Rettung eines vergewaltigten Sets!!!

  • Hallo liebe Drummer!


    Ich muss euch dringendst um einen Rat bitten. Ein freund von mir hat vor zwei tagen extrem günstig ein Sonor Designer Set erstanden und abgeholt. Wieder zu Hause stellte sich raus, dass der werte Vorbesitzer auf den Sound dieses absoluten Traumsets geschissen und die Kessel von innen mit Schaumstoff ABGEKLEBT hat, um es zu triggern :cursing: . Mit richtigem Leim (Fotos folgen). Nun stellt sich die Frage: Wie bekommen wir das Zeug ab, ohne das Holz zu beschädigen. Beim Schaumstoff handelt es sich um diese Schwarzen "Tobleronestangen" die auch immer in Studios zur Dämmung an der Wand hängen. Wer sich also mit Kesseln auskennt: bitte helft uns, dieses Baby wieder fit zu machen....


    Danke im voraus

    "Never play a note, unless it makes the music better."


    Victor Wooten

  • Wie konnt eden das passieren? waren auf beiden Seiten Coated-Felle oder habt ihr euch die Kessel ienfach nicht angeguckt?
    Leim von Holz abzumachen scheint in meinen Augen so gut wie ungmöglich. Evtl hilft es den ganzen Kessel von Innen gleichmäßig abzuschleifen...

  • Was für ein Kleber wurde denn verwendet? Es gibt kleber, die lassen sich mit diversen Lösungsmitteln weitestgehend entfernen ohne das Holz oder sie interne Leimung zu beschädigen.
    Anfangen – wenn das zeug recht hart ist – würde ich mit einer gut präparierten Abziehklinge, bevor man anfängt zu schleifen. Das wird gleichmäßiger und Du bist nicht in Gefahr lokal Dellen hineinzuschleifen, nur weil gerade da noch ein Kleberbatzen ist. Danach großflächig mit leicht dem Kessel entsrechend abgerundetem Schleifbrett vorsichtig und gleichmäßig ohne irgendwelche Furnierlagen duchzuschleifen das Ganze ausschleifen.
    Wie gesagt, das geht alles besser, wenn zuvor Lösungsmittel verwendet wurden, falls der Kleber das zulässt. Pattexähnliche Kleber (= Kontaktkleber) können vorsichtig mit Aceton angelöst und dann ausgeschabt werden (wieder mit Abziehklinge). Es gibt Kleber, die lassen sich mit Trichloroethylene lösen. Bei Duroplastischen Klebern (Polyester, Epoxy) hilft nur schleifen. Manche Weißleime lassen sich vorsichtig mit Wasser anlösen. Vorsichtig! Sehr vorsichtig! Weil man ja nie weiss, mit was der Kessel verleimt ist - aber ich vermute, dass die Kessel mit wasser- und sonst auch unlöslichen Leimen (vermutlich Harnstoff-Formaldeydharzen) verleimt sind.
    Falls Doppelklebebänder verwendet wurden muss man tierisch aufpassen, dass man nicht ganze Faseranteile aus dem Holz mit abzieht. Auch hier kann dann vorsichtig ACeton verwendet werden um das Zeug anzulösen.


    Alles in allem eine ziemliche Sch....arbeit, von der man schwer erwarten kann, dass es 100%ig so wird wie zuvor. Aber man kann nahe drankommen, wenn man sich wirklich Mühe gibt. Zeitdruck ist dabei absolut tödlich.


    Viel Glück dann
    Christian


    Edith meint zu BuddyRoaches Post eins weiter: Ich habe mal Schreiner gelernt und das ist die maximale Info, die ich Dir geben kann. So würde ich es machen.
    Edith meint auch, dass Fotos auch weiterhelfen könnten eventuell ...
    Und Edith meint auch, dass ich kein Geld habe das Ding abzukaufen – es sei denn es ist seeeehhhhr günstg :D

    9 Mal editiert, zuletzt von cd_cd ()

  • Ich würde zuallererst den Verursacher nach der genauen Leim-Sorte fragen, da gibt es sehr unterschiedliche.


    Und mit diese Info würde ich mich an einen Fachmann (Schreiner/Instrumentenbauer/lunar/rusty) wenden, vielleicht auch mal bei Sonor direkt nachfragen.


    Viel Glück bei der Rettung des traumatisierten Sets.

    Le roi - c'est moi! :saint:

    Der Gesunde Meschenverstand liegt bei den Dinosauriern.

