teil drei online. how to....

  • teilzwei
    da ist natürlich etwas gepfuscht. in der basshupe ist ein audix d4, davor steht ein d6. da die beide nicht gut klingen wollten hört man noch ein sample aus drumagog, das tut so als hätte man einen subkick. ausserdem ist auf die summe ein ssl-kanal von waves geschraubt, auskunft gibt aljoscha.

  • Eine Sache, die mir immer wieder auffällt ist, wie großzügig Schlagzeuger im allgemeinen mit ihrem Wissen umgehen. Während andere Musiker sich nicht selten eifersüchtig beneiden, zeigen sich Drummer meistens ihre Tricks und Schliche - ich finde toll, dass das auch in diesem Forum so ist.


    Was Du da im ersten Teil des Videos gespielt hast , gefällt mir wirklich gut. Ich war ausserdem überrascht, dass ausser mir noch andere Drumsticks verwenden, um die Höhe des Overheads zu bestimmen. Ich nehme ebenfalls ungefähr zwei Längen des Stocks, eher einen Zentimeter weniger, aber ich messe meistens mit SD 6 Swizzles.


    Es gibt aber auch offene Fragen oder Kritik: Als ich mir Basis und Winkel Eurer OH-Mikrofonierung angesehen habe stellten sich mir ein paar Fragen:


    - Warum richtet der Ingenieur beide OH Mikrofone auf die Snare?
    - Wird diese Pseudo-A/B-Anordnung überhaupt ein brauchbares Stereo-Signal abbilden?
    - Ist die Begründung des Ingenieurs zielführend, wonach die Snaredrum auf diese Weise genau in der Mitte abgebildet wird?


    In den meisten modernen Musikstilen ist das Schlagzeug fundamental wichtig. Deshalb gehört es für mich auf jeden Fall zu den Instrumenten, die ich Stereo aufnehme. Wie der Ingenieur in diesen Videos richtig bemerkt, dient das Overhead-Mikrofon dazu das komplette Schlagzeug abzubilden und nicht etwa dazu, die Becken aufzunehmen oder den Raum. Es ist quasi das Hauptmikrofon für´s Schlagzeug. Was könnte also der Grund dafür sein, dass sich dieser Ingenieur nicht für eine den Spezifikationen für Stereo-Mikrofonierungen folgende Anordung entscheidet?



    (aus "Jörg Wuttke, Mikrofonaufsätze, zweite, erweiterte Auflage")


    Nach meiner Erfahrung ist es eine einfache Sache, mithilfe einer A/B- oder ORTF-Anordnung ein sauberes Stereobild zu erzeugen, bei dem die Snare im Zentrum ist. Meine Vermutung wäre, dass die im Video gezeigte Anordnung kein gutes Stereobild liefert und ein kurzer Blick auf den Korrelationsgradmesser scheint das zu bestätigen. Hier gibt es über weite Strecken nur ein sehr schmales Stereobild:



    Ein ähnliches four-piece Jazz-Kit mit einem ORTF Hauptmikrofon aufgenommen, klingt deutlich breiter:



    Ich vermute also, dass eine herkömmliche Stereo-Mikrofonierung viele Vorteile hätte: Eine natürlichere, eindeutigere Ortbarkeit der einzelnen Trommeln und Becken im Panorama und ein glaubwürdigerer Raumklang. Die Vorteile der auf die Snare gerichteten Overheads erschließen sich mir nicht.

  • feine filmchen ... und zum dank könntest du dem aljoscha für'n fuffi das hier (als ersatz für die "krümelschublade") spendieren:


    scnr und lg, hast toll gespielt. wie immer.

  • guten morgen!


    hier paar ergänzungen zu den videos:


    - Recorderman-methode: ist namentlich auf einen User des recording.org Forums zurückzuführen, der die Methode dort vorstellte und genauer beschrieb.


    - Warum diese Methode und keine herkömmliche Anordnung:


    die Methode ist in Aufbau und Anwendung sehr simpel und für den Neueinsteiger in dem Feld gut nachvollziehbar (Bassdrum und Snare sind exakt in der Mitte des Stereobildes und mit den Overheads in phase),
    sie bildet im Vergleich zu anderen Overheadanordnungen das Drumset aus der Hörposition des Schlagzeugers ab,
    die Raumhöhe spielt eine wesentlich geringere Rolle als bei A/B zB (was für Homerecordler die im hauseigenen Keller probieren wichtig ist),
    bei anderen Methoden empfehlen sich erfahrungsgemäß Raummikrofone, hier kann mit nur 2 Mikros ein sehr ausgewogenes Klangbild erreicht werden (speziell die Toms werden durch die Ausrichtung des hinteren Mikros sehr schön klanglich abgebildet)



    - Nachteil: die Stereobreite ist, wie richtig bemerkt wurde, deutlich kleiner als bei anderen Stereoanordnungen. allerdings im musikalischen Kontext unseres Beispiels absolut in Ordnung und würde auch im Mix zusammen mit anderen Instrumenten sehr gut funktionieren. (der Begriff "großer Sound" aus dem ersten Video bezieht sich auf den Klang, nicht die Stereobasisbreite) Bei einer Metal- oder modernen Rockproduktion, die einen sehr breiten Sound braucht, würde ich diese Anordnung nicht bevorzugen.


