Ein Schlagzeug für Vor- und Hauptband - Erfahrungen

  • Hallo,
    oft wird bei Gigs nur ein Set aufgebaut und nacheinander gespielt (Vorband, Hauptband). Grund ist die kurze Zeit für den Aufbau und ggf. Abnahme mit Mics in der Pause.
    Leider habe ich einmal schlechte Erfahrungen mit drum-Sharing gemacht und steh jetzt wieder vor einer Entscheidung, bei der mein Bauch NEIN und meine Vernunft JA sagt.


    Vorgeschichte:
    Mein Set wurde für die Vorband vor einiger Zeit mitgenutzt (BD, Toms und Beckenarme). Der Drummer hatte seine Fußmaschine dabei, die bei mir nicht drauf ging, weil ein Gummi den Spannreifen vor Beschädigungen schützt. Dieser war für seine Fußmaschine zu dick. Er hat das Gummi dann ohne zu fragen einfach unfachmännisch gelöst (abgerissen) und seine Fußmaschine drangeklemmt (bombenfest verschraubt). Das Ergebnis nach dem Abnehmen der Maschine kann sich jeder vorstellen. Leider habe ich auch nicht besprochen, wer für neue Felle aufkommen muss, wenn diese Dellen aufweisen sollten (was ich selbst noch nie geschafft habe). Ich spiele einlagig, er pin-doppel. Drei Felle sahen nach dem "Vorspiel" aus wie nach einem Hagelschaden. Leider greift meine Teilkasko nicht fürs Set. ;( ... wäre alles zu verschmerzen, wenn der fade Beigeschmack der Besprechung "danach" nicht geblieben wäre. Als pingelig und spießig empfand mein Gegenüber meine Beschwerden. Bin also etwas geprägt.


    Demnächst wieder:
    Für den nächsten Gig meinte ein anderer Drummer er baut nicht auf und ab, ein Set und gut ist. Irgendwie hat er ja recht, nur welches nehmen wir denn. Er ist bereit seins hinzustellen. 22 er Bassdrum und viele Toms, dabei spiele ich lieber eine 20er mit wenig Toms. Klar jetzt kann ich wieder meckern und fragen was ich abbauen darf, verstellen oder gar umstellen. Schon wieder stehe ich vor der Frage, ob es nicht sinnvoller wäre, dass jeder seit Set aufbaut und ein schwarzes Tuch das nicht-gespielete Set versteckt. Stehe ich allein als so pingelig oder eigen da oder geht es euch auch machmal so. Ich kenne die Bands oft nur wenig, mit denen wir spielen und immer Vertrauensvorschuss zu leisten habe ich keine Lust mehr, eine Rammelkiste vom anderen zu spielen habe ich ebenfalls keine Lust zu.
    Wie geht ihr mit dem Thema Schlagzeug-Sharing um?
    Freue mich über Rückmeldungen ChiChi

  • Hallo,


    ich hatte bislang Glück.
    Entweder stand eins da, dann habe ich eben die kleine Ausstattung (Kleine Trommel nebst Ständer, Hocker!, Hi-Hat, Becken, Fußmaschine, Stöcke und so) mitgebracht und den ungewohnten Aufbau mit der Freude, nicht so viel geschleppt haben zu müssen vergolten oder ich durfte meins eben mitbringen. Headliner, der sein Ding hinstellt, war ich wohl noch nicht.
    Wenn jemand an meine Bude will, dann will ich den vorher gesehen haben, das erspart wahrscheinlich weitgehend das Nachsehen.


    Wenn man einen recht individuellen Aufbau hat und den auch braucht, sollte man darauf bestehen, die eigene Kiste hinzustellen, wenn das organisatorisch möglich ist.


    Grüße,
    Jürgen

  • ich mag leute, die live ankommen und rumfloeten "nein, eine 20ger bd waere mir lieber"


    live spielen mehrere bands, die haben aber alle ein und das gleiche ziel, ohne große komplikationen eine annehmbare performance zu bieten.
    den unterschied zwischen 20ger und 22er bei einem live konzert (wir sprechen hier von amatuer und semiprof. bands im rahmen von <300) hoert der zuschauer nicht raus.


    ich persl spiele im jahr runde 25 konzerte, und koennte mich jedesmal ueber leute beeumeln, die mit einer "das ist nicht 1:1 wie ich es zuhause im keller habe, so kann ich nicht spielen"einstellung antanzen
    .
    -> dann spielste eben nicht.



