Neu in der Band, Songs sind fertig, jetzt müssen Beats her

  • Hallo!


    Gleich zum Geschäft:


    Ich spiele jetzt seit 10 Monaten Schlagzeug in etwa, genau solange habe
    ich sehr guten Unterricht bei einem Privatlehrer und übe jeden Tag. Euer Forum war
    bis jetzt schon eine sehr grosse Hilfe, ich musste eigentlich nie einen Beitrag verfassen weil
    alle Antworten schon da waren die ich suchte. Aber zu diesem Thema konnte ich noch nichts finden.
    Wenn es schon einen Thread dazu gibt seid mir bitte nicht böse, dann habe ich ihn übersehen.


    Also es geht um folgendes: Ich spiele seit kurzem in einer Band (meine erste) und obwohl es
    das erste mal war dass ich überhaupt mit jemanden zusammenspielte lief alles sehr gut.
    Allerdings ist es so dass wir fast ausschliesslich selbst geschriebene Songs spielen wobei
    mir der Schlagzeugpart völlig selbst überlassen ist, ich kann also im Grunde spielen was ich will.


    Mich würde jetzt interessieren wie ihr an so eine Situation heran geht. Es soll jetzt nicht eine
    Frage sein wie " Ich kann das nicht, was soll ich tun". Ich Frage rein aus Interesse weils einfach ne
    ganz neue Situation für mich ist, sehr Berauschend aber auch etwas Tricky :). Wir haben jetzt einmal
    geprobt (ohne Sänger) und das klang schon sehr gut, allerdings hab ich wirklich irgendwas gespielt und nur
    selten (aber doch manchmal) blieb etwas hängen, ein Beat oder Fill den/das ich dann versuchte beizubehalten.


    Wie wählt ihr passende Beats aus? Nur nach Gefühl wärend ihr spielt oder nach gehör (was spielt der Bass, was die Gitarre)?
    Wo setzt ihr Akzente, wo betont ihr etwas auf dem Crash, (wann) spielt ihr gegen die Gitarre oder mit ihr? Ich
    bin glaube ich dabei da ganz gut ein Gespür zu entwickeln aber eure Meinung interessiert mich sehr!


    Lg


    Ray

  • wichtig ist, dass du viel musik hörst und dich aktiv damit auseinandersetzt, was die schlagzeuger da so machen.
    verständnis für den aufbau eines songs ist die grundlage, deswegen sollte dir das arrangement des stücks klar sein, und die übergänge zwischen - bzw die reihenfolge der parts sollten einer grundidee im song folgen.
    dann kann man sich gedanken darüber machen, wie sich die einzelnen parts anfühlen sollen.
    schiebt der refrain? oder bremst er? grooven die strophen oder frickeln die sich auf eine bridge zu? gibts sowas wie einen pre-chorus, der auf den refrain vorbereitet? wie harmoniert der text mit den saiteninstrumenten, ist der gesang zu unterstützen oder soll er unabhängiger wirken?
    abhängig von der musikrichtung kann man sich dann überlegen, ob man eine bassline unterstützt, oder eher die gitarren, oder ob man stumpf drüberzieht.
    fill-ins und übergänge baue ich für mich immer erst dann, wenn der komplette song steht und fühlbar für mich wird. meist ergibt sich sowas von alleine, wenn einem klar ist was im darauffolgenden part passiert.

  • Da kann ich eigentlich nur zustimmen. Ich spiele bei neuen Liedern erstmal nur die Grundbeats mit, und wenn ich Ablauf und Struktur kapiert habe ergibt sich der Rest eigentlich automatisch. Dann noch ein bisschen feilen und schieben und sich mit dem Basser absprechen, und das Ding steht erstmal. Und wenn man den Song dann bei den nächsten Proben zehnmal gespielt hat, hat man alles rausgeschmissen, was überflüssig ist.

    Nicht nett, dass sie im Suppenpott
    den Teddy und die Puppen sott.

