Meine Tag bei Musik Produktiv...

  • Für meinen Geschmack gibt es nichts schlimmeres als Becken ohne Set anzuspielen. Das beste ist du gehst nochmal hin und spielst zwei bis drei Beckenserien an einem Set


    Das war auch mein erster Gedanke. Den Eindruck, den du mitrgenommen hast, ist für mich gar nicht soo abwegig. Mir gefallen beim Hörtest im Laden auch die wenigsten Becken auf Anhieb. Im Kollektiv trennt sich da in meinen Ohren viel schneller und eindeitiger die Spreu vom Weizen.

    "Just beat the devil out of it." - Bob Ross

  • Diese Beckenkonfusion ist nix Neues. Habe letztens einen Kollegen zu MP begleitet, der Angst hatte, alleine mit den Becken die Orientierung zu verlieren. Beim Beckentesten spielt nämlich neben dem Gehör auch noch etwas anderes eine Rolle: die Einschätzbarkeit. Weiß man, wie ein Becken gebaut ist, aus welcher Serie es stammt und wie teuer es ist, fällt es psychologisch leichter, die unglaubliche Vielfalt zu sortieren.


    Dazu kommt Aufregung, also Adrenalin, ein ungewohntes akustisches Umfeld...ich weiß nicht warum, aber ich wurde in großen Musikläden schon oft von anderen Kunden gefragt, ob ich kurz helfen könne, sie wüssten überhaupt nicht, was wie klingen soll und was sie jetzt gut finden sollen. Manchmal auch Leute, die schon lange spielen, sich aber auch lange nix Neues mehr gekauft hatten und jetzt vollkommen orientierungslos waren.


    Da rate ich Ruhe bewahren, viele Gehörpausen machen und auf jeden Fall erst beim zweiten Testbesuch was kaufen. Oder das Risiko eingehen.


    Dem Fredstarter würde ich empfehlen, sich mal einen netten Nachmittag mit den Herstellerwebseiten zu machen und Soundfiles anzuhören (nicht zu leise). Und ein Hinweis zum Ridecharakter der Crashes: diese mittigen Frequenzen werden auf CDs und in Musik allgemein von anderen Instrumenten überlagert, übrig bleibt - je nach Becken - nur der "Zisch".


    lg
    max

  • Senf:
    Wenn man Becken alleine hört achtet man viel mehr auf Feinheiten, die man am Drumset oder im Bandkontext gar nicht wahrnimmt.
    Gerade wenn man "noch nicht so lange" Schlagzeug spielt orientiert man gerne an Sounds auf seinen Lieblingsplatten. Bei produzierten
    Songs hören sich Becken meist sehr zischig an also ohne tiefe Frequenzen und die nervigen Mitten, die im Proberaum immer so tierisch aufs Ohr gehen.
    Die werden da einfach weggemixt um den Hörer nicht unnötig zu strapazieren.
    In der fremden Umgebung Beckenstrasse schlägt man evtl. ganz anders (evtl. viel sanfter) auf ein Becken als auf das eigene im vertrauten Proberaum.


    Ich kann mich erinnern, dass ich total verdutzt war als ich das erste Mal auf eine 14" Dyno Beat Hihat geschlagen habe. L. Ulrich spielt(e) das Teil,
    bei Aufnahmen immer recht zischig und beim Selbstversuch hört man eher "kusch" als "zisch".

  • Zugesagt haben sie mir nicht, ich fand sie nur annehmbar. Also nichts wofür ich 200 Euro und mehr pro Becken ausgeben würde.
    Anscheinend ist mein Gehör noch nicht so gut ausgebildet, na dann muss ich wohl noch warten. ;/


    Soviel Geld für einen Blechdeckel hält mich auch immer davon ab, einen davon neu zu kaufen (und die Tatsache, dass die Becken oft im Bandkontext völlig anders klingen, als im Laden). Bei späterem Nichtgefallen hat man dann nämlich bis zu 50% Verlust. Bei preiswerten Becken (Stagg, Turkish Custom, Zultan) greife ich allerdings auch schonmal spontan zu, wenn sie mir im Laden auf Anhieb gefallen, ansonsten habe ich für mich den Weg des Gebrauchtkaufens (Ebay oder Kleinanzeigen - aber immer erst über die aktuellen Neupreise informieren!!!) gewählt. Ich bekomme das Becken zugeschickt, probe dann mit der Band im vertrauten Proberraum und entweder gefällt mir das Becken oder es geht wieder zurück in den Verkauf, fertig. Allerdings nicht nach der ersten Probe (einige Wochen Zeit sollte man dem Becken und seinem eigenen Ohr zur Gewöhnung schon geben). So hat man relativ wenig finanziellen Verlust (meist nur die Versandkosten) und bekommt eine Menge verschiedener Becken unter die Stöcke, sodaß man recht schnell lernt, was einem bei den Becken gefällt oder eben nicht, oder wie die verschiedenen Becken (serien) sich überhaupt voneinander unterscheiden (und in welche Klangrichtung die eigene Neigung geht). Aber nicht zuviele neue Becken gleichzeitig austesten - am besten immer nur eine Art - also Rides oder Crashes oder Splashes, sonst zerfasert man sich nur unnötig und verliert den Überblick.
    Aber nach Magic Becken kann eigentlich alles nur besser werden ;) .
    Aber Vorsicht: wenn man erst mal anfängt, sich mit den Becken und deren Klang intensiv auseinander zu setzen, besteht natürlich die Gefahr, dass man ganz schnell (trotz Gebrauchtkauf) in höhere Preisregionen vordringt - da hilft dann nur eiserne Eigendisziplin :Q , sonst ist der Geldbeutel schneller leer, als man auf ein Becken schlagen kann - es kann regelrecht zur Sucht führen (man ist dann nie zufrieden und testet weiter, bis in alle Ewigkeit - klingt jetzt sehr pathetisch, ist aber genau so).

