demo...


    Letzte Woche kam jetzt der Punkt, wo ich und meine Mitstreiter die Teilchen alle zusammengesetzt haben: Wir nehmen ein Demo auf! Es gab vorher auch die Überlegung, dafür in ein Studio zu gehen und dort die Basis-Tracks aufzunehmen, aber die Studios, die für uns in Frage kamen, lagen pro Tag bei ca. 600-750 EUR, und drei Tage Minimum war unsere vorsichtige Schätzung (nur für die Basictracks, keine Vocals, keine Overdubs)...
    Weil das ein Haufen Geld ist, haben wir uns entschieden, die Aufnahmen so gut wie möglich in unserem Übungsraum zu machen - ein Kellerraum von ca. 3x5m, akustisch ziemlich tot (3 von 4 großen Wandflächen mit Noppenschaum verkleidet). Der Keller bietet jedoch noch diverse andere Flure und Räume um z.B. den Gitarrenamp auszulagern, dazu später mehr...


    Was hier folgt, ist jetzt ein Bericht über diese Aufnahmen - mehr oder weniger live (denn wir sind mitten drin) und mit Sicherheit Drum-lastig, aber der Rest der Band wird zumindest auch angerissen werden (könnte ja auch für den einen oder die andere Interessant sein).


    Vorab zum warmwerden hier ein paar Samples von gestern (gestern, daß ist schon das zweite Kapitel dieser Geschichte, wie das alles zusammenhängt, schiebe ich noch nach...):


    Titel A - Drums ohne FX - mit FX - mit Band ohne Vocals
    Titel B - Drums ohne FX - mit FX - mit Band ohne Vocals


    Diese Aufnahmen enstammen der zweiten Stufe unserer Aufnahmen - hier sind 16 Spuren (11 für die Drums und 5 für den Rest :D ) am Start:


    BD in (RE27N/D)
    BD out (C414B-ULS)
    SN batter (SM57)
    SN snareside (C414B-ULS)
    Tom1-Tom4 (M201TG)
    HH (Sennh. MKH50)
    OH L+R (Sennh. e664)


    Guitar Mic1 (SM57)
    Guitar Mic 2 (Groove-Tubes Röhrenmikro, Großmembran)
    Bass (DI)
    Keyboards (2x DI)


    Weitere Info folgen später...
    ________________


    Kapitel 1 (nachgereicht):


    Ich hatte oben erwähnt, dass die 16-Spur-Aufnahmen bereits das zweite Kapitel der Geschichte sind - hier also das erste, damit die Chronologie stimmt:


    Bei der vorletzten Probe schleppte ich zur großen Überraschung meiner Mitstreiter in der Band alles mögliche Equipment in den Ü-Raum, eigentlich mehr, um mit der Drumaufnahme zu experimentieren: ich wollte wissen, ob die Glyn Johns Technik auch bei uns im Raum mit Band zusammen funktioniert. Es gab 4 Spuren für die Drums (BD, SN, 2xOH nach Glyn Johns aufgestellt), dazu Bass, Gitarre und Keyboards und Vocals sowie eine Harp-Spur - insgesamt also 10 Spuren. Das Ergebnis war zwar nicht schlecht, aber mir fehlte ein bisschen die Direktheit und die Eingriffsmöglichkeiten im Mix...
    Mit der Band hatten wir abgesprochen, dann beim nächsten Mal das Monitoring über Kopfhörer zu machen, damit die OH-Spuren frei von Vocals, Bass und Gitarre bleiben. Ich hatte zu dem Zeitpunkt noch nicht erwähnt, daß ich die Zahl der Drumspuren drastisch hochfahren wollte... jedenfalls waren nach den ersten Roughmixes der 10-Spuraufnahmen erstmal alle im Boot, daß wir die Aufnahmen bei uns machen.


