Drumcharts schreiben - HowTo?

  • Da mit einer gewissen Zeit in einer Band die Anzahl der Lieder zunimmt kann es schon mal vorkommen, dass man, vor allem etwas komplexere, Abläufe vergisst, oder etwas durcheinander bringt.
    Daher hatte ich mir schon lange vorgenommen, mir Charts zu schreiben. Das hab ich dann aber immer wieder verschoben, weil´s doch immer hin gehauen hat, mit den Abläufen.
    Nun bin ich aber gestern (oder vorgestern?) in der neuen Drums & Percussion über Dirk Brands Workshop "Chartreading" gestolpert.
    Leider stand in dem Artikel nur das aller aller Gröbste drin, was man wissen sollte.
    Nun bitte ich, um ein paar Tipps, wie man das angehen sollte.
    Ich könnte mir natürlich auch einfach alles aufschreiben, wie ich es wieder gut lesen kann. Das wäre wohl sogar das Beste, aber falls ich einmal krank, oder verhindert wäre und ein anderer Drummer müsste kurzfristig einspringen, wäre diese "Notation" wohl die reinste Hölle für ihn.
    Mir geht es nur um ein paar Tipps, Ratschläge, ... Falls es dafür aber offizielle Zeichen / Noten / .... gibt, wäre ich natürlich auch froh darum =]


    PS: Ja, Suche benutzt, Nein das Buch will ich mir nicht anschaffen, da 300 Seiten für dieses Thema wahrscheinlich etwas übertrieben sind.


    Danke schon mal im voraus =]

    [font='Georgia, Times New Roman, Times, serif']> Set

  • Hallo,


    wenn es auch für den Aushilfsdrummer und dessen Aushilfe les- und verstehbar sein, soll, würde ich die allgemein übliche Notenschrift verwenden und gegebenenfalls auf Tom Toms und besondere Becken mit der Schrift, die wir in der Grundschule gelernt haben ergänzen.


    In der besagten Zeitschrift (und allen mir ansonsten bekannten ebenso) findet man auch immer mal ein paar kleine Notizen in dieser Notenschrift.


    Grüße,
    Jürgen

  • Das gehört doch alles zu "normalen Noten" dazu, weiß jetzt nicht worauf du hinaus willst.


    Bestimmte Zeichen, egal was, wobei ein anderer Drummer genau weiß, was zu tun ist (abweichend / zusätzlich zu "normalen Noten").


    Bsp.:
    ff = sehr laut
    espr. = ausdrucksvoll
    So etwas ... Bsp. war jetzt eher nicht für Drums geeignet, aber soll ja auch nur ein Beispiel sein.

    [font='Georgia, Times New Roman, Times, serif']> Set

  • Hallo,


    also doch 300 Seiten ...?


    Ok, fangen wir an:
    1. Wir besorgen uns einen blanko (das heißt unbedruckten) Schreibblock, dazu einen weichen Bleistift (oder besser zwei oder drei ...), einen Markenradiergummi (weiß oder hazy) und einen Spitzer (wenn wir ungerne zum Müll laufen, mit Behälter) aus Metall (metal rules). Dann noch ein Lineal, wenn es ordentlich werden soll.
    Alternativ können wir auch einen Block mit Notenpapier kaufen, aber das ist dann schon wieder kompliziert. Ganz alternativ kann man sich so etwas in leicht unsauberer Form auch im Internetz angucken und ausdrucken.


    2. Wir kaufen uns ein Metronom mit Trampelfunktion (die nennt sich "tab").


    3. Nun hören wir uns auf der bereits vorhandenen Stereo-Anlage (oder Eipott oder so) das Werk an.
    Dazu notieren wir erst einmal den Werktitel. Sodann nehmen wird das Metronom und finden dank der Bedienungsanleitung die richtige Einstellung, um nun durch lustiges Klopfen auf dem passenden Knopf die Schläge heraus. Je nachdem, ob wir Viertel, Achtel, punktierte Viertel, Halbe oder sonst etwas geklopft haben, notieren wir links oben unter dem Werktitel den passenden Notenwert. Dann fügen wir ein Gleichungszeichen an und sodann die magische Zahl, die nach dem Klopfen auf dem Metronom erschien.