  • Ich hör mir die Lieder immer an und versuche einen roten faden zu finden (z.B. eine Bassbetonung die immer gleich bleibt, ein rhytmus der immer gleich bleibt etc.). Wenn ich diesen roten Faden gefunden habe unterstütze ich ihn und versuche davon dann variationen zu spielen. Wenn ich keinen Finde (was häufiger der fall ist, aber nicht unbedingt an den Kompositionen liegt) dasshalte ich mich oft an die Basslinie. Nur bei meiner Ska-Band ist es eben oft der gleiche Beat, aber es ist ja auch Ska und nicht Prog ;)

  • hey ich spiel auch seit genau 10 monaten :thumbup:
    back to topic:
    ich mache das eigentlich immer so, dass ich, wenn der song das erste mal gespielt wird, erst mal irgendeinen rhythmus spiele. dieser wird dann im laufe das liedes immer weiter verändert, bis ich den "richtigen" gefunden habe und der wird dann aufgeschrieben. genauso verläuft das mit fills, bridge, refrain etc.. und das wird im laufe der proben immer weiter verfeinert. also eig. so wie bei meinen vorrednern

  • ich spiele beim ersten mal einfach bum tschak. Dann wenn ich denke, dass es passt ab und zu mal ein Fill. Und an manchen Stellen bisschen mehr Zwischenschläge...oder auch mal richtig gefrickel wenn ich Lust drauf habe :D
    Und irgendwann bleibt etwas hängen wo ich mir sage: hey, das hat sich toll angehört...und dann spiel ichs halt wieder und so gehts dann weiter xD


    Achja und immer schön drauf hören, was die Band zu dem Gespielten sagt.

    bitte KEINE Kurznachrichten schreiben ;(

  • frag den basser, was er spielt, wo er die akzente setzt. und das dann mit der bassdrum mitbetonen, bis es grooved. der rest der instrumente kann dir eigentlich egal sein.

  • Es wäre interessant zu wissen, was für Songs ihr selbst schreibt, d.h. welche Stilrichtung (en) ihr betreibt.


    Denn für die meisten Stilrichtungen gibts eben eine kleine Auswahl an passenden, klassischen Beats. (z.b. Blues -Shuffle, Latin - Bossa/Samba/Rumba/Chacha, etc...)
    Es ist imho kein Fehler als Schlagzeuger ein gewisses Reportoire an traditionellen Standard Rhythmen zu beherrschen, denn so hat man fast immer einen passenden Beat parat, auch wenn das Songwriting noch so verwegen ist.
    Darüber hinaus machts einfach Spaß viele unterschiedliche Rhythmen zu beherrschen und anzuwenden.


    Fazit: Viele Rhythmen zu beherrschen ist die beste Voraussetzung dafür um in der Probe, meist wie von selbst einen passenden Rhythmus zum jeweiligen Arrangement zu finden.


    Hau rein!

  • Es handelt sich um Alternative Rock würde ich jetzt grob sagen, klingt aber auch etwas nach Metal.
    Ich tu mir noch etwas schwer dabei das einzuordnen. Haben ja erst einmal geprobt und da war es
    dann auch etwas stressig mit Spielen und Biertrinken und Ziegen und so :).


    Da ich eigentlich seit ich angefangen habe zu Trommeln versuche irgendwelche Songs nachzuspielen und
    ich mich da nicht wirklich auf eine Stilrichtung festgelegt habe verfüge ich schon über ein "gewisses"
    Reportoire an Rythmen wenn auch bestimmt ein sehr kleines. Es war nicht so dass mir nichts einfiel,
    ich konnte eigentlich jeden Song begleiten und es klang auch recht gut aber es soll ja am ende wirklich passen.


    Aber danke erstmal für die vielen Tipps :).

  • ..Ziegen...

    :Q


    Was macht ihr mit den Ziegen im Proberaum?


    Sehr toller Thread, die Frage stell ich mehr auch schon länger. Danke, lehrreiche Antworten dabei.



    stiegl


    Eigentlich will ich gar nicht wissen was ihr mit Ziegen im Proberaum macht.

    Denk mal nach!


    Und, heute schon geübt? =)





    Meins

  • Nicht was du vielleicht denkst *g*. Der Proberaum befindet sich nur auf eine Art Bauernhof,
    da kreucht und fleucht es wo man hin schaut.