    - Regie: Nach dem Stickabmessen waren Bassdrum und Snare exakt in der Mitte der Stereoachse, wäre dies nicht der Fall gewesen empfiehlt sich ein zusätzliches Abmessen mit Hilfe einer Kordel, das wird in diesem Video sehr schön beschrieben. Dort findet man nochmals eine Beschreibung der Methode und den Link zu dem Originalrecorderman-post und einer Diskussion auf Gearslutz.com.


    die beiden Octavas liefen über einen Octamic Preamp von RME und wurden exakt gleich laut gepegelt. Ich habe sie dann auf -75/75 gepant. Das hintere Mikrofon hat einen Low-Cut bei ca. 110Hz bekommen, da die Floortom sonst zu sehr gedröhnt hätte.


    im ersten Beispiel kam vor der Bassdrum ein AKGC4000 zum Einsatz, welches übers Pult lief und bei 100Hz mit dem PultEQ einen leichten Boost bekommen hat, im Mix blieb es jedoch unbearbeitet.



    beim zweiten Beispiel war es die selbe Overheadanordnung. Zudem ein Octava an der Hauptsnare und ein e604 an der Sidesnare, beide ebenfalls übers Pult verstärkt und einen kleinen Boost bei ca 5k.
    der Bassdrumsound ist ein Mix aus einem Sample das per Drumagog abgespielt wird und dem vorderen BD-Mikro (Audix D6) welches leise dazugemischt ist.


    auf der Summe des zweiten Beispiels befindet sich ein Waves Api2500 Kompressor, der eine milde 2,3 dB Gainreduction fährt um Closemiks und OHs etwas "zusammenzukleben".

  • Zitat

    Wie der Ingenieur in diesen Videos richtig bemerkt, dient das Overhead-Mikrofon dazu das komplette Schlagzeug abzubilden und nicht etwa dazu, die Becken aufzunehmen oder den Raum.


    das ist sehr musikrichtungsabhängig. bei metalaufnahmen benutze ich zb überhaupt keine klassische oh-anordnung sondern closemike die becken und ergänze es entsprechend durch Raummikros (bevorzugt Trennkörper-Jecklin Scheibe oder SASS). in dem bereich existiert allerdings auch eine völlig andere klangästhetik ;)


    die vorher gebrachten argumente beziehen sich auf homerecordler, die unter anderen räumlichen bedingungen arbeiten. in diesem aufnahmeraum funktioniert groß-ab mit raummikros ergänzt, extrem gut. aber es ist eben auch eine gewisse deckenhöhe und diverse akustische optimierungen vorhanden.


    Zitat

    und zum dank könntest du dem aljoscha für'n fuffi das hier (als ersatz für die "krümelschublade") spendieren


    matz hat das schon durch die tolle postpro arbeit gedankt ;)

  • Vielen Dank für die zusätzlichen Erläuterungen.


    ... die vorher gebrachten argumente beziehen sich auf homerecordler, die unter anderen räumlichen bedingungen arbeiten. in diesem aufnahmeraum funktioniert groß-ab mit raummikros ergänzt, extrem gut. aber es ist eben auch eine gewisse deckenhöhe und diverse akustische optimierungen vorhanden. ...


    Meine Erfahrungen mit der Aufnahme von Metal-Bands halten sich in engen Grenzen, also glaube ich jetzt einfach mal, dass dieses Konzept im musikalischen Kontext funktioniert, wenn mir auch der Verlust eines breiten Stereobildes als hoher Preis für die vermutlichen Vorteile erscheint. Ich frage mich auch, ob es erstrebenswert ist den Klang des Schlagzeuges aus der Perspektive des Spielers abbilden zu wollen. Wird der Konsument nicht immer eine Abbildung als natürlich empfinden, die dem Klang des Instruments aus seiner eigenen Perspektive näher kommt? Aber auch ich kann mir musikalische Zusammenhänge vorstellen in denen eine natürliche Abbildung nicht ideal ist.


    Den Vorsatz, zu zeigen das man auch mit geringem Aufwand ein Schlagzeug gut aufnehmen kann, finde ich jedenfalls äusserst sinnvoll. Man braucht nicht immer dutzende Mikrofone um dieses Instrument aufzunehmen: vor einigen Monaten, als ich gerade ein altes Sennheiser MKH 816 gekauft und hatte, habe ich eigentlich nur zum Spaß und in vollem Bewusstsein des zweckentfremdenden Charakters dieser Aktion, dass Ding mitten vor ein Schlagzeug gestellt und dann ausprobiert wie das klingt. Seitdem finde ich, dass jeder, der nur ein paar Notizen machen, oder seine Übungen anhören will, eigentlich nicht mehr benötigt als ein einziges Mikrofon.


    Eins reicht manchmal auch

  • Hallo Matz und Aljoscha!
    Sehr gutes Video! Ich hab mich gerade gefragt, ob man die Position der beiden OH-Mikros bzw. Recorderman Mikros vertauschen sollte, wenn man einen Rechtshänder aufnimmt. Ich kann mich nicht mehr genau erinnern, wie es bei dem Youtube video war, aber ich glaube da standen die Mikros andersrum.

  • Hallo Matz und Aljoscha!
    Sehr gutes Video! Ich hab mich gerade gefragt, ob man die Position der beiden OH-Mikros bzw. Recorderman Mikros vertauschen sollte, wenn man einen Rechtshänder aufnimmt. Ich kann mich nicht mehr genau erinnern, wie es bei dem Youtube video war, aber ich glaube da standen die Mikros andersrum.

    jawoll so isses, einfach vertauschen bei der rechtshänder variante.

  • Ganz großes Damentennis :)


    Nein quark, super gemacht...und Flittard is ja gleich um die Ecke, hättet ihr aml vorher was gesagt, dann hättet ihr gleich n Workshop draus machen könne, und was Geld verdienen ^^


    sehr schön, mehr davon, bitte

    Diplomatie ist die Kunst mit eintausend Worten zu verschweigen, was man mit einem sagen könnte.


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