    Die Ergebnisse der ersten Session können hier nachgehört werden: Link zu Xians Glyn-Johns-Thread


    ___________


    Fortsetzung Kapitel 2:


    Hier gibt es heute einen neuen Mix zu hören (u.a. ausgiebig die Phasenlage optimiert, Panning bearbeitet, anderen Hall vom PCM80 und diverse andere Kleinigkeiten korrigiert). Weiter gibt es heute auch Einzelspuren zu hören - und interessante Beispiele für die Sache mit der Phase von Mikrofonen bei Multimikrofonie. Ausserdem gibt es Infos zum Equipment - sowohl Instrumente als auch Recording-Technik.


    Kurz zum Set: zu hören ist mein Pearl MLX (8-10-12-14-16-22), eine 14x6,5 Freefloating Snare mit Steel-Shell und eine 13x6,5 Snare mit BLX-Birkenkessel (mein Umbau aus dem alten 13er Tom meines BLX-Sets) - Felle sind RMV Original Coated (wie Ambassador Coated) und Remo Diplomat Resofelle, BD PS3 Schlag- und Resonanzfell (6"-Loch für's Mikro). In der Bassdrum ist am Schlagfell eine Dave-Weckl-Dämpfungs-Wurst von Remo verbaut - zusätzlich habe ich noch meinen dünnen Fleece-Pulli reingeschmissen, um den Basketballeffekt zu eliminieren.
    An Becken sind zu hören: 20" PowerRide, 14"+16" Full Crash, 18" Dark Energy Crash MkI, 16" ThinChina (alle bisher genannten Paiste Signature Line) - die HH ist eine 14" 2002 Sound-Edge.



    Die Mikrofone habe ich oben schon erwähnt - ich seh zu, daß ich noch ein paar Fotos von der Aufstellung derselben mache...


    Bei den Overheads habe ich mich für ein unkonventionell aufgestelltes AB-Verfahren entschieden - links das Mikro über dem 18er Crash nach rechts schauend (auf die anderen Becken) - rechts in etwa über dem Standtom in Richtung Ride, 14" Crash und China schauend... der Grund für diese Aufstellung war gewesen, daß der Raum nicht wirklich gut klingend ist und daher die Overheads eigentlich nur die Becken so gut wie eben möglich abbilden sollten - das ist zwar nur bedingt gelungen, aber die OH-Spuren funtkionieren so ganz gut im Mix - hier mal die Overheads solo zu hören:


    Overheads solo


    Die Snare hatte oben ein SM57 und unten ein C414B-ULS (Niere) - eine Kombi, die ich auf den blauen Dunst genommen habe, weil das MKH40, das eigentlich am Teppich werkeln sollte, dummerweise ausser Haus war... Hier mal die Snare-Spuren solo - erst das Mikro am Schlagfell, dann das Reso-Mic, dann beide zusammen (eines in der Phase gedreht):


    Snaredrum - Schlagfell, Reso, zusammen


    Hier nochmal die Geschichte mit der Phasendrehung an der Snaredrum - zu hören ist die Snare erst mit gedrehter Phase des Mikros unten (fetter Sound) - dann mit beiden Mikros gleichphasig (dünner Sound) - dann nochmal hin und her:


    Snaremikros - Phasenlage zueinander


    Bei der Kontrolle der Phasenlage mit den Overheads stellte ich dann fest, daß die Snare (SM57 in Phase, C414 out of Phase) besser klingt, wenn ich die Phasenlage der Snarekombi umdrehe - also ist jetzt das Reso-Mic in Phase, das SM57 out of Phase und die OH in Phase. Hören kann man hier die Overheads zusammen mit den Snare-Miks - erst die optimale Kombination - dann zum Vergleich die ursprüngliche Kombi (da, wo die Snare auf einmal dünn klingt) - dann noch mal hin und her:


    Overheads und Snare-Mics - Einfluss der Phasenlage auf den Sound


    hier in dem Beispiel ist wirklich nur die Phasenlage gedreht - es sind alle Mikros ansonsten unverändert drin. Das der Unterschied so krass sein kann, hatte ich nicht erwartet...


