Studioabhöre

  • Servus,
    ich habe mal die Suche bemüht und nach Studioabhören gesucht (mit allen möglichen Abwandlungen wie Monitore etc.), habe aber nichts gefunden was mich großartig weiter gebracht hätte. Deshalb hier nun die Frage(n), die bei eventuellem Vorhandensein mit Hinweis auf die jeweiligen Beiträge ignoriert werden dürfen (wenn den Satz jemand versteht: Glückwunsch und mein herzlichstes Beileid) :D
    So, jetzt aber:
    Auf was muss man besonders achten, wenn man sich im ambitionierten Hobbybereich Studiomonitore (Abhöre? Gibts da einen Unterschied?) zulegen möchte? Welche Kriterien sind da zu beachten (mal vom preislichen abgesehen), wie teste ich am besten? Gehe ich mit einer CD in den Laden, höre mir ein paar Songs an und entscheide am Ende nach Gefühl, was am besten klingt? Gibt es bestimmte Werte, die Boxen als vielleicht nicht ganz so toll outen? Lieber passiv oder aktiv?
    Was kam zuerst, Huhn oder Ei und warum ist die Banane eigentlich krumm? :D :rolleyes:
    Eine Beteiligung der Fachmänner hier wäre sehr erwünscht
    Falls jemand konkrete Modelle vorschlagen möchte, musikalisch gehts von Rock über Pop zu Metal. Die Boxen sollen schon ein bisschen was her machen, ich habe keine Lust qualitativ minderwertige Produkte alle 2-3 Jahre zu erneuern.


    Helft mir!!


    Gruß Andi




    Der Mensch ist das Problem...



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  • Das mit dem anhören kannst du machen, da du aber wahrscheinlich noch nicht lange irgendwelche boxen zum analytischen hören benutzt hast, kannst du meiner Ansicht nach daraufhin keine sinnvolle langfristige kaufentscheidung treffen.
    Als ich meine ersten Studiomonitore gekauft hab, da hab ich mir im guten Musikladen, die auch viel da hatten (klein und hummel, teure JBLs, NS 10, Genelecs etc.) nach dem durchprobieren gedacht, die Tannoy Reveals klingen ja fast genauso gut wie die anderen, dann nehm ich die, die sind halt billig. Erst mit der Zeit haben sich mir die Schwächen offenbart. Dann hab ich irgendwann den Tip bekommen mit alte Spendors zu holen BC 1 heissen die und ich kann dir sagen du wirst nichts besseres für dein Geld finden, ich hab sie für 500€ bei ebay gekauft, sie spielen aber in einer Liga mit mittelteuren Geithain Lautsprechern. Zwischendrin hatte ich noch Mackie 824 und tannoy system 600, die haben aber auch ihre Schwächen haben und können in keiner Weise mit den Spendors mithalten. Aber Vorsicht es müssen die alten sein, die herr hughes designt hat, die neuen sind nicht mehr so super.
    Ach ja die wichtigste Information, die ich dir geben kann ist, dass man mehr als ein Pärchen nebeneinander gut gebrauchen kann.
    Dazu gehören irgendwelche billiglautsprecher, ein Haupmonitor und ein Nebenmonitor. Ich benutze die Spendor BC 1 als hauptmonitor, die tannoy reveal und die tannoy system 600 als nebemonitor und ein kleinen kassetenrecorder.
    Jeder Lautsprecher hat seine Schwächen, und selbst wenn nicht haben die Lautsprecher der Leute, die die musik dann hören ihre Schwächen. Um eine möglichst grosse Schnittmenge von Lautsprechern zu haben auf denen es dann später gut klingt macht es sinn auf verschiedenen Systemen gegenzuhören. Im Auto gegenhören ist auch immer gut.
    Eine gute Kombi ist auch BC 1, NS 10 von Yamaha und ein Billigradio.
    Aktiv oder Passiv ist letztenendes egal mit beiden Prinzipien kann man einen sehr guten oder auch sehr schlechten lautsprecher bauen.

