Schlagzeug abnehmen mit vier Kanälen

  • Dann muss man da vielleicht differenzieren. Bei nem Jazzgig würde ich auch lieber Overheads nehmen als Tom Mikros. Aber bei nem Rockbrett, wo eh ordentlich aufs Blech gezimmert wird und die Dynamik nicht so eine tragende Rolle spielt, währen mir Fill Ins die ordentlich rumpeln dann doch lieber als das seidige sizzlen der Hihat bei der 16tel BD differenziert raushören zu können.

    sieg natur.

  • Hey,


    erstmal danke für die vielen Vorschläge, ich denke ich werde einfach eine Stunde früher kommen, den ganzen Krempel mitschleppen und dann gucken, wie's am besten klingt :D
    Sehr interessant finde ich vor allem Nils' Vorschlag, werde ich auf jeden Fall mal ausprobieren, wenn ich die entsprechenden Mikros auftreiben kann.


    Grüsse


    EDIT
    Sehr interessant in diesem Zusammenhang: OH vs Closemike etc (ein kleiner Mikrofonierungs-Guide)

    Einmal editiert, zuletzt von Dementius ()

  • Glyn Johns würde ich bevorzugen mit bass und snare mikro zur stütze, denn hierbei bekommt man neben den Becken auch die Toms ordentlich drauf. Dem ganzen klaut man dann etwas die tiefmitten um 150 bis 350 hz und schon klingt es modern nach rock.

  • Zitat von »slo77y«
    Ich würde mir den Raum erstmal angucken. Sitzt du höher als das Publikum ist? Aus welchem Material sind die Begrenzungsflächen? (Decken, Wände) Wenn die Akustik des Raumes so beschaffen ist, dass viel reflektiert wird, würde ich auf OHs verzichten und lieber noch zwei Tom Mikros einsetzen. (Man kann die ja so positionieren, dass die alle Toms abnehmen). Becken kommen in kleinen bis mittleren Locations nämlich so auch noch ganz gut durch, vor allem weil meistens eh überall Becken drauf sind. (Vocalmik etc.) Damit dürfte imho. ein ausgewogenerer Klang möglich sein als mit der Konfiguration wie die hier empfohlen wird.




    Dieses Märchen stirbt wohl nie aus....


    Wieso Märchen? Dies würde ich mit 15 Jahren Erfahrung als Live-Tech und Drummer ebenso sagen. Je nach Trommler brauch bei Locations bis 1000 Besucher keine Overheads. Und das müssen nicht mal Berserker sein. Ich war letztens bei nem Gig von Scarlets Coverband. Zelt von ca. 50 Meter Länge. Lautstärke: Zeltrock gemäßigt. Bis auf Bassdrum und Toms musste der Mischer nichts auf die (große) Anlage nehmen. Es war zwar alles abgenommen aber die Kanäle waren aus oder aber die Fader sehr weit unten. Ich spiele live ungefähr halb so laut wie unser schwäbischer Diktator und spiele mit HHX Evolution auch eher dünne und große Crashes. Trotzdem bleiben bei unseren Gigs die Overheads oft genug aus.Wir haben insgesamt 6 Gesangsmikros auf der Bühne immer offen. Man sollte sich mal den Spaß machem und in jeden Kanal einzeln reinhören! Insbesondere wenn man nicht auf richtig großen Bühnen unterwegs ist beinflussen diese Mikros den Gesamtsound enorm, insbesondere weil sie viel Snare und Becken aufnehmen.


    Ich hab das auch anhand eines von mir gemixten Livemitschnitts gehört. Insgesamt gab es 15 Tracks oder so die live auf einer großen Bühne mit hochwertigen Mikros aufgenommen wurden. Bei einem Song mussten die kompletten Vocals neu im Studio eingesungen werden, weil der Sänger es verbockt hatte. Mein Preset für den Mix musste am Ende deutlich mehr Overheads, mehr Effekt auf der Snare und auch deutlich mehr Atmo umfassen, um so zu klingen wie die anderen Songs, bei denen der Live Gesang auf der Aufnahme zu hören ist.