    Die Bassdrum hatte direkt am Schlagfell vor dem Schlegel-Auftreffpunkt (ca. 4cm Abstand zum Fell) ein EV RE27N/D - dieses Mikro macht einen unglaublichen Klick und Attack in dieser Position - für den Tiefbass stand dann aussen vor dem Reso mittig ein C414B-ULS (Niere) in knapp 10cm Entfernung zum Fell. Zu hören sind erst das RE27 innen, dann das 414 aussen und dann beide zusammen:


    Bassdrum - innen, aussen, zusammen


    klingt noch ein bisschen komisch - da werde ich sicher noch dran drehen...



    Die Toms vom 10er bis zum 16er hatten je ein Beyerdyn. M201TG - das Mikro des 10er Toms war auch mit auf das 8er ausgerichtet - dieses kommt aber nicht optimal rüber (ist aber auch in den Songs, die wir aufnehmen wollen, nicht so wichtig, weil ich es ganz selten und eher als Effekt spiele) - zu hören sind die Toms flat, dann mit Kompression, dann mit Overheads:


    Toms flat
    Toms mit Kompression
    Toms wie im Mix mit Overheads


    Wie versprochen hier nochmal die überarbeitete Mischung des Sets alleine und im Bandkontext - zu hören gibt es ein wenig Soundcheck-Gedaddel und die Tracks der beiden Songs - erst Drums solo ohne FX - dann mit Raum aus dem PCM80, dann im Bandkontext:


    Soundcheck-Gedaddel
    Titel A: Drumspuren alleine ohne FX - mit FX - mit Band
    Titel B: Drumspuren alleine ohne FX - mit FX - mit Band


    Hier noch ein paar Informationen zum Aufnahme-Equipment:


    Die Mics gingen in ein Soundcraft-Spirit und ein Mackie-Pult, dort durch die Mikrofonvorstufen und gleich wieder aus den Inserts raus in Richtung Alesis HD24XR - aufgenommen wurde also alles total flat ohne irgendwelche EQs oder sonstige Bearbeitung. Beim Mix ging es dann digital aus dem HD24 in Richtung Tascam DM24 und von da in den Rechner auf Samplitude.


    Das Tascam-Pult hat in jedem Kanal einen 4-fach vollparametrischen EQ, einen Kompressor, ein Gate (in den ersten 16 Kanälen) und natürlich jede Menge Auxwege - da hingen dran ein Lexicon PCM80 und die beiden pultinternen FX-Units. All das kam auch reichlich zum Einsatz - zum EQing und der Dynamikbearbeitung später nochmal mehr...


    Ausblick:


    Die nächste Aufnahmesession ist erst nächste Woche - bis dahin gibt es also kein neues Material auf Festplatte... aber ich liefere noch Infos über die Bearbeitung der einzelnen Spuren nach (EQs, Kompression, Gates).



    Update 16.11.2008:


    Rückschläge gehören wohl auch dazu - jedenfalls ist unser Projekt nicht wirklich vorangekommen beim letzten Aufnahmetag! Aber der Reihe nach:


    Ich war unzufrieden mit den Overheads (2x Sennh. e664 in AB) - das Stereobild war zu extrem (keine Abbildung in der Mitte) und der Klang zu höhenbetont... daher habe ich ein Paar Sennheiser MKH40 in ORTF-Anordnung über der Snare positioniert.


    Dann habe ich das BD-Mikro gewechselt (RE27 raus, MD441 rein) und die Position des C414 aussen am Reso verändert - das hätte ich mal lieber bleiben lassen sollen, denn der BD-Sound ist jetzt völlig daneben - also wird das Morgen wieder rückgängig gemacht.