    jeder musiker, der in einem rahmen mit anderen bands auftritt, sollte sich mindestens beim einpacken darueber im klaren sein, dass er zu einem konzert, und nicht zu einer probe faehrt.
    flexibilitaet und kompromißbereitschaft (grade auch, wenn man seinen eigenen krempel anderen leuten zur verfuegung stellt) helfen einem da ungemein, um stress zu vermeiden, und das konzert so angenehm wie moeglich zu gestalten.


    gewisse dinge (achtlos etwas von fremden sets zu reissen) sind indisskutabel, das stimmt, aber sprueche wie "naja, eine 20ger waere mir lieber" oder "nein, das sind zuviele/zuwenige toms" zeigen einem nur die eigenen grenzen auf.


    wer zuviele toms am set hat, kann sich aussuchen wo er draufhaut, wer zuwenige am set hat, der ist kreativ gefragt, mit ansteigendem schwierigkeitsgrad, steigt auch das eigene leistungsvermoegen.


    und eh ich nu noch weiter schwafel, geh ich pennen - gute nacht die damen.

    Evil Jared's Rock-Drinks.de - Sex, Drinks & Rock n Roll

  • Kenne das Problem noch von meiner Ska Band.


    Meistens habe ich da über andere (oft grottige) Sets gespielt. Mit einlagigen Fellen wäre ich in so einem Falle vorsichtig. Keine Ahnung was ihr für Musik macht.
    Ist halt immer ein Kompromiss, das eigene Set spielen, oder an eine vermeintlich "sch... klingende" Hütte nur sein "Besteck" zu schrauben.


    2 Sets aufzubauen gestaltet sich gerade bei Veranstaltungen im Amateur - Bereich mit vielen Bands immer kompliziert. Oder auch unmöglich.


    Manchmal stellen auch P.A. Verleiher eine Backline, diese Sets klingen zwar oft nicht gut, aber wenigstens heult dann keiner rum ;)


    Zum Glück kann ich im Moment fast immer über mein eigenes Zeug spielen :thumbup:


    Grüße


    Christoph

  • zum Thema: spiele lieber eine 20er mit wenig Toms ...


    Ein Jazz Set und ein Rockset können anders gestellt sein. Ich mag die Toms z.B. sehr tief und gerade hängend ... . Da sind 22 iger BDs etwas begrenzt durch die Höhe. Das Set in der Pause soweit runterzuschrauben, damit ich an die Toms reiche ist evtl. mehr Aufwand als das eigene Set daneben zu stellen.


    Trotzdem mir ging es mehr um die Bereitstellung des eigenen Sets, den Vertrauensvorschuss, den man leistet und den Absprachen als um die Spielbarkeit eines anderen Sets. Das ist nicht die Kunst. Mir wäre es jedenfalls peinlich, wenn ich ein Drumset eines Kollegen so klöpple, dass es Schaden nimmt. chichi

  • Auf deinem Avantar sieht es komischerweise so aus, als wenn das Tom tierisch hoch aufgebaut ist. ?(


    Nimm dein Set und mach die ältesten Felle drauf, die du rumliegen hast. Falls die dann durchgenagelt werden, kein Problem.


    Den Spannreifen, da wo die FuMa rankommt, mit Gaffa bekleben.


    Mehr Sorgen würde ich mir da um meine Becken machen, falls die auch genutzt werden sollen.


    Zum Aufbau:
    Ich würde mal versuchen, im Proberaum verschiedene Aufbauten zu spielen. Ein Tom mehr, zwei dazu, Becken hoch oder niedrig, etc.
    Irgendwann kannst du hinter jeder Schiessbude spielen, ausser vlt. die eines "Leftie".


    Aprospos, Profis können aber selbst dies: ich habe Werner Schmidt mal auf einem Rogers Treffen getroffen, zuerst spielte er ein 10 Minuten Solo auf einem Linkshänder Set.
    Ich war fest davon überzeugt, dass er auch ein Leftie ist, so cool hat er getrommelt. :B/

  • Zitat

    Tom tierisch hoch aufgebaut


    Meine BD is klein, alle Toms hängen tief, das Bild wurde von unten fotografiert, Set steht auf einem Podest.