    Einmal editiert, zuletzt von Hammu ()

  • Wenn ich mir Aufnahmen von mir anhöre, auf denen ich gerade ein halbes Jahr spiele, dann fällt deutlich auf, dass das Crash anstatt eines "zsch" eher ein hässliches "king" bei jedem Anschlag von sich gibt.. Das hört sich durchaus ein bisschen so an wie ein schweres gecrashtes Ride. Das selbe Becken (ein Paiste Alpha 16" Crash) besitze ich noch heute und es klingt annehmbar, wenn man es wie ein Crash anschlägt. ;)
    Ohne dir zu nahe treten zu wollen: Kann es sein, dass du die Becken einfach in einem zu flachen Winkel anschlägst und sie deswegen etwas schräg klingen?

    "Jazz ist swingend notwendig!"
    -----

  • Vielleicht handelt es sich einfach nur um einen Vertreter der Spezies, die noch nicht den Unterschied zwischen Drumsound auf Platte und Drumsound akustisch im Raum erkannt hat.
    Bei meinen Schülern muß ich da auch regelmässig Aufklärung betreiben, wenn die mit ihrem Drumsound hadern.
    Erst wenn man das begriffen hat und dann die entsprechenden Referenzen setzen kann, dann ist man in der Lage, Beckensounds beim Antesten einzuschätzen.
    Ich habe gerade erst diese Woche mit einigen Schülern einen "Beckenworkshop" gemacht, in dem wir Becken der unterschiedlichsten Preis- und Herstellungsklassen in Real-Life nebeneinander getestet haben.
    Nach diesem Test waren sich ALLE Schüler unabhängig voneinander einig, das B20 Becken viel geiler klingen als die Messing und Kupfer/B8 & Co Bleche.
    Ich denke, der Threadstarter ist vom Hörvermögen halt einfach noch nicht so weit, die Unterschiede zu erkennen.
    Ich fand damals™ meine Paiste 505 Becken auch richtig gut, bis ich mal bei meinem Lehrer zu Hause auf nem Drumset mit Avedis und K Zildjian Becken gespielt hab.
    Und diese Woche gab es ein vergleichbares Phänomen mit nem Schüler von mir, der mit seinen Sabian B8 voll zufrieden war, bis er auf meinen Masterwork Becken rumdengeln durfte :D

  • Zitat

    Manchmal auch Leute, die schon lange spielen, sich aber auch lange nix Neues mehr gekauft hatten und jetzt vollkommen orientierungslos waren.
    Da rate ich Ruhe bewahren, viele Gehörpausen machen und auf jeden Fall erst beim zweiten Testbesuch was kaufen. Oder das Risiko eingehen.


    Ich nehme zu solchen Gelegenheiten gerne ein altes Becken aus meinem Bestand mit in den Laden und habe so einen Referenzpunkt, den ich kenne. Dann kommen die zu testenden Becken mit dem alten zusammen ans Testkit.


    Nils


    P.S.: Ich mag übrigens mein altes 505er Crash immer noch gerne.

  • Ich glaube was du hast ist nicht ungewöhnlich, ich hatte anfangs auch meine 302 Crashbecken und fand die im vergleich zu Sabians(HHX AAX u.s.w.) insgesamt irgenwie passieger, "die klangen halt wie nen crash kingen musste". Doch im laufe der zeit wie schon oben geschrieben entwickelt mann dann ein gehör für "wirkliche" becken sounds und meist auch einen geschmack, aber dass ist ja geschmackssache!!! :thumbup:


    Vieletcht wärst du erstmal gut damit beraten wen du dir eine mittelkasse serie zulegst, wie z.b. Paiste pst 5, ich bin auch erst langsam zu den höheren serien aufgestiegen, ich habe zwischendurch die paiste 802 die sabian XS20 und meinl Classics gespielt und hab da immer was für mich bei gelernt.


    Jetzt bin ich auf sabian hängengeblieben und liebe den sound von HH, AA Thin HHX und co.


    Wieleicht währe es eine Alternative, ertsmal klein anzufanen.

  • Ich habe vor einigen Monaten bei Musik Produktiv mehrere Stunden (mit ner Pause ) damit verbracht mir mein Cymbal set up auszusuchen, aber es hat sich gelohnt, ich bin nachwie vor sehr glücklich mit den Tellern... :D :D

    "Fills bring thrills but grooves pay bills"

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!