  • ein bekannter schwört auf "event" (ich glaube, er hat die 20/20) ... und wenn's etwas mehr kosten darf, sind "adam" nicht das schlechteste.
    die von mir benutzen "jbl" sind's jedenfalls ... :( ;)

  • Ich hab hier KRK Rokit 5 und kann mich nicht beklagen. Der Tipp von wittekka ist vielleicht einen Versuch wert, aber mach dich nicht verrückt: Solange man eventuelle Schwächen kennt und möglichst auf mehreren Systemen gegenhört, ist das alles nicht so dramatisch. V.a. wenn man ohnehin keine optimalen Abhörbedingungen hat.


    Grüße, Philip

  • Ich find ne Kombi aus Mackie 824 und Syrincs M3-220 und NS-10M sehr schön.


    Wenn man nur ein System nutzt finde ich es wichtig, dass man erstmal eine ordentliche Tiefenstaffelung im Mittenbereich darstellen kann. Um den Bassbereich ordentlich beurteilen zu können muss man dann auf andere X.1 Systeme mal ausweichen.

  • eine ausreichende Grundqualität vorausgesetzt, kann man mit jedem Monitor gute Mischungen machen - wichtig ist jedoch dafür, daß man sein System (System heisst in diesem Fall Monitor + Raum) sehr gut kennt. Der beste Weg dazu ist das Hören von vielen vielen CDs auf dem eigenen System (gute und auch schlechte).


    Als ich nach Jahren von den Tannoy PBM 6.5 auf Genelec 1031er umgestiegen bin, war zwar sofort offensichtlich, daß die Genelecs besser auflösten und auch den Bassbereich besser abbildeten, aber ich hatte trotzdem erstmal Schwierigkeiten, die Mixe so zu erstellen, daß sie überall brauchbar klangen - das Werkzeug war zwar deutlich besser geworden, ich hatte aber noch nicht gelernt, damit richtig umzugehen... es hat bestimmt 2-3 Monate gedauert, bis ich die alte Sicherheit wieder erlangt hatte.


    Eine Erfahrung, die ich gemacht habe bei dem genannten Umstieg war auch, daß eine Aktiv-Box durch die meist vorhandenen Filternetzwerke eine Anpassung an den Raum ermöglicht - an meinem Abhörplatz musste ich davon auch Gebrauch machen, da mein Raum keine Aufstellung der Boxen 1m von harten Begrenzungsflächen entfernt erlaubt und die Firma ACM auch noch nicht zu Gast bei mir war...


    Hattest Du eigentlich schon einmal dein konkretes Budget genannt?


    PS: Es gab Monitormodelle, die über die Jahre so etwas wie einen Nearfield-Standard in vielen Studios darstellten - z.B. vor vielen vielen Jahren die NS 10 oder danach vielleicht die 1031er... es ist nur fraglich, ob es jetzt noch Sinn macht, auf diese nicht mehr gebauten Modelle zu setzen... Wenn Du nur für Dich produzierst (also nicht fremde Produzenten in Deinem Studio einen der Standards erwarten), dann gibt es auch keinen Zwang, einen Standard zu benutzen.

  • bis 500 euro das paar tut sich angeblich nicht so viel. von daher würde ich was aktives in dem preisrahmen kaufen das auf den tisch passt. also nix größer als 6,5". damit dann viel hören und üben und sich dann mit entsprechender erfahrung für was anderes entscheiden (falls nötig). dabei das untere preissegment ausklammern.

  • ..wichtig ist jedoch dafür, daß man sein System (System heisst in diesem Fall Monitor + Raum) sehr gut kennt. Der beste Weg dazu ist das Hören von vielen vielen CDs auf dem eigenen System (gute und auch schlechte)...


    GANZ wichtig. Unterschreibe ich hiermit.


    Immer wieder gut: Auch während der Produktion mal andere "Referenz-Produktionen" über die Abhöre ablaufen lassen, um einen Vergleich zu bekommen. Sonst bewegt man sich eventuell in eine "falsche" Richtung.

  • Danke erstmal, das hilft doch alles schon mal weiter.
    Preislich habe ich so in die 500-800€-Ecke (das Paar) geschielt, das scheint ja eh nicht ganz falsch zu sein für meine Bedürfnisse.
    Dann werd ich mal weiter im Indernetz suchen
    Hat denn jemand Erfahrung mit den Yamaha HS80M?


    Gruß Andi




    Der Mensch ist das Problem...