  • zeig einmal die fotos.


    normal ist das kein so grosses problem weil du den schaumstoff zerbröseln kannst. wenn dann nur mehr der kleber im kessel ist ists zwar hässlich aber soundmässig nicht schlimm


    der kleber ist wie von cd cd beschrieben rauszubekommen. der leim der trommeln hält (kurzfristig) fast alles aus.


    ich nehme an dass es genau deswegen sehr günstig war

  • Benzol ist ebenfalls sehr krebserregend und wir tanken doch alle von Zeit zu Zeit unser Auto auf, oder? Und keiner regt sich auf. (Benzol wird übrigens auch zur Herstellung von Kokain gebraucht – dann wirds erst richtig gesundheitsschädlich)
    Schon mal über Einwirkzeit nachgedacht. Also Handschuhe an Atemschutzmaske auf und dann sollte das kein Problem sein.
    Das gleiche gilt übrigens auch für Aceton, welches ebenfalls als krebserregend gilt – nicht ganz so schlimm, aber eben doch. Fenster aufreissen, für gute Lüftung sorgen und hoffen, dass man nicht vor'm Ablaufdatum von einem Auto plattgefahren wird. :rolleyes:
    Übrigens sterben wir alle irgendwann einmal.



    Ohgott, was macht man nur, wenn man Lackierer von Beruf ist ...

  • und freischaffende künstler die kein geld für luftumwälzung haben?^^


    wo bleiben denn die bilder?

    Diplomatie ist die Kunst mit eintausend Worten zu verschweigen, was man mit einem sagen könnte.


    Real- ( ;) ) Satire vom Feinsten gibt es hier

  • bevor man mit einem wie immer gartetem lösungsmittel beginnt gehört so viel wie möglich mechanisch entfernt.


    ich denke da an stahlwolle oder eine nicht zu harte drahtbürste.


    aus dem schaumstoff entsteht sonst eine klebrige masse, und ein mittel das nur den kleber und nicht den schaumstoff angreift wird sich kaum finden lassen.

  • bevor man mit einem wie immer gartetem lösungsmittel beginnt gehört so viel wie möglich mechanisch entfernt.


    ich denke da an stahlwolle oder eine nicht zu harte drahtbürste.


    aus dem schaumstoff entsteht sonst eine klebrige masse, und ein mittel das nur den kleber und nicht den schaumstoff angreift wird sich kaum finden lassen.



    Der Beitrag bezieht sich hoffentlich nur auf den Schaumstoff. Wenn Du mit einer Drahtbürste direkt am Kessel anfängst rumzuschrubben, kannste gleich schon mal den Ofen einnheizen.

  • hey leute!
    mir gehört das sonor designer. ich würde euch ja gerne´n paar bilder zeigen, aber vorher muss mir mal einer erklären, wie ich die teile auf 20kb kriegen soll, damit ich die hochladen darf. hab gestern die snare in 5 stunden kleinarbeit (mit den daumen) von allem grobzeug befreit. jetzt sind nur noch kleberückstände fühlbar. nachher widme ich mich mal dem 16er stand-tom und dann isses so gut wie geschafft. lediglich in der bassdrum befinden sich noch ein paar kleine schnippsel. ich hab so schon auf´s derbste abgekotzt, aber´s wäre furchtbar gewesen, hätte sich in allen kesseln dieses teufelszeug befunden. bei der übergabe isses mir persönlich nicht aufgefallen, weil ich mir anscheinend die falschen kessel von innen angeschaut hab. ein freund, den ich mit hatte, sagte mir dann abend´s dass er in der 16er´n haufen schwarzen scheiß gesehen hat. er hat aber vor ort nichts gesagt, weil er nicht davon ausgegangen ist, dass es leute gibt, die bescheuert genug sind ein schlagzeug derart zur sau zu machen! ich denke wir sind uns alle einig darüber, dass es gereicht hätte, wenn der spinner das zeug nur reingelegt hätte. abgesehen davon hat eben benannter spinner das schlagzeug ?/ !!!getriggert!!! ?/ und dementsprechende trigger-resofelle (schwarz) aufgezogen. auf der schlagfellseite befanden sich zu allem überfluss schwarze remo ambassadors. ich zeige schnellsmöglich´n paar bilder, damit ihr mal nen eindruck von dem ausmaß der katastrophe bekommt. ich habe den eindruck, dass das set darauf gewartet hat erlöst zu werden um endlich mal resonieren zu dürfen. jedenfalls isses eines der schönsten schlagzeuge, das mir je unter die augen gekommen is. der spinner ging doch damals tatsächlich zu sonor und hat sich das finish aus´m farbkatalog ausgesucht.
    danke für die resonanz und bis später.


    mOrtn ;(

  • Vorsichtigst (!!!) mit einem solchen Schleifzylinder



    (z. B. hier erhältlich: KLICK


    die gröbsten Stellen wegschleifen, danach mit einem (wie cd_cd schon erwähnte) abgerundeten Schleifbrett sauber nacharbeiten.


    Wichtig: Atemschutz verwenden, zwecks Schleifstaub. Aber auch das hat cd_cd schon geschrüben.


    Stelle ich mir jetzt nicht soooo unmöglich schwer vor.


    Edith merkt an, daß ich schneller tippen sollte

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