Live spielen - Tipps?

  • ... Live neige ich dazu, zuviel Kraft einzusetzen. Ich schätze mal das hat was mit dem augestoßenen Adrenalin zu tun.


    Ich denke, das hat auch was mit Lautstärke zu tun. Tendenziell geht es doch auf einer Live-Bühne lauter zu als im Probenraum. Dadurch wirkt das Schlagzeug im Verhältnis ungewohnt leise (vielleicht auch wegen des größeren Raums), und diesen Unterschied versucht man durch lauteres Spiel auszugleichen. Ich hab' jedenfalls festgestellt: Je lauter ich das Set auf dem Monitor hab', desto kleiner ist der Impuls, kräftiger "reinhauen" zu wollen.

  • Bei mir haben so schweiß-Armbänder enorm geholfen. Ich hab die angezogen, von da an war ich schlagartig entspannter, es gab keine Probleme mehr.


    das mit den schweißbändern unterschreib ich zu 100%. ich habe immer das gefühl, die "unterstützen" meine handgelenke, schwer zu erklären. die hand ist in sich stabiler... ums mit alex' worten zu sagen:


    Kann aber auch ne Psychokiste sein, ich tick eh nicht ganz sauber...

  • Ich spiel grundsätzlich nur In-Ear, und da fahr ich ja meinen eigenen Sound, bei dem das Schlagzeug auch logischerweise gut zu hören ist, von daher hats damit denke ich auch nichts zu tun...
    Ich nehms mir ja immer wieder vor leise zu spielen, beim Soundcheck hauts auch noch hin, aber sobald es dann richtig los geht verfall ich stets wieder in die alte Lautstärke. Und da liegt dann das Problem. Ich kann zwar alles so spielen, aber es kostet eben mortz Energie, und nach ca. 2 Stunden ist Ende, bzw. durchquälen ist machbar, dann kommen aber die Krämpfe und es ist alles andere als entspannt, was dann auch meistens zu Blasen führt.
    Andererseits denke ich ist es nötig etwas Kraft einzusetzen. Wir machen Rock-Musik, und ohne Krafteinsatz würde einfach was fehlen... Vielleicht nen Kompromiss aus beidem eingehen? Aber wie mach ich das? Hat ja bisher nicht funktioniert...

    {brigens> Ein Kezboard/Treiber ist v;llig [berfl[ssig! :D

  • Also ich bin vor dem Aufritt oft viel angespannter als mittendrinnen.(Also funktioniert die Technik usw. :D )


    Ich kenne das ehrlich gesagt gar nicht unter dem spielen nervös zu sein oder gar zu verkrampfen...allerdings ist es bei mir oft so (speziell bei solos) das ich kaum noch etwas wahrnehme und im nachhinein nicht einmal mehr sagen könnte was ich genau gespielt habe... :D


    Übe einfach deine Songs so lange bis du sie wirklich kannst....also das der song keine Überaschungen mehr birgt.


    Und zweitens musst du live nicht alles geben...Der groove sollte im Vordergrund stehen. Bau ein Solo ein und da kannst du dich dann austoben (da bin ich dann auch immer verspannt danach... ;) )


    lg

  • Übe einfach deine Songs so lange bis du sie wirklich kannst....also das der song keine Überaschungen mehr birgt.


    Wie gesagt, dass eine hat mit dem anderen nichts zu tun! Meine Songs kann ich... Sagen wir mal so: Ich finde die Bremse nicht um "alles geben" zu stoppen. Würde mich auch unwohl fühlen mit dem Gedanken nicht alles gegeben zu haben...

    {brigens> Ein Kezboard/Treiber ist v;llig [berfl[ssig! :D

  • Tja aber wenn du beim "alles geben" verkrampfst dann ist es mehr als alles.


    Dann spielst du schon mit Kraft. Aber die Kraft kommt von selbst und der Sound auch, sobald man den song versteht und man groovt.


    Also ich spiele meine Songs eigentlich zivilisiert, wenn auch manchmal etwas die Power mit mir durchgeht ;) , aber ich gebe erst bei einem solo alles.


    Ansonsten musst du üben... :D

  • ich glaube das mit deinen handgelenkschmerzen kann mehrere ursachen haben:
    unaufgewärmte muskulatur, niedrige raumtemperatur, die angst die sticks aus den händen zu verlieren, schlechter grip durch schweiß und natürlich auch deine psychologische verkrampfheit beim live-spielen.


    ich kenn mehrere mittel die bei live-gigs helfen:
    - rechne damit etwas aufgeregt zu sein, denn unterdrücken funktioniert schlecht
    - nichts spielen, was du nicht auch locker spielen kannst (soll heißen wenn z.b. die doublebass oder hihat 16tel bei 170bpm wackeln, dann spiel sie nicht!)
    - zuhörer sind auch nur menschen und die meisten merken wirklich kaum irgendwelche fehler (höchstens wenn ihr euch verdattert anschaut!)
    - die leute im publikum auch mal anzugucken


    aber am wichtigsten:
    - sich mit ALLER SEELE in die musik reinversetzten (du denkst NUR an die musik/song, nicht an irgendwelche parts usw, denn die solltest du beherrschen)
    - mein persönlicher geheimtipp: stell dir die letzten proben bewußt vor du würdest vor publikum spielen und dann spielt ihr eure songs (du merkst: allein durch mentales vorstellen
    kann man schon etwas aufgeregt werden, aber um so öfter du das tust, desto entspannter wirst du dabei und beim auftritt bist du viel schneller wieder entspannt)
    - erfahrung

  • Zitat

    Was ich damit sagen will: Hast du schonmal andere Leute gefragt, wie
    sie dein Livespiel so finden? Was ihnen positiv/negativ aufgefallen
    ist?