    4. Dann malen wir je nach Geschmack nichts, einen Bassschlüssel oder so zwei doofe Striche (siehe Magazin) auf das erste System - o, ich vergaß: wir malen erst mal ein System und dann noch ein paar davon: immer schön fünf gerade (deshalb das Lineal) untereinander, dann etwas Platz und wieder bis man so acht bis zwölf Systeme auf das Papier (wir hatten natürlich DIN A4 gekauft) gemalt sind.
    Dann überlegen wir mal, welche Taktart das gewesen sein könnte und notieren das anschließend. Wenn uns keine einfällt, dann vergessen wir das eben wieder. Dann wird es spannend: gab es einen Auftakt oder geht es direkt in Takt 1 los? Dazu hören wir uns notfalls den Mist nochmal an. Dann überlegen wir mal, was wir da gehört haben.


    Fortsetzung folgt.


    Grüße,
    Jürgen


    PS
    Lautstärke ist natürlich immer fff - wir sind ja dynamisch.

  • PS: Ja, Suche benutzt, Nein das Buch will ich mir nicht anschaffen, da 300 Seiten für dieses Thema wahrscheinlich etwas übertrieben sind.

  • Einen guten (und das bedeutet vor allem gut lesbaren!) Drumchart zu schreiben ist nicht ganz einfach. Ich empfehle Dir, einen guten und in dieser Sache erfahrenen Lehrer zu suchen, wenn Du das schnell und effektiv lernen möchest.


    Ansonsten versuche möglichst viele solcher Charts in die Hand zu bekommen (Bücher!) und selber zu schauen, was da so drin steht und was für Dich gut lesbar ist.


    Ein paar Grundregeln, die ich für mich herausgefunden habe:


    - So wenig Info, wie möglich, so viel wie nötig.
    - Klare Strukturen auf dem Notenblatt.
    - Deutliche Bezeichnungen an den Parts.
    - Tempoangabe und ein Hinweis, ob ich einzähle oder nicht.
    - Nicht zu zart mit dem Bleistift schreiben oder hinterher mit einem schwarzen Stift nachzeichnen (Bühnenlicht...).


    Viel Erfolg
    Sven

    "If you don't feel it, don't play it." James Jamerson

  • Meine besch...eidenen "Charts", wenn man das schon so nennen darf, sehen in etwa so aus (beim rüberkopieren sind Formatierung und Noten verloren gegangen...):


    Titel: Madelaine
    Einzählen: 4/4 128 BPM


    Basicgrooves:
    < hier ständen die wichtigsten Noten>
    1. Intro/ Strophe 2x
    2. Refrain (2x "oh Madelaine") / Übergang: <hier ggf wieder ein paar Noten>
    3. Strophe 2x
    4. Refrain 2x / STOP ("Madelaine lässt mich stehn") ...
    5. Strophe 1x
    6. Refrain endlos



    Wirklich etwas anfangen kann ausser mir wohl niemand etwas damit. Mir hilft es als Gedankenstütze für neue Stücke. Ich drucke sie mir stets schön gross auf ein A4-Blatt aus.

  • Meine Charts sehen im Normalfall ungefähr so aus.


    SONG 1 - 110 BPM - Shuffle (mit Knack)


    INTRO 8T T7 Fill


    STROPHE 1 8T HH click


    STROPHE 2 8T HH snare


    REFRAIN 8T HH T8 fill - 8T Ride T8 stop auf 1


    STROPHE 3 8T


    STROPHE 4 16T guitsolo


    REFRAIN
    REFRAIN


    OUTRO T4 Stop auf 2+


    Mehr ist meistens nicht nötig. Manchmal stehen auf spezielle bassdrumpatterns neben den Songteilen.


    LgTrommelmann

  • Eventuelle Aushilfsdrummer werden das wohl nach Gehör machen und ihre eigenen Notizen machen.
    Prinzipiell sehe ich das wie d&b:Eine gute Grundlage ist dabei ein Dokument mit der Liedstruktur, in dem die Dauer der einzelnen Teile (am besten auch eindeutig bezeichnet, also nicht nur Teil 1, 2 usw. am besten auch nicht nur Strophe oder Refrain, sondern das oder eine näherer Beschreibung, z. B. Doom-Part, Slayer-Part, in Klammern) und signifikante Breaks/ Stopps etc. festgehalten sind (so ähnlich wie beim Trommelmann, bloß noch ein bisschen expliziter).
    Den Rest erledigt man mit musikalischem Gespür.

  • Hallo,


    vielleicht wäre es besser wenn Ihr als Beispiel jeweils mal ein beschriebenes Blatt hoch ladet.
    Steve


    Genauso steht es auch auf meinem Zettel. Sogar mit Computer geschrieben im gut leserlichen Großdruck. Liegen tut der Zettel rechts neben dem BD-Pedal am Boden, oder links neben der Hihat.
    LgTrommelmann

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!