    Als dritte gravierende Veränderung am Schlagzeug habe ich meine neu erworbene FuMa P-2000C erstmalig benutzt - mit dem Ergebnis, daß der Fuß anders grooved und eben nicht besser... also für die Aufnahmen auch wieder weg damit ;(


    Dann gab es noch andere Mikrofonvorstufen für die Toms und einen Röhrenpreamp für den Bass (statt der einfachen DI-Box) - mit dem tollen Ergebniss, das sich fast alle Pegel verändert haben und wir im Raum alles neu zum monitoren mischen mussten - der darüber entbrannte Streit über Grundentscheidungen beim Recording (mit/ohne Kompression und andere Themen, die ich hier nicht wiedergeben möchte...) hat auch nicht wirklich zu einem entspannten und lockeren Groove beigetragen...


    Hier ein Audio-File von der letzten Aufnahme mit den ganzen Veränderungen - das meiste davon werde ich morgen wieder zurückdrehen...


    Sample 5 - alles auf einmal verändert und nicht zum Besseren...


    Und hier nochmal ein Vergleich zwischen den OH-Miks - Sennh. e664 in AB, flat - MKH40 ORTF flat - MKH 40 ORTF + EQ


    Overheads solo - e664 in AB - flat
    Overheads solo - MKH40 in ORTF - flat
    Overheads solo - MKH40 in ORTF - mit EQ


    Ich denke, ich werde morgen die e664 auf die ORTF-Position bringen... die MKH muss man erst massiv mit dem EQ zwingen, ein wenig Glanz in den Höhen zu bringen (liegt vielleicht an unserem Schaum-Raum...)


    Also, morgen geht's weiter - dann auch mit Sänger, der in einem Nebenraum eine Pilotspur mitsingt... mehr demnächst hier auf diesem Sender!


    Update 18.11.2008:


    Wieder einen Abend aufgenommen und wieder was dazugelernt... Wie angekündigt habe ich die BD wieder auf das RE27 umgebaut und direkt über dem Set statt der MKH40 ein Paar e664 in einer ORTF-ähnlichen Anordnung aufgebaut - der Winkel betrug hier ca. 100° statt 110°. Die MKH40 wiederum habe ich nach der Glyn Johns-Methode aufgebaut und auf extra Spuren mitlaufen lassen - nur so zum Vergleich...


    kompletter Mix - e664 in ORTF als Overheads
    kompletter Mix - MHK40 in Glyn-Johns-Technik als Overheads


    Drums solo - e664 in ORTF als Overheads
    Drums solo - MHK40 in Glyn-Johns-Technik als Overheads


    Die Aufnahmen werden jetzt wohl so mit dieser Mikrofonierung gemacht - ich kann auf jeden Fall ein befriedigendes Ergebnis daraus bekommen.


    Im jetzt vorliegenden Mix sind die Gates auf den Toms noch zu stark hörbar - die Spuren werden für den echten Mix dann freigeschnitten. Ausserdem pfeift die Luft aus der sich schließenden Hihat in das Snare-Mikro - das nervt gewaltig und muss dringendst noch abgestellt werden (entweder mit einem Schaumstoff-Überzieher oder besser mit einer geschickteren Ausrichtung/Positionierung des Mics...


    Normalerweise bräuchten meine Toms dringend neue Felle - aber das fällt jetzt mal hinten runter - ich werde nur noch mal nachstimmen vor den echten Takes... Vielleicht kommt noch ein neues Fell auf die 14er Steel-Snare...
    Die neue Fußmaschine habe ich nochmal nachgestellt (Feder war zu stramm) - jetzt fließt es wieder wie gewohnt. Evtl. werde ich noch mal den Schlegel austauschen - wird aber nicht mehr die Welt ausmachen...


    Als nächstes sind Takes der 5 Titel mit Pilot-Gesang geplant - solange, bis die Basis-Tracks (d.h. in erster Linie die Drumtracks) im Kasten sind. Dann Overdubs und Vocals und ein bisschen Mischen - vielleicht haben wir dann gegen Ende des Jahres unsere Demos... :) Mehr Erfahrung haben wir dann auf alle Fälle... demnächst mehr hier!