    Zitat

    Ich würde mal versuchen, im Proberaum verschiedene Aufbauten zu spielen


    Danke für den Tipp, das werde ich tatsächlich ausprobieren um Überraschungen dann Live zu vermeiden.
    chichi

  • Ich hab mir für solche Zwecke ein Set für die Bühne gemacht, dicke Felle drauf und gut ist. Und wenn dann einer kommt und sagt er kommt damit nicht klar, weils nicht so wie im Proberaum oder daheim steht ist das nicht mein Problem. Das Set können die Leute sich selbst einstellen wie sie's brauchen, soll ja auch jeder vernünftig spielen können. Nur manchmal stellt sich mir die Frage, ob manche Leute jemals selbstständig ein Set, auch das eigene, Aufgebaut haben?

    self-destructive

  • Na ja zum Thema Drumsharing kann ich nur sagen, dass wenn jemand mein Equipment mitbenutzen will, muß er dafür bezahlen - Punkt!
    Schließlich bin ich derjenige, der das Teil transportiert (also den Act hat) und die Kosten für Wartung, evtl. Defekte trägt.
    Also gilt: no sharing without cost sharing!


    Ansonsten gilt für mich sonst die Regel, ich stelle nicht und spiele lieber auf irgendeiner Möhre, bevor ich irgendeinen Mutanten mit Stuhlbeinen als Sticks auf meinem Set spielen lasse. Abgehsen davon ist es manchmal auch recht witzig auf völlig fremden Equipment zu spielen. Führt bei mir meist zu neuen Spielideen.
    Becken Sharing gibt es jedoch unter nahezu KEINEN Umständen.


    Einzige Ausnahme: es ist ein geschätzter Kollege, den ich persönlich kenne, der ordentlich spielen und mit dem man normal reden kann, was ja bei Musikervolk nicht unbedingt möglich ist...

  • Hatte bisher bei solchen Aktionen eigentlich immer relativ gute Erfahrungen. Die Drummer die in den letzten 20 Jahren mein Set benutzt haben waren alle zivilisiert, haben anständig gespielt, sich ordentlich bedankt, teilweise beim Abbau und Tragen geholfen, da kann ich mich nicht beschweren. Keiner hat ohne Nachfrage etwas umgebaut oder Einstellungen geändert.


    Einzige negative Erfahrung 1986 in Finnland, da hat der Drummer einer finnischen Rockband mein E-Set verprügelt das ich dachte die Pads brechen durch, letztendlich hat er ein 14" Paiste Formula 602 mit
    einem "gezielten Hieb" in 2 Teile zerlegt. Schaden wurde mir damals von der finnischen Agentur ersetzt, den Eingeborenentrommler hat das keinen Fatz interessiert.

  • In Sachen Beckensharing stimme ich drumdidi voll und ganz zu. Wenn die schon jemand verkloppt dann bin ich das selbst. Und wenn man über andere Sachen spielt wird auch vorher gefragt was man darf und was nicht.

    self-destructive

  • Ich melde mich mal aus der Qualitätsecke. Ich spiele am liebsten auf meinem eigenen Set, da alles so steht, wie ich es gerne habe; Was aber viel wichtiger ist, dass es kingt wie es sein soll. Ich habe schon auf so vielen Schlagzeugen gespielt, die diese Bezeichnung in keinster Weise verdienen. Das geht von völlig verrosteten, jeglicher Funktionalität entbehrender Beckenstative ohne Filze und Hülsen, zerbrochenen Tomhalterungen an denen alles hängt nur keine "Trommel" usw. Oft frage ich mich, wie man ein Instrument so verkommen lassen kann.
    Andererseits gibt es kaum ein schlimmeres Gefühl, als völlig macht- und hilflos am Bühnenrand zu stehen und einem Berserker dabei zuzusehen, wie er dein geliebtes Set zu Kleinholz verarbeitet (im übertragenen Sinne :) ).
    Und eins noch: Ich denke, dass man weder pingelig noch spießig ist, wenn einem etwas an seinem Eigentum liegt und es einem nicht egal ist, wenn nach dem Gig alles nur noch halb-heile ist.

  • Hi
    habe ebenfalls noch keine schlechten Erfahrungen gemacht.
    Ich denke wenn man ein bisschen Zeit in die Vorbereitung investiert halten sich die bösen Überaschungen im Rahmen.
    -Schau das du den anderen Drummer mal anrufst oder besser noch dich vorher mal mit ihm triffst, dabei kann schon viel geklärt werden
    -Becken Snare und ggf. die FM bringt meist jeder Drummer eh mit (speziell bei den Becken käme bei mir auch kein Sharing in Frage)
    Dann der finanzielle Punkt beim Thema Instrumentensharing kann durchaus auch betrachtet werden, schließlich ist der Drummer welcher das Set stellt die gesamte Veranstaltung vor Ort, ggf muß ja auch (jeh nach Transportmöglichkeit) die gesamte Band früher anreisen bzw. länger vor Ort bleiben.
    Die Reglung kann evtl. auch über den Veranstalter geklärt werden.