    Wie schon geschrieben, ich sage ja nicht das das scheiße ist/war was ich da live spiele, es kann sich um den einfachsten 8-tel Groove handeln, ich hab immer das Gefühl, das ich das nicht locker spiele. Wie gesagt meine Handgelenke verkrampfen und ich spiele sozusagen mit dem ganzen Arm und nicht mehr locker flockig aus dem Gelenk.


    Hinzu kommt noch, weiß nich wie ichs beschreiben soll, ich bin irgendwie in einer Art Trance. Mag albern klingen aber wenn ich zu Hause übe kann ich auch ab und zu mal dran denken was es morgen zu essen gibt, oder was ich noch einkaufen muss. Live gehen mir irgendwie garkeine Gedanken im Kopf rum. Ich besitze auf der Bühne auch kein Zeitgefühl, aber das macht wahrscheinlich alles die Aufregung.


    Zitat


    ..fürs gesichter machen wirst du ja auch nicht bezahlt, oder bist du am zirkus angestellt?

    Prinzipiell hast du recht aber es ist auch irgendwie doof fast unbeweglich immer mit dem gleichen Gesichtsausdruck hinterm Set zu sitzen, oder ;)


    @paul980
    das mit dem Punlikum vorstellen, ist das was ich mit Livesituation üben meine. Eben so spielen wie live, mit allem drum und dran, auch was mit dem Publikum machen obwohl keins da ist. Wenn dann allerdings jemand rein kommt, muss derjenige zuerst mal herzhaft lachen, wenn man versucht ne weiße Wand mit den Stöcken zum klatschen zu animieren :D :P



    Übrigens, danke für die Komplimente zu meinen Videos :) :D

  • Auch wenn es viele andersrum propagieren: probier mal das Saufen erst nach dem gig anzufangen.


    Und: beim Spielen aufs Lockermachen achten: mal Lächeln (zur Not auch mal Richtung Gitarristen), den Blick durchs Publikum schweifen lassen, öfter mal tief Durchatmen (!!), nicht auf die Lippe beißen, locker sitzen ... so Sachen.

  • Hey!
    Hier waren doch schon sehr wertvolle Tipps dabei. Am wichtigsten finde ich, bzw. was ich auch selbst IMMER mache: ca 15-30 min vor dem Konzert aufwärmen, dehnen, ausschütteln...nen Dauerlauf ums Gebäude fände ich allerdings zu heavy - nicht das ich unfit wäre! Grins! Ganz wichtig - die Schweißbänder!!! Die wärmen und stüzen die Handgelenke - ich hatte vorher auch mal Probleme. Schlagzeugspielen hat nichts mit Kraft zu tun - also immer schon locker! Es ist das Zusammenspiel / harmonische Bewegung von Armen, Händen und vor Allem Fingern! Bei mir ist es noch so das ich mich manchmal 10 min allein in ne Ecke setzte und entspanne... einfach die Ruhe vorm Sturm. :)


    Eine Option wäre vielleicht eine Beam-Cola/Bierchen oder wie Herr Portnoy ne Flasche Jägermeister...???!!! Alles in Maßen, versteht sich - bei zuviel kanns in die Hose gehen.

    Gruß Lochi

  • Zitat


    Auch wenn es viele andersrum propagieren: probier mal das Saufen erst nach dem gig anzufangen.

    Muss dich leider entäuschen, kann ich nicht. Ich trinke nämlich kein Alkohol. Nicht weil ich dagegen bin, sondern weils mir einfach net schmeckt.


    Zitat


    Eine Option wäre vielleicht eine Beam-Cola/Bierchen oder wie Herr Portnoy ne Flasche Jägermeister...???!!!

    Die Zeiten sind doch vorbei. Er trinkt doch nur noch Rock-Juice vor dem Gig ;)

  • Auch wenn es viele andersrum propagieren: probier mal das Saufen erst nach dem gig anzufangen.


    Ich fang ja den Gig erst nach dem Saufen an. :D


    Da solls was gutes geben : Kenny Werner's book "Effortless Mastery" Infos

    A 60 ton angel falls to the earth
    A pile of old metal, a radiant blur
    Scars in the country, the summer and her

  • mein Ritual:


    10 min vor der Bühne bin ich nicht ansprechbar....ich mache fingerübungen, rythmische übungen und konzentrier mich intensiv - aber nicht auf das was nachher abgeht sondern auf banalitäten (zb eine sture stick-control-übung....)
    dann trink ich ein (kleines) bier


    auf der bühne geh ich immer mal davon aus, dass mir die leute da unten eigentlich scheißegal sind...ich will nur meinen spaß und den drive an die band weitergeben...der funke springt dann automatisch über...




    trotzdem hat ein konzert immer etwas von sex... leicht nervös, herzklopfen aber wenns mal in rollen gekommen ist muss man sich einfach gehen lassen....

  • also 10 min vorm Auftritt baue ich noch auf. 5 min vorher such ich die Toilette auf um Hände zu waschen (zum warmmachen vorzugsweise warmes Wasser :D). Auf dem Rückweg hole ich mir noch ein kühles Pils von der Theke, wenn ich nicht fahren muss und spielfertig bin ich auf den Punkt. Da bleibt garkeine Zeit nervös zu werden. ;)


    Nein nein nein. ist nur manchmal so.

  • trotzdem hat ein konzert immer etwas von sex... leicht nervös, herzklopfen aber wenns mal in rollen gekommen ist muss man sich einfach gehen lassen....


    hm....irgendwie hätt ich heute abend gerne einen gig......


    Danke!!! :thumbup: :thumbup: :thumbup:


    Edit: Zitierprobleme

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