    Update 25.11.2008:


    Gestern habe ich nochmal abschließend mit den Overheads experimentiert - neben einer M/S-Anordnung aus einem MKH30 und einem MKH40, die leider nicht mittig hinter mir stehen konnte, habe ich auch die mehrfach empfohlene AB mit den MKH40 probiert - die Basis betrug zwei Stocklängen (ca. 70-75 cm) - die Mikros standen hinter mir und schauten aus etwa 1,85 Höhe schräg von hinten auf die Becken und die Tomreihe - beide direkt nach vorne zeigend. Mit dieser Anordnung werde ich die Aufnahmen machen - der Sound bleibt jetzt so wie in diesem Beispiel:


    Sample nur Drums - OH MKH40 in AB (70cm)


    (man verzeihe mir bitte den Mist, den ich mir da zusammengetrommelt habe - das kommt davon, wenn man sich zwischen lauter Stativen nicht mehr richtig bewegen kann!) :D


    Update 29.01.2009:


    Wir sind mit der Mischung der Titel fertig - es sind acht Stücke geworden. Hier mal zwei davon:


    Titel C - fertig gemischt
    Titel D - auch gemischt...


    Wir haben eine ganze Menge bei dieser Aktion gelernt - vor allem, dass man solche Aufnahmen nicht mal eben nebenbei macht (jedenfalls dann nicht, wenn alle berufstätig sind...). Aber neben der Anstrengung hat es auch einen Riesenspass gemacht und wir haben nach vielen Jahren endlich ein Demo, mit dem wir uns nicht mehr verstecken müssen.


    Mich würde interessieren, wie ihr es findet, also her mit eurer Meinung! Eines wird jedoch nicht passieren: wir mischen es nicht nochmal neu... :D

  • das wird bestimmt gut, klingt schon mal lebendig, schön fluffiger bd sound, etwas viel hall (geschmackssache) und toms sehr weit im panorama verstreut (ausserhalb der becken)
    danke für den bericht und viel Spass beim weitermischen.
    lustiger gesang den man im hintergrund hört,
    der schlagzeuger hat die mikros aufgestellt und für den bass war nur noch di übrig :D

  • ...danke Witteka für die Kommentare - das Panning ist tatsächlich noch nicht optimal. Die Toms näher zusammenzurücken solte keine Problem sein - interessanter wird es da schon mit den Becken, die mir momentan auch noch zu sehr rechts-links lastig sind. Evtl. muss ich da auch die Overhead-Aufstellung nochmal variieren bzw. optimieren.


    An den Räumen wird eh noch gearbeitet - das war gestern nur für den Roughmix schnell hingekurbelt (ist auch nur der Bordhall aus dem DM24 - für die Mischung werde ich wohl lieber einen kurzen schönen Raum aus dem PCM80 nehmen).


    Der hörbare Pilot-Gesang im Hintergrund ist ebenfalls eine Sache, die noch gelöst werden muss - ich denke, wir werden den Sänger beim Aufnehmen der Basistracks in einen weiteren Nebenraum verfrachten (zumal der gute Mann auch noch Harp spielt...). Schade um den fehlenden Blickkontakt, aber da es Pilotspuren sind, darf davon nichts auf den Drumspuren zu hören sein.


    Den Bassamp auch noch mit einem Mic abzunehmen (zusätzlich zum DI-Signal) war auch im Gespräch - dann muss der Amp allerdings auch raus aus dem Raum in einen weiteren Nebenraum... ich glaube, wir werden den Bass so lassen - der Bassist ist auch zufrieden mit dem Sound so. Veilleicht testen wir es nochmal trocken ohne Drums, ob ein Mikrosignal etwas dazugibt, was wir haben müssen - Spuren wären noch genug da.

  • Schöner Gesamtsound, luftig, locker, groovy. Macht Spaß zu hören.


    Hier mein Senf zum Trommelsound (abgehört über meine untrügliche PC-Referenzanlage Pro2 :-)).
    Die HH ist einen Ticken zu laut, dafür die BD zu einem zu leise und sie verträgt auch eine Spur mehr Bauch.