    Im Amateurbereich ist es halt selten das sowohl die Bühne groß genug ist für zwei Drumsets, wie auch meist nicht genug Mikrofone/Multicorekanäle und Mischpultkanäle zur Verfügung stehen um zwei Drumsets zu verstärken.
    Selbst wenn die Mikros in der Umbaupause aufs andere Drumset geschwenkt werden, ist wieder ein kompletter Soundcheck fürs Drumset notwendig.
    Damit wird halt die Pause zwischen zwei Bands wieder um einiges länger.
    Bei Umbau von Snare und Becken sind meist nur 2-4 Kanäle zu checken, das geht recht schnell.


    Gruß
    Joerg

  • Hatte bisher bei solchen Aktionen eigentlich immer relativ gute Erfahrungen. Die Drummer die in den letzten 20 Jahren mein Set benutzt haben waren alle zivilisiert, haben anständig gespielt, sich ordentlich bedankt, teilweise beim Abbau und Tragen geholfen, da kann ich mich nicht beschweren. Keiner hat ohne Nachfrage etwas umgebaut oder Einstellungen geändert.

    Da hast du echt Glück gehabt.
    Da kann ich aus 20 Jahren ganz andere Sachen berichten, angefangen bei Trommelfellen, die nachher aussahen, als hätte jemand mal ausgetestet, wie lange man braucht, um ein loch reinzukriegen über zerstörte HiHat Ständer, mit Kippen verbrannte Drumteppiche, abgebrochene Schrauben, so fest angeknallte Schrauben an Beckenständern, das man eine Zange zum Öffnen braucht, wie hier bereits beschrieben abgerissener Gummischutz am Spannreifen mit anschliessender Zerstörung des selben mit der Bassdrumklaue, abgeknicktes Bein eines Drumhockers...


    Jetzt kann man bestimmt meine Aussage verstehen, warum ich Geld sehen will, wenn jemand mein Set benutzt.
    Dabei orientiere ich mich an üblichen Kursen von Backlineverleihern.


    Wie gesagt, bei mir persönlich bekannten Kollegen, die auch nicht gestört sind, gibt es natürlich andere Regelungen, ansonsten keine Kompromisse!

  • Ich habe mit meinem Set vor 2 Wochen bei einem Bandcontest ausgeholfen. Da habe ich meiner "Tourschlampe" vorher ältere 2 lagige Felle aufgezogen und sie dann vernünftig, also eigentlich massenkompatibel, aufgebaut. Erstaunt habe ich dann festgestellt, dass kein einziger der Drummer auch nur eine Schraube am Set bewegt hat. Die haben natürlich Becken, Snare, Fußmaschinen ausgetauscht und nach belieben Zusatzgerümpel drangestellt, aber die kamen alle mit dem Aufbau klar, obwohl ein Umbau natürlich erlaubt war. Habe ich so noch nicht erlebt.
    Natürlich war vorher mit dem Veranstalter geklärt, dass kaputte Sachen ersetzt werden (wie er das von den Schlagzeugern wiederholen würde, wäre dann für mich irrelevant). So musste ich mir, obwohl sich herausstellte, dass eigentlich alle Bands aus dem Metallerberich kommen, den ganzen Abend über keine Sorgen machen. (Einzige Ausnahme war als ein Sänger auf die Bass marschiert ist. Ob ich mich im Gegenzug auch auf sein Mikro und seinen Sender hätte stellen dürfen?).

    "Just beat the devil out of it." - Bob Ross

  • Ich kann Drumdidi nur voll und ganz zustimmen !!