    Bei 4 Mikros würde ich entweder BD / SD / 2 x OH oder aber BD / SD / 2x Toms aufbauen. Hängt von Musik, Trommler, Set, Location, PA, Pult, Vorhandensein eines Technikers etc ab. Mal angenommen die Toms sind auf langes Sustain gestimmt, die Anlage ist eher klein, es ist kein Techniker vor Ort und das Mischpult ist eher einfach und Outboard ist nicht vorhanden. Dann sage ich Probleme beim Close-Miking der Toms voraus. Es würde keinen Sinn machen diese einzeln abzunehmen. Dann lieber Overheads.... Wenn ich als Techniker mit angemessenem Equipment unterwegs bin würde ich versuchen - soweit möglich - mit 2 Mikros alle Toms Close zu miken.

  • Ich weiß, das das funktioniert, und das viele das auch akzeptabel bis gut finden.
    Ich aber nicht. Ich finds einfach immer nur gruselig.
    Aber vielleicht bin ich da auch etwas schwierig.... :D
    Ich mag auch den typischen "Trommel-durch-PA-Sound" nicht.
    Deswegen hab ich immer meine Beta-98 dabei... die kriegen das recht natürlich hin....


    Dabei ist es doch so einfach: ;)
    Das Set soll so klingen als stände man daneben.
    Halt nur etwas lauter.... :whistling:

  • Seven geht von dem Sound aus, den man im Radio, auf CD und auf den meisten Konzerten gewohnt ist im "Mainstream-Bereich". Nix Jazz aber auch nix Metal.
    Prinzipiell bin ich der Ansicht, dass man alles was auf der Bühne zu sehen ist auch hören sollte. Direkt danach darf es für mich aber auch gerne etwas schieben.


    Bereits ab Venues von mehr als 300 Zuschauern kann man oftmals auf filigranes als Drummer verzichten wie z. B. sämtliche Ghostnotes. (Oftmals = nicht immer!) Die Erfahrung zeigt aber, dass selbst bei gutem Material und gutem Personal solche Kleinigkeiten oft nicht hörbar gemacht werden (können).

  • Ich bin fasst immer für Mics an die Toms (Kleine bis mittlere Location)! (+Kick und Snare natürlich)


    Dabei geh ich mit den Tom mics deutlich auf Distanz (20cm).


    Das gibt einen Ausgewogenen Tomsound und man bekommt genug Becken in Die Tom Mics um diese mit dem EQ am Pult etwas deutlicher zu bekommen.


    Das ganze klingt direkter als BD+SN+OH. Kann mehr schieben und ist weniger Problematisch was das Übersprechen von anderen Instrumenten an geht. Ausserdem gibt es weniger Feedbackpotential.


    Das schöne ist, es funktioniert mit 2-4 Toms hervoragend.


    Ein weiterer Vorteil ist, man bekommt das Ride deutlicher auf die PA als mit den OH, was bei rockigem Songmaterial gerne untergehen kann.

    "Man muss das Grundgesetz vor seinen Vätern schützen und die Verfassung vor ihren Schützern."
    "Der Faschismus ist eine Spielart der freien Marktwirtschaft."
    Wolfgang Neuss

  • Hallo,


    die Lösung zwischen der Tom- und der Overhead-Fraktion ist entweder die Ökumene (erst mal gucken, dann fonieren) oder die radikale Konsequenz:
    Variante 1 (schottisch-schwäbisch): zwei Mikrofone (eins für die Bumm, eins für die Baff); fertig, keine Diskussion
    Veriante 2 (weltmännisch-großzügig): sechs Mikrofone (wie oben plus zwei für OH und und zwei für Toms); fertig, keine Diskussion


    Für Örtlichkeiten mit eher rudimentärem Personal und Gerät würde ich sogar an die Variante Null (Geiz mit Hirn) denken wollen.
    Ansonsten gäbe es noch ein paar Pro-Varianten, aber die sind zu komfortabel und kosten komischerweise Geld.


    Grüße,
    Jürgen

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