unterricht oder selbst beibringen ?

  • Hi,


    ich denke mal, man sollte da grundsätzlich nicht immer versuchen, eine Philosophie aus dem Thema: Unterricht ja/nein zu machen.


    Unterricht ist auch nur ein Mittel zum Zweck, genau wie CDs, Dvds, Bücher etcpp.. Es gibt Leute, die mit ihm besser fahren und es gibt Leute, die es ohne schaffen- so what?


    Dogmatische Thesen a la: "Kunst ist es nur, wenn es aus sich selber entsteht; Technik braucht kein Mensch- werde einfach ein guter Musiker; Nur der Lehrer bringt Dich weiter" spiegeln immer nur eine Kehrseite der Medaille und werden von daher dem Individuum nur teilweise gerecht. Und weil das alles so individuell ist, kann auch jede Gruppe immer sofort zig berühmte Beispiele anführen, die ihre These stützen. Weiterbringen tut es trotzdem keinen. FAZIT: Man kann und sollte da nicht immer so verallgemeinern.




    Und seien wir Lehrer doch mal ehrlich: Dass die uns anvertrauten Schüler selten alle auf dem gleichen einzig wahren Weg zu Superschlagzeugern werden ist doch auch gerade das Element, das den Job interessant hält.


    LG

  • Zitat

    Meine an ihn gerichtete Frage war, ob er sich vorstellen könne, aus entsprechender Hilfe Nutzen ziehen zu können, oder das formulierte Grundprinzip "Ich mach das schon immer so" argumentativ belegbar die beste Variante sei.


    Wie gesagt: Ich möchte nicht von mir auf die Allgemeinheit schließen. Ich fahre mit meiner Methode seit einigen Jahren ganz gut. Das wäre z.B. eine mögliche Argumentation. Wenn ich ein für meine Verhältnisse kompliziertes Lied spielen will, dann interpretiere ich es eben lediglich mit meinem Vokabular, aber möglichst so, dass es groovt und halbwegs authentisch rüberkommt. Das Vokabular wächst automatisch über die Jahre. Und je unterschiedlicher die Inspirationsquellen sind, desto farbenreicher entwickelt man sich. Ohne jetzt zu sehr auf die Kacke hauen zu wollen: Ein gutes Gehör mit einem entsprechenden Musikverständnis ist tatsächlich eine Voraussetzung. Wenn ich erst eine dritte Person befragen muss, was da auf dem Plattenteller gerade passiert, dann macht das natürlich keinen Sinn. Wie soll mich etwas inspirieren, wenn ich es nicht verstehe...

    Das ist fein beobachtet!


  • Ein gutes Gehör mit einem entsprechenden Musikverständnis ist tatsächlich eine Voraussetzung. Wenn ich erst eine dritte Person befragen muss, was da auf dem Plattenteller gerade passiert, dann macht das natürlich keinen Sinn. Wie soll mich etwas inspirieren, wenn ich es nicht verstehe...

    Gutes Gehör und musikalisches Verständnis ist in JEDEM Fall hilfreich.


    Meine Überzeugung ist, dass man sich unter geeigneter Anleitung einfach schneller entwickeln kann. Mich persönlich interessieren/ inspirieren seit jeher oftmals gerade die Sachen, die ich erstmal nicht so einfach verstehe.

  • Oh, Seppel ist auf Krawall gebürstet. :D


    Für mich persönlich ist der Kunstbegriff in der Musik ziemlich nebensächlich. Ich mache Musik - vorzugsweise solche, die mir gefällt. Ob jemand anders das als Kunst betrachtet, ist mir dabei ziemlich wurscht.
    Im Unterricht geht es mir auch nicht darum, aus meinen Schülern Künstler zu machen. Das ginge sowieso nicht, denn das liegt an bzw. in denen selbst. Ich vermittele das Handwerkszeug und hoffentlich auch die Freude, die die Musik mir selber bereitet. Welchen Weg meine Schüler dann einschlagen, haben sie selber in der Hand. Meine Verantwortung liegt darin, sie auf dem Weg zu begleiten, den sie wählen.
    Diejenigen, die aus der Schule kommen und darauf brennen, sich ans Set zu setzen um zu spielen, haben auch eine Chance, zum Musiker/ Künstler zu werden. Für die ist es eben nicht "üben müssen", sondern Freude am Spielen und wahre Leidenschaft.
    Aber von denen denkt doch keiner an die Kunst dabei - und das ist gut so!

    "If you don't feel it, don't play it." James Jamerson

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