    Was die Songs angeht habe ich jetzt zumindest ein paar mp3s erhalten, das wird die Sache erleichtern.


    lg


    Ray

  • frag den basser, was er spielt, wo er die akzente setzt. und das dann mit der bassdrum mitbetonen, bis es grooved. der rest der instrumente kann dir eigentlich egal sein.


    ne.
    zumindest nicht so pauschal.


    was mein basser so spielt, interessiert mich überhaupt nicht denn der spielt fast das selbe wie die gitarren, nur dass ich ihn nicht gut raushören kann. unsere musik ist sehr riffbetont, die gitarren führen und denen wird gefolgt.
    bei anderer musik spielt der bass evtl die ganze zeit stumpfe viertel, sich danach zu orientieren macht ja auch wenig sinn.

  • Es kam bei der ersten Probe schon ein paar mal vor das ich intuitiv dem Bass gefolgt bin und das fühlte sich
    auch schon sehr gut an. Ich manchen Songs passte es aber auch nicht so gut da hab ich dann irgendwie anders
    gespielt was gut klang aber ich kann echt nicht sagen wie ich auf die Beats kam. Manchmal schien es auch
    sehr gut zu passen auf den Gitarren Riff zu spielen. Das war sehr unterschiedlich und obwohl ich eigentlich
    beim selben Song immer etwas anderes spielte war doch irgendwie eine Art Muster zu erkennen. Mal abwarten
    wie es morgen weitergeht :).


    Wenn ich mal nicht weiter wusste konnte ich mich aber immernoch am Basser orientieren, das funktionierte einfach
    immer.

  • Flexibilität wäre wohl auch wichtig. Bei manchen Liedern oder bei Passagen mancher Lieder hör ich mehr auf den Bass, dann wieder mehr auf die Gitarren oder Gesang oder auf gar nix.
    Hängt auch vom Stil des Liedes ab worauf ich mich mehr konzentriere.


    stiegl

    Denk mal nach!


    Und, heute schon geübt? =)





    Meins


  • ne.
    zumindest nicht so pauschal.


    was mein basser so spielt, interessiert mich überhaupt nicht denn der spielt fast das selbe wie die gitarren, nur dass ich ihn nicht gut raushören kann. unsere musik ist sehr riffbetont, die gitarren führen und denen wird gefolgt.
    bei anderer musik spielt der bass evtl die ganze zeit stumpfe viertel, sich danach zu orientieren macht ja auch wenig sinn.



    wenn bass und drums nicht zuammenkommen, kann auch der Rest nicht klingen, das ist die Grundlage von groove überhaupt. dass bassisten oft lieber gitarristen sind und das man auch viertel zum grooven bringen kann, steht da auf einem anderen Blatt. Bassakzente betonen heisst ja nicht, "nur" sie betonen. drum rum ist immer platz. ich behaupte mal frech, dass wenn drums und bass allein gespielt bei einem stück zusammen nicht 100% grooven, ist das ganze stück pappe, egal was die göttergitarreiros für riffs rüber knallen. es wird immer nur mittelmäßig bis schlecht klingen

  • ich wollte nur sagen, dass sowas musikrichtungsabhängig ist.
    in meiner thrash-metal band orientiere ich mich nicht an bassläufen um zu entscheiden, was ich spiele.
    es gibt da entweder nen "um-pa, um-pa", nen "pa-um, pa-um" oder ganz selten mal was anderes. dann muss noch die entscheidung her, ob jede viertel ne bassdrum abbekommt, jede zweite viertel noch ne achtel davor oder dahinter, oder 16tel. fertig.
    so genau wollt ich das auch garnicht zerpflücken, sondern nur sagen dass nicht jede musik auf groove aufgebaut ist, wo drum und bass harmonieren müssen. klar müssen wir beide in time sein, sonst matschst. das ist logisch und bei dem ganzen vollgebretterten sound auch wichtiger denn je. aber der bass ist nunmal nicht die hör- oder gefühlstechnische grundlage.


    edit:
    der einwurf von chris unterstützt mich eigentlich nur in der aussage, dass es überall anders ist.

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