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  • bei Ebay wird gerade ein Paar Genelec 1030 für 725,- sofort kaufen angeboten - haben zwar eine kleine Gehäusemacke, aber die halte ich für total unkritisch... Mit denen würdest Du erstmal sehr gut arbeiten können und sollten sie Dir nicht gefallen, wirst Du sie immer wieder ohne großen Verlust los.

  • Das System wurde von der tools4music getestet. Ich pers. kenne ein paar Autoren persönlich und schenke denen mein vollstes Vertrauen. Fazit war: "Jede Wette, mit geschlossenen Augen kommt keiner darauf dass ein so kleines System so mächtig aufspielen kann ...

    sieg natur.

  • alle bisher genannten Monitore spielen in einer anderen Liga als die Spendors (die BC 1 kann man getrost in einem Atemzug mit Geithain, Dynaudio Air, KRK Exposee usw. nennen), wenn du es schaffen solltest für dein Budget solche zu bekommen, dann kannst du nicht viel falschmachen.
    Mir ist es schon passiert, dass mein Bruder was Gitarrenmässiges auf den Spendors gemischt hat und ich hab nicht gesehen was er gemacht hat und dachte er sei am Gitarrespielen, das ist mir bei allen andern Monitoren nie passiert ist.
    Ein weiterer Vorteil der Spendors: das sind Klassiker, wenn du sie nicht mehr haben willst verkaufst du sie wieder und machst keinen Verlust.
    Wenn du billigere suchst nimm gebrauchte Yamaha NS 10, die kannst du auch gut wieder verkaufen, und wenn es darauf erstmal klingt, dann hast du schonmal einiges richtiggemacht. Der ganze Moderne kram kommt und geht. Ich denke davon kann man erst in einigen jahren bewerten was sich aufgrund seiner Qualität durchgesetzt hat. Eine wesentlich objektive Meinung als von uns hier wirst du von den Leuten des Magazins Professional Audio bekommen, die unterhalten noch ein Testlabor und sind nicht nur ein Werbeblatt wie manch anderes Magazin. Da kannst du dir ja mal die Ausgaben besorgen, die Monitortests in deiner Preislage beinhalten.

  • Zitat

    "mächtig aufspielen" darfs im heimkino.


    Das heisst eine abhöre darf nicht "mächtig aufspielen ? oder wie soll man das verstehen? OK, "mächtig aufspielen" müsste man erstmal definieren um konkret zu werden.
    Zumindest kann man auf diesen kleinen dosen ohne subwoofer z.b keinen kontrabass mixen der dann auch noch auf fetten guten anlagen 1a klingt (mit anständigem fundament versteht sich). Einen guten tchibo-ghettoblaster-mix zu machen, halte ich für ein kleineres "problem".

  • Ich habe Genelec 8040. Mit diesen habe ich gute Erfahrungen gemacht. Zusätzlich habe ich noch ein Paar KRK´s.


    Neben der Auswahl der Monitore solltest Du auch darauf achten, was für ein Monitor-Controller verwendet wird. Dieser sollte nicht "färben". Nun. Eine Lösung wäre hier der Volume 2 von SPL oder für größere Anwendungen der Monitor ST von Dangerous Music.

  • "Jede Wette, mit geschlossenen Augen kommt keiner darauf dass ein so kleines System so mächtig aufspielen kann ...


    @ buddy, eine solche aussage ist ein totaler nullsatz. ich will gar nicht wetten ob ich mit geschlossenen augen höre wie groß eine lautsprecherbox ist. das ist völlig uninteressant. wenn ich hingegen in meinem wohnzimmer unauffällig x lautsprecher verstecken möchte damits beim glücksrad gucken auch ordentlich wummst, dann wär mir das wichtig. natürlich ist eine kleine lautsprecherbox im homerecording sinnvoller. die kann ich nämlich auf dem schreibtisch weiter nach vorne rücken und bringe somit die box in eine günstigere (neutralere) abhörsituation weil man weniger bassanhebung produziert. deswegen mein hinweis sich mal systeme mit max. 6,5" speakern zu begucken und zu behören. der heimrecorder ohne kreditrahmen kann übrigens einen passiven monitor-controller auch bei sm pro audio kaufen. der nanopatch kostet 45 euro, die größere ausführung 125. der spl immerhin 280, der monitor st schlappe 1,8k.

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