    Es gibt einfach genug "Drescher", denen das Eigentum anderer vollkommen egal zu sein scheint. Kippenlöcher aufm Teppich - "is doch egal, jetzt stell Dich nicht so an, ich besorg Dir nen neuen..." (ich lach mich tot), zu fest geschraubte Klamotten usw., usw., usw.... Das sind dann oft die Kategorie Leutz`,die daheim die letzte Möhre stehen haben und sich an "tollen Sets" dann auskloppen...das hat dann auch nischt mehr mit "klingen" zu tun. Deshalb seh ich das zu 100% so wie Drumdidi. Ich spiel im Jahr ca. 40-75 Gigs und lasse grundsätzlich keinen an meine Sets, geschweige denn an meine Becken. Genug Leute machen sich darüber auch lustig..."och, Du bist aber empfindlich..." Is mir scheißegal...die Leute müssen dann auch nicht Kohlemäßig für Schäden aufkommen, Zeit investieren, Spritgeld usw. Lustigerweise sind das oft "andere Instrumentalisten".." Und Gitarrenmann, läßt Du jeden Hinzelmann auf Deiner 30 Jahre alten Gibson spielen ??! Meistens ham die anderen Drummer auch ne sehr kleine Geldbörse... und wer zahlt das zerschepperte K-Custom Becken ??! Andersrum stelle ich auch nicht den Anspruch an einem fremden Set spielen zu wollen.. Ich weiche dann auf mein "Mini-mi"-Set aus...kleiner Aufbau, trotzdem guter Klang und fertig !


    Einzige Ausnahme, auch hier wie bei Drumdidi: Sehr gut bekannte Kollegen !


    greetz
    bonzobrand

  • Da schlagen zwei Herzen, ach!, in meiner Brust...


    Gerade als Tonmann bei kleineren Veranstaltungen mit geplanter Umbauzeit "Null" hat man oft keine andere logistische Möglichkeit als das Teilen des Drumsets, und ich habe auch das eine oder andere Mal über die doofen Musiker geflucht, die sich so zickig anstellten...


    Bis vor ein paar Wochen ein Proberaumnachbar bei mir reinkam, rief: "Geiles Set, Alter! Darf ich mal spielen?" und die darauf folgenden Minuten in meiner Erinnerung nur noch eine blutige Lärmorgie aus splitternden Sticks, gequälten Becken und beinahe aus den Spannreifen reißenden Fellen war...


    Eins habe ich mir daraufhin geschworen: Mein Set werde ich bei keinem Konzert für andere freigeben. Musiker, speziell schlechte, sind im Regelfalle egozentrisch und unsozial, und nehmen keine Rücksicht auf die Bedürfnisse des anderen.


    Mein Set lasse ich jedenfalls nur noch handverlesene Auserwählte spielen.


    MfG Tobias Zw.

  • Eigene Becken und Snare und Pedal nimmt man doch sicher selber mit und viele sind von meiner Meinung erstaunt, wenn ich das vorort sage, ich hätte das mitgenommen, "du hättest schon meine Sachen nutzen können". Um das geht's mir gar nicht. Es ist schön nicht das ganze Set mitnehmen zu müssen, aber 2 verschiedene Bassdrum/Toms klingen live oft ähnlicher als zwei Snares/Becken. Es geht mir also um den eigenen Sound von meinem Becken/Snare, könnte ja sein, dass der andere Rudes hat, die zu meinem Sound gar nicht passen.


    Wenn jemand über mein Set spielt, weiss der vorher was ihn erwartet, ich schreib dem das per Mail (Set, Grössen) und da kann man umstellen, was man will und das war noch nie ein Problem. So nach dem Motto, nur weil ich das Set stelle, heisst das noch lange nicht, dass ich allen Drummern mein Setup aufzwingen will.


    Veranstalter wissen das auch meist zu schätzen und zahlen der Band, die was von der Backline stellt, etwas mehr, was aber natürlich in die gemeinsame Bandkasse kommt, weil der Verschleiss der Fälle meist marginal ist.

  • Jetzt bin ich aber froh zu lesen, dass andere auch ihr Instrument schätzen, pflegen und ungern andere drauf spielen lassen. :)


    Es bleibt eben doch dieser bittere Nachgeschmack, wenn was kaputt ging und man belächelt wird, dass ein angebissener Spannreifen stört. Klar dieser Gattung Mensch ist das beim eigenen Set evtl. egal, aber das ist dann sein eigenes Bier. Obwohl: Das Resultat geprügelter Dumsets findet man dann in E-Bay als gut gepflegt wieder. Aufgrund der kleinen Bilder und geschickten Bildausschnitten erkennt der Käufer oft nur selten gebrochenen Spannreifen, kaputten Schrauben Defekte, Macken und Kratzer.


    Fazit: Diese Prügelknaben sind in meinen Augen keine wirklichen Drummer! Harte Schlagkraft = guter Sound ist aus meiner sicht eh überholt!

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