    Halte uns auf dem Laufenden und viel Spaß
    fwdrums

    nontoxic: kurze lange CD-Pause

  • Hallo,


    klingt sehr ordentlich, wie oben bereits gesagt.
    Der Hall ist etwas unnatürlich (aber das ist natürlich normal, er ist ja auch künstlich). Das Panorama finde ich ganz lustig, ich mag es, wenn man das Zeug orten kann. Die Hi-Hat ist mir etwas zu spitz, was entweder daran liegt, dass sie klein ist (13"?) oder an den Overheads, welche da vielleicht ein bisschen scharf sind.
    Das sind aber nur geschmackliche Kleinigkeiten. Das Projekt ist klasse.


    Grüße
    Jürgen

  • Es gibt jede Menge neue Infos zu lesen und zu hören im ersten Post - unter anderem eine neue Mischung und Einzelspuren (und sehr interessante Hörbeispiele zum Phasenverhalten der Spuren zueinander).


    Vielen Dank für eure Kommentare und Hinweise - manchmal hört man selber Dinge nicht mehr so richtig, weil man leicht betriebsblind wird...


    Die HH ist einen Ticken zu laut, dafür die BD zu einem zu leise und sie verträgt auch eine Spur mehr Bauch.


    HH habe ich im neuen Mix geändert - sie war mich auch zu scharf...


    Der Hall ist etwas unnatürlich (aber das ist natürlich normal, er ist ja auch künstlich). Das Panorama finde ich ganz lustig, ich mag es, wenn man das Zeug orten kann. Die Hi-Hat ist mir etwas zu spitz, was entweder daran liegt, dass sie klein ist (13"?) oder an den Overheads, welche da vielleicht ein bisschen scharf sind.


    Das Panorama ist in der neuen Mischung geändert (sowohl die OH als auch die Toms) klingt so für homogener. Die HH ist eine 14er 2002 SE die jedenfalls von Hause aus nicht brav klingt... in der Mischung ist sie jetzt aber etwas entschärft.
    Der Hall war aus dem DM24 - in der neuen Mischung kommt ein Large Room aus dem PCM80 zum Zuge - das ist auf alle Fälle schon mal viel besser.


    Bin gespannt auf den Rest der Geschichte- wann gehen die Aufzeichnungen denn weiter?


    Die nächsten Aufnahmen sind erst nächste Woche - bis dahin gibt's noch Infos zum EQing und der Dynamikbearbeitung... stay tuned!

  • der neue mix klingt rundgeltschter (homogener) die bassdrum fand ich vorher fluffiger (hat jetzt mehr fell, für eure mucke finde ich es weniger passend), ich finde der hall hat zuviel tiefmitten.
    Panorama ist gut. Snare ist weniger spitz hihat auch, gut. Toms klingen sehr gut.
    Du hast aus Schlagzeugersicht gemischt. klingt als seiest du linkshänder zumindest für den zuschauer. Das merkt aber eh keine sau.
    Ich finde das es irgendwie nicht richtig rechts links verteilt ist. Hihat klingt sehr zentral.
    Bei mir auf dem Kopfhörer hört sich die linke seite etwas leer an im vergleich zur rechten (ich meine nur das Schlagzeug).
    Es klingt als sei das Overheadmikro für die hihatseite leiser oder die mikros anders über dem Schlagzeug positioniert.
    Das würde ich in jedem Fall wieder ändern, es dreht sich bei mir im Kopp beim hören.
    Auch wenn der raum nicht gut klingt würde ich mit overheads nicht nur die Becken aufnehmen.
    Ich würde x/y direkt über der Snare oder ortf direkt über der Snare wählen.
    Ich hab eine längere Zeit bei mir auch nur die Becken mitgenommen und mich beim mischen alter aufnahmen neulich geärgert, weil es sich dann merkwürdig angehört hat.
    Jetzt hab ich xy und die decke über den mikros gedämmt damit ich da keine Reflexionen bekomme. Die mikros hängen ziemlich hoch, so klingen die Becken recht ausgewogen weil durch den abstand die Richtwirkung nicht mehr so stark zum tragen kommt und Stereobreite ist immer noch genug da.
    Ich würde die beiden c414 in niere als ohs benutzen und für snare teppich geht das sennheiser overhead und für bassdrum aussen würde ich was anderes überlegen.
    Gerade bei der soundaesthetik eurer musik kann man mit overheads sehr viel anfangen.
    Ach ja wenn ihr noch ne Spur habt würde ich in jedem Fall die gitarre di aufnehmen, dann kann man mit ampsimulation andere nuancen hinzufügen ggf. sidechainkompression für die anderen gitarrenspuren machen weil man die grössere dynamik des di signals dafür nutzen kann beispielsweise um die anschlagsgeräusche herauszuarbeiten oder so.


    insgesamt klingt es schon sehr schön und ich finde es super das immer mehr hochwertig selbstgemachte aufnahmen hier auftauchen und so informative und interessant zu lesende threads dabei rauskommen :thumbup:

  • @all: es gibt noch eine neue Mischung des Titels B - oben im Ausgangspost.


    @witteka:


    ...es kann sehr gut sein, daß ich die BD nochmal anders aufnehme - das RE27 ist was den Klick angeht doch sehr extrem. Werde wohl doch noch mal zum testen das MD441 benutzen. Das 414 kann ruhig davor bleiben - wir hätten noch reichlich andere Paare Großmembranen, wenn es denn am Schlagzeug sein müsste... Ich werde aber wohl zuerst nochmal die MKH40 drüberhängen - vielleicht auch mal alternativ in ORTF.


    Das mit der Perspektive - ja - ich kann es halt nicht ab, wenn es "verkehrt herum" klingt - im MIx nachher kann ich es ja jedenfalls mal probieren, die Seiten für die Drums zu tauschen...


    Gitarre zuzätzlich DI - ok, guter Tip - die Spur dafür wäre locker noch frei. Werd ich mal mitlaufen lassen, ich habe das noch nie ausprobiert...


    Jedenfalls werden wir definitiv ein paar gute Demos bekommen - soviel scheint jetzt schon klar zu sein...

  • ja wenn du 2 mkh 40 hast erübrigt sich das weitere nachdenken über die overheads, es sei denn du hast noch ein paar schoepse oder dpa im Schrank...
    wenn du eh noch spuren und mikros frei hast dann wär doch ein center overhead auch noch ne überlegung wert? Da klingt manchmal ein Röhrenmikro fein.
    bei dem material was du so am start hast müsstest du eigentlich noch die mikrofonvorverstärker aus dem soundcraft und aus dem mackie upgraden, die sind ja das Schwächste glied in der kette ;) Focusrite ISA würd dir bestimmt gut zu gesichte stehen :rolleyes:
    das mit dem re27 stimmt es klingt etwas krass, ein re 20 wär da für mein empfinden genau richtig...
    du hast echt eine schöne Mikrosammlang :thumbup:


    bin gespannt auf nächste Woche :D

  • Wow, toller Sound und tolles Equipment :) Leider hängen die Soundfiles bei mir beim abspielen alle. Tom, Snare und Becken klingen wirklich geil. Die HiHat finde ich zu sehr in der Mitte und die Bass sagt mir klanglich garnicht zu.

  • @witteka:
    nein - die MKH sind das Ende der Fahnenstange... für die ist übrigens unser Gitarrist verantwortlich, der eine nette Sammlung davon (2xMKH40, 3xMKH50 und 2xMKH30) zusammengekauft hat. Ein Center-Overhead? Noch nie probiert - ein Spur wäre noch frei...


    Die Preamps für 24 Kanäle auf ISA oder ähnlches Niveau zu wuchten - daß wäre zwar schön, aber finanziell illusorisch. Was vielleicht ginge, wären drei Octopre (nicht die LE, sondern die mit der echten Class-A-Schaltung) - damit wäre ich auch bei meinen Aussenaufnahmen gut gerüstet. Aber auch diese Investition würde sehr sehr lange auf Amortisierung warten... ;(


    Ein RE20 landet irgendwann nochmal im Korb - hat aber momentan keine Priorität.


    Ich bin auch gespannt, wie es weitergeht - es gibt noch beim Bass etwas zu fixen - da ist irgendein zirpen mit auf der Aufnahme. Und noch Gitarre DI, Center-OH, zusätzliches ORTF-OH-Paar - wird wieder lustig! :)


    Ghoulscout:


    danke für's Lob! Vielleicht ist der Server etwas überlastet momentan - hilft es, wenn Du erst auf Platte speicherst? Mit dem Panning der HH bin ich auch noch nicht wirklich zufrieden, aber so mit dem Signal, was jetzt auch Band ist, geht es irgendwie nicht viel besser - da muss ich nochmal an den Mikros schrauben. Kick bekommt evtl. auch noch ein anderes Mic...

  • Das mit dem abspeichern hab ich garnicht probiert, gute Idee ^^ Ich weiss nicht ob das bei der BD an den Miks liegt, das war ja jetzt einfach nur ne geschmackliche Aussage meinerseits, die könnte aber dann warscheinlich eher an der Stimmung liegen.

  • Schade das das frustran war, aber man lernt immer was dazu.
    Ja die MKH sind schon recht basslastig (hab ich mal im Test gelesen), aber ich würd sie wegen besserer Auflösung und überlegenem Impulsverhalten trotzdem benutzen.
    Den Glanz in der Hütte würde ich durch wegnehmen von tiefmitten ein wenig bässen usw. erzeugen, dann muss der eq nix dazulügen und es klingt.
    Die Toms haben über die Flat MKH ja ordentlich gewummst. Ich würde soviel Overhead lassen wie möglich.
    Stereobild ist viel besser als bei AB. nur snare ist etwas links (waren wohl nicht ganz über der Snare zentriert oder es gibt nen Pegelunterschied).
    Es dreht sich aber nix mehr im Kopp.


    Ich wünsche morgen mehr Erfolg!


    Ach ja: haste die phasenlage der BD mikros überprüft? Du hast ja position und ein mikro gewechselt.

    2 Mal editiert, zuletzt von wittekka ()

  • Sind die Vergleichsaufnahmen nur mit Overheads gemacht? Wenn ja, dann klingen die e664 wirklich fein. Bei den ORTF Aufnahmen stört mich, dass die Snare links ist und die Hihat zu extrem links ist, irgendwie garnicht schön :(

  • ... Bei den ORTF Aufnahmen stört mich, dass die Snare links ist und die Hihat zu extrem links ist ...


    Besonders, weil sie ja rechts steht. Wenn das Foto das Kit zeigt, dass auf Deinen Aufnahmen zu hören ist, hast Du rechts und links vertauscht. Die Filter auf der ORTF-Aufnahme sind echt ätzend. Für mich stellt sich die Frage, ob hier überhaupt ein EQ nötig ist, oder ob eine leichte Bearbeitung der Schlagzeug Summe ausreicht. Bei ORTF am Schlagzeug bringen schon kleine Modifikationen von Mikrofonbasis und Winkel bedeutende Unterschiede. Ich glaube hier besteht Handlungsbedarf. Solange der Winkel die 90° nicht unterschreitet kann ein gewissermaßen "gerichtetes" ORTF zu besser klingenden Ergebnissen führen. Ich würde aber bei diesem etwas größeren Set eher eine AB Stereo Anordnung verwenden. Das E664 nicht so natürlich und nüchtern klingen wie MKH40 ist eigentlich keine Überraschung oder?

  • Jop, ausserdem finde ich das allgemein vollkommen dem Geschmack überlassen wie man was panned... der eine will halt vor der Bühne stehen, der andere selber spielen etc. aber solange nicht im OH Kanal die Hihat Links und das Hihat Mikro rechts gepannt ist, ist mMn alles erlaubt.

    